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Pflanzen-Combo aus Acerola, Kaktusfeige, Ginkgo, Silberweide und Ingwer getestet

Die Biologen wollten herausfinden, ob Kater-Symptome, die nach einem gemäßigten Alkoholkonsum auftreten, durch eine intensive Wasserzufuhr und die Einnahme von antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln und Pflanzenextrakten schwächer ausfallen. Schmitt hat dazu im Vorfeld auf der Basis von 600 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften eine Formulierung aus verschiedenen pflanzlichen Substanzen entwickelt. Dazu gehören Acerolakirsche, Kaktusfeige, Ginkgo, Silberweide und Ingwerwurzel, die für den Test mit Mineralstoffen und Vitaminen kombiniert wurden. Als Vergleich dienten ein Placebo und eine Mischung, die nur aus Mineralstoffen und Vitaminen bestand. Der Alkoholkonsum der Versuchsteilnehmerinnen und Versuchsteilnehmer im Rahmen des Experiments belief sich im Durchschnitt auf rund 1,6 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht bei einem Gewicht von 60 Kilogramm etwa 2,5 Liter Bier.

Hangover-Symptome fallen milder aus

Die Probanden konnten sich aussuchen, ob sie Bier, Radler, Weißwein oder Weißweinschorle trinken wollten. Sie erhielten jeweils vor und nach dem Alkoholgenuss einen vorgefertigten Drink der Pflanzenmischung, der Mineralstoff-Vitamin-Mischung oder das Placebo. Wie sich zeigte, kamen die Versuchsteilnehmer, die den Pflanzen-Cocktail erhielten, am besten über die Runden: Im Vergleich zur Placebo-Gruppe war die Intensität der Kopfschmerzen um 34 Prozent geringer und Übelkeit war um 42 Prozent reduziert, Gleichgültigkeit beziehungsweise Apathie fiel um 27 Prozent schwächer aus und Ruhelosigkeit zeigte gegenüber Placebo eine Reduktion um 41 Prozent. Insgesamt erfasste die Studie 47 Symptome von Durst bis Tinnitus und Lichtempfindlichkeit bis Impulsivität.

Der Kontrollgruppe, die lediglich Mineralstoffe und Vitamine ohne den Pflanzenextrakt erhielt, erging es in etwa wie der Placebo-Gruppe, das heißt sie konnte keine positiven Effekte verbuchen. „Wir sehen also deutlich, dass die Pflanzenauszüge beim Alkoholabbau im Körper interagieren und damit bei der Vorbeugung oder Behandlung von Kater-Erscheinungen helfen beziehungsweise die Probleme lindern“, fasst Schmitt zusammen. „Die Pflanzenextraktmischung stellt nach gegenwärtigem Kenntnisstand die einzige wissenschaftlich belegte Möglichkeit dar, um gegen Kater-Beschwerden zu intervenieren.“
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... Bisher können die Forscher allerdings nicht feststellen, welcher Auszug oder welche Substanz genau für den günstigen Effekt verantwortlich ist. „Die zugrundeliegenden Mechanismen müssen noch geklärt werden und bedürfen sicherlich weiterer Untersuchungen“, schreiben die Forscher. „Unsere Ergebnisse machen aber deutlich, dass eine Intervention gegen Kater-Beschwerden auch eine klinische Signifikanz hat“, sagt Co-Autor Patrick Schmitt von der Universität Mainz. Zukünftige Untersuchungen könnten ihm zufolge nun aus den verschiedenen Pflanzenstoffen den Wirkstoff herausarbeiten, der für die positiven Effekte gegen die Kater-Beschwerden verantwortlich ist. „Dann könnte man aus dieser Substanz eventuell auch ein Medikament herstellen“, meint Schmitt. ...

Bis dahin kann man sich ja aus den einzelnen Pflanzen selbst einen "Drink" herstellen.

Grüsse,
Oregano
 
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