Kava-Kava wäre interessant, jedoch findet man es kaum noch, eventuell kennt jemand hier aus dem Forum eine Quelle?
Kava-Kava gehört zu den alten Heilmitteln. Polynesier nutzen die Pflanze seit alters her als Beruhigungsmittel. Im Westen erlebte diese Substanz eine Renaissance und verdrängte die Klassiker. Es galt als sehr sichere, nebenwirkungsfreie Therapie bei Angstzuständen und wurde in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, sogar als Spray. Letzteres wirkt im Regelfall schneller.
Wie schon fast üblich bei Substanzen, die zur ernsthaften Konkurrenz herkömmlicher Medikamente zu werden drohen, fand man auch hier „bedenkliche“ Nebenwirkungen. Seitdem ist Kava-Kava aus den Regalen normaler Geschäfte verschwunden.
Ich selber habe es vor ca. 10 Jahren regelmäßig als Ersatz für Alkohol genommen.
Hier mal ein Bericht über Depressionen mit einigen Präparaten die näher beschrieben wurden.
Nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) leiden mehr als 10% der Gesamtbevölkerung an depressiven Störungen. 2 bis 7% der depressiven Erkrankungen gelten als unbedingt behandlungsbedürftig. Das Risiko eines Menschen, im Laufe seines Lebens an einer Depression zu erkranken (Lebenszeitprävalenz), liegt bei 7 bis 18%; andere Quellen sprechen von 20 bis 30%. Nach Schätzungen der WHO (World Health Organisation) leiden 3 bis 5% der Weltbevölkerung an Depressionen.
Depressionen werden inzwischen als eine regelrechte Volksseuche gesehen.
Obwohl die Depression demnach eine recht häufige Erkrankung ist, werden die Symptome oft nicht richtig erkannt. Nach internationaler Klassifikation unterscheidet man Depressionen nach deren Verlaufsform und Schweregrad. Das fängt an mit der depressiven Episode über Dysthemia bis hin zu psychogenen, endogenen, somatogenen, larvierten oder organischen Depressionen. Die krankhafte Depression ist nicht zu verwechseln mit einer vorübergehenden Traurigkeit nach z. B. dem Verlust einer geliebten Person. Letztere Form der Traurigkeit ist vielmehr eine angemessene und gesunde Reaktion.
Die vorübergehende Traurigkeit ist kein Zustand, den es zu „heilen“ gilt, sondern eine Fähigkeit des Menschen, sich mit Rückschlägen auseinander zu setzen. Bei normaler Traurigkeit kommt der seelische Trauerprozess irgendwann zu einem Ende und der Mensch kann sich seinem Leben wieder optimistisch und zukunftsgerichtet widmen. Der Akzent liegt hierbei auf der zeitlichen Befristung. Erst wenn die betroffene Person über Jahre hinweg noch in der Form trauert, wie es bei einem akuten Ereignis verständlich wäre, liegt möglicherweise ein Hinweis auf eine Depression vor. Auch wenn die Traurigkeit sich nicht auf ein konkretes Ereignis zurückführen lässt und von den Betroffenen als unmotiviert und nicht nachvollziehbar empfunden wird, stellt sich die Frage nach einer krankhaften Depression.
Depression ist eine Gemütskrankheit, verbunden mit Angstzuständen, innerer Unruhe, Denk- und Schlafstörungen. Depressive sind praktisch unfähig sich zu freuen und haben Mühe selbst einfachste Entscheidungen zu treffen. Diese Gemütskrankheit zieht oftmals hartnäckige körperliche Beschwerden nach sich.
Vereinfacht ausgedrückt, lässt sich eine tiefe Traurigkeit auf ein konkretes Ereignis wie z.B. den Tod einer geliebten Person zurückführen, während die Ursache bei einer echten Depression eher diffus bleibt, möglicherweise von einem traumatischen (verdrängten) Kindheitsereignis genährt wird. Aber die Grenzen sind fließend und Selbstdiagnosen heikel.
Gelegentlich wird hierbei auch die Frage diskutiert, inwiefern die sozialen Strukturen unserer „Spaßgesellschaft“ dazu beitragen, dass traumatische Lebensereignisse nicht vollständig verarbeitet werden. Die „Unfähigkeit zu trauern“ (A. Mitscherlich) kann zu unbewältigten Lebenskrisen führen, die ein Leben lang unter der Haut gären. Das bei Depressiven oftmals zu beobachtende Kreisdenken, die dabei empfundene Ausweglosigkeit, das Unverständnis der Umwelt könnten der „Königsweg“ in die Depression sein. Je nach Schweregrad zieht die psychische Dauerbelastung mehr oder weniger folgenschwere körperliche Erkrankungen nach sich. Der Suizid drängt sich als Lösung nach vorne.
Schwere und mittelschwere Depressionen bedürfen der Einweisung in eine darauf spezialisierte Klinik. Da meistens eine monatelange Behandlung erforderlich ist, die Kosten entsprechend hoch sind, bemühen sich die entsprechenden Institute um eine Zulassung bei den Krankenkassen. Die Kassen sind wiederum schulmedizinisch ausgerichtet, wodurch sich die Kliniken psychiatrisch orientieren müssen. Das läuft auf eine systembedingte Einschränkung des therapeutischen Angebots hinaus. Bei der Behandlung von Depressionen liegt der Akzent daher allzu oft bei einer vorwiegend medikamentösen Therapie. Das mag in akuten Fällen (Suizidgefahr) gerechtfertigt sein, scheint auf Dauer jedoch eher fragwürdig.
Die Verwendung von Antidepressiva, Neuroleptika u.a. bei Depressionen ist in psychiatrischen Einrichtungen quasi Standardtherapie.
Zu den medikamentösen Antidepressiva gehören Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, MAO-Hemmer, tri- und tetrazyklische Antidepressiva. Die angstlösende, stimmungsaufhellende und antriebsfördernde Wirkung setzt erst nach 10 bis 14 Tagen ein. Sie sollen über 6 bis 12 Monate eingenommen werden.
Die ebenfalls häufig eingesetzten Neuroleptika unterscheidet man im Wesentlichen nach hoch- und niederpotenten Neuroleptika. Beide wirken beruhigend, fördern den Schlaf und ordnen Denken und Wahrnehmung. Sie sollen darüber hinaus das Wiederauftreten der akuten Krankheit vermeiden. Neuroleptika sollen wenigstens ein bis zwei Jahre nach einer akuten Phase eingenommen werden. So lautet jedenfalls die Ansicht mancher Psychiatrie.
Sowohl die medikamentösen Antidepressiva als auch die Neuroleptika haben teilweise recht unangenehme Nebenwirkungen. Das Dosierungsfenster ist bei allen Psychopharmaka sehr klein, d.h., es ist schnell über- bzw. unterdosiert. Das Suchtpotenzial soll bei den neueren Medikamenten verschwindend gering sein.
Die Neigung von Ärzten, allzu schnell synthetische Antidepressiva zu verschreiben, ist Gegenstand kritischer Diskussionen. Es ist fraglich, inwiefern es Sinn macht, psychische Störungen gleich, und oftmals ausschließlich, medikamentös zu behandeln. Der Vorwurf, dass die Betroffenen damit lediglich chemisch kaltgestellt werden, und das oftmals auf Lebenszeit, ist nicht von der Hand zu weisen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Kriterien der Kostenübernahme durch die Kassen den therapeutischen Weg bestimmen. Die eigentliche Bewältigung der Lebenskrise durch Psychotherapie, -analyse und ähnliche Maßnahmen scheint in schulmedizinisch ausgerichteten Kliniken eher zu kurz zu kommen. Bewährt hat sich die Kombination von stimmungsaufhellenden Medikamenten bei gleichzeitiger psychotherapeutischer Behandlung.
Natürliche Alternativen
Nachstehende Anregungen beziehen sich auf leichte Depressionen (aus psychiatrischer Sicht). Das vordergründige Ziel ist es, nicht weiter in die Talsohle „abzurutschen“. Das eigentliche Ziel sind die Klärung der Ursache und die Bewältigung („Heilung“). Das könnte im konkreten Fall z.B. die psychotherapeutische Aufarbeitung eines tragischen Ereignisses (Todesfall, Trennung) sein.
Es wird schon lange vermutet, dass auch die Ernährung an der krankhaften Entwicklung einer Depression beteiligt ist. Mängel an bestimmten Nährstoffen können durchaus alleinige Ursache für einen allgemein depressiven Zustand sein. Darüber hinaus gibt es sehr konkrete Hinweise, dass psychische Belastungen zu erhöhtem oxidativen Stress führen, also einem Mehrverbrauch an Antioxidanzien. Insofern rät man generell dazu, etwaige Mängel durch die Einnahme guter, breit gefächerter Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen. In manchen Fällen mag diese Maßnahme bereits genügen. Wo dies nicht ausreicht, sollte man zusätzlich einen, mehrere oder gar alle der nachfolgend aufgeführten Wirkstoffe probieren.
Vor allem aber gehen Depressionen einher mit Erschöpfungszuständen, die wiederum eine aktive Bewältigung der Krise behindern. Wer bei bestimmten Themen permanent in Weinkrämpfe ausbricht, ist kaum noch in der Lage etwas zur Bewältigung beizutragen. Insofern macht es Sinn die betroffene Person auf ein innerlich stabiles Fundament zu stellen, um von dort aus die Kraft für eine Auseinandersetzung zu bekommen. Hierbei haben sich bestimmte Nährstoffe als hilfreich erwiesen.
Basismikronährstoff („Multivitamin“) Hochdosierte Basismikronährstoffe bilden auch hier gewissermaßen das Fundament für die zielgerichteten nachstehenden weiteren Ergänzungen.
S-Adenyl-Methionin (SAMe) SAMe gilt derzeit als der wirksamste Antidepressor. Es ist ein natürlicher körpereigener Wirkstoff, der praktisch in jeder Zelle zu finden ist. Entsprechend gering sind die Nebenwirkungen, wenn man überhaupt von solchen sprechen will, denn im Grunde handelt es sich um positive Begleiterscheinungen wie verbesserte kognitive Funktionen, Schutz des Leberstoffwechsels und wahrscheinlich allgemeine Verlangsamung des Alterungsprozesses. SAMe ist leider etwas teurer. Die in der Literatur empfohlene Dosis reicht von 400 bis 1.600 mg täglich. Die Wirkung setzt schnell ein.
Johanniskraut Dieses alte Haus-mittel verdient höchste Aufmerksamkeit, weil es sich als genauso wirksam wie manches synthetische Antidepressivum erwiesen hat, jedoch ohne deren Nebenwirkungen. Anwendbar ist es bei leichteren bis mittleren Depressionen. Das pflanzliche Produkt ist im Vergleich zu synthetischen Produkten verträglicher, macht nicht abhängig, verstärkt die Alkoholwirkung nicht und vermindert den Anteil des REM-Schlafes nicht. Für die Selbstmedikation ist es daher ideal geeignet. Man vermutet, dass die antidepressive Wirkung zum einen auf den Wirkstoff Hypericin, zum anderen möglicherweise aber auch auf die verstärkte Photosensibilisierung (Lichtdurchlässigkeit) zurückzuführen ist. Hierdurch würde die körpereigene Melatoninproduktion wieder angeregt, was vor allem bei den Winterdepressionen von Bedeutung zu sein scheint. Ob Sie lieber Kapseln nehmen oder Johanniskrauttee trinken, bleibt Ihnen überlassen. Da die Wirkstoffe beim Tee stark verdünnt werden, ist hier die Wirkung entsprechend geringer. Als normale Tagesdosis gilt 1 bis 2 mg Hypericin (das entspricht etwa 300 bis 600 mg Johanniskraut auf 0,3% Hypericin standardisiert). Wegen der Photosensibilisierung kann bei empfindlichen Personen das Sonnenbrandrisiko (leicht) erhöht sein. Die Wirkung setzt meist erst nach einer gewissen Zeit (bis zu 6 Wochen) ein.
Procain (KH3) Bei diesem frei verkäuflichen Medikament stehen die Effekte des Procain im Vordergrund. Im normalen Dosierungsbereich (siehe Herstellerangaben) hat es praktisch keine Nebenwirkungen, ist recht preisgünstig und wird von manchen Betroffenen als wirkungsvoll bezeichnet.
Carnitin Die Aminosäure Carnitin (auch Acetyl-L-Carnitin) wird von einigen Betroffenen als sehr effektiv empfunden. Die empfohlene Dosierung liegt bei 4 x 500 mg täglich. Carnitin gilt als „Fettsäureschlepper“; es verbessert zudem die kognitiven Fähigkeiten und soll allgemein alterungshemmende Effekte haben.
Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NADH) NADH trägt zwar den Namensbestandteil Nikotin, hat jedoch mit dem Tabakgift nichts zu tun. Diese Substanz steigert die Energie der Hirnzellen und kann bei manchen Betroffenen ab 5 bis 10 mg pro Tag spürbare Besserung bringen.
Phenylalanin Dieser Wirkstoff gilt als effektive Möglichkeit, um die Endorphin-Werte im Gehirn zu erhöhen. Dadurch hilft er auch bei Depressionen. Die empfohlene Dosierung liegt - bezogen auf den reinen Wirkstoff - bei 2 x 500 mg täglich (vorzugsweise morgens und nachmittags auf leeren Magen einnehmen). Phenylalanin wird jedoch nicht von allen Personen vertragen: Personen mit Bluthochdruck sollten ihre Werte im Auge behalten. Personen mit Phenylketonurie sollten besser die Finger davon lassen; auch Krebspatienten wird die Einnahme abgeraten (weil die Krebszellen sich vermehren könnten). Vor allem bei Phenylalanin empfiehlt sich die gleichzeitige Einnahme von Basisnährstoffen.
Tyrosin Eine Alternative zu Phenylalanin kann die Aminosäure Tyrosin sein. Wenn Phenylalanin (nach einigen Wochen) keine Wirkung zeigt, dann kann man es mit der gleichen Dosierung Tyrosin probieren.
Winterdepression
Eine Sonderform der Depression ist die saisonal bedingte Depression, auch Winterdepression oder Saisonale Depression (Seasonal affective disorder: SAD) genannt. Wenn die Tage kürzer werden und wir demzufolge weniger Sonnenlicht aufnehmen können, reagieren manche Menschen mit einer „Weltuntergangsstimmung“.
Man geht davon aus, dass der Verlust des Sonnenlichts in der „dunklen Jahreszeit“ zu biochemischen Veränderungen im Gehirn führt, die Depressionen auslösen können. Die beste „Therapie“ besteht in möglichst viel Bewegung an der frischen Luft. Auch Versuche mit einer „Lichttherapie“ (der Patient wird mit hellen Lampen bestrahlt) erzielten zuletzt gute Erfolge. In manchen Fällen hilft auch das Hormon Melatonin. Allerdings muss man wissen, dass dieses Mittel nicht von allen Depressiven gleich gut vertragen wird. In diesem Fall ist das Mittel abzusetzen.