Komplikationen
Wird eine Infektion mit Chlamydien nicht behandelt, kann sie sich weiter ausbreiten. Bei Frauen kann es bei einer urogenitalen Infektion mit Chlamydien als Spätfolge zu einer Entzündung des Unterleibs kommen. Unter Umständen haben diese auch Verklebungen zur Folge, die wiederum zur Unfruchtbarkeit führen können. Zudem steigt das Risiko von ektopen Schwangerschaften, also Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter (zum Beispiel in Eileiter oder Bauchhöhle). Durch Schleimhautveränderungen oder -defekte infolge einer Chlamydien-Infektion besteht bei den Patientinnen darüber hinaus ein deutlich erhöhtes Risiko, sich mit HIV anzustecken.
Schwangere, die unter einer Chlamydien trachomatis-Infektion leiden, haben häufiger Frühgeburten sowie einen vorzeitigen Fruchtblasensprung und können bei der Geburt ihr Baby infizieren. Das Neugeborene trägt meistens eine Augeninfektion davon, nur in seltenen Fällen eine Lungenentzündung.
Chlamydien trachomatiskönnen vor allem bei jungen Männern die so genannte Reiter-Krankheit auslösen. Diese Sonderform der „reaktiven Arthritis", also einer Gelenkentzündung, kommt aber glücklicherweise recht selten vor. Fuß- und Kniegelenke schwellen an. Harnwege und Augen sind entzündet. Auf den Schleimhäuten und der Haut entwickelt sich Ausschlag. Männer entwickeln als Komplikation einer Chlamydien-Infektion der Genitalien häufig zudem Entzündungen der Prostata und der Nebenhoden.
Eine Infektion mit Chlamydia pneumoniae kann bei Nichtbehandlung unter Umständen schwerwiegende Spätfolgen haben. Genannt seien zum Beispiel chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und infektionsbedingtes Asthma. Daneben wird in der Fachwelt aktuell eine ursächliche Beteiligung der Erreger an Sarkoidose, Atherosklerose, akutem Myokardinfarkt, Schlaganfall, multipler Sklerose und dem Alzheimer Syndrom diskutiert.
Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig mit Antibiotika behandelt, kann es bei einer Infektion mit Chlamydia psittaci ebenfalls zu einer untypisch verlaufenden Lungenentzündung kommen, die nicht selten lebensbedrohlich ist.