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Während in der öffentlichen Debatte kaum Zweifel am Sinn und Zweck der ganzen Programme erlaubt sind, betrachtet die internationale Wissenschaft das Screening mit wachsender Skepsis. Viele Forscher müssen enttäuscht feststellen, dass durch flächendeckende Früherkennungstests weit weniger Menschen gerettet werden können als allgemein erwartet.
Peter Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: "Ob man die Früherkennung macht oder nicht, hat für den Einzelnen keine grosse Bedeutung. Der Einzelne verbessert seine Chance, nicht an einer bestimmten Krebserkrankung zu sterben, vielleicht um 0,005 oder 0,1 Prozent."
Die dänischen Wissenschaftler Peter Gotzsche und Margrethe Nielsen kommen zu dem Ergebnis: Wenn 2000 Frauen zehn Jahre regelmässig am Brustkrebs-Screening teilnehmen, stirbt am Ende eine Frau weniger an Brustkrebs. Gleichzeitig erhalten 10 von den 2000 Frauen eine Brustkrebsbehandlung, obwohl sie gar keinen Brustkrebs haben.
Angela Spelsberg, Leiterin des Tumorzentrums Aachen: "Die Gynäkologen in Deutschland machen fünfmal so viele Abstriche wie im europäischen Durchschnitt, dennoch sterben bei uns mehr Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Das ist eigentlich ein schlechter Witz."
Auszug aus SPIEGEL Nr. 17/2009.
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