Hallo Beat,
Die Qumranrollen enthalten viel über das heutige AT. Welche Aussagen im AT gnostisch sein können, ist mir schleierhaft. Kannst du mir 3 Stellen aufzählen.
Die Qumranrollen bestehen etwa zur Hälfte aus Bibelabschrift und zur anderen Hälfte aus gnostisierenden "Sektenschriften". Jüdische Historiker vermuten deswegen Essener hinter der Qumran-Gemeinschaft.
Glaube nicht das mein geschichtsbild willkürlich ist. Nochmals Jesus wie auch Paulus war Jude. Ich kenne das jüdische AT und sehe darin nichts gnostisches. Ausserdem ist mir die jüdische Kultur etwas bekannt und die Geschichte ebenso.
Die Entstehung der Gnostik hat zweifellos etwas zu tun mit der Ausbreitung des Christentums und ihre Haupteinflüsse kommen von der jüdischen Apokalyptik und dem jüdischen Hellenismus, so dass ihre ersten Vertreter praktisch mit 100-prozentiger Sicherheit Juden waren. Augustinus hat dem Manichäer Faustus vorgeworfen, er verwerfe eine symbolische Deutung des AT. Ausgerechnet den Gnostikern sowas vorwerfen, die ständig an alttestamentarischer Stiftzelt-Symbolik herumlaborierten, um den Zusammenhang zwischen AT und NT zu erfassen.
Im Weiteren hat Paulus von gewissen "Philosophien" gewarnt, zudenen AUCH die allermeisten Historiker und/oder Bibelforscher die sich damit beschäftigen, die Gnostik gezählt wird.
Der Wirkungsbereich der Gnostik ist viel zu gross, als dass man ihre Exponenten mit den Gegnern der Apostel verbinden könnte. Derlei Zusammenhänge sind eine Fata Morgana. Die Gnostik ging von der Trias Valentinus, Marcion, Basilides aus und das waren gebildete Missionare, die aufgrund der Ablehnung im Westen nach Osten zogen.
Meine Haltung entspricht also grossmehrheitlich der früheren und heutigen der röm und christkatholischen, reformierten, luttheranischen, orthodoxen, evangelikanen, charismatischen und calvinitischen etc Haltung. Und diese Gruppierungen sind sich in nicht so vielen Sachen whrend der ganzen Geschichte absolut einig, aber in denen sind sie es.
Ein gemeinsames Feindbild überwindet doch alle Gräben.

))
Gemäss bibel ist es klar derselbe Gott von einem anderen redet die Bibel nicht. Anders gesagt Marcio widerspricht schlicht mit dieser aussage der Bibel.
In 1. Moses in den Psalmen und auch an anderen Stellen ist der biblische Gott auch der Schöpfergott und zwar von allem sichtbaren und unsichtbaren!!
Marcion hat garantiert nicht bestritten, dass Gott das Sichtbare und Unsichtbare schuf. Er hat nur philosophisch zu fassen versucht wie Gott zur Welt in Beziehung steht, nämlich durch die Vermittlung von Engeln und das auch in der Schöpfung. Marcion war eher ein Biblizist, als, wie du sagst, unbiblisch. Auch widerspricht die Unterscheidung von sichtbar/unsichtbar und die Vorstellung von der "Schwäche des Materiellen" keineswegs der Bibel.
Vieleicht vermische ich etwas, bin ja nicht unfehlbar. Aber gewsise Aussagen zB gerade die Aussage, dass es auch noch einen anderen Schöpergott gibt, widerspricht schlicht der Bibel und dem christlichen Glaubensbekenntnis. Deshalb ist es logisch das ich und die bekennenden Christen im allgemeinen es ablehnen. Wenn jemand in einem Verein die Vereibnsgrundlagen ablehnt, dann wird auch er von den vereinsmitgliedern abgelehnt und kann sich nicht mit dem Namen biblisch christlich schmücken.
Die Sache ist die: Der Demiurg vermittelt nach der Gnostik zwischen Gott und Welt und ist daher ein Engel. Dasselbe gilt auch für Abraxas, dem guten, "bekehrten Archonten" und Sohn des Demiurgen. Wenn du nun mittels der Trinität die Gnostik widerlegen willst, vermischelst du die Ebenen, denn die Trinität beschreibt nicht die unsichtbare Engelwelt im Kosmos, die zu Gott vermittelt, sondern Gott selbst, also das Pleroma. Du müsstest also zuerst einmal den Zusammenhang zwischen Engelwelt und Trinität aufzeigen, wenn du die Gnostik auf der Ebene der Gnostik schlagen willst. Ansonsten schiesst du immer in die Luft.
Die Muslime in China und Indonesien etc. waren also vorher Gnostiker, bzw. marcionitische, nestorianische und manichäische Christen.
Was für mich zumindest ein Infdiz ist, das die Lehre eben falsch war, weshalb sie nicht Bestand hatte.
Man könnte auch sagen: die westlichen Christen sind aufgrund ihrer verbohrten Ignoranz schuld am Untergang des östlichen Christentums.