Hallo Piratin!
Mich macht es aggressiv mittlerweile, dass Veganer und Vegetarier ständig angegriffen werden. Man braucht ja blos zu sagen, dass man kein Fleisch isst und schon geht es los mit den blöden Witzen, Pauschalisierungen und Unterstellungen. Wenn es aggressiv ist, dass man sich das nicht mehr gefallen lässt...dann bin ich aggressiv. Und ehrlich gesagt finde ich auch, dass einen so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit auch mal aggressiv machen kann.
Ich wurde als Vegetarierin und als Veganerin persönlich nie angegriffen.
Zumindest nicht in der "realen" Welt.
Es gab eher nur gesundheitliche Bedenken.
Oder nette Witze - ich solle meinen Männern ordentliche Schnitzel auf den Tisch legen, dann klappe auch "alles"


(mit der Beziehung, mit dem Kind usw.)
Man kann seinen Vegetarismus und Veganismus auch so kommunizieren, dass
keiner aggressiv zurückhaut.
Wenn ich sagte, dass ich aus ethischen Gründen kein Fleisch esse, oder gar nichts sage, und einfach das Fleisch nicht gegessen habe- passierte gar nichts.
Und mit "aggressiven Veganern" meinte ich nicht dich.
Das gilt aber alles nur für Menschen. Dass ein Tier weniger Wert ist, scheint für die meisten sonnenklar. Und somit auch, dass die vermeintliche Gesundheit eines einzelnen viel mehr Wert ist, als das Recht auf ein leidfreies Leben vieler.
Das ist der Kernpunkt, der mich ebenfalls immer wieder beschäftigt und zum Vegetarismus brachte.
Ich hab's mir angesehen.
(öfters schon erwähnt). Ich war heimlich in einem Schlachthof.Unbemerkt.
Was Schlachtleid ist, weiß ich in Bildern, Gerüchen und Tönen.
Über 20 Jahre fleischlos folgten.
Dann aber, wenn das dein Kernpunkt ist...keine Schuhe aus Leder. Keine Gürtel. Keine Taschen.
Und auch keine Nems in denen eventuell tierische Bestandteile sind....
Und keine eigenen fleischfressenden Haustiere- denn wie willst du das dann rechtfertigen, dass du dem geliebten Haustier das ungeliebtere Tier verfütterst?
Er muss deshalb sicher kein schlechter Mensch sein. Er ist nur Opfer seiner Sozialisierung.
Ob und inwiefern er als Opfer "seiner Sozialisation" zu bezeichnen ist- das lasse ich offen.
Dann ist es der in Papua Neuguinea lebende Indianer genauso.
Er lebt in komplettem Einklang mit der Natur und fängt und futtert Vögel, Frösche, Reptilien.
Große Maden usw...
Lebt aber so, dass seine Umwelt erhalten bleibt. Produziert keinen Müll, braucht keinen Strom...
Und wer von uns Veganern, Vegetariern und Ex-Vegetariern kann das so machen..?
Auch wir Opfer unserer Sozialisation...
Liebe Grüße von Felis