Mammographie / MRT, Ultraschall, Biopsie?

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Brustkrebs: MRT der Mammographie überlegen

Mit Magnetresonanztomographie kann signifikant häufiger Brustkrebs im intraduktalen Stadium diagnostiziert werden als mit der konventionellen Mammographie. Das schreiben Prof. Christiane Kuhl und Kollegen von der Universität Bonn in "The Lancet".

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In einem Begleitkommentar schreiben Dr. Carla Boetes und Dr. Ritse Mann von der 'Radboud University' des 'Nijmegen Medical Centre' in den Niederlanden: "Diese Ergebnisse können nur zu dem Schluss führen, dass MRT die Mammographie zur Tumordetektion und Diagnose weit übertrifft. Daher sollte die MRT nicht länger als ein Zusatz zur Mammographie betrachtet werden, sondern als eigenständige Detektionsmethode von Brustkrebs in sehr frühen Stadien. Eine große multizentrische Brust-Screening-Studie mit MRT in der Normalbevölkerung ist essentiell."

Brustkrebs: MRT der Mammographie überlegen (13.08.07) - aerztlichepraxis.de

MRT treffsicherstes Verfahren bei der Diagnose von Brustkrebs
- Ipse » Internationales MRT-Symposium: MRT der Brust Download Fotomaterial
- Institut für Klinische Radiologie der LMU München Institut für Klinische Radiologie am Klinikum der Universität München (LMU)

Dumm ist nur, daß die gesetzlichen Kassen dieses MRT im Prinzip nicht bezahlen zur Vorsorge.

Gruss,
Uta
 
MRT ist Mammographie überlegen

Petition brustkrebskranker Frauen: MRT als Kassenleistung

Die bildgebende Magnetresonanz-Tomografie (MRT) zur Untersuchung der weiblichen Brust bei der Krebsvorsorge soll nach dem Willen von Betroffenen Leistung der gesetzlichen Krankenkassen werden. Dies haben über 200 brustkrebskranke Frauen am Montag in einer Petition an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gefordert. Die Patientinnen hatten an einem Brustkrebskongress in Augsburg teilgenommen.

Derzeit werde die MRT von den Kassen nur dann erstattet, wenn bei Frauen, die schon Brustkrebs haben, in der Mammografie oder im Tastbefund ein erneuter Verdacht auf Brustkrebs bestehe oder verdickte Lymphknoten in der Achselhöhle auf einen erneuten Tumor hinwiesen. Die Magnetresonanztomografie könne gefährliche Vorstufen des Brustkrebses besser entdecken, als die Mammografie, heißt es in der Eingabe an die Ministerin.

Die Vorsitzende der Augsburger Organisation Forschung gegen Brustkrebs «mamazone», Doris Schmitt, kritisierte, dass hocheffektive, moderne Verfahren für eine frühzeitige Entdeckung von Metastasen in der Nachsorge für Brustkrebspatientinnen nicht erstattungsfähig seien. Dies unterstreiche den veralteten Stand der Brustkrebs-Nachsorge in Deutschland. Schmitt: «Es wird erst dann gehandelt, wenn die Metastasen schon so groß sind, dass sie Symptome machen.»
journalMED - Petition brustkrebskranker Frauen: MRT als Kassenleistung
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journalMED - Magnetresonanztomographie entlarvt Brustkrebs-Vorstufen
 
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MRT ist Mammographie überlegen

die gesetzlichen kassen zahlen das mrt nur, wenn man ein risiko-patient ist, also wenn man z.b. unerklärlichen milchfluss hat, oder schon ein knoten tastbar ist. manche zahlen auch, wenn die oma an brustkrebs gestorben ist, da in diesem fall eine genetische belastung vorliegen kann.
also einen versuch ist es wert ;)
 
MRT ist Mammographie überlegen

15.05.08 - Bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebs-Risiko verbessert eine Sonografie zusätzlich zur Mammografie die Diagnose-Genauigkeit. Allerdings führt die Methode auch zu mehr falsch-positiven Ergebnissen.
Mammografie mit Ultraschall entdeckt mehr Tumoren (15.05.08) - aerztlichepraxis.de

Ist ja erfreulich, daß durch die Kombination der beiden Verfahren klarere Diagnosen gestellt werden können, wenn es stimmt.
Aber dass dabei auch die Anzahl der falschen Befunde ansteigt, finde ich schlimm.
Dann doch lieber ein MRT! Nur wird das eben im Normalfall nicht übernommen.

"Durchchecken ohne konkrete Beschwerde ist unsinnig": Dr. Werner Bartens (41) hält Vorsorgeuntersuchungen bei Patienten ohne Beschwerden für fragwürdig. Der Autor klärt in seinem Buch "Sprechstunde" über Missstände in der Medizin auf.

Buchtipp:
"Sprechstunde", Droemer/Knaur, ISBN 978- 978-3426780947
ZDF.de - Johannes B. Kerner

Uta
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

.07.08 - Das Mammographie-Screening ist in Deutschland bundesweit etabliert, aber auf Frauen zwischen 50 und 69 Jahren beschränkt. Diese Regelung stürzt Gynäkologen und Patientinnen gleichermaßen ins Dilemma, wie die Ärztliche Genossenschaft GenoGyn anprangert.

Generelle Kritik am Screening
Ihre generelle Kritik am Mammographie-Screening hält GenoGyn aufrecht: Das Screening sei als maschinelle Röntgen-Reihenuntersuchung aus medizinischer Sicht unvollständig. Körperliche Untersuchung sowie Sonographie gehörten nicht dazu, wenngleich beides zur größtmöglichen Diagnosesicherheit erforderlich wäre.

in dieser Altersgruppe entstünden nur rund 50 Prozent der Mammakarzinome, merkt GenoGyn an. Obwohl rund 20 Prozent der Mammakarzinome bei Frauen unter 50 und rund 30 Prozent bei über 70-Jährigen auftreten, seien diese Altersgruppen von der röntgenologischen Prävention ausgeschlossen.
Frauen und Ärzte im Mammographie-Dilemma (15.07.08) - aerztlichepraxis.de

"Es muss möglich sein, dass sich eine Patientin nach entsprechender Aufklärung eigenverantwortlich für oder gegen eine röntgenologische Prävention entscheiden kann. Der jetzige Zustand kommt einer Entmündigung der Frauen gleich!", so Klinghammer.
Presseportal: GenoGyn - GenoGyn fordert juristische Klärung durch die Standesvertretungen / Altersgrenzen beim Mammographie-Screening: Entmündigung der Frauen - Dilemma für Gynäkologen

Das Mammographie-Screening ist ja von Anfang umstritten gewesen, weil weiter gar nicht geklärt ist, ob die Risiken einer umfassenden Mammographie-Untersuchung bei Frauen dieses Alters überhaupt sinnvoll ist. U.a. deshalb, weil die Röntgenbelastung bei Mammographie ziemlich hoch ist und die Treffsicherheit nicht sooo groß.
Es ist auch nicht wirklich zu verstehen, daß für Frauen im festgelegten Alter Mammographie-Untersuchungen bezahlt werden, während sie für andere Frauen anscheinend nicht bezahlt werden von den gesetzlichen Kassen.

Gruss,
Uta
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo,

nachdem ich mir hier alles durchgelesen habe, bin ich gerade sehr skeptisch was ich machen soll. Ich muss eigentlich 1/2 jährlich zur Mammographie und Sono. Da ich aber so ungern zum Arzt gehe, war ich im November 2005 zur letzten Brustuntersuchung. Vor 2 Wochen bin ich dann mal wieder zu meiner Gynäkologin. Naja und nun muss ich schon wieder zur Mammograhie und zur Sono. Ich habe schon seit langem Knoten in der Brust. Bisher haben sich die Knoten nicht verändert oder sind größer geworden.
Nun lese ich hier das dass gar nicht gesund ist ( Mammographie). Mein Termin ist erst am 1.10. ( typisch Kassenpatient). Soll ich nun nur Sono machen lassen ? Eigentlich möchte ich da echt nicht hin, aber wenn da wirklich was ist würde man sich später Vorwürfe machen oder .?
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo Gine,

ja, das ist die Zwickmühle, in der Frau steckt: ohne Mammographie wird Angst gemacht und Mammographie macht auch wieder Angst in zweierlei Hinsicht:
- sie hat eine nicht zu geringe Röntgenbelastung. Wobei es inzwischen Geräte gibt, die
relativ wenig Strahlung abgeben (Digitale Geräte oder so ähnlich). Es lohnt auf jeden Fall, sich da genau zu erkundigen und wenn schon in eine Radiologie zu gehen, wo neue G eräte stehen.

- die Mammographie-Bilder sind oft nicht sehr genau. Es gibt falsch negative und falsch positive Befunde. Wenn also Mammographie sollte man auch wieder irgendwo hin gehen, wo wirklich gute Leute für die Interpretation sitzen.

- Da MRT anscheinend genauer, ohne Strahlung und zuverlässiger ist, kann man sich überlegen, ob man die Kosten für ein MRT übernimmt.

Gruss,
Uta
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo Uta,

also der Radiologe erklärt alles bis ins kleinste Detail, da bin ich wirklich super zufrieden. Man nimmt zur Untersuchung immer die alten Befunde mit und dann wird verglichen. Auf welchen Stand die Geräte sind, kann ich nicht sagen, dass werde ich auf jeden Fall mal abklären. Auf einen Termin für ein MRT wartet man hier Monate, wäre trotzdem eine gute Alternative. Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen. DANKE
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

gine: wenn du den knoten schon so lange hast und die strahlenbelastung (und auch die psychische belastung) so hoch ist, warum lässt du ihn dann nicht entfernen? ich würde mit so einem damoklesschwert nicht leben wollen...

als risikopatientin (die du wohl bist) übernehmen nach meiner erfahrung die KK's eine MRT, also versuch es mal.
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo die Damen,

ich hab vor ca. 5 Jahren mal eine Dokumentation im TV gesehen, die mich zum Nachdenken gebracht hat.

Dort wurde berichtet, dass in allen Ländern die Sterblichkeisrate an Brustkrebs gleich hoch ist, egal ob
-Mammographie als Reihenuntersuchung bei Frauen ab 35 gemacht wurde
-gar nichts unternommen wird ( dritte Welt Länder )
-Mammographie in Verdachtsfällen gemacht wird

Bei Obduktionen an Frauenleichen der über 70-jährigen haben die bei 60% der Frauen bösartige Tumoren in der Brust gefunden, die niemals behandelt worden sind und die auch nicht Metastasiert haben.

Deshalb wurde angenommen dass viele bösartige Brusttumoren "still" bleiben, d.h. sich nicht weiterentwickeln.
Machte man jedoch zufällig eine Mammographie und entdeckte die Tumore wurde meistens etwas unternommen.

Die Schlußfolgerung war:

Die Sterblichkeitsrate an Brustkrebs war statistisch gesehen in allen Ländern gleich hoch! Egal ob mit OP, oder mit OP und Chemo, oder mit Reihenmammographie, oder ohne jegliche Untersuchungen wie in den Entwicklungsländern.

Eigentlich müßte man doch meinen dass mit Operation und Chemotherapie ein besseres Resultat zu erzielen wäre, oder?

Liebe Grüsse

Silvia
 
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"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

ich frage mich gerade, wie so eine untersuchung ernsthaft durchgeführt werden will. wie man statistisch frauen in der 3.welt untersuchen will, die in dörfern leben, wo nicht mal straßen hinführen. soll heißen: ich halte von solchen untersuchungsergebnissen gar nix. es gibt ja auch untersuchungsergebnisse, die besagen, amalgam sei harmlos...
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Eine Mammografie würde ich mir nur dann machen lassen, wenn wirklich eine "letzte Abklärung" notwendig wäre.

Ansonsten bin ich für Ultraschalluntersuchungen; wenn die ordentlich gemacht und interpretiert werden, dann ist das für mich die Methode der Wahl - ohne Nebenwirkungen (sprich: Strahlenbelastung) und mit einem aussagefähigen Ergebnis.

Liebe Grüsse,
uma
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo,

danke für eure Antworten. Also die Knoten habe ich schon seit Jahren. Genauer gesagt, nach dem Stillen bekommen. Es sind verhärtete Milchdrüsen, so der Arzt. Meine Mutter hat das auch seit Jahren und bisher ist alles in Ordnung. Meine Tante ist an Brustkrebs gestorben. Mir wurde so ein Knoten mal vor Jahren entfernt, aber in der Achselhöhle. Alles nur Brustgewebe was völlig gesund war. Also operien lassen möchte ich das auf keinen Fall. Wenn Ärzte erstmal anfangen, kommt da meist nichts Gutes raus. Ich lasse es einfach mal wieder untersuchen und gut ist.
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

@ Alanis:

Die Frauen in den Entwicklungsländern wurden gar nicht Untersucht, geschweige denn Behandelt, man registrierte lediglich die Todesursache Brustkrebs.

Untersuchungsergebnisse sind immer kritisch zu sehen, gaaaanz besonders die Amalgamstudien....:nemma:

LG, Silvia
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Hallo,

so war heute um 7.00 Uhr zur Untersuchung. Alles okay und der Arzt hat mir wie immer alles super erklärt und war sehr gründlich. Das Gewebe hat sich nicht verändert, ist nicht größer geworden und ich muss dann erst in 2 Jahren wieder hin. Bin wirklich froh, dass ich diese Untersuchungen hinter mich gebracht habe. Der Doc meinte noch, dass ich immer positiv denken sollte.

Schöne Grüße Gine
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Müssen die Früherkennungs-Leitlinien für Brustkrebs überdacht werden? Eine neue Multicenter-Studie legt diesen Schluss zumindest für Frauen mit erhöhtem Brustkrebs-Risiko nahe. Demnach übertrifft die so genannte Magnetresonanz-Tomographie (MRT) sowohl Mammographie als auch Ultraschall deutlich, was die Zahl korrekt erkannter Tumoren anbelangt.
Die Studie mit knapp 700 Teilnehmerinnen stellt zudem die Kombination dieser diagnostischen Verfahren in Frage: Es scheint demnach auszureichen, Risiko-Patientinnen einmal jährlich mittels MRT zu untersuchen. Die Forscher konnten keinen signifikanten Mehrwert einer zusätzlichen Mammographie- oder Ultraschall-Untersuchung nachweisen. Die Resultate erscheinen nun im Journal of Clinical Oncology (doi: 10.1200/JCO.2009.23.0839).

An der Studie hatten zwischen 2002 und Mitte 2007 insgesamt 687 Frauen teilgenommen, die ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko trugen. Sie wurden jährlich mittels MRT, Mammographie und Ultraschall untersucht. Bei 27 von ihnen fanden die Mediziner in diesem Zeitraum Brustkrebs oder Brustkrebs-Vorstufen ("DCIS", Ductales Carcinoma In Situ).

Die MRT hatte bei weitem die höchste Trefferquote: 25 der gefundenen Tumoren waren in der MRT sichtbar - das ist ein Anteil von 93 Prozent. Der Ultraschall kam nur auf 37 Prozent, die Mammographie gar lediglich auf 33 Prozent. Diese Ergebnisse belegen erneut eindrucksvoll, dass bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebs-Risiko eine wirkliche Früherkennung allein mit der MRT möglich ist. Allerdings empfehlen die bis heute geltenden Früherkennungs-Leitlinien, dass die MRT ausschließlich zusätzlich zu Mammographie und Sonographie eingesetzt wird. Speziell die Mammographie galt bislang als unverzichtbar Mit der EVA-Studie wurde dieses Konzept erstmals hinterfragt. Die Ergebnisse zeigen: Wird eine MRT zur Früherkennung durchgeführt, so ist durch eine Mammographie und/oder eine Sonographie die Entdeckungsrate von Brustkrebs oder Brustkrebs-Vorstufen nicht zu verbessern. Eine Brust-MRT ist demnach gleichsam notwendig und hinreichend für die Früherkennung. "Wird eine MRT durchgeführt, so ist eine Mammographie oder eine Sonographie unnötig", folgern die Wissenschaftler
Brustkrebs-Früherkennung: Mammographie ohne signifikanten Mehrwert

Uta
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Während also die eine Gruppe anscheinend eindeutig dem MRT der Brust den Vorzug gibt, verkündet eine andere Gruppe, daß das Mammographie-Screening sehr gut angelaufen ist:

Deutsches Mammographie-Screening hat sich bewährt
Dr. med. Barbara Marnach-Kopp, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
25.02.2010 16:44

In Deutschland ist in kürzester Zeit das größte bevölkerungsweite Mammographie-Screening-Programm in Europa erfolgreich eingeführt worden. Das betonte Dr. Wolfgang Aubke, Beiratsvorsitzender der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, während des Deutschen Krebskongresses in Berlin. "Die veröffentlichten Ergebnisse aus dem Screening-Programm belegen, dass die an das Programm gestellten hohen Erwartungen bisher vorbildlich erfüllt sind."
"Kritiker, die diese Fakten bewusst ignorieren, handeln unverantwortlich und verunsichern die Frauen. In den fünf Jahren nach seiner Einführung hat sich das deutsche Mammographie-Screening trotz Widerstände und anfänglichen Schwierigkeiten bewährt", sagte Aubke. So würden durch das Mammographie-Screening wesentlich häufiger kleine invasive Tumoren, die noch nicht gestreut haben, aufgespürt als vor dem Screening. Das seien große Erfolge des Screenings. Umfragen zeigten zudem, dass das Screening von den Frauen gut angenommen werde. 90 Prozent aller Screening-Teilnehmerinnen würden bei der nächsten Einladung wieder am Screening-Programm teilnehmen. Die Frauen empfänden das Angebot des Screening-Programms als einen deutlichen Gewinn.
Weitere Informationen:
Kooperationsgemeinschaft Mammographie in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung
Deutsches Mammographie-Screening hat sich bewährt

Wenn man sich ansieht, woher diese Nachricht kommt, wundert sie mich allerdings nicht.

Gruss,
Uta
 
Mammografie-Screening Krebsvorsorge

ich bin keine frau, find es aber trotzdem mal interessant, schon weil es in der form selten gebracht wird..

tagesanzeiger.ch: Nichts verpassen

und falls/wenn der kink nicht funktioniert:
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«Den Behörden können sogar Todesfälle verschwiegen werden»
29. Mai 2008, 05:00

Pharmafirmen würden bewusst den Tod von Patienten in Kauf nehmen, sagt der dänische Chefarzt Peter Gøtzsche.

Mit Peter Gøtzsche sprach Martin Frei in Lausanne

Herr Gøtzsche, haben Sie eigentlich gern Ärger?

Nein, überhaupt nicht. Ich bin ein glücklicher Familienmensch, und ich suche keinen Ärger. Aber irgendwie endet meine Forschung oft damit.

Von Ihren Gegnern sind Sie schon als «statistischer Masturbateur», «amateurhaft» und «ignorant» bezeichnet worden. Wurden Sie auch bedroht?

Ja. Jeder, der als Gefahr für die opulenten Gewinne betrachtet wird, erhält früher oder später Drohungen.

Zuletzt haben Sie die Asthmaspezialisten gegen sich aufgebracht.

Wir haben 54 Studien mit insgesamt 3002 Patienten unter die Lupe genommen, um herauszubekommen, was bei Asthma mit Hausstaubmilbenallergie hilft. Der durchschnittliche Effekt der Anti-Milben-Staubsauger, -Matratzenbezüge und Chemikalien ist null Komma null, null. Die Leute hassen mich dafür, aber ich bin nicht schuld. Es hilft halt nicht.

Warum suchen Sie regelmässig Themen, bei denen Sie anecken?

Es war immer Zufall, auf welchen Gebieten ich geforscht habe. Die Forschung zum Mammografie-Screening wurde mir angetragen – ich hatte daran ursprünglich gar kein Interesse.

Damit haben Sie im Jahr 2000 viele Onkologen, Frauenärzte und Radiologen auf die Palme gebracht. Ihre Arbeit trug dazu bei, dass es in der Schweiz kein flächendeckendes Mammografie-Screening gibt.

Wir waren damals die Ersten, die geschrieben haben, dass es beim Screening zu 30 Prozent Überdiagnosen kommt.

Was heisst das?

Das bedeutet, dass ein Tumor gefunden wird, der nie Beschwerden verursacht hätte. Das konnte man aus den Mammografie-Studien herauslesen. Aber niemand wollte das sehen. Selbst jetzt, so viele Jahre später, sträuben sich viele gegen diese Daten. Dabei weiss jeder, der sich mit Krebs auskennt, dass wir – jedenfalls in meinem Alter – alle irgendwo im Körper Krebszellen haben. Es gibt zum Beispiel eine finnische Studie. Dort wurden bei Autopsien die Schilddrüsen genau untersucht. In den meisten fanden die Ärzte Krebszellen – aber gestorben waren die Patienten an etwas ganz anderem. Das grosse Problem in der Medizin ist die Verzerrung.

Was meinen Sie damit?

Zum Beispiel werden viele Studien, die ein ungünstiges Licht auf ein Medikament werfen, der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. So hat eine Analyse von Studien, die bei der US-Arzneimittelbehörde eingereicht wurden, gezeigt, dass von 38 Studien, die ein für den Sponsor positives Ergebnis hatten, 37 auch veröffentlicht wurden. Von 24 Studien mit negativem Ergebnis wurden hingegen nur 8 publik – und 5 davon hatten in der Publikation plötzlich ein positives Ergebnis! In der medizinischen Forschung ist so vieles verzerrt, ich habe dort so viel Unredlichkeit gesehen – es macht mich zynisch. Das Mammografie-Screening ist dafür nur ein Beispiel.

Moment mal: Die Sterblichkeit an Brustkrebs sinkt seit Jahren. Alle, die mit qualitativ gutem Screening zu tun haben, sind davon überzeugt.

Wir haben Länder mit und ohne Mammografie-Screening verglichen. In Österreich zum Beispiel stieg die Sterblichkeitskurve bei Brustkrebs erst, dann fiel sie. In Schweden dagegen sank sie kontinuierlich. Nun raten Sie: Welches Land hat ein Screening eingeführt? Es war nicht Österreich, wie man meinen würde, sondern Schweden! Die Argumente der Mammografie-Befürworter sind wie Rosinenpickerei: Man sucht sich das raus, was einem passt.

Sie glauben also, dass das Mammografie-Screening unbegründet ist?

Die Sterblichkeit an Krebserkrankungen insgesamt ändert sich nicht, egal ob mit oder ohne Screening. Ich glaube, es könnte einen kleinen Effekt haben. Nur wissen wir nicht, wie gross er ist. Aber der Schaden, den es anrichtet, den kennen wir. Und er ist ziemlich gross. Der durchschnittliche Lebensgewinn für Frauen, die zehn Jahre lang jedes zweite Jahr zum Mammografie-Screening gingen, ist nur ein Tag! Wie viel Zeit, denken Sie, haben die Frauen allein dafür gebraucht, um jeweils zum Screening zu gehen?

Es gibt jede Menge Informationsbroschüren, in denen das Mammografie-Screening viel besser wegkommt.

Ja, und das ist die grösste Unaufrichtigkeit gegenüber den Frauen. Es ist unglaublich. In einem Bericht des britischen National Health Service stehen zum Beispiel Zahlen, die, wenn sie stimmen würden, bedeuteten, dass das Screening das Risiko an Brustkrebs zu sterben, um 75 Prozent reduziert – das wäre mehr, als alle Screening-Befürworter je behauptet haben! Viele Frauen werden falsch informiert. Das ist wie bei den Pharmafirmen.

... von denen Sie ebenfalls kein gutes Bild haben. In Ihrem Vortrag in Lausanne haben Sie unter anderem behauptet, Forscher würden – sogar durch ihre Vorgesetzten – unter Druck gesetzt, wenn sie herausfinden, dass ein Medikament zu Todesfällen führt. Die Firmen können doch kein Interesse daran haben, mit ihren Wirkstoffen Menschen ins Jenseits zu befördern. Das kommt doch früher oder später heraus.

Das sind Mythen, wie sie die Pharmaindustrie propagiert. Ich bin überzeugt: Wenn eine Firma einen Blockbuster mit gefährlichen Nebenwirkungen hat, rechnet sie durch, wie teuer es käme, wenn sie mit den Informationen herausrücken würde respektive wie teuer allfällige Prozesse würden. Es geht da um viel Geld.

Sie schlagen unter anderem vor, dass die öffentliche Hand bei neuen Medikamenten vor der Zulassung erst klinische Langzeitstudien durchführt und finanziert. Aber viele Patienten, allen voran Krebskranke, fordern schnellen Zugang zu neuen Wirkstoffen.

Das liegt daran, dass sie die Fachliteratur nicht kennen. Ich weiss von zwei Analysen, die beide gezeigt haben, dass neue Krebsmedikamente nicht wirksamer sind als alte. Es ist eine sehr schlechte Idee, die neuen Wirkstoffe möglichst schnell haben zu wollen. Wenn sie nicht ausreichend getestet sind, kann es sein, dass sie den Patienten mehr schaden als nützen.

Die Krebsspezialisten – und die müssen es ja wissen – sind überzeugt, dass einige der neuen Wirkstoffe durchaus Fortschritte darstellen. Und selbst wenn ein neuer Wirkstoff «nur» dazu führt, dass jemand bei einer Chemotherapie die Haare nicht verliert.

Entscheidend ist, ob die Patienten länger leben. Wie wollen Sie das wissen ohne grosse Studien, bei denen die Behandlungsmöglichkeiten verglichen wurden?

Sie verlangen, dass die Firmen alle Studienergebnisse offen legen. Kein Mensch käme auf die Idee, so etwas von einem Autohersteller zu fordern. Messen Sie nicht mit zweierlei Mass?

In der Pharmaforschung geht es um Menschen. Ich bezweifle, dass sich viele Patienten für Studien zur Verfügung stellen würden, wenn sie wüssten, dass der Sponsor es sich vorbehält, die Ergebnisse nur zu veröffentlichen, wenn sie ihm passen. Das aber ist die Realität. Ausserdem habe ich viele Studienprotokolle einsehen können. Und ich sehe nichts, aber auch gar nichts, was man da, zum Beispiel aus Sicht des Patentschutzes, geheim halten müsste. Aber gegenwärtig können den Behörden sogar Todesfälle verschwiegen werden.

Tatsächlich?

In einer Postmarketing-Studie zum Antidepressivum Fluoxetin wurden 76 von 97 Suiziden ausgeschlossen. Und Suizidabsichten wurden von verschiedenen Firmen als «emotionale Instabilität» bezeichnet. In der Medizin herrscht viel Unehrlichkeit.

Gibt es auch Korruption?

Ich würde es so nennen. In Deutschland zum Beispiel haben Allgemeinärzte an einer so genannten Beobachtungsstudie zum Magensäure-Blocker Nexium teilgenommen. Die Ärzte mussten den Patienten das vergleichsweise teure Medikament geben und dann notieren, wie die Wirkung war. So etwas hat keinen wissenschaftlichen Wert. Aber pro ausgefüllten Bogen bekamen die Ärzte Geld.

Welche Rolle spielen die Fachzeitschriften?

Firmen bestellen Nachdrucke von Studien, bei denen das Medikament gut abgeschnitten hat und verteilen sie an die Ärzte. Merck etwa hat von einer Vioxx-Studie fast eine Million Kopien geordert.

Das kann den Fachblättern doch egal sein.

Nein, sie können dadurch unter Druck geraten. Der Herausgeber des «Lancet» berichtete zum Beispiel, dass eine Firma ihn vor der Publikation einer Studie gebeten habe, «nicht so kritisch zu sein». Die Firma drohte damit, die Studie andernfalls zurückzuziehen, und verwies auf die Einnahmen durch die Nachdrucke, die dem Blatt dann entgehen würden.

Glauben Sie, dass diese Dinge sich allmählich bessern?

Ja, das ist so. Es gibt einige Kritiker wie mich, die sich Gehör verschaffen.

Peter Gøtzsche

Peter Gøtzsche hat Biologie, Chemie und Medizin studiert. Er ist Internist, hat von 1975 bis 1995 zunächst in der Pharmaindustrie, dann in verschiedenen Spitälern gearbeitet. Seit 1993 ist Gøtzsche Direktor des Nordic Cochrane Center, seit 1997 auch Chefarzt am Rigshospitalet in Kopenhagen. In der Cochrane Collaboration fassen Forscher Studien zu medizinischen Diagnose- und Behandlungsmethoden systematisch zusammen. Ärzte, Krankenkassen und öffentliche Gesundheitseinrichtungen orientieren sich häufig an den Ergebnissen. Der 1949 geborene Gøtzsche sprach am Internistenkongress in Lausanne. (mfr)
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Wir waren damals die Ersten, die geschrieben haben, dass es beim Screening zu 30 Prozent Überdiagnosen kommt.
Daneben gibt es auch noch die Frauen, bei denen trotz regelmäßiger Mammographie der Krebs übersehen wurde.:wave:
Meine letzte Mammographie war vor über 30 Jahren, da ich wegen meiner damals neuen Pille geschwollene Brustdrüsen bekam. Unglaublich, dass ich nicht einfach eine andere Pille verschrieben bekam und man mich deshalb erstmal dort hin schickte.:schock:Während man gleichzeitig weiss, wie sensibel Brustgewebe auf Röntgenstrahlen reagiert, auch wenn die Strahlendosis heute viel geringer ist als früher sein soll.
Dafür ist aber die Gesamtbelastung durch Tschernobyl etc. heute sicher höher als damals.

Ich kenne auch einen Fall, da hatte sich eine Frau über Jahrzehnte jährlich die Brust mammographieren (röntgen) lassen, bis sie dann endlich Brustkrebs bekam.:rolleyes: Ich glaube da nicht an Zufall.:cool:
 
"Mammographie / MRT, Ultraschall"?

Ich wusste doch, ich hab da noch was in meinen Lesezeichen.

Mittwoch, 3. Dezember 2008
Jeder fünfte Brustkrebs heilt von selbst
malamud, 15:45h
22 Prozent aller Fälle von Brustkrebs, die in den Mammographie-Programmen entdeckt und dann über Chirurgie, Bestrahlung oder Chemotherapie behandelt werden, wären von selbst wieder verschwunden. So lautet das Ergebnis einer spektakulären Studie aus Norwegen.

mammographie.jpg


Überall in Europa war die Einführung von organisierten Früherkennungsuntersuchungen mittels Mammographie von einem enormen Anstieg der Brustkrebs-Rate begleitet. An sich eine logische Folge, die auch erwartet wurde. Denn, so das Dogma der Krebstherapie, "früh entdeckte Tumoren sind leichter heilbar". Später müssten diese Krebsfälle dann allerdings - weil geheilt - den Frauen erspart bleiben.
Ob dieser logisch klingende Schluss auch in der Realität hält, ist seit vielen Jahren heftig umstritten. Speziell Peter Goetzsche, der Direktor des Nordischen Cochrane-Zentrums in Kopenhagen ist hier vermehrt als Häretiker aufgetreten und hat allzu optimistische Annahmen kräftig erschüttert. Besonders gegen den Strich gehen ihm die Werbemaßnahmen für die offiziellen Screening Kampagnen, die mit objektiver Information über Nutzen und Risiken wenig zu tun haben.
Berühmt wurden die Kernsätze seiner 2006 publizierten Cochrane Review zu den Folgen des organisierten Mammographie-Screenings:
This means that for every 2000 women invited for screening throughout 10 years, one will have her life prolonged. In addition, 10 healthy women, who would not have been diagnosed if there had not been screening, will be diagnosed as breast cancer patients and will be treated unnecessarily. It is thus not clear whether screening does more good than harm. Women invited to screening should be fully informed of both benefits and harms.​
Per-Henrik Zahl hat mit seinem Kollegen Jan Maehlen vom Norwegischen Institut für Public Health in Oslo nun eine weitere Facette in die Diskussion eingebracht. Nämlich die Frage, wie sich Brustkrebs verhält, wenn er gar nicht behandelt würde.

Dazu gingen die beiden recht raffiniert vor. Sie verglichen eine Kohorte von rund 120.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren, die ab 1996 am ersten organisierten norwegischen Mammographie-Screening teilnahmen mit einer Kontrollgruppe von Frauen, die in den Jahren davor noch ohne Screening auskommen mussten. Die Altersgruppe wurde so gewählt, dass die Frauen der Kontrollgruppe im Jahr 1996, wenn die erste Gruppe gerade mit dem Screening begann ihre letzte Untersuchung absolvierten.
Damit hatte also auch die Kontrollgruppe am Ende der Untersuchungsperiode einmal ein Bruströntgen.
Die beiden Gruppen unterschieden sich hinsichtlich der Häufigkeit von invasivem Brustkrebs dramatisch:
In der Screening-Gruppe wurde bei 660 (pro 100.000) Frauen die Diagnose gestellt, in der Kontrollgruppe ohne Früherkennungsprogramm waren es nur 384 Krebsfälle.
Zwei Jahre vergingen und "der nicht entdeckte Krebs in der Kontrollgruppe hatte die Chance klinisch evident zu werden", schreiben die Autoren. Tatsächlich verkleinerte sich die Differenz zwischen den beiden Gruppen. Mit 1268 vs. 810 Fällen blieb dennoch die Krebsrate in der Screening Gruppe um 57 Prozent höher.
Nach sechs Jahren schließlich erhielten auch die Frauen in der Kontroll-Gruppe ihre erste Einladung zum Mammographie-Termin. Für die Frauen in der Screening-Gruppe war dies bereits der dritte Termin. Und nun wurden auch in der Kontrollgruppe viele Krebsfälle neu diagnostiziert. Dennoch blieb noch immer ein Unterschied von 22 Prozent aufrecht (2580 vs. 2152 Fälle).
Dieser Unterschied blieb auch nach weiteren zwei Jahren bei einem zusätzlichen Mammographie-Termin in beiden Gruppen konstant.

Was passierte also mit diesen 22 Prozent an Krebsfällen, die spurlos verschwanden? Das ist die Kernfrage, die sich aus dieser in der aktuellen Ausgabe der "Archives of Internal Medicine" publizierten Forschungsarbeit ergibt.
Der kalifornische Public Health Experte Robert M. Kaplan und der Ulmer Gesundheitsökonom Franz Porzsolt warnen in ihrem Kommentar (archinte.ama-assn.org/cgi/content/full/168/21/2302), die Ergebnisse der Norweger auf die leichte Schulter zu nehmen. "Hier könnte sich eine Erklärung für Phänomene finden, die Wissenschaftler schon seit langem beunruhigen." Randomisierte klinische Studien bestätigen beispielsweise nur sehr selten die propagierten Vorteile des Screenings. Den Effekt über eine große gut gemachte Arbeit zu objektivieren, sei, so die beiden, "zwar wissenschaftlich notwendig, ethisch aber kaum durchsetzbar", zumal sich "ethische Bedenken häufig auf vorgefassten Meinungen basieren, aber nur selten auf Evidenz."

Die Studienautoren betonen, dass sich aus ihrer Arbeit keine Schlüsse ableiten lassen, ob Mammographie die Krebssterblichkeit reduziert. "Unsere Ergebnisse bringen aber neue Einsichten auf das wichtigste mit Mammographie verbundenen Schadenspotenzial, nämlich die Entdeckung und Behandlung von Krebsfällen, die sich von selbst zurückgebildet hätten."

Es ist dies nicht die erste Arbeit, mit der Per-Henrik Zahl und sein Team den Glauben an die heilsame Kraft der Früherkennung erschüttern. Die Medizinstatistiker publizierten bereits 2004 eine Studie, in der sie zeigen, wie sich die Einführung der Reihenuntersuchung in Norwegen auf die Zahl der Brustkrebserkrankungen ausgewirkt hat. Norwegen eignet sich sehr gut für einen Vergleich, weil das organisierte Screening im Jahr 1996 zunächst nur in fünf Bundesländern eingeführt wurde, die zusammen 40 Prozent der norwegischen Bevölkerung ausmachen. Der Unterschied war beträchtlich. Denn in den fünf Screeningländern stieg die Häufigkeit von Brustkrebs um 54 Prozent an.
Dass eine Früherkennungsmaßnahme die Zahl der entdeckten Krebsfälle erhöht, liegt in der Natur der Sache. Dies sollte allerdings dadurch kompensiert werden, dass dann in den späteren Jahren deutlich weniger Fälle von Brustkrebs gefunden werden. Schließlich, so die Grundthese der Früherkennung, sind diese Fälle ja schon zuvor, im leichter heilbaren Frühstadium entdeckt worden und müssen deshalb später fehlen. Soweit die Theorie, die sich in diesem Fall aber als reichlich grau entpuppte. Denn Per-Henrik Zahl fand keinen Rückgang der Krebszahlen im höheren Alter, der den enormen Anstieg von 54 Prozent auch nur annähernd ausgeglichen hätte.
Um zu sehen, ob es sich bei diesem Ergebnis um eine norwegische Besonderheit handelte, besorgten sich die Wissenschaftler auch noch die Zahlen aus Schweden, wo das Screening bereits zehn Jahre früher, zur Mitte der Achtzigerjahre, eingeführt wurde. Drei Viertel aller Frauen in der Zielgruppe der 50- bis 69-Jährigen nahmen dort das Angebot an. Zuvor lag in Schweden der jährliche Anstieg der Brustkrebsrate bei 0,8 Prozent. Mit der Einführung des Screenings ergab sich auch beim skandinavischen Nachbar ein plötzlicher radikaler Anstieg der Krebsrate um 45 Prozent. Auch hier fanden die Wissenschaftler keinen nachfolgenden Rückgang in der Gruppe der 70- bis 74-jährigen Frauen. Erst in der Gruppe der 75- bis 80-Jährigen ergab sich eine bescheidene Verringerung der Krebshäufigkeit um 12 Prozent. Damit konnte der extreme Anstieg in den jüngeren Jahren aber nicht im Mindesten ausgeglichen werden.
Das Resümee der Autoren fällt denn auch reichlich düster aus: „Ohne Screening wäre ein Drittel aller Fälle von invasivem Brustkrebs zu Lebzeiten der Frauen nie entdeckt worden." Jede dritte Brustkrebspatientin in Norwegen und Schweden hätte sich ihr Schicksal also erspart, wenn sie den Aufforderungen der Behörden zur Mammografie nicht gefolgt wäre.
Und das, schreiben die Autoren, bezieht sich nur auf die Entdeckung von „echtem" Krebs. Die Röntgenuntersuchungen finden nämlich besonders leicht sogenannte Krebsvorstufen, die sich möglicherweise irgendwann einmal zu invasivem Krebs weiterentwickeln. Würde das auch noch berücksichtigt, läge die Steigerungsrate sogar bei 80 Prozent.

Im Vergleich zu diesen Ergebnissen, sind die aktuellen Resultate ja nachgerade beruhigend. Zahl und Co. geben allerdings zu bedenken, dass die ermittelten 22 Prozent „verschwundener" Brustkrebsfälle den Effekt auch unterschätzen könnte. Dann nämlich, wenn der Einfluss des so genannten „wilden Screening" in der Auswertung berücksichtigt würde. Gaben doch etwa die Hälfte der Frauen aus der Kontrollgruppe an, dass sie zuvor bereits mindestens einmal eine Mammographie - ganz ohne offizielles Programm - durchführen ließen.
Lob der Krankheit: Screening-Vorsorge
 
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