Mein Orthopäde rät mir von der Entfernung meiner Platte im Oberarm ab - ich habe aber Schmerzen

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21.06.20
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Hallo, Leute,

nach meinem letzten Sturz aus heiterem Himmel im Dezember 22 bekam ich eine Platte in den linken Oberarm. Die Knochen sind gut zusammengewachsen. Allerdings habe ich Schmerzen im Oberarm, die von der Platte herrühren. Jetzt war ich bei meinem Orthopäden. Auf die Schmerzen angesprochen und nach der Entfernung der Platte und der Schrauben gefragt, meinte er, das sei sehr risikoreich. Oft scheitere das. Das hat mich doch sehr frustriert. Dann muss ich noch 20, 25 Jahre mit diesen Schmerzen leben, falls ich durchschnittlich alt werde?

Auch habe ich Schmerzen in der Armbeuge beim Strecken des Armes. Die Ursache wurde noch nicht festgestellt. Es bleibt der Verdacht einer Überreizung des Bizepses.

Außerdem habe ich noch ein Rezept für den Osteologen bekommen, der ergründen soll, warum ich jetzt schon Osteoporose habe und mir bei harmlosen Stürzen gleich etwas breche. Termin im November.

Ist die Entfernung von Platten wirklich so risikoreich? Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Natürlich kann man Erfahrungen nicht verallgemeinern. Aber letztendlich muss ich mich für etwas entscheiden. Und ich bin verunsichert.

Lieben Dank für Antworten.

Widderchen
 
Hallo Widderchen,
eigene Erfahrung habe ich keine, aber vielleicht magst du dies mal lesen....

Bevor das Material entfernt werden kann, muss der knöcherne Heilungsprozess vollständig abgeschlossen sein – dies kann der Arzt auf dem Röntgenbild erkennen. Die Dauer der Knochenheilung hängt von der jeweiligen Lokalisation und weiteren Faktoren ab und kann zwischen 4 und 18 Monaten betragen.
Wenn Implantate nicht stören und zu keinen Komplikationen führen, können sie auch belassen werden.
Eventuell wird der Arzt auch von der Entfernung abraten, wenn das Fremdmaterial nur durch einen großen risikoreichen Eingriff entfernt werden kann. Hier müssen dann im Einzelfall Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen werden. Möglicherweise entscheidet man sich auch für eine „Teillösung“, bei der nur das leicht zugängliche Material entfernt wird.
Bei Erwachsenen wird der Arzt zur Entfernung des Materials raten, wenn Beschwerden wie z.B. Druck- oder Fremdkörpergefühl im Bereich des Implantates vorliegen oder die Beweglichkeit der anliegenden Gelenke durch die Implantate beeinträchtig wird. Wenn sich das Material gelockert oder infiziert hat oder gar durch die Haut nach außen durchbricht, muss es natürlich auf jeden Fall entfernt werden.
Ein weiteres Argument für die Materialentfernung ist die Schwächung des Knochens im Bereich der Schienung. Durch die mechanische Unterstützung, z.B. durch eine von außen angebrachte Platte, wird der Knochenaufbau nicht so vorangetrieben wie im gesunden Knochen. Folge kann ein erhöhtes Risiko für weitere Knochenbrüche sein.

Gruß Ory
 
Hallo, Ory,

vielen Dank für die Antwort.

Mein Orthopäde scheint also Recht zu haben, dass es zu Problemen kommen kann.

Es ist halt schade, dass die Schmerzen immer größer wurden, je beweglicher der Arm wurde. Daher vermeide ich immer öfters, den linken Arm einzusetzen.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Ist der Orthopäde derjenige, der die Platte reingemacht hat? Wenn nein, würde ich auf jeden Fall bei dem Operateur um eine Einschätzung bitten. Und wenn ja: will er vielleicht Gras drüber wachsen lassen, daß er eventuell nicht optimal gearbeitet hat? Auch da wäre eine Zweitmeinung sinnvoll.
 
Dem Beitrag von Malvegil kann ich nur zustimmen.

Gruß Ory
 
Hallo, Ihr beiden,

danke Euch.

Nein, mein Orthopäde hat mich nicht operiert. Das mit der zweiten Meinung ist gut.

Liebe Grüße

Widderchen
 
... nach meinem letzten Sturz aus heiterem Himmel im Dezember 22 bekam ich eine Platte in den linken Oberarm. Die Knochen sind gut zusammengewachsen. Allerdings habe ich Schmerzen im Oberarm, die von der Platte herrühren. Jetzt war ich bei meinem Orthopäden. Auf die Schmerzen angesprochen und nach der Entfernung der Platte und der Schrauben gefragt, meinte er, das sei sehr risikoreich. Oft scheitere das. Das hat mich doch sehr frustriert. Dann muss ich noch 20, 25 Jahre mit diesen Schmerzen leben, falls ich durchschnittlich alt werde?

(...)

Ist die Entfernung von Platten wirklich so risikoreich? Hat jemand von Euch Erfahrung damit?
Die Entfernung von Schraubenplatte und Stahlplatte nach einer Operation ist eine individuelle Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt. Durch ein Gespräch mit einem Spezialisten können Sie alle Aspekte berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
 
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Danke für die Antwort.

Ich denke, dass ein Orthopäde ein Spezialist ist. Auf jeden Fall hole ich mir noch diesen Monat eine Zweitmeinung.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Widderchen,
ev. sind die Schmerzen ja nicht von der Platte, sondern Faszien, Sehnen, Muskeln... in dem Bereich die - warum auch immer (unabhängig von der Platte) - Probleme machen. Ev. hat sich im Heilprozess was "festgeklebt" und muss gelöst werden?

Ich würd mir das von einer/einem guten Osteopathin/-en oder Physio anschauen lassen.
Ev. können die "von außen" bzw. durch Fingerspitzengefühl mehr erkennen als ÄrztInnen.
(uU haben die auch Ideen wegen der Sturzhäufigkeit - HWS, Ohren... - meiner Erfahrung nach haben die uns in der Vergangenheit mehr geholfen als die entsprechenden FachärztInnen).

lg togi
 
Vielen Dank, togi,

die Schmerzen wurden immer stärker, je beweglicher der Arm wurde.

Physio hatte ich 18 x. Nur zum Nachschauen und beim Osteopathen müsste ich dann wohl selbst bezahlen.

Die Schmerzen in der Armbeuge hat die Physio als mögliche Bizepsentzündung erklärt. Ich musste sogar eine Woche Pause einlegen. Diese Schmerzen sind geblieben, wenn auch weniger geworden.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Ich hatte vor 10 Jahren einen Trümmerbruch + verschoben im Oberarm (Humerusfraktur), der mit 12 Schrauben je 4,5 cm lang und einer Platte fixiert wurde. Laut Röntgenbild meinte die 1. Ärztin: Sie können froh sein, wenn Sie Ihren Arm mal wieder auf Schulterhöhe bekommen, mehr wird nicht möglich sein. Am liebsten würde ich dieser Ärztin zeigen, wie es mir jetzt geht, und zum Glück hatte ich damals einen Chefarzt, der mir gesagt hat, dass ich mich bei ihm melden soll, wenn ich nicht weiterkomme mit der Beweglichkeit. So habe ich es auch gemacht, zumal ich die Platte unbedingt wieder raushaben wollte. Ich hatte das Gefühl, dass ab einer bestimmten Höhe beim Armheben etwas an der Platte anstieß. Von den Schmerzen in den ersten Wochen/Monaten möchte ich hier gar nicht reden - die waren schlimm. 4 Monate nach Einsetzen der Platte wurde sie auf mein Drängen und der Bestätigung des besagten Chefarztes wieder rausgenommen und gleichzeitig inzwischen gebildete Verwachsungen abgetragen (Frozen Shoulder). Der Knochen war gut verheilt, vielleicht auch dank Symphytum-Globulis. Auf diese 2. OP hatte ich mich regelrecht gefreut. Und sie war weniger kompliziert als das Einsetzen der Platte. Danach ging es mit Physio und Reha auch wirklich vorwärts. Weitere 4 Monate danach habe ich wieder gearbeitet, aber natürlich war noch nicht alles wieder wir früher. Inzwischen merke ich kaum noch etwas, selbst bei Wetterwechsel selten. Der Arm/die Schulter ist genau so beweglich wie die gesunde Seite. Ich dehne die Arme öfter im Türrahmen oder lege sie im Bett über meinen Kopf zur Dehnung.

Gegen die Entnahme des Materials hatte sich mein mich zuerst behandelnder Orthopäde, eine Freundin (Physiotherapeutin) und der Oberarzt im Krankenhaus ausgesprochen. Mein Bauchgefühl war anderer Meinung und ich habe es nie bereut. Aber natürlich ist das immer eine individuelle Entscheidung. Ich wollte dir nur Mut machen, wenn auch bei dir dein Gefühl sagt, dass es ohne Platte besser gehen wird.
 
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

Vier Monate nach der 1. OP die Plattenentfernung. Das ging ja fix. Überall lese ich etwas von 12 bis 18 Monaten.

Im Gegensatz zu dir ist bei mir die Beweglichkeit fast normal, wenn es auch bei extremen Strecken schmerzt.

Hättest du auch Schmerzen in der Armbeuge?

Am 31.8. habe ich meinen Termin bei dem zweiten Orthopäden. Ich werde berichten.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Die Schmerzen haben sich auch bis zum Bereich Ellenbogen/Armbeuge gezogen. Das meiste aber war am Oberarm und dann durch die Fehlbelastung auch im Nackenbereich auf der Gegenseite. Von der Beweglichkeit her kam ich mit Platte gar nicht auf Schulterhöhe - dann hatte ich schon das Gefühl, dass da irgendwas anstößt. Außerdem wurde es mir jedes Mal gruselig, wenn ich das Röntgenbild mit Platte und Schrauben vor mir sah. Wenn ich damit noch mal stürze - so war dann immer mein Gedanke - dann hält zwar die Platte mit den Schrauben, aber rundherum ist dann alles kaputt. Ich muss auch dazusagen, dass ein Arzt beim Blick auf das Röntgenbild meinte, dass man so eine dicke Platte eigentlich eher weniger einsetzt. Das war 2012/2013. Heute sind die Materialien sicher schon wieder etwas anders. Vielleicht wurde auch so eine dickere Platte genommen, weil bei mir wirklich viel kaputt war ... keine Ahnung.

Mal sehen, was der andere Orthopäde bei dir meint. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles so mit Platte bleibt, wenn man selber nichts Gegenteiliges sagt bzw. möchte.

Was mich auch noch zur Materialentnahme bewegt hatte: Die Sekretärin im Krankenhaus im Schreibbüro war eine ehemalige Mitschülerin von mir. Sie hatte Jahre vorher auch eine Humerusfraktur wie ich und hat die Platte drin gelassen. Sie meinte zu mir, dass man das so macht und dass sie eben seitdem keine Gardinen mehr aufhängen kann und nichts "über Kopf" mehr machen kann. Das erledigt seitdem alles ihr Mann. Mich hatte das abgeschreckt. Ich wollte gern wieder so beweglich sein wie vorher, wenn ich schon durch meine MS nicht so viel Kraft in den Armen habe. Und die Beweglichkeit habe ich mit viel Physio und eigener Übung (und auch vielen Tränen vor Schmerzen und Kraftlosigkeit) auch wieder erreicht.

PS: Ich bin auch Widder ;)
 
Hallo, iuventa,

ein bisschen Angst habe ich schon, dass nach einer erneuten OP die jetzige Beweglichkeit nicht mehr zurückkommt. Im Gegensatz zu dir ist bei mir die Beweglichkeit gut, aber mit Schmerzen.

Ach, und ich war auch erschrocken, als ich das Röntgenbild mit der Platte und den vielen Schrauben sah. Da sind die drei Schrauben in meinem rechten Ellenbogen gar nichts.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein kleines Up-Date:

Ich wollte ja von dem zweiten Orthopäden berichten, hatte es aber ganz vergessen. Auch der riet mir von der Entfernung der Platte ab. Ansonsten hat sich nichts geändert. Beweglichkeit ist gut, Schmerzen im Oberarm und in der Armbeuge sind bei Belastung vorhanden. Ich weiß daher immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll.

Liebe Grüße und schöne Feiertage

Widderchen
 
Außerdem habe ich noch ein Rezept für den Osteologen bekommen, der ergründen soll, warum ich jetzt schon Osteoporose habe und mir bei harmlosen Stürzen gleich etwas breche. Termin im November.

Ist die Entfernung von Platten wirklich so risikoreich?

Vermutlich geht es nicht um Operationsrisiken bei der Entfernung der Platte, sondern um die Stabilität der Knochen. Es könnte passieren, dass nach Entfernung der Platte der Arm sofort oder bei geringer Belastung erneut bricht. Vielleicht ist der Bruch auch noch gar nicht richtig verheilt. Die eigentlichen Probleme dürften die Osteoporose und die Schmerzen sein, nicht die Operation.

Bevor operiert wird, sollte die Osteoporose beseitigt werden (viel Vitamin D3 mit K2, Magnesium, Borax, Kupfer, Eiweiß, Fett). Später kann dann die Platte entfernt werden.

Gegen die Schmerzen würde ich versuchen, ob es hilft, CDL (Chlordioxid-Lösung) zu trinken. Zwischen der Platte und dem Knochen könnten sich Bakterien angesammelt haben, die die Schmerzen hervorrufen. Eventuell hilft es auch, den Arm mit einem Gemisch aus DMSO und CDL einzureiben.
 
Hallo Widderchen,
das du deinen Arm immer noch wenig belastet liest sich nicht wirklich gut und ist sicher auch keine gute Lösung, bedenke das durch die Bewegungseinschränkung es zu einem Muskelabbau im Arm kommt, was ein ganz normaler physiologischer Vorgang ist.

Womöglich wäre es daher doch sinnvoll sich noch einmal eine zweite /dritte ärztliche Meinung/Diagnose einzuholen warum diese/deine schmerzen immer noch vorhanden sind.

Gruß Ory
 
@vigesimo

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich muss erst nach deinen Empfehlungen googeln. Gegen Osteoporose nehme ich Vitamin D3, 20.000 i.E. die Woche. Ansonsten bräuchte ich nichts zu machen, meinte die Osteologin.

Der Bruch sei schon nach vier Wochen verheilt, sagte mein (erster) Orthopäde.

Ich habe auch schon an Krafttraining gedacht. Aber gute Fitnessstudios sind für mich sehr teuer, oder reichen billige auch? Reha-Sport ist ja immer nur für 50 Einheiten oder gäbe es da noch andere Möglichkeiten?

@ory

Auch dir vielen Dank.

Nun, ich bewege meinen Arm schon normal. Er tut nur weh. Ich finde es sehr schwer, einen guten Orthopäden zu finden. Vielleicht sollte ich mal nach Mundpropaganda gehen.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Ich muss erst nach deinen Empfehlungen googeln. Gegen Osteoporose nehme ich Vitamin D3, 20.000 i.E. die Woche. Ansonsten bräuchte ich nichts zu machen, meinte die Osteologin.

Täglich nehme ich 2x5.000 IE D3 mit 200 ug K2. K2 ist wichtig und scheint in deinem Mittel nicht enthalten zu sein. Weiterhin 400 mg Magnesium entweder als 600 mg MgO-Kapseln oder als ca. 1300 mg MgCl2 Pulver in Wasser gelöst. Dazu ein Multimineralpräparat mit 2 mg Cu und div. Spurenelementen. Einmal pro Woche trinke ich in Wasser gelöstes Boraxpulver. Das dürfte auch gegen Osteoporose wichtig sein. Ich habe keine Osteoporose, aber im Alter braucht der Körper mehr Mineralien.

Der Bruch sei schon nach vier Wochen verheilt, sagte mein (erster) Orthopäde.

Ich hatte mir vor ca. 9 Monaten versehentlich mit einem Hammer auf den Daumen gehauen. Wenn ich die Stelle drücke, verspüre ich heute noch einen ganz sachten Schmerz. Es hat also ewig gedauert.

Beim Baumklötze spalten ist mir ein schwerer Keil auf einen Fuß gefallen und nach ca. 4..6 Wochen war der Schmerz weg.

Es ist also ganz unterschiedlich, aber bei Osteoporose dürfte die Bruchstelle logischerweise (m.M.) sehr lange brauchen, bis sie wieder voll belastbar ist.

Ich habe auch schon an Krafttraining gedacht. Aber gute Fitnessstudios sind für mich sehr teuer, oder reichen billige auch? Reha-Sport ist ja immer nur für 50 Einheiten oder gäbe es da noch andere Möglichkeiten?

Du kannst doch alles selber machen, ohne Fitnessstudio und ohne lfd. Kosten, z.B. eine Hantel kaufen (einstellbar 2, 2,5, 5, 7,5 bis 10 kg) und damit trainieren oder mit einer Literflasche Cola o.ä. (etwa 1 kg) oder einer Tüte Zucker (1 kg) oder einem Sack Kartoffeln (2,5 kg). Die Hantel ist nur als Beispiel gedacht, um eine verstellbare Hantel zu veranschaulichen (nicht als Werbung).
 
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Lieben Dank für die Tipps.

Bei Osteoporose geht es leider nicht nur um die Arme. Ich habe z.B. Osteoporose an der Hüfte. Ob ich auch im Lendenwirbelbereich welche habe, konnte mir der Radiologe nicht sagen, da er vor lauter Arthrose nichts sehen konnte.

Die anti-entzündliche Ernährung gegen die Arthrose hat leider bisher (nach über einem Jahr) nichts gebracht. Ich nehme jetzt Hagebuttenpulver zu mir. Es soll nach vier Monaten seine volle Wirkung entfalten.

Liebe Grüße

Widderchen
 
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