Clematis
Hallo,
die allgemein gängige Ansicht ist, daß sie es nicht können, aber ...
Bei der Thymusdrüse ging man lange davon aus, daß sie zu nichts Nutze ist, dann erkannte man, daß sie besonders bei Kindern, mit das wichtigste Organ des Immunsystems ist. Vielfach heißt es immer noch, beim Erwachsenen habe sie keine Funktion mehr, aber auch das stimmt nicht, was jeder selbst überprüfen kann: man klopfe leicht auf die Thymusdrüse, um sie anzuregen...
Bei den Schädelknochen ging man davon aus, daß sie im Erwachsenenalter völlig unbeweglich miteinander verwachsen sind. Durch die Osteopathie entdeckte man, daß auch die Schädelknochen in geringem Ausmaß beweglich sind. Die Nahtstellen bestehen aus durchblutetem Gewebe und sind flexibel.
Bei der Milz dachte man sie sei nutzlos und operierte sie bedenkenlos heraus. Heute weiß man, daß sie mit das wichtigste Organ zur Blutfilterung ist.
Bei der Galle nimmt man bis heute an, sie sei kaum nützlich, entfernt sie bedenkenlos und vernachlässigt völlig, daß sie die Galle ausschüttet, die für eine ordnungsgemäße Verdauung unerläßlich ist.
Auch Mandeln und Blinddarm werden immer noch ohne Bedenken entfernt, obwohl man inzwischen weiß, daß beide, auch im Alter Immunfunktionen erfüllen.
Als ob die Natur so dumm wäre jede Menge Unnützes in den Organismus einzubauen nur damit Chirurgen etwas zum rausschneiden bekommen
Bei Nervenfasern und Nervensträngen ging man davon aus, daß diese, einmal verletzt, nicht heilen können. Dann entdeckte man, daß sie das durchaus können, allerdings brauchen Nerven dazu viel länger (bis zu zwei Jahren) als Verletzungen an Muskeln, Haut usw. Dieser verlangsamte Vorgang führte dazu, daß man die Heilfähigkeit nicht früher festgestellt hatte. So viel Geduld, Nervenverletzungen so lange anzuschauen hatte man nicht.
Der Glaube, daß Gehirn- und Nervenzellen nicht nachwachsen können, hält sich immer noch, obwohl neuere Forschungsergebnisse, das Gegenteil belegen.
Erste Hinweise darauf, daß sogar ganze neuronale Netze nachwachsen können, gab es bereits 1986 als Rita Levi-Montalcini für diese Entdeckung den Nobelpreis erhielt. Hier handelte es sich um eine Entdeckung im embryonalstadium, die auf den entwickelten Menschen nicht zuzutreffen braucht aber kann und zudem an Tieren gefunden wurde. Dennoch, es handelte sich um einen höchst ungewöhnlichen, oder besser einen bis dahin völlig unbekannten Vorgang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rita_Levi-Montalcini
Neuere Forschungsergebnisse:
Evidence for stroke-induced neurogenesis in the human brain
Oder hier als PDF:
https://www.pnas.org/content/103/35/13198.full.pdf
Eine faszinierende Aufstellung zu Forschungen der Neurowissenschaft, ab 4000 vor unserer Zeit bis heute. Von Aristoteles und Plato, bis May-Britt Moser, John O'Keefe, Edvard Moser - Nobelpreis 2014.
History of Neuroscience
Schritt für Schritt wurde dieses Wissen zusammengetragen und was wir heute über das Gehirn und Nerven wissen, sind immer noch nur Bruchstücke...
Größtes Treffen von Neuroforschern in Berlin (2.7.1998)
Auch Gehirnzellen können nachwachsen - DIE WELT
Josef Bischofberger und Christoph Schmidt-Hieber 212
Adulte Neurogenese im Hippokampus
https://web.archive.org/web/2018061...mdc-berlin.de/media/pdf/neuroforum/2006-3.pdf
Neurologie: Jede Erfahrung lässt Gehirn und Nerven wachsen - DIE WELT
Emergence of Individuality in Genetically Identical Mice
https://www.culturacientifica.org/textosudc/neurogenesis/neurogenesis_humans.pdf
https://www.jneurosci.org/content/22/3/612.full.pdf
https://www.societyns.org/runn/2009/pdfs/bednarsept2109neurogenesis1998.pdf
https://edoc.hu-berlin.de/habilitationen/kempermann-gerd-2002-01-29/PDF/Kempermann.pdf
https://ixquick-proxy.com/do/highlight.pl?l=deutsch&c=hf&cat=web&q=Neurogenese+im+Rückenmark&rl=NONE&rid=LJLONONTMRNS883MXVKUE&hlq=https://ixquick.com/do/search&mtabp=1&mtcmd=process_search&mtlanguage=deutsch&mtpl=ff&mtstartat=20&mtqid=LJLONONTMRNS883MXVKUE&mtrl=NONE&mtcat=web&mtnj=0&u=https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/2606/Doktorarbeit_Wycislo.pdf&mtrq=Neurogenese+im+Rückenmark
Diese Informationen belegen unzweifelhaft, daß sich im Gehirn ständig neue Nervenzellen bilden, was u.a. von der geistigen und körperlichen Aktivität sowie anregenden sozialen Kontakten abhängt.
Warum scheinen im zweiten Teil des zentralen Nervensystems keine Rückenmarksnerven nachzuwachsen? Wenn es im ersten Teil, dem Gehirn, doch geschieht? Bezüglich Rückenmarksnerven scheint nicht so viel geforscht zu werden, doch hier ist eine Arbeit:
Meine Überlegungen, Erfahrungen und Fragen:
Was wäre aber, wenn die Glia-Narben aufgelöst werden könnten? Sie verhindern, daß Nervenzellen aktiv werden können, um durchtrennte Fasern wieder zusammen wachsen zu lassen. Das Enzym, das Narbengewebe auflösen kann, wäre z.B. Serrapeptase, das bei mir entweder Nervenfasern repariert hat und/oder eine Narbe abgebaut hat, die diese Reparatur verhinderte. Die Narbe liegt im Bereich der Austrittsstelle des Ischias am Wirbelloch der WS, bevor sich Vorder- und Hinterwurzel zum Ganglion vereinen. Könnte es sich dabei um eine Glia-Narbe gehandelt haben, oder war es eine ganz gewöhnliche? Warum hat sich dann aber die Faser, die Gefühlsstörungen verursacht hat, in unter einer Woche regeneriert? Denn die Gefühlsstörung ist weitgehend verschwunden!
Vielleicht habe ich hier eine Teilantwort gefunden, und auf jeden Fall einige Neuronen im Gehirn hinzugewonnen :nemma: :schaukel:
Gruß,
Clematis
die allgemein gängige Ansicht ist, daß sie es nicht können, aber ...
Bei der Thymusdrüse ging man lange davon aus, daß sie zu nichts Nutze ist, dann erkannte man, daß sie besonders bei Kindern, mit das wichtigste Organ des Immunsystems ist. Vielfach heißt es immer noch, beim Erwachsenen habe sie keine Funktion mehr, aber auch das stimmt nicht, was jeder selbst überprüfen kann: man klopfe leicht auf die Thymusdrüse, um sie anzuregen...
Bei den Schädelknochen ging man davon aus, daß sie im Erwachsenenalter völlig unbeweglich miteinander verwachsen sind. Durch die Osteopathie entdeckte man, daß auch die Schädelknochen in geringem Ausmaß beweglich sind. Die Nahtstellen bestehen aus durchblutetem Gewebe und sind flexibel.
Bei der Milz dachte man sie sei nutzlos und operierte sie bedenkenlos heraus. Heute weiß man, daß sie mit das wichtigste Organ zur Blutfilterung ist.
Bei der Galle nimmt man bis heute an, sie sei kaum nützlich, entfernt sie bedenkenlos und vernachlässigt völlig, daß sie die Galle ausschüttet, die für eine ordnungsgemäße Verdauung unerläßlich ist.
Auch Mandeln und Blinddarm werden immer noch ohne Bedenken entfernt, obwohl man inzwischen weiß, daß beide, auch im Alter Immunfunktionen erfüllen.
Als ob die Natur so dumm wäre jede Menge Unnützes in den Organismus einzubauen nur damit Chirurgen etwas zum rausschneiden bekommen
Bei Nervenfasern und Nervensträngen ging man davon aus, daß diese, einmal verletzt, nicht heilen können. Dann entdeckte man, daß sie das durchaus können, allerdings brauchen Nerven dazu viel länger (bis zu zwei Jahren) als Verletzungen an Muskeln, Haut usw. Dieser verlangsamte Vorgang führte dazu, daß man die Heilfähigkeit nicht früher festgestellt hatte. So viel Geduld, Nervenverletzungen so lange anzuschauen hatte man nicht.
Der Glaube, daß Gehirn- und Nervenzellen nicht nachwachsen können, hält sich immer noch, obwohl neuere Forschungsergebnisse, das Gegenteil belegen.
Erste Hinweise darauf, daß sogar ganze neuronale Netze nachwachsen können, gab es bereits 1986 als Rita Levi-Montalcini für diese Entdeckung den Nobelpreis erhielt. Hier handelte es sich um eine Entdeckung im embryonalstadium, die auf den entwickelten Menschen nicht zuzutreffen braucht aber kann und zudem an Tieren gefunden wurde. Dennoch, es handelte sich um einen höchst ungewöhnlichen, oder besser einen bis dahin völlig unbekannten Vorgang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rita_Levi-Montalcini
Außerdem konnte man zeigen, dass bei einer Verletzung etwa der Haut (in der Peripherie des Körpers) NGF freigesetzt wird und es zu einem Aussprossen der verletzten Nervenzellen kommt. (Ebenfalls findet in den Laminae I, II und V (Rexed-Zonen) im Rückenmark eine Ausschüttung von NGF und Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) statt und führt zum Aussprossen des gleichen Axons.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Nervenwachstumsfaktor
Zum 100. Geburtstag:Levi-Montalcini war elektrisiert. Könnte es sein, dass vom Maus-Tumor ein Signal ausging, das die Nervenzellen anzog? Sie wiederholte Bückers Versuche und kam zum gleichen Ergebnis. Und sie stellte fest, dass vom Tumor ein lösliches chemisches Signal mit erstaunlichen Fähigkeiten ausging. Gibt man kleinste Mengen davon auf kultivierte Nervenzellen, sprießen schon nach wenigen Minuten Nervenfasern. Den Signalstoff nannte sie später ‘nerve growth-promoting factor’ (NGF), also Nervenwachstumsfaktor.
https://www.dasgehirn.info/entdecke...-levi-montalcini-2013-wie-nerven-wachsen-9085
https://www.sfn.org/Member-Center/Member-Obituaries/GM/Rita-Levi-MontalciniContrary to what was believed, the brain does not have a rigid structure but is in continuous movement, and NGF helps neurons – which we begin to lose between 10 and 15 years old – survive."
Is this the secret of eternal life? - Science - News - The Independent
Neuere Forschungsergebnisse:
Nach einem Schlaganfall wurden neu gewachsene Nervenzellen im Gehirn entdeckt, hier erstmals veröffentlicht, vollständiger Text vom 9. Mai 2006:Neuronen-Nachschub: Neue Nervenzellen wachsen im menschlichen Gehirn nach Von Heike Le Ker
Bislang wusste man nur von Tieren, dass bei ihnen Nervenzellen nachwachsen. Jetzt haben Wissenschaftler jedoch im Riechhirn von erwachsenen Menschen beobachtet, dass sich aus Vorläuferzellen ausgereifte Neuronen entwickelten. Eines Tages könnten sie helfen, beschädigte Gehirne zu reparieren. ...
Doch jetzt gibt es einen neuen Hinweis dafür, dass auch das menschliche Gehirn in der Lage ist, neue Nervenzellen zu produzieren. Verantwortlich dafür sind Stammzellen. Die sind während der Entwicklung im Mutterleib dafür zuständig, dass das Gehirn ausreift. Doch auch später haben sie offenbar wichtige Aufgaben, wie Wissenschaftler von den Universitäten Auckland in Neuseeland und Göteborg in Schweden jetzt in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Science" berichten: Die Zellen entwickeln sich bei erwachsenen Menschen zu ausgereiften Neuronen weiter. ...
"Das menschliche Gehirn ist also in der Lage, selbst Nachschub für neue Neuronen zu liefern", sagte der Schwede Eriksson. Schon 1998 hatte der Neurowissenschaftler in einem evolutionär sehr alten Bereich des Gehirns – dem Hippocampus – ähnliche Hinweise gefunden. Auch in diesem Areal, das unter Anderem mit Gedächtnisfunktionen im Zusammenhang steht, können neue Nervenzellen entstehen. ...
Bereits im vergangenen Jahr lieferten Forscher einen weiteren Anhalt dafür, dass Nervenzellen nach einer Hirnverletzung (beim Menschen) nachwachsen können. Wie die chinesischen Wissenschaftler um Kunlin Jin von der Universität Shanghai in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichteten, fanden sie bei Patienten nach einem Schlaganfall ebenfalls neu gewachsene Nervenzellen.
Neuronen-Nachschub: Neue Nervenzellen wachsen im menschlichen Gehirn nach - SPIEGEL ONLINE
Evidence for stroke-induced neurogenesis in the human brain
Oder hier als PDF:
https://www.pnas.org/content/103/35/13198.full.pdf
Eine faszinierende Aufstellung zu Forschungen der Neurowissenschaft, ab 4000 vor unserer Zeit bis heute. Von Aristoteles und Plato, bis May-Britt Moser, John O'Keefe, Edvard Moser - Nobelpreis 2014.
History of Neuroscience
Schritt für Schritt wurde dieses Wissen zusammengetragen und was wir heute über das Gehirn und Nerven wissen, sind immer noch nur Bruchstücke...
Weitere Artikel zur Neurogenese:Als Neurogenese wird die Bildung von Nervenzellen aus bestimmten Stamm- oder Vorläuferzellen bezeichnet. Unterschieden wird zwischen Neurogenese während der Embryonalentwicklung und nach der Geburt. ...
Bis in die 1990er Jahre hinein galt Neurogenese im menschlichen, erwachsenen zentralen Nervensystem (ZNS) als ausgeschlossen, selbst wenn bekannt war, dass unter anderem bei einigen Singvögeln auch nach der Geschlechtsreife weiterhin Nervenzellen gebildet werden können. ...
Neuere Untersuchungen zur Neurogenese allerdings weisen nach, dass es bei Menschen ... zu einer Vermehrung neuronaler Stammzellen und zur Bildung neuer Nervenzellen selbst in hohem Alter kommen kann. Bei vielen Säugern (unter anderem bei Ratten und Mäusen) wurde gezeigt, dass diese Neubildung sowohl von geistiger als auch von körperlicher Aktivität abhängig ist.[1] Es wird vermutet, dass auch die adulte Neurogenese beim Menschen auf ähnliche Weise reguliert wird. Durch ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und Plastizität verändern die jungen Zellen die Informationsverarbeitung in bestimmten Regionen des Gehirns wie zum Beispiel dem Hippocampus. ...
Später wurde entdeckt, dass auch im menschlichen Gehirn Neurogenese in geringem Umfang noch nach der Pubertät möglich ist. Dies gilt vor allem für den Hippocampus und das Riechepithel. Die Riechzellen sind primäre Sinneszellen und differenzieren sich ausgehend von neurogenen Basalzellen. Darüber hinaus gibt es auch in der menschlichen subventrikulären Zone Stammzellen, die in der Lage sind, neue Nervenzellen zu produzieren. Beteiligt an diesen Prozessen sind Mediatormoleküle, die als Neurotrophine oder Nervenwachstumsfaktoren bezeichnet werden. (Anmerkung: also den Nervenwachstumsfaktoren, die von Rita Levi-Montalcini entdeckt wurden.)
Beim Menschen scheinen Prozesse der Neurogenese v.a. durch chronischen Stress und die dafür zentrale Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNA) moderiert zu werden. Dies erfolgt im Rahmen der Allostase-Reaktion, der eine wesentliche Rolle für die Anpassung an sich ändernde Umwelt- und Lebensbedingungen zugeschrieben wird.[7][8][9]
Auf die Neurogenese werden große Hoffnungen für die Heilung von Krankheiten und Verletzungen des Zentralnervensystems gesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neurogenese
Auch Gehirnzellen können nachwachsenEin Jungbrunnen im Gehirn? Neue Denkkraft dank neuer Zellen? Bis vor kurzem noch hätte man Macklis und Goldberg als Phantasten abgetan. Denn der Mediziner aus Boston und der Neuropsychologe aus Manhattan rütteln an einem Dogma, das ein Jahrhundert lang als unumstößlich galt: Schon im Säuglingsalter hören Nervenzellen demnach auf, sich zu teilen. Das Gehirn könne sein Leistungs- vermögen bestenfalls auf einem bestimmten Niveau halten - und entwickle sich im Alter meistens sogar zurück.
Doch nun tragen Neurologen, Biochemiker und Ärzte immer mehr Hinweise für einen gegenläufigen Trend zusammen: Stund um Stund kommen unter dem Schädeldach junge Nervenzellen auf die Welt. Verdutzt und voller Ehrfurcht erkennen die Forscher: Die Neubildung der Nervenzellen, wissenschaftlich Neurogenese genannt, hält bis ins Greisenalter an und scheint unentbehrlich für das normale Funktionieren des Denkorgans.
"Wir fangen jetzt an, das Gehirn aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen", urteilt Gerd Kempermann vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, der soeben das erste Lehrbuch zum Thema vorgelegt hat*. "Es gibt da eine positive Tendenz: Die Entwicklung des Gehirns hält ein Leben lang an."
Besonders ermutigend: Die neuen Neuronen, die da in alten Köpfen sprießen, erweisen sich als überdurchschnittlich vielseitig. Aus diesem Grund tragen die Tausendsassas wohl entscheidend zu den erstaunlichen Leistungsreserven bei, die es dem Gehirn erlauben, schwierige und unerwartete Aufgaben zu bewältigen. "Vermutlich ist die Neurogenese eine wesentliche Voraussetzung dafür, bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben", meint Kempermann, 40.
Ob einem der Verstand das Leben lang erhalten bleibt, ist demnach nicht mehr nur den Genen überlassen. Vielmehr entscheidet die Lebensführung wesentlich über Wohl und Wehe neuer Nervenzellen mit. Zu funktionstüchtigen Neuronen wachsen diese offenbar nur dann heran, wenn man ihnen etwas bietet: Lernreize und geistige Herausforderung. Aber auch körperliche Betätigung, das erkennen die Gelehrten, wirkt wie Dünger fürs Gehirn. Bleiben dagegen Anregungen und Aktionen aus, geht gerade bei alten Menschen ein großer Teil des Nervennachwuchses schnell wieder zugrunde.
"Die Leute halten das Gehirn für einen unveränderlichen Computer", sagt der Neurowissenschaftler Fred Gage vom Salk Institute for Biological Studies im kalifornischen La Jolla. "Dabei ist es ein formbares Organ aus Fleisch, Blut und Nervenzellen. Veränderungen in diesem Organ kann man selbst kontrollieren."
Hirn, kuriere dich selbst! - DER SPIEGEL 20/2006
Größtes Treffen von Neuroforschern in Berlin (2.7.1998)
Auch Gehirnzellen können nachwachsen - DIE WELT
Josef Bischofberger und Christoph Schmidt-Hieber 212
Adulte Neurogenese im Hippokampus
https://web.archive.org/web/2018061...mdc-berlin.de/media/pdf/neuroforum/2006-3.pdf
Neurologie: Jede Erfahrung lässt Gehirn und Nerven wachsen - DIE WELT
Emergence of Individuality in Genetically Identical Mice
https://www.culturacientifica.org/textosudc/neurogenesis/neurogenesis_humans.pdf
https://www.jneurosci.org/content/22/3/612.full.pdf
https://www.societyns.org/runn/2009/pdfs/bednarsept2109neurogenesis1998.pdf
https://edoc.hu-berlin.de/habilitationen/kempermann-gerd-2002-01-29/PDF/Kempermann.pdf
https://ixquick-proxy.com/do/highlight.pl?l=deutsch&c=hf&cat=web&q=Neurogenese+im+Rückenmark&rl=NONE&rid=LJLONONTMRNS883MXVKUE&hlq=https://ixquick.com/do/search&mtabp=1&mtcmd=process_search&mtlanguage=deutsch&mtpl=ff&mtstartat=20&mtqid=LJLONONTMRNS883MXVKUE&mtrl=NONE&mtcat=web&mtnj=0&u=https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/2606/Doktorarbeit_Wycislo.pdf&mtrq=Neurogenese+im+Rückenmark
Diese Informationen belegen unzweifelhaft, daß sich im Gehirn ständig neue Nervenzellen bilden, was u.a. von der geistigen und körperlichen Aktivität sowie anregenden sozialen Kontakten abhängt.
Warum scheinen im zweiten Teil des zentralen Nervensystems keine Rückenmarksnerven nachzuwachsen? Wenn es im ersten Teil, dem Gehirn, doch geschieht? Bezüglich Rückenmarksnerven scheint nicht so viel geforscht zu werden, doch hier ist eine Arbeit:
Obwohl es hier hauptsächlich um das periphäre Nervensystem geht, könnte eine mögliche Antwort darauf gefunden werden, warum es im Rückenmark nicht so munter zugeht wie im Gehirn:Long after the initial injury, early-stage nerve cells transplanted into the site of a paralyzing spinal cord injury in rats generate new nerve cells capable of making long-range connections (Ken Kadoya, PhD, 523.28, see attached summary). https://www.sfn.org/Press-Room/News...nts-Emerging-for-Chronic-Spinal-Cord-Injuries
Diese fett hervorgehobenen Aussagen, könnten ein Hoffnungsschimmer für Querschnittsgelämte, Paraplegiker und weitere ähnliche Leiden sein.Zudem kapselt das zentrale Nervensystem jede verletzte Stelle schnell ab, damit der Schaden begrenzt bleibt: Es bilden sich Glia-Narben – auch ein Grund, warum Rückenmarksverletzungen kaum heilbar sind. Einen Lichtblick versprachen jüngstens Forscher des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie bei München: Sie fanden heraus, dass die Chemotherapiesubstanz Taxol nicht nur gegen Krebs, sondern auch bei Rückenmarksverletzungen hilft. Das Medikament ordnet das innere Gerüst der Nervenzellen so, dass durchtrennte Fasern wieder wachsen können. Ende Jänner berichtete das Team von Ratten, die nach einer Querschnittslähmung wieder laufen lernten.Proteinregulationen: Neue Nerven wachsen langsam « DiePresse.com
Meine Überlegungen, Erfahrungen und Fragen:
Was wäre aber, wenn die Glia-Narben aufgelöst werden könnten? Sie verhindern, daß Nervenzellen aktiv werden können, um durchtrennte Fasern wieder zusammen wachsen zu lassen. Das Enzym, das Narbengewebe auflösen kann, wäre z.B. Serrapeptase, das bei mir entweder Nervenfasern repariert hat und/oder eine Narbe abgebaut hat, die diese Reparatur verhinderte. Die Narbe liegt im Bereich der Austrittsstelle des Ischias am Wirbelloch der WS, bevor sich Vorder- und Hinterwurzel zum Ganglion vereinen. Könnte es sich dabei um eine Glia-Narbe gehandelt haben, oder war es eine ganz gewöhnliche? Warum hat sich dann aber die Faser, die Gefühlsstörungen verursacht hat, in unter einer Woche regeneriert? Denn die Gefühlsstörung ist weitgehend verschwunden!
Vielleicht habe ich hier eine Teilantwort gefunden, und auf jeden Fall einige Neuronen im Gehirn hinzugewonnen :nemma: :schaukel:
Gruß,
Clematis
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