Laser-Drucker und Toner

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Im Amalgam-Forum ist das gerade Thema, und ich finde, es ist wichtig, weil der Toner offensichtlich noch eine zusätzliche Belastung von sowieso schon umweltkranken Menschen darstellt. Ich überlege jetzt, ob ich mir doch wieder einen Tintenstrahldrucker anschaffe; ich finde den nur ganz schön teuer :( .

Hier gibt es mehr Infos, u.a. auch die Adresse einer Selbsthilfegruppe in Hamburg:
https://www.sr-online.de/statisch/Programm/Fernsehen/ARD/Plusminus/20040210/thema06.html

Es wird auch immer wieder auf die Seite www.krank-durch-toner.de hingewiesen. Bei mir komme ich dann auf eine kostenpflichtige Seite...

Gruß,
Uta
 
Ich habe gerade eine kaufmännische Umschulung gemacht, im Untericht wurde sogar darauf hingewiesen das Laser-Drucker giftig sind.
Wundert mich dass das so wenig in den Firmen beachte wird, wo das schon in den Berufschulen ein Thema ist!?!
Wir haben gelernt dass wenn viel gedruckt wird die Drucker in einem gesonderten Raum stehen sollten.
Früher hat man die Drucker noch selber gefüllt. Man sollte alte Drucker entsorgen und bei den neuen darauf achten dass man die Kartusche komplett auswechseln kann, so dass man mit dem Pulver nicht in Berührung kommt.
Uta, wieviel druckst du denn zu Hause?
Ich glaube für das bischen was man privat druckt (natürlich nur bei neuen geprüften Druckern) macht das nichts.
Im Büro würde ich mir schon Sorgen machen......

LG

Sternchen
 
Hallo Sternchen,
ich drucke nicht besonders viel; vielleicht im Schnitt 6 Blatt pro Tag. Im Amalgam-Forum kam noch diese Antwort vom BBU, die mich aber auch nicht wesentlich klüger macht.
Dort stand aber auch, daß in Tintenstrahldruckern auch alles Mögliche drin ist. Ich werde eben schauen, ob ich noch mehr Infos bekomme.

Hier diese Antwort vom BBU:
die Frage kann Ihnen niemand beantworten. Toner sind höchst unterschiedliche chemiekalische Gemische, mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Die Rezepturen sind Betriebsgeheimnisse. Toner sind zudem höchst unterschiedlich mit Schadstoffen verunreinigt, was z.T. nicht mal den Herstellern bekannt ist.

Neben den Einzelstoffwirkungen sind kaum faßbare Kombinationswirkungen und die Wirkungen von Nanopartikeln zu berücksichtigen. Der Markt ist völlig unüberschaubar. Neben den Originaltonern, werden sog. Refilltoner angeboten.

Entscheidend ist also nicht die Frage, was ist drin im Toner, sondern wie wirkt es auf den Menschen.

Viele Geräte lüften auch im Standby und blasen damit Tonerreste heraus. Aber auch jeder Schritt über Teppichboden oder der Einsatz von normalen Staubsaugern führt dazu, dass Toner wieder in die Raumluft gewirbelt werden.

Gruß,
Uta
 
Hallo Uta,

na ja, der Unterschied zwischen Laser und Tintenstrahl ist eben, Tintenstrahl ist flüssig und wirbelt nicht inder Luft umher, beim Laser wird so eine Art von Pulver genommen das dann erhitzt wird. Das Problem ist das Pulver, das in die Luft geraten kann.
Von daher glaube ich schon dass der Tintenstrahldrucker für die Gesundheit besser ist als der Laser.

LG
Sternchen
 
Hi...

in den Firmen, wo ich gearbeitet habe, musste ich ab und an auch mal den Toner für die Kopierer wechseln. Das habe ich schon immer sehr ungern getan, war wohl innere Eingebung und habe beim wechseln immer versucht die Luft so lang wie möglich anzuhalten, damit ich auch ja nichts einatme.
Genauso hab ich es auch mit dem Drucker neben meinen Schreibtisch gemacht. Das war auch dieses Pulver.

Jetzt haben wir Tinte... da fühl ich mich schon besser bei, wenn wir drucken... aber trotzdem wenn ich viel gedruckt habe, merke ich das in Form von mehr Kopfschmerzen, Schwindel und Zungenbrennen.

VG
 
Hallo,

ich denke, daß ein Tintenstrahldrucker doch weniger Schadstoffe in die Luft pustet. Möglicherweise haftet die Farbe auch besser auf dem Papier als der Toner bei Laserdruckern. Bei letzteren wurde bereits beschrieben, daß der Abrieb vom Papier auf die Finger recht stark sein kann und nochmals Toner an die Luft abgibt. Hier noch ein Artikel, der vielleicht weiter hilft:
Im Betrieb setzen diese Geräte neben Fein- und Feinststäuben unter anderem auch flüchtige organische Verbindungen (FOV, engl.: VOC), Ozon und – bei Geräten mit rußfreiem Toner – auch Metalle frei. Zitat:
"Tonerstäube und flüchtige Stoffe, die beim Umgang mit und beim Betrieb von Laserdruckern und Kopiergeräten in die Innenraumluft freigesetzt werden, wurden in den letzten Jahren zunehmend mit gesundheitlichen Beschwerden insbesondere der Atemwege, des Immunsystems und des Neurovegetativums in Zusammenhang gebracht.

Prüfkammer- und Realraumanalysen haben dabei gezeigt, dass beim Druck- bzw. Kopiervorgang neben partikulären Bestandteilen aus Tonern und Papieren bis in den Nanometerbereich auch relevante Mengen an Ozon und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in die Innenraumluft freigesetzt werden können, sodass eine Exposition des Menschen gegenüber einem bisher nur unzureichend definiertem, chemisch-partikulärem Komplexgemisch angenommen werden kann."

Quelle: "Gesundheitliche Bewertung der Exposition gegenüber Tonerstäuben und gegenüber Emissionen aus Laserdruckern und Kopiergeräten – aktueller Erkenntnisstand Richard Gminski, Volker-Mersch-Sundermann"
...
Wenig Hilfestellung bei der Auswahl "gesundheitsoptimierter Produkte" bietet laut einem Bericht des WDR leider auch der "Blaue Engel" (siehe auch Blauer Engel und Laserdrucker)
Zitat WDR:
Über 400 Produkte werden vom Blauen Engel als besonders "sauber" empfohlen und ausgezeichnet - möglich sind sind aber bereits Werte um mehr als das hundertfache bzw. das tausendfache unter diesem Blauen Engel Grenzwert möglich!
Auch Computer Bild testete 8 Geräte - 5 Geräte übertrafen dabei den Blauen Engel- Grenzwert von 350 Milliarden Ultra-Feinpartikel bei 10 Minuten Druck - drei lagen wesentlich darunter (320, 360 und 520 Millionen!)
Resumee - Zitat: "Umweltsiegel macht wenig Sinn"
https://www.eggbi.eu/forschung-und-lehre/zudiesemthema/arbeitsplatzproblem-tonerstaeube-und-laserdrucker/
Vorbeugende Maßnahmen:
https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/tonerstaeube/vorbeugung

Viele Zusatzinformationen und Links:
https://www.bfr.bund.de/de/gesundheitliche_beschwerden_durch_toner-8644.html

Ein Vergleich von Laser- und Tintenstrahldruckern zeigt, daß Titenstrahldrucker den Laserdruckern inzwischen überlegen sind und die Kosten für Tinte erheblich niedriger sind als für Toner:
https://www.welt.de/sonderthemen/mittelstand/it/article120885532/Diverse-Irrtuemer-ueber-Tinten-und-Laserdrucker.html
Im Auftrag der Interessengemeinschaft hat Braungarts Institut im vergangenen Jahr drei unterschiedliche Toner des amerikanischen Herstellers Hewlett-Packard und der japanischen Firma Kyocera untersucht. Überraschender Befund: Anders als behauptet, fanden sich in dem Gemisch aus Ruß, Pigmenten und Bindemittelharzen auch gesundheitsschädliche Schwermetalle wie Cobalt, Quecksilber sowie Nickel. "Davon können schwerwiegende toxische Wirkungen ausgehen", urteilt Braungart.

Weil das Quecksilber verdampft, wenn der Tonerstaub beim Drucken erhitzt wird, werde das Gift "in hohem Maße" aufgenommen. Die Konzentrationen der Krebs erregenden Nickel- sowie Cobaltstäube seien mit jeweils 42 Milligramm pro Kilogramm bei einem Hersteller als "relevant" einzustufen.

Doch nicht nur die unmittelbare Gefährdung durch giftige Schwermetalle bereitet den Fachleuten Sorgen. Anfällige Menschen reagieren auf den Schadstoffcocktail in der Tonerwolke. "Wir haben neuartige Wirkungsfälle", urteilt Studienleiter Ralf Ketelhut.

Zu einem Selbstversuch entschloss sich ein Mitarbeiter der Deutschen Telekom bei einem Hamburger Facharzt für Lungenund Bronchialheilkunde. Nach der "nasalen Provokation" mit den beiden Tonerarten "TBS" und "Tally" lautete die Diagnose: "Verdacht auf Atemwegserkrankung durch Tonerstäube am Arbeitsplatz."

Inzwischen haben die Berufsgenossenschaften schon mehrere Fälle von Tonererkrankungen offiziell anerkannt. Ein Zehntel der bundesweit 60 Verdachtsfälle der IGT sind medizinisch bewiesen.

Schon länger bekannt ist das so genannte Sick Building Syndrom unter Deutschlands Büroarbeitern. Fast jeder Zehnte klagt über Augenreizungen, Halsund Nasenentzündungen, Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen der Haut am Arbeitsplatz.

Mit der Nase leicht auszumachen ist dabei das stechend riechende Ozon, das Kopierer und ältere Laserdrucker vor allem im Dauerbetrieb freisetzen. Umfangreiche Nachrüstungen der Hersteller und eingebaute Aktivkohlefilter haben den Anteil des Schleimhäute reizenden Stoffs in den vergangenen Jahren gemindert.

Anders bei den Tonerstäuben. Ein Test der Landesgewerbeanstalt Bayern erbrachte im vergangenen Jahr bei 33 von 34 untersuchten Lasertonern von Markenherstellern zu hohe Schadstoffwerte. Insbesondere in den preiswerten "Mischungen aus Fernost" (Stelting) finden sich für den Druckprozess nicht notwendige Giftstoffe.
Tonerstaub: Gefahr aus dem Drucker - SPIEGEL ONLINE
Gruß,
Clematis
 
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