Hallo margie
Ich kenne ja deine Meinung zur Leber und deren Erkrankungen, zur Schulmedizin und alternativen Meinungen mittlerweile schon gut, jedoch finde ich deine Sicht auf die Dinge etwas zu einseitig.
Und das sage ich nicht als totaler Feind der Schulmedizin, sondern als Befürworterin der sogenannten integrativen Medizin und orthomolekularen Behandlungsmethoden, falls dir das ein Begriff ist:
Warum Integrative Medizin? Dritte - zur integrativen Medizin
Man kann sehr wohl durch Übergewicht eine kranke Leber und andere Folgeerscheinungen bekommen, jedoch finde ich es auch nicht korrekt dass man die Schuld am Übergewicht immer dem Übergewichtigen selber zuschiebt. Da gebe ich dir auch Recht.
Und dass es auch umgekehrte Ursache-Wirkung Prinzipien gibt, das ist auch meine Meinung.
Also zuerst die Krankeit, dann das Übergewicht, ist zb bei Schilddrüsenunterfunktion, anderen hormonellen Störungen, Fettstoffwechselstörungen und auch bei der Leber (zb wenn man eine angeborene oder erworbene Fettstoffwechselstörung hat) öfters mal so.
Allerdings gab es noch nie so viele stark übergewichtige Menschen wie heute, sieh dir das zb mal am Beispiel USA an.
Die Lebensmittel sind oft nicht mehr das was sie eigentlich sein sollten, technisch verändert, zuviel Weißmehl, Zucker, Zusatstoffe und gesättigte Fette und auch der Lebenswandel der heutigen Zeit hat sich im Vergleich zu früher stark verändert.
Ich denke nicht dass diese Anzahl sich fast nur durch eine höhere Prävalenz von Gendefekten erhöht hat, klar spielen solche auch eine gewisse Rolle und vor allem wenn lange Zeit nur in der selben kleinen Region untereinander geheiratet wurde, steigt damit die Wahrscheinlichkeit für gemeinsame rezessive Merkmale unter Ehepaaren auch etwas an, ua. gibt es auch häufigere Defekte wie zb Fettstoffwechselstörungen.
Zudem man heute viele Erbkrankheiten auch besser feststellen und behandeln kann, an denen die Menschen früher oft ohne erkennbare Ursache gestorben sind.
Allerdings gab es diese Krankheiten früher genauso, wenn nicht sogar häufiger, da damals auch unter Verwandten öfters geheiratet wurde.
Logisch ist für mich aber auch dass man zb bei einer Fruktoseintoleranz (nicht nur die hereditäre Form) oder einer Zöliakie, wenn man sich lange falsch ernährt hat und vor allem diese Lebensmittel lange Zeit in großen Mengen verzehrt hat (weil man es vorher nicht wusste), eine Fettleber, Nierenprobleme, Diabetes, Schilddrüsenprobleme, Autoimmunerkrankungen usw...bekommen kann.
Dies trifft aber nicht jeden, kommt meistens auch nicht von heute auf morgen und mag auch nicht immer die alleinige Ursache für solche Probleme sein, jedoch habe ich solche Geschichten schon oft gelesen (nicht nur hier im Forum) und es klingt für mich auch irgendwie plausibel.
Wegen der fettreichen Ernährung: Wenn jemand-mit oder ohne Übergewicht sei mal dahingestellt- sich wirklich lange Jahre stark fettreich ernährt und vor allem gesättigte Fette zu sich nimmt, steigt das Risiko von Folgeerkrankungen, unter anderem auch für eine Fettleber, an.
Mit einer Fettstoffwechselstörung womöglich noch stärker, ohne diese aber wohl auch.
Diese muss jedoch wiederum nicht bei jedem auftreten.
Auch fettreiches Essen kann die Leber gefhrden (Aktuelles, 14.11.2011)
Der Link ist von Internisten im Netz, also auch für dich vertrauenswürdig.
Dazu sind wir Menschen einfach zu verschieden und es sind auch nicht immer klassische Erbkrankheiten die hinter bestimmten Veranlagungen stecken.
Das Thema Übergewicht betrifft mich zwar nicht und Nicole auch nicht, aber ein gestörter Fettstoffwechsel kann auch bei schlanken Menschen auftreten.
Ein paar Beispiele:
Es gibt auch Menschen die lange starke Raucher sind und erst im späten Alter an Folgeerkrankungen des Rauchens erkranken oder auch gar nicht und trotzdem 100 Jahre alt werden.
Andere wiederum haben schon mit Mitte 40 Lungenkrebs oder bekommen sogar Lungekrebs als Nichtraucher.
Es gibt auch "Zuckerjunkies" die nie einen Diabetes bekommen und welche die ihn trotzdem bekommen.
Und Alkoholiker die lange nicht leberkrank werden, aber auch welche die nach 10 Jahren Alkoholikerdaseins eine fortgeschrittene Zirrhose haben.
Und das auch wenn kein Gendefekt vorliegt.
Natürlich sollte man auch auf andere Grunderkrankungen achten und diese bei begründetem Verdacht auch ausschließen lassen, jedoch bringt es meiner Meinung nach nicht viel, jeder einzelnen Erkrankung jahrelang nachzujagen, außer natürlich bei konkreteren Anhaltspunkten.
Oft sind es aber wirklich Umweltfaktoren die uns krank machen können, ich kann mir zb nicht vorstellen dass Blei und Quecksilber für irgendjemanden ganz ohne Wirkung bleibt, vielleicht wenn man nur ganz leicht damit belastet ist und sehr gute Abwehrkräfte besitzt, viele Menschen sind aber schwerer mit diesen Schwermetallen und anderen Giften belastet und haben diese Abwehrkräfte eben nicht.
Gendefekte können das ganze natürlich verschlimmern, jedoch nicht nur in Bezug auf klassische Erbkrankheiten, sondern auch andere genetische Faktoren und Veranlagungen, die man auch polygen nennt.
Und Ernährung und Lebensstil spielen in der heutigen Zeit natürlich auch eine Rolle.
Wir essen sowohl zuviel Zucker und Weißmehl, als auch zuviele gesättigte Fette und zuviel (vor allem tierisches) Eiweiß.
Im Grunde genommen im Schnitt von Vielem zu viel.
Und was ich auch schon oft erwähnt habe ist dass jeder Stoffwechsel anders tickt, für den einen sind mehr Kohlehydrate gesünder (wenn man von zu viel raffinierten Zuckern oder Weißmehl mal absieht, denn das kann in großen Mengen nicht gesund sein), dem einen geht es mit mehr Fetten besser (hier ebenfalls Transfette usw.. beachten), während es dem anderen auf Dauer schadet, das gleiche mit Eiweiß usw...
Ähnlich ist es auch wenn man Nahrungsmittelintoleranzen oder -allergien oder bestimmte Erkrankungen schon hat.
Aber das weniger stark verarbeitete und zusatzstoffärmere bzw -lose, frische Lebensmittel besser und gesünder sind als chemiebelastete, egal welcher Nahrungsgruppe, dürfte wohl jedem einleuchten.
Wenn also bestimmte Faktoren zusammentreffen, wie zb hohe Belastung durch Umweltgifte, Radioaktivität, ungesunde Lebensmittel, Unverträglichkeiten, Mangelerscheinungen die über die Jahre immer ausgeprägter werden, dann kann ich mir schon vorstellen dass man auch als schlanker Nichtalkoholiker auch ohne eine Erbkrankheit der Leber, zb eine Fettleber bekommen kann.
Ausschließen sollte man es wie ich schon erwähnt habe, aber sich nicht darauf versteifen.
Das bringt einem nicht weiter, sofern nicht wirklich konkretere Anhaltspunkte vorliegen oder so eine Ekrankung noch nicht ausgeschlossen wurde.
Ich ließ bei mir ja zb. jetzt auch das Alpha1 Antitrypsin testen.
Soweit zu diesem Thema, ich denke darüber weiterzudiskutieren bringt nicht wirklich viel.
lg catlady
