Habe nach unspektakulärer HWS Verletzung im Jahr 2014 eine Symptomatik zurückbehalten, die bislang jeder fachlich fundierten Erklärung entbehrt.
Hallo Garfield,
Was genau für eine "unspektakuläre HWS Verletzung" war das? Offensichtlich nicht so harmlos, wie es klingt. Auffahrunfall? Sturz - in welcher Haltung? Nackenschlag bei Kampfsport? Oder, oder? Das könnte einen Hinweis geben, was mit der HWS wirklich geschah.
Die komplette rechte Körperhälfte ist seit dem schmächtiger/schwächer als links.
- rein muskulär / motorisch
- keinerlei sensorische Defizite (ausser taube Fingerspitze in rechter Hand)
- keinerlei Schmerzen (ausser 2 Tage im rechten Arm)
- keinerlei Spastik
- Ohrgeräusch rechts bei bestimmten Bewegungen/Haltungen
- Faszikulationen/Zucken in Muskelfasern (vor Unfall nie gehabt)
- schnelle Muskelermüdung / Krampfneigung
- Erschöpfung Herz/Kreislauf bei moderater Belastung
Diese Symptome deuten auf einen Schaden an der HWS hin, evtl. HWS 5, 6 und weiter oben. Wenn Nerven Signale nicht mehr richtig weitergeben können, beeinträchtigt das auch das vegetative Nervensystem - unbewußte Muskel- und Faszienfunktionen, sie werden dann nicht mehr richtig versorgt (Durchblutung, Nährstoffe), Muskeln werden geschwächt, bauen sich im Extremfall ab.
Alle Nerven, ob vegetativ oder nicht entspringen dem Rückenmark, treten über die Foramen aus und vereinen sich wieder zu Ganglien und verteilen sich von dort aus wieder. Natürlich auch die Nerven des Arms. Siehe hier:
Überblick des Nervensystems - DocCheck Pictures
Signalstörungen des vegetativen Nervensystems beeinflussen die Organe usw. Daraus können sich sehr vielfältige Symptome ergeben. Siehe hier:
Das vegetative Nervensystem - DocCheck Pictures
Vegetatives Nervensystem
Jeder Nervenstrang, der aus der WS kommt besteht aus zahlreichen Nervenfasern, die alle unterschiedliche Aufgaben haben und sich entsprechend weiter verzweigen. Soweit ich das feststellen kann, können bislang nur die "dickeren" bestimmten Funktionen zugeordnet werden. Die teils nur nach Vergrößerung sichtbaren können ja auch nur schwer einer sehr subtilen Funktion zugeordnet werden.
Hier eine ausführliche Beschreibung des vegetativen Nervensystems, das weitgehend autonom arbeitet. Inzwischen weiß man allerdings, daß Puls, Herzschlag, Blutdruck auch willentlich beeinflußbar sein kann.
Das vegetative Nervensystem - Onmeda.de
Hier eine Beschreibung der Neuroanatamie:
Gehirn - Funktionelle Neuroanatomie - Themenübersicht - teaching.thehumanbrain.info
Ackert sich man hier durch wird deutlich, wie das alles funktioniert und was geschehen kann wenn die Neuroanatomie an irgendeiner Stelle geschädigt wurde oder einfach nur beeinträchtigt wird. Die Abschnitte 1-23 können alle vollständig gelesen werden.
Durch den Unfall könnte auch eine Atlasfehlstellung entstanden sein:
https://www.atlantotec.com/de/grundlagen/atlaswirbel-subluxation-halswirbelsaeule-blockade
Diese Seite liefert dazu noch sehr viele gute weitere Informationen. Zu Atlantotec gibt es hier auch besondere Threads. Hier kommt auch die Behandlungsmethode nach Kuklinski ins Spiel. Das einzige, was ich bei Atlantotec bemeckern möchte ist, daß hier nur davon ausgegangen wird, daß die Atlasfehlstellung für weitere Fehlstellungen weiter unten verantwortlich ist, was richtig ist. Was sie nicht erwähnen ist, daß z.B. ein Beckenschiefstand, LWS Probleme auch umgekehrt zu einer Atlas-Fehlstellung führen kann. Die Aussage, nur eine einzige Atlaskorrektur wäre erforderlich würde ich ebenfalls mit einer großen Portion Sekpsis betrachten. Der Atlas kann sich nämlich schlicht durch eine falsche Belastung wieder verschieben.
- diverse Gelenkprobleme durch Fehlhaltung / Instabilität/ Dysbalance
Welche Fehlhaltung, an welchen Gelenken?
(Unter "Bilder&Alben" sind in meinem Profil alle aussagekräftigen MRT/CT-Bilder einsehbar und bei Interesse anzusehen.)
Da Laie, helfen mir die leider nicht, zumal ich sie nicht vergrößern kann.
Sämtliche Atrophien rechts (Hinweis: CT/MRT Aufnahmen seitenverkehrt) kamen sofort binnen ganz weniger Tage in Folge der HWS-Verletzung ohne das bis heute jemals eine Immobilität oder Bewegungseinschränkung dieser Körperteile vorgelegen hat.
Das zeigt, daß der Unfall hier einiges geschädigt hat und verantwortlich ist. Die Signalgebung geht von der HWS zum Gehirn und von dort wieder zurück zur HWS. Sie kommunizieren miteinander. Daher kann eine Signalstörung hier auch eine Atrophie auslösen.
Science brachte mal einen Artikel über einen Affen, der nur seinen Arm gehoben hat. Elektronisch wurde bildlich festgehalten: ein Blitzlichtgewitter im Gehirn war die Folge. Leider haben sie nicht die Signale im Arm gezeigt, denn dort müsste man sie ebenfalls hätte sehen können - sozusagen die Antwortsignale.
Schalte Antworten in blau dazwischen:
- Dorsalprotrusion im Segment C5/C6
Also ein Bandscheibenvorfall - Druck auf Nerven
- Verdickung des hinteren Längsbandes
Verengt den hier besonders engen Bereich zusätzlich, erhöht Druck auf Nerv.
- insgesamt enger Spinalkanal mit schmalem umgebendem Liquorsaum
Wie viel ist hier verengt? Wird der Liquorfluß behindert, könnte eine Unterversorgung des Rückenmarks und Gehirns mit Nährstoffen vorliegen oder entstehen. Liquor zirkuliert in einer Art Schlauch (Dura Mater) von unterer LWS bis ins Gehirn. Die Dura Mater kleidet den Schädel aus und enthält das Gehirn. Liquor insgesamt ist 150 ml.
- keine Spinalkanalstenose
Das paßt nicht zusammen: enger Spinalkanal aber keine Stenose. Ist Dein Spinalkanal insgesamt zu eng und läßt zu wenig Raum für den Liquor?
- enges Neuroforamen um die Wurzel C6
komprimiert die Wurzel C 6, nicht gut.
- kleine osteophytäre Anbauten an HWK 6 und HWK 7 rechts, links nicht
diese Anbauten führen zu Verengungen, können Druck auf 6 und 7 ausüben, Nerven komprimieren, Signalstörungen verursachen.
- Facettengelenke hypertroph
hier scheint der Körper schon Gegenmaßnahmen eingeleitet zu haben - eine Art Anbau...
- Neuroforamen um die Wurzel C7 rechts eng
komprimiert den Nerv
MRT Bilder erklären wohl Symptome rechts im Segment C6 aber nicht die schweren Paresen in C7 und erst recht nicht die Schwächung der gesamten Körperhälfte inklusive Fuß.
Wenn die Nervenwurzel C7 komprimiert wird, dann kann das durchaus diese Folgen haben. Offenbar meint man die Kompression wäre zu gering, um Folgen zu haben. Da dürfte der Dr. irren und nicht nachgedacht haben. Auf den Bildern kann man die Kompression wahrscheinlich gar nicht sehen, doch enges Neuroforamen sollte doch dazu anregen da mal genau hinzuschauen.
Möglich ist, daß bei C6 und C7 das Rückenmark betroffen ist, oder unter zu wenig Liquor leidet, oder? Das könnte dann bis zum Fuß wirken und Paresen verursachen.
- keine Erklärung für Schwäche von Bein/Fuß (LWS MRT angefordert: clean)
Wirklich? Wenn an der HWS etwas aus dem Lot ist, kann die LWS versuchen einen Ausgleich zu schaffen und entwickelt selbst Fehlstellungen. Die sind dann aber so minimal, daß sie im MRT nicht zu sehen sind. Ein Osteopath würde sie jedoch ertasten und behandeln können - und natürlich auch die HWS, denn nur eines behandeln bringt nichts.
Eine OP fand nicht statt, weil Neurochirug(en) Gesamtsymptomatik nicht sehen konnten, viel Zeit verging und sich nach 5 Monaten Prolaps von selbst verkleinert hat, so das keine OP Indikation mehr bestand.
Das ist bislang die beste Nachricht... OPs an der HWS sind äußerst riskant, die meisten Operierten haben nach einer OP weit mehr Probleme als vorher. Also: VORSICHT! Es wird bekanntlich viel zu oft operiert, obwohl es nicht nötig ist. Erst alle konventionellen Therapien ausschöpfen:
Kuklinski, Osteopathie, Atlastherapie ... Schau Dich hier im Forum mal in diesen Bereichen um.
Es folgten Zweit- und Drittmeinungen von renommierten Neurochirurgen, Neurologen, Radiologen und prominenten Sportmedizinern:
Darauf gebe ich höchstens einen Cent. Ein renommierter, prominenter Sportmedizinier verhalf mir zu einer "Gott sei Dank" nur vorübergehenden Querschnittslähmung und danach zu einer verpfuschten LWS-OP!
In der Muskulatur (Ganzkörper,mal hier mal da) gab es fortan öfters Zuckungen/Faszikulationen (vor 2014 nie).
Probleme C6 und C7 bestehen also weiterhin.
Insgesamt kam Muskulatur zur schnellen Ermüdung und immer Krampfneigung durch bloße willkürliche Anspannung.
Bei Nervenschädigungen ist das leider normal und sie sind inzwischen ganz offensichtlich geschädigt, da die Kompression weiterhin besteht.
- Blutwerte okay (Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Hormone/Entzündungswerte)
- Liquoruntersuchung okay
Je nach dem wie diese Werte bestimmt wurden, können die Ergebnisse erfahrungsgemäß grundfalsch sein. Ackere Dich hier mal durch Laborwerte, wie was gemessen werden muß.
- Schädel MRT (Ausschluss MS) okay aber enge Aorta vertebrales links festgestellt 2,6 mm Durchmesser (rechte hat 6 mm)
Die Aorta kann viele Abweichungen aufweisen, habe ich in einem anderen Thread bereits erwähnt. Wenn rechts 6mm, kann es sein, daß Du links zwei parallel verlaufende Aorten von je 2-3mm hast, die sich dann wieder vereinen. Das ist eine Anordnung, die sehr häufig vorkommt. Wenn die zweite Aorta aber fehlt, sollte bei einem Angiologen überprüft werden, wie es mit der Blutversorgung des Bereichs aussieht, der von der Aorta versorgt wird.
- Muskel MRT okay (bis auf die ausgeprägten Rechts/Links-Differenzen)
Signalstörungen im Bereich des vegetativen und motorischen Nervensystems?
- Gentests okay (Es wurden bisher zwei gemacht, Experten wissen garnicht was sie testen sollen)
Würde ohnehin nicht viel aussagen, bestenfalls statistische Wahrscheinlichkeiten, die auf recht fragwürdigen Voraussetzungen basieren.
Seit April 2016
Verlegenheitsdiagnose der Fachleute: Myalgien und muskuläre Leistungsminderungen im Rahmen einer metabolischen Myopathie (ICD10: 72.8)
Durchblutung könnte vegetativ gestört sein, Nährstoffzufuhr ebenfalls.
...und mir dabei wieder die Bandscheibe der HWS rausgedrückt (sofort gemerkt, lokaler Schmerz, sofort Daumen und Zeigefinger rechts taub).
Das ist leider so - das kenne ich übrigens auch, nur daß bei Dir eine andere Nervenfaser betroffen ist, bei mit ist es nämlich der kleine und der Ringfinger der taub ist, hinzu kommt aber Muskelschwund zwischen Daumen und Zeigefinger, allgemeine Schwäche der Hand liegt auch vor.
Noch am selben Tag lies der Muskeltonus im rechten Oberkörper nochmal sehr nach. In den nächsten Tagen wurde der Armstrecker und die rechte Hand immer schwächer und neigte bei geringster Beanspruchung zu krampfen.
Am Tag 10 wurde die rechte Fußsohle taub und der Fuß das rechte Bein wurde schwach. Schwäche hält an und verschlechtert sich.
Das zeigt meines Erachtens, daß bei Dir nicht nur der Prolaps C6 verantwortlich ist, C7 macht ebenfalls Ärger. Ich vermute aber, daß hier noch anderes im Spiel ist - Spinalkanalstenose - kann auf Bildern durchaus übersehen werden, Unterversorgung mit Liquor, daher mit Nährstoffen. Das vegetative Nervensystem ist betroffen - jeder Muskel hat eine Faszie, deren Verhalten vom vegetativen NS gesteuert wird.
Osteopathen beherrschen die Faszientherapie, d.h. sie können diese aktivieren, verklebte lösen usw.
Alle konsultierten Experten lagen falsch: Es kommt also doch aus Bereich zwischen Kopf und Hals.
Ja und Nein. Inzwischen hat auch die LWS gelitten und trägt sozusagen ihr Schärflein bei, Bein-Fuß, ausgelöst von den Problemen an der HWS.
Nun, ein Außerirdischer bist Du keineswegs und wenn Du Dich hier im Forum umschaust wirst Du mehr als reichlich Leidensgenossen und -genossinnen finden. Viele haben für sich wenigstens teilweise Antworten gefunden. Hier wäre vielleicht noch ein Arzt, den jemand in Wien fand, der wirklich qualifiziert ist: Siehe Beitrag Nr. 16 hier:
https://www.symptome.ch/threads/sta...ch-besuch-bei-falschem-chiropraktiker.131581/
Anlaufstellen: Kuklinski, ein wirklich gut qualifizierter Osteopath (Viszerale Therapie, Muscle Energy und Cranio-Sacral-Therapie, die drei Bereiche der Osteopathie), Atlastherapie, Mikronährstoffe, Ernährung, Ergonomie am Arbeitsplatz u. im privaten Bereich, oft durch WS-Probleme ausgelöst: oxidativer und nitrosativer Stress...
Befasse Dich intensiv mit dem Nervensystem, Wirbelsäule und deren Aufbau, Funktionen, Anatomie, damit Dir die neunmalklugen renommierten Kapazitäten kein X für ein U vormachen und vor allem keine sinnlose OP aufschwatzen! Es gibt gute Ärzte, sind aber nur mit einer Lupe zu finden

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Gruß,
Clematis