LieberTee
Lüge, Täuschung, Selbsttäuschung, Enttäuschung - wie geht Ihr damit um?
Jeder hat so sein Einbrüche im Leben, Verluste, Schicksalsschläge, Fehlentscheidungen, Enttäuschungen - auch ich. Manchmal denke ich, ich kann sie deshalb einigermaßen wegstecken, weil ich mich permanent selbst täusche.
Ich weigere mich offenbar, meine kindliche Naivität und einen Glauben an das grundsätzlich Gute aufzugeben. Das ist nicht mal die schlechteste Überlebensstrategie meine ich, denn so verliere ich nie ganz und gar meine Zuversicht.
Nur manchmal schlägt es mich entsetzlich nieder: wenn ich bewusst belogen und getäuscht werde. Ja, ich weiß, Lüge und Täuschung ist allgegenwärtig, ich brauche nur täglich den Fernseher oder das Radio anzustellen oder die Tageszeitung aufschlagan, da gehen mir die Augen über und die Ohren dröhnen vor lauter Lügen.
Es stört mich komischerweise nicht mehr sonderlich. Damit habe ich mich abgefunden und sage mir täglich, dass es gesünder ist, mit offenen Augen und Ohren da hin zu schauen und mich eher zu amüsieren über dieses Narrentheater, als mich zu ärgern. Nicht, dass ich nicht gerne etwas daran ändern würde - aber wie?
Das ist es nicht, was mich niederschlägt, sondern Lügen und Täuschungen von Menschen, denen ich nahe stehe, denen ich vertraue, die ich liebe.
Da traf es mich immer so sehr, dass es mir geradezu den Boden unter den Füßen wegriss. Immer wenn ich das in unterschiedlichen Ausprägungen erlebte (und ich meine damit nicht kleine Notlügen...), konnte ich es einfach nicht glauben. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass ein Mensch, dem ich meinte blind vertrauen zu dürfen, mich willentlich und wissentlich täuschte und verletzte.
Die Strategie, die ich (unbewusst) wählte, um diese Verletzungen zu vermeiden, war Abstand und Vermeiden von Nähe und Bindung. Es durfte mir niemand zu nahe kommen, ich hielt und halte alle auf einem gleichmäßigen und gleich-gültigem Abstand. Es schien mir bisher die einzige Möglichkeit, die ich allerdings nicht bewusst wählte, nicht Verletzungen zu vermeiden. Nach einer sehr großen Verletzung, die ich erlitt, als ich nach langer Zeit, mal wieder versuchte, zu vertrauen, brauchte ich sehr lange Zeit, um mich wieder auf mein Level zurückzuziehen.
Aber es gelingt nicht mehr wirklich. In dieser Höllenzeit fiel mir dieses Vermeidungsmuster auf und so wirkt es nicht mehr recht. Eine neue Strategie des psychischen Überlebens habe ich noch nicht wirklich entwickelt, bzw. noch nicht etabliert.
Wie kann ich ohne schützende Mauern offen und damit verletzlich sein und schaffe es trotzdem, Lügen und Täuschungen zu verkraften?
Bin ich die einzige, die so naiv und gutgläubig durchs Leben rennt und blind auf den einen oder anderen Abgrund zu steuert?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Lieber Gruß
LieberTee
Jeder hat so sein Einbrüche im Leben, Verluste, Schicksalsschläge, Fehlentscheidungen, Enttäuschungen - auch ich. Manchmal denke ich, ich kann sie deshalb einigermaßen wegstecken, weil ich mich permanent selbst täusche.
Ich weigere mich offenbar, meine kindliche Naivität und einen Glauben an das grundsätzlich Gute aufzugeben. Das ist nicht mal die schlechteste Überlebensstrategie meine ich, denn so verliere ich nie ganz und gar meine Zuversicht.
Nur manchmal schlägt es mich entsetzlich nieder: wenn ich bewusst belogen und getäuscht werde. Ja, ich weiß, Lüge und Täuschung ist allgegenwärtig, ich brauche nur täglich den Fernseher oder das Radio anzustellen oder die Tageszeitung aufschlagan, da gehen mir die Augen über und die Ohren dröhnen vor lauter Lügen.
Es stört mich komischerweise nicht mehr sonderlich. Damit habe ich mich abgefunden und sage mir täglich, dass es gesünder ist, mit offenen Augen und Ohren da hin zu schauen und mich eher zu amüsieren über dieses Narrentheater, als mich zu ärgern. Nicht, dass ich nicht gerne etwas daran ändern würde - aber wie?
Das ist es nicht, was mich niederschlägt, sondern Lügen und Täuschungen von Menschen, denen ich nahe stehe, denen ich vertraue, die ich liebe.
Da traf es mich immer so sehr, dass es mir geradezu den Boden unter den Füßen wegriss. Immer wenn ich das in unterschiedlichen Ausprägungen erlebte (und ich meine damit nicht kleine Notlügen...), konnte ich es einfach nicht glauben. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass ein Mensch, dem ich meinte blind vertrauen zu dürfen, mich willentlich und wissentlich täuschte und verletzte.
Die Strategie, die ich (unbewusst) wählte, um diese Verletzungen zu vermeiden, war Abstand und Vermeiden von Nähe und Bindung. Es durfte mir niemand zu nahe kommen, ich hielt und halte alle auf einem gleichmäßigen und gleich-gültigem Abstand. Es schien mir bisher die einzige Möglichkeit, die ich allerdings nicht bewusst wählte, nicht Verletzungen zu vermeiden. Nach einer sehr großen Verletzung, die ich erlitt, als ich nach langer Zeit, mal wieder versuchte, zu vertrauen, brauchte ich sehr lange Zeit, um mich wieder auf mein Level zurückzuziehen.
Aber es gelingt nicht mehr wirklich. In dieser Höllenzeit fiel mir dieses Vermeidungsmuster auf und so wirkt es nicht mehr recht. Eine neue Strategie des psychischen Überlebens habe ich noch nicht wirklich entwickelt, bzw. noch nicht etabliert.
Wie kann ich ohne schützende Mauern offen und damit verletzlich sein und schaffe es trotzdem, Lügen und Täuschungen zu verkraften?
Bin ich die einzige, die so naiv und gutgläubig durchs Leben rennt und blind auf den einen oder anderen Abgrund zu steuert?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Lieber Gruß
LieberTee