Themenstarter
- Beitritt
- 20.02.09
- Beiträge
- 334
Hallo Ihr Lieben,
Intro für alle die mich kennen:
"Ich hoffe es geht euch gut. Ich hatte sehr viel zu tun die letzte Zeit, und es fiel mir erstaunlich leicht. Zumindest wenn man meine früheren Schwierigkeiten als Maßstab hernimmt. Aber es war harte Arbeit und ich hatte wenig Zeit für mich selbst. Wen es interessiert was ich alles gemacht habe, bitte per PM"
Ich will mir mal den ganzen Kummer von der Seele schreiben und hoffe auf ein paar hilfreiche Antworten oder interessante Vergleiche.
Stellt euch vor ihr habt bei jedem Menschen, jedem Tier und auch bei allen Pflanzen und Gegenständen, Spielsachen usw. also bei jedem Wimpernschlag zwischen dem eure Augen in diese Welt blicken, ein anderes Gefühl. Ein besonderes Gefühl für die Couch die im Wohnzimmer steht, für eure Autos welche in der Spielzeugkiste liegen, für den alten Mann der gerade vorbeispaziert, für den Baum vor dem Haus. Ähnlich wie der Gefühle die bei einem besonderen Song auftauchen mit dem Erinnerungen verbunden sind.
Ein Gefühl welches sich jedes mal anders zusammensetzt. Für den alten Mann vielleicht aus,
Respeckt für einen Menschen der sein Leben gelebt hat, mit all seinen Schwächen und Stärken, mit all seinen guten und schlechten Taten, mit all seiner Liebe die er geschenkt und bekommen hat. Oder von der er vielleicht zu wenig erlebt hat.
Weisheit, welche er in seinem Leben erlangt hat, Lebenserfahrung.
Heimweh, weil er womöglich sein altes Haus vermisst mit dem Garten weil er jetzt im Seniorenheim festsitzt wo man ihn bevormundet.
Wertlosigkeit weil er denkt er wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Weil er die einfachsten Tätigkeiten nicht mehr selbst erledigen kann. Stell dir vor das spührst du, wenn du ihn ansiehst.
Traurigkeit weil ihn seine Enkel und Kinder fast nie besuchen und alle seine Freunde und seine Frau schon längst gestorben sind. Weil er so vieles in seinem Leben nicht zu Ende gebracht hat was er sich aus tiefstem Herzen gewünscht hat.
Mitleid weil er so hilflos aussieht, mit seiner Krankheit und all seinen Gebrechen im hohen Alter. Weil er in der sich ständig verändernden Welt nicht mehr zurecht kommt.
[Da fällt mir "Walter Moer" ein, im Buch "Wilde Reise durch die Nacht"]:"Also - stell dir folgendes vor: ein großes Kaufhaus, eins von diesen modernen Dingern, wie es sie jetzt neuerdings in den Großstädten gibt. Und du bist in diesem Kaufhaus als Auskunft angestellt. Du weißt schon, diese netten Leute an dem Tresen im Erdgeschoß, die man fragen kann, wo es die Herrensocken gibt und so was. Du hast diesen Job schon lange, du kennst dich im Kaufhaus aus wie kein anderer, aber in der letzten Zeit wird das Gebäude umgebaut. Dauernd werden die Abteilungen in andere Stockwerke verlegt, überall Baustellen, Wände werden eingerissen, neue hochgezogen - du fühlst dich in deinem eigenen Laden nicht mehr so richtig zu Hause. Kannst du dir das soweit vorstellen? "Ja, sagte Gustave. Kann ich." Gut! sagte die Alte. Und dann - musst du auf einmal zur Toilette! Du marschierst los, natürlich kennst du den Weg zum Klo, schon tausendmal hast du ihn Leuten erklärt, aber jetzt stehen da überall neue Wände im Weg, ganze Abteilungen sind verlegt, du musst mehrmals die Etage wechseln - und plötzlich stellst du fest: Du weißt nicht mehr, wo die Toilette ist."
Für das Stofftier in deinem Regal setzt sich das seltsame Gefühl vielleicht zusammen aus:
Freude, für die gemeinsamen Stunden die man zusammen verbracht hat, die vielen Spiele und Abenteuer.
Hilflosigkeit weil dieses kleine Geschöpf, mag es auch in unserer Augen leblos sein, sich nicht wehren kann. Jemand der es vielleicht nicht zu schätzen weiß und ihm die Haare ausreißt oder verbrennt, in den Müll wirft weil man keinen Platz mehr dafür hat. Stell dir vor, ein paar tausend kilometer weit entfernt, sitzt ein kleines Mädchen die nichts zum spielen hat, für sie, wäre es das Größte auf der Welt, dieses Stofftier, welches du so abschätzig behandelst, in den Armen zu halten. Sie würde es lieben und nie mehr loslassen.
Traurigkeit weil so viele Erinnerungen dich und dieses kleine Geschöpf verbinden. Dieses kleine Schäfchen oder Bärchen mit dem treuen Blick welches du in den Armen hieltest während du geweint hast, welches dich getröstet hat, welches immer für dich da war.
Schuldgefühl weil du älter wirst und nicht mehr so oft damit spielst, weil du vielleicht viele andere Spielsachen hast, denen du nun deine Aufmerksamkeit schenkst. Weil sich eure gemeinsame Zeit dem Ende neigt.
Es ist schon so dass ich früher hauptsächlich negative Gefühle gespührt habe als ich in die Welt blickte. Warum das so ist, nun, darüber habe ich schon zu viel nachgedacht in meinem Leben. Ich habe für mich erkannt, dass es besseres gibt, was man mit seiner Zeit anfangen kann die einem gegeben ist, als sich den Kopf zu zerbrechen über Dinge die unergründbar sind.
Aber es würde mich interessieren was ihr darüber denkt und ob ihr ähnliche Erinnerungen habt.
Glaubt ihr dass dies die Art ist, wie ein Kind die Welt sieht?
Jedes Kind? Manche mehr, manche weniger?
Oder dass dies die Art ist, wie ein psychisch und seelisch krankes Kind die Welt sieht?
Bringt ihr vielleicht HSP(Hoch sensible Person) damit in Verbindung?
War ich so jemand?
Hat man wenn man erwachsen wird jemals wieder die Gelegenheit an diesen Punkt zurückzukehren und die Welt wieder durch die Augen eines Kindes zu sehen?
Was ist mit mehr passiert? Warum fühle ich heute fast Nichts mehr???
Haben mich die Gefühle überwältigt sodass mein Körper einfach abgeschaltet hat weil es ihm zu viel geworden ist?
(wie wenn man sich schwer verletzt und der Schock einem den Schmerz nimmt, glaubt ihr so etwas gibt es auch bei Gefühlen?)
Könnt ihr euch vorstellen wie das ist? Vielleicht nicht so schlimm wie erblinden, aber ähnlich wie wenn man erblindet. Zuerst jede Minute ein anderes Gefühl, ein tiefes, volles Gefühl, man schwimmt in einem Meer aus Gefühlen, eine dichte Atmosphäre umgibt einen, wie im Wasser - plötzlich wird man aus dem Wasser gezogen und fühlt nichts mehr. Die große Leere. Ich weiß meine Gefühle sind noch da aber ich fühle sie nicht mehr. Ähnlich wie Antidepressiva wo man spührt dass alles unterdrückt wird aber noch da ist.
Es ist sehr schwierig meiner Freundin gegenüber nichts zu empfinden mit der ich nun ein halbes Jahr zusammen bin. Es gab aber auch andere Phasen der Beziehung, zb. ganz am Anfang da hatte ich ganz ähnliche Gefühle wie als Kind, aber hauptsächlich Angst verlassen zu werden. Und ein seltsames Gefühl wie eingesperrt zu sein in Melancholie. (wie das Ende des Films "AI - Künstliche Intelligenz" da landet der künstliche Junge in einer Art Traumwelt in der er bis in alle Ewigkeit mit seiner Mama in einem Zimmer ist. Alles was er sich gewünscht hat war geliebt zu werden und nicht von seiner Mama getrennt zu werden. Er wünschte sich genau das selbe wie ein echtes Kind, Geborgenheit und geliebt zu werden von seiner Mama. Es ist so traurig dass er mit ihr auf Ewig eingesperrt ist und es das einzige ist was er jemals erleben wird. Dieses Eingesperrt sein in Melancholie ist schrecklich)
Vielleicht will ja jemand mit mir philosophieren über dieses Thema.
Ich freue mich,
Liebe Grüße Jascha
Intro für alle die mich kennen:
"Ich hoffe es geht euch gut. Ich hatte sehr viel zu tun die letzte Zeit, und es fiel mir erstaunlich leicht. Zumindest wenn man meine früheren Schwierigkeiten als Maßstab hernimmt. Aber es war harte Arbeit und ich hatte wenig Zeit für mich selbst. Wen es interessiert was ich alles gemacht habe, bitte per PM"
Ich will mir mal den ganzen Kummer von der Seele schreiben und hoffe auf ein paar hilfreiche Antworten oder interessante Vergleiche.
Stellt euch vor ihr habt bei jedem Menschen, jedem Tier und auch bei allen Pflanzen und Gegenständen, Spielsachen usw. also bei jedem Wimpernschlag zwischen dem eure Augen in diese Welt blicken, ein anderes Gefühl. Ein besonderes Gefühl für die Couch die im Wohnzimmer steht, für eure Autos welche in der Spielzeugkiste liegen, für den alten Mann der gerade vorbeispaziert, für den Baum vor dem Haus. Ähnlich wie der Gefühle die bei einem besonderen Song auftauchen mit dem Erinnerungen verbunden sind.
Ein Gefühl welches sich jedes mal anders zusammensetzt. Für den alten Mann vielleicht aus,
Respeckt für einen Menschen der sein Leben gelebt hat, mit all seinen Schwächen und Stärken, mit all seinen guten und schlechten Taten, mit all seiner Liebe die er geschenkt und bekommen hat. Oder von der er vielleicht zu wenig erlebt hat.
Weisheit, welche er in seinem Leben erlangt hat, Lebenserfahrung.
Heimweh, weil er womöglich sein altes Haus vermisst mit dem Garten weil er jetzt im Seniorenheim festsitzt wo man ihn bevormundet.
Wertlosigkeit weil er denkt er wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Weil er die einfachsten Tätigkeiten nicht mehr selbst erledigen kann. Stell dir vor das spührst du, wenn du ihn ansiehst.
Traurigkeit weil ihn seine Enkel und Kinder fast nie besuchen und alle seine Freunde und seine Frau schon längst gestorben sind. Weil er so vieles in seinem Leben nicht zu Ende gebracht hat was er sich aus tiefstem Herzen gewünscht hat.
Mitleid weil er so hilflos aussieht, mit seiner Krankheit und all seinen Gebrechen im hohen Alter. Weil er in der sich ständig verändernden Welt nicht mehr zurecht kommt.
[Da fällt mir "Walter Moer" ein, im Buch "Wilde Reise durch die Nacht"]:"Also - stell dir folgendes vor: ein großes Kaufhaus, eins von diesen modernen Dingern, wie es sie jetzt neuerdings in den Großstädten gibt. Und du bist in diesem Kaufhaus als Auskunft angestellt. Du weißt schon, diese netten Leute an dem Tresen im Erdgeschoß, die man fragen kann, wo es die Herrensocken gibt und so was. Du hast diesen Job schon lange, du kennst dich im Kaufhaus aus wie kein anderer, aber in der letzten Zeit wird das Gebäude umgebaut. Dauernd werden die Abteilungen in andere Stockwerke verlegt, überall Baustellen, Wände werden eingerissen, neue hochgezogen - du fühlst dich in deinem eigenen Laden nicht mehr so richtig zu Hause. Kannst du dir das soweit vorstellen? "Ja, sagte Gustave. Kann ich." Gut! sagte die Alte. Und dann - musst du auf einmal zur Toilette! Du marschierst los, natürlich kennst du den Weg zum Klo, schon tausendmal hast du ihn Leuten erklärt, aber jetzt stehen da überall neue Wände im Weg, ganze Abteilungen sind verlegt, du musst mehrmals die Etage wechseln - und plötzlich stellst du fest: Du weißt nicht mehr, wo die Toilette ist."
Für das Stofftier in deinem Regal setzt sich das seltsame Gefühl vielleicht zusammen aus:
Freude, für die gemeinsamen Stunden die man zusammen verbracht hat, die vielen Spiele und Abenteuer.
Hilflosigkeit weil dieses kleine Geschöpf, mag es auch in unserer Augen leblos sein, sich nicht wehren kann. Jemand der es vielleicht nicht zu schätzen weiß und ihm die Haare ausreißt oder verbrennt, in den Müll wirft weil man keinen Platz mehr dafür hat. Stell dir vor, ein paar tausend kilometer weit entfernt, sitzt ein kleines Mädchen die nichts zum spielen hat, für sie, wäre es das Größte auf der Welt, dieses Stofftier, welches du so abschätzig behandelst, in den Armen zu halten. Sie würde es lieben und nie mehr loslassen.
Traurigkeit weil so viele Erinnerungen dich und dieses kleine Geschöpf verbinden. Dieses kleine Schäfchen oder Bärchen mit dem treuen Blick welches du in den Armen hieltest während du geweint hast, welches dich getröstet hat, welches immer für dich da war.
Schuldgefühl weil du älter wirst und nicht mehr so oft damit spielst, weil du vielleicht viele andere Spielsachen hast, denen du nun deine Aufmerksamkeit schenkst. Weil sich eure gemeinsame Zeit dem Ende neigt.
Es ist schon so dass ich früher hauptsächlich negative Gefühle gespührt habe als ich in die Welt blickte. Warum das so ist, nun, darüber habe ich schon zu viel nachgedacht in meinem Leben. Ich habe für mich erkannt, dass es besseres gibt, was man mit seiner Zeit anfangen kann die einem gegeben ist, als sich den Kopf zu zerbrechen über Dinge die unergründbar sind.
Aber es würde mich interessieren was ihr darüber denkt und ob ihr ähnliche Erinnerungen habt.
Glaubt ihr dass dies die Art ist, wie ein Kind die Welt sieht?
Jedes Kind? Manche mehr, manche weniger?
Oder dass dies die Art ist, wie ein psychisch und seelisch krankes Kind die Welt sieht?
Bringt ihr vielleicht HSP(Hoch sensible Person) damit in Verbindung?
War ich so jemand?
Hat man wenn man erwachsen wird jemals wieder die Gelegenheit an diesen Punkt zurückzukehren und die Welt wieder durch die Augen eines Kindes zu sehen?
Was ist mit mehr passiert? Warum fühle ich heute fast Nichts mehr???
Haben mich die Gefühle überwältigt sodass mein Körper einfach abgeschaltet hat weil es ihm zu viel geworden ist?
(wie wenn man sich schwer verletzt und der Schock einem den Schmerz nimmt, glaubt ihr so etwas gibt es auch bei Gefühlen?)
Könnt ihr euch vorstellen wie das ist? Vielleicht nicht so schlimm wie erblinden, aber ähnlich wie wenn man erblindet. Zuerst jede Minute ein anderes Gefühl, ein tiefes, volles Gefühl, man schwimmt in einem Meer aus Gefühlen, eine dichte Atmosphäre umgibt einen, wie im Wasser - plötzlich wird man aus dem Wasser gezogen und fühlt nichts mehr. Die große Leere. Ich weiß meine Gefühle sind noch da aber ich fühle sie nicht mehr. Ähnlich wie Antidepressiva wo man spührt dass alles unterdrückt wird aber noch da ist.
Es ist sehr schwierig meiner Freundin gegenüber nichts zu empfinden mit der ich nun ein halbes Jahr zusammen bin. Es gab aber auch andere Phasen der Beziehung, zb. ganz am Anfang da hatte ich ganz ähnliche Gefühle wie als Kind, aber hauptsächlich Angst verlassen zu werden. Und ein seltsames Gefühl wie eingesperrt zu sein in Melancholie. (wie das Ende des Films "AI - Künstliche Intelligenz" da landet der künstliche Junge in einer Art Traumwelt in der er bis in alle Ewigkeit mit seiner Mama in einem Zimmer ist. Alles was er sich gewünscht hat war geliebt zu werden und nicht von seiner Mama getrennt zu werden. Er wünschte sich genau das selbe wie ein echtes Kind, Geborgenheit und geliebt zu werden von seiner Mama. Es ist so traurig dass er mit ihr auf Ewig eingesperrt ist und es das einzige ist was er jemals erleben wird. Dieses Eingesperrt sein in Melancholie ist schrecklich)
Vielleicht will ja jemand mit mir philosophieren über dieses Thema.
Ich freue mich,
Liebe Grüße Jascha
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