Mich haben Fragen per PN zu diesem Thread erreicht. Scheinbar ging es in einem anderen Thread wieder um das Thema, weiß jetzt aber nicht wo.
Statt privat zu antworten ergänze hier noch einige Infos.
Nein, ich besitze das in #4 verlinkte Buch nicht selbst. Der Link ist bloß nicht mehr der selbe, zum Zeitpunkt des Posts konnte man große Teile des Buchs einsehen, jetzt gar nichts mehr. Die Gründe dafür kenne ich nicht. Wahrscheinlich hat es dem Herausgeber des Buches nicht gepasst, dass man es online kostenlos lesen konnte.
Daraus sollte man lernen wie kurzlebig Links im Internet sind und in Zukunft die Infos vollinhaltlich speichern statt nur den Link selbst.
"Ist das wirklich so schädlich?"
Gesund ist es bestimmt nicht. Bei den Tierversuchen ging es wenn ich mich recht entsinne um akute Gefäß- und Lungenschäden die nach absichtlich kontaminierten Infusionen untersucht wurden. Was die Langzeitschäden sind, interessierte keinen Mensch.
Es gibt aber sehr wohl auch Hinweise auf Schäden beim Menschen durch handelsübliche Infusionen.
Es wurden z.B. vermehrt Fälle von "Lungenarteriengranulomatose" bei Langzeit Infusionspatienten festgestellt.
Untersuchungen der verabreichten Lösungen enthielten 37000 Mikropartikel zw. 2-100 µm Größe, die pro Tag mit eingeflößt wurden. In den Granulomen wurden teilweise sogar direkt Glassplitter und andere Fremdpartikel gefunden.
Hazards of parenteral treatment: do particles count?
Durch die Herstellungsprozesse sind einfach diese Mikropartikel in den Lösungen und das sogar schon vor deren Präparation und diese landen zwangsläufig im Blutkreislauf.
"Ist subcutan genau so schlimm?"
Wie bereits geschrieben, bei s.c. und i.m. Injektionen werden auch Partikel mit gespritzt, allerdings lagern diese direkt an der Einstichstelle ab. Ich hätte aber in keinem Fall gerne Glas- und Plastiksplitter im Körper, egal wo. Daher benutzte ich auch Filternadeln, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Ich persönlich bereue jede Infusion die ich jemals bekommen habe, denn auch ich habe dadurch jetzt Glas und Plastiksplitter in den Organen sitzen. Was, ob und wann ich davon jemals Auswirkungen spüren werde weiß ich nicht, interessiert auch keine Sau. Ärzte verordnen Infusionen in 90% aller Fälle ohnehin nicht etwa weil diese unumgänglich wären, sondern weil dadurch Infusionsgebühren anfallen.
Ich sehe auch keinen Grund warum ein Mensch jemals in seinem Leben überhaupt eine Nadel in den Körper bekommen müsste. Als Gesunder schonmal garnicht, als Kranker vielleicht um Blut abzunehmen.
Die Chancen stehen sogar ganz gut, überhaupt erst krank zu werden durch Substanzen, die durch Spritzen in den Körper eingebracht werden.
Das ist so auch einfach nicht vorgesehen. Der Blutkreislauf ist ein abgeschlossenes System in welches Substanzen im Normalfall nur durch (Schleim-)Häute eindringen und keinerlei Partikel (="Gegenstände").
Auch Infusionsfilter können diese natürlichen Barrieren nicht ersetzen, aber das wäre allemal besser als garkein Filter.
Hier noch gut zusammen gefasste Infos einer anderen Seite:
IV-Filter
Die Natur der IV-Therapie prädisponiert dieses System geradezu für iatrogene und pathogene Ereignisse. Die Nebeneffekte der IV-Therapie durch kleinste infundierte Partikel, entweder durch die Herstellung selber, oder durch das Öffnen von Ampullen sind seid Jahrzehnten dokumentiert worden.
Deshalb sollten die Ampullen und Infusionslösungen immer vor der Verabreichung auf sichtbare Verunreinigungen untersucht werden. Das menschliche Auge kann nur Partikel bis zu einer Größe von 0,5mm sehen, was das Auffinden kleinster Teilchen erschwert um nicht zu sagen fast unmöglich macht. Trotzdem darf nicht davon ausgegangen werden, dass dieVerabreichten Flüssigkeiten frei von solchen Verunreinigungen sind, auch wenn man keine sehen kann!
Solche Partikel können sein:
* Chemische Verbindungen innerhalb der Leitungen ( Infusionen)
* Luft, mit der Möglichkeit eines Luftembolus
* Mikrobakterielle Kontaminationen
* Baumwolle, von unseren Pur Zellin Tupfern zum Öffnen der Ampullen
* Glassplitter, die Beim Öffnen der Ampullen in die Flüssigkeit gelangen
* Gummi, vom Durchstechen der Ampullen etc.
Trotz der pulmonalen Erkrankungen, die man bei Kindern post mortem gefunden hat, bleibt der Einsatz von Infusionsfiltern eine kontrovers diskutierte Angelegenheit. Diese Fremd-Körper können, wenn Sie einmal in den Körper gelangt sind, fatale Folgen haben.
Diese Folgen sind im Wesentlichen:
* Pulmonal- microvaskuläre Fragmente, die zu Granulomatomen umgeformt werden.
* Darmnekrosen von Spritzenmaterial
* Respiratory Distress Syndrome
* Multiples Organversagen, resultierend aus Thrombosen
* Kapilläre Endothel Schäden
* Granulome und Initiierung neoplastischer Aktivitäten…..
Idealerweise solle ein Filter mit 0,2 micron Größe im Infusionssystem installiert werden. Dieser kann zwar auch nicht alle (sehr kleinen) Partikel aufhalten, die sich im Infusionssystem chemisch verbunden haben, löst aber die Probleme anderer Fremdkörper (Gummi, Tupferreste, Glassplitter etc.).
Für Fette sind Filter mit 1,2 micron Größe ideal. Es sind mittlerweile auch Filter auf dem Markt, die eine Endotoxinfreie 96 Stunden Garantie gewährleisten können und alle im Infusionssystem befindlichen Partikel aufhalten können! Van Lingen et al konnte in einer Studie nachweisen das durch den Einsatz von In-Line-Filtern eine signifikante Reduzierung von Thromben und klinischen Sepsis-Verläufen, sowie eine Reduzierung von Einwegmaterial erreicht werden kann.
Um die Wirksamkeit solcher Filter zu erhöhen, sollten sie unmittelbar vor dem Insyte oder ZVK platziert werden, auf jeden Fall hinter dem 3-Wege-Hahn zum Zuspritzen!
Intensivmedicus.de
Folgendes sind keine neuen Informationen sondern lediglich ein Vollzitat des Links aus #8, falls auch dieser Link irgend wann tot sein sollte.
Warum Infusionsfilter?
Es geht in der Intensivmedizin und Intensivpflege nicht nur um die optimale Therapie der diversen Krankheitsbilder, sondern immer auch um Fragen nach der Stabilität der Pharmaka in Lösungen, der chemisch-physikalischen Verträglichkeit verabreichter Infusionen (Kompatibilität) und letztendlich auch um die Frage der Verträglichkeit der Pharmaka mit dem Einmalmaterial (Leitungen, Hahnenbanken usw.).
Nach Literaturangaben besteht die Möglichkeit, dass in der Intensivmedizin innerhalb 24 Stunden pro Patient etwa 10 Mio. kleinster Partikel ohne einen Infusionsfilter ihren Weg in den menschlichen Organismus finden (2).
Bekannt ist: Infusionslösungen können Mikropartikel (kleinste Partikel mit Durchmessern unter einem Millimeter) enthalten, besonders dann, wenn Trägerlösungen andere Arzneimittel zugesetzt werden. Solche Mischinfusionen werden heute in Krankenhäusern überwiegend bedarfsgerecht in der Apotheke unter Reinraumbedingungen hergestellt. Diese Verfahrensweise entfällt notgedrungen innerhalb der Notversorgung und bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, also immer dann, wenn jede Minute zählt. Neben dem Notfall ist es auf der Intensivstation die Langzeitinfusion (Mischinfusion), bei der Partikelbelastungen nicht ausgeschlossen werden können(2). Das Problem: Diese Partikel entziehen sich allerdings durch ihre Kleinheit einer makroskopischen Identifikation.
Es gibt in Deutschland keine generelle Empfehlung für den Einsatz von Inline- Infusionsfiltern, da Studien bisher keinen Nachweis bezüglich einer Verbesserung der Infektionsraten (siehe: Infektion) erbrachten (1).
Selbst Anästhesisten, Intensivmediziner, Pharmazeuten und Hygieniker beurteilen ihren Nutzen unterschiedlich.
Aktuelle Ergebnisse stellt PANKNIN in seiner Arbeit: „Infusionsfilter: Gibt es neue wissenschaftliche Hinweise zu ihrem Nutzen?“ vor. Er kommt zu dem Ergebnis:„ Der Einsatz von Infusionsfiltern sollte heute zum Therapiestandard einer Intensivstation gehören“ (2).
Die Herkunft der Partikel
Die Partikel sind unterschiedlicher Herkunft: Sie können innerhalb der industriellen Fertigung von parenteralen Lösungen auftreten. Gleiches gilt für den Fall der Herstellung von Infusionslösungen (Mischinfusionen) auf der Intensivstation, wenn aus Glas- oder Plastikampullen Einzelsubstanzen entnommen und in Trägerlösungen [injiziert werden. Auch Bestandteile von Gummisepten können so durch das Einstechen der Kanüle in die Infusionslösung „verschleppt“ werden. Handelt es sich um bakterielle Verunreinigungen, ist die Ursache immer ein unhygienisches Arbeiten.
Wie reagiert der menschliche Organismus auf Partikel?
Der menschliche Organismus reagiert nicht selten mit einer allergischen Reaktion( Allergie) und entsprechender Folgeerkrankungen. Daher sollte bei jedem Fieberschub unter einer Langzeitinfusionsbehandlung auch an eine Partikeleinschwemmung gedacht werden, die Endothelschäden verursachen kann. Als deren Folgeerkrankungen werden in der Literatur das ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), Thrombosen, und das systemische inflammatorisches Syndrom diskutiert.
Was leisten Infusionsfilter
Infusionsfilter können „Verunreinigungen“ abfangen, wenn sie patientennah, also zwischen dem Infusionssystem und dem ZVK bzw. einem anderen venösen Zugang (Venöser Zugang), platziert werden. Sie werden nicht selten zum Schutz vor Pyogenen, der Einschwemmung von Partikeln, Gasblasen, Fetttropfen (aus der parenteralen Ernährung) (Parenterale Ernährung) und Mikroorganismen ( Mikroorganismus) eingesetzt. Die Filterhersteller haben neben der Vermeidung von Komplikationen auch eine Kostensenkung durch längere Standzeiten der Infusionsgeräte errechnet und prognostizieren eine deutliche Arbeitsentlastung für Arzt und Pflege.
* Zurückhaltung von Partikeln, Bakterien und Endotoxinen
* Senkung der Phlebitisrate bei periphervenösen Venenverweilkanülen
* Erkennung von Arzneimittelinkompatibilitäten durch Filterblokade
Filterauswahl
* Nur Infusionsfilter mit einer Porenweite von 0,2 µm bieten einen verlässlichen Schutz vor Mikroorganismen. Filter der Porenweite 0,2 µm können, nach Herstellerangaben, problemlos bis zu 96 Stunden im Infusionssystem verbleiben. Nach diesem Zeitraum werden Filter und Infusionssystem komplett ausgetauscht. Hausinterne Abweichungen sind möglich.
* Vor allem bei dauerhaften Gefäßzugängen( Mehrlumen ZVK), werden im Rahmen des Infusionskonzeptes vermehrt Endotoxin-Retentionsfilter eingesetzt. Die Porengröße beträgt auch hier 0,2 μm. Die Endotoxin-Retention wird durch die positive Aufladung der Filtermembran erreicht. Die von gramnegativen Bakterienstammenden toxischen Makromoleküle können so zuverlässig zurückgehalten werden.
* Oftmals stellen bestimmte Medikamente (Zytostatika) besondere Anforderungen an die Übertragungssysteme. Für solche besonderen Anwendungen (z.B. bei der Gefahr der Auslösung von Weichmachern) gibt es spezielle Lösungen.
* Für das Fachgebiet Neonatalogie stehen besondere Filter zur Verfügung.
* Speziell für die Verabreichung von Lipiden sind spezielle Filter im Einsatz, diese dienen in erster Linie zur Rückhaltung von Pilzen, Sporen, Partikeln und Luft. Die Porengröße beträgt hier 1,2 μm und garantiert in der Regel auch hohe Durchflussraten.
* Spezielle Filter für kristalline Lösungen, Medikamente und Fettemulsionen werden ebenfalls angeboten.
Erfahrungen
Praktiker bestätigen: In der Einführungsphase führen Infusionsfilter immer zu Schwierigkeiten, bis das Handling sitzt. Darunter leiden besonders die Pflegekräfte. Nicht selten werden aus diesem Grund Infusionsfilter vorschnell wieder abgeschafft.
Insider wissen, dass folgende Arzneimittel nicht über Filter gegeben werden sollen, da sie zu Verstopfungen führen können: Insuline, Katecholamine, Antihypertonika, Konakion, Phenhydan. Dazu gehören auch Arzneimittelmischungen wie beispielsweise Cordarex und Cholspasmin, Lasix mit Euphyllin, Lasix mit Heparin oder Heparin mit Euphyllin.
Beachte: Mischspritzen sind heute eigentlich obsolet: Generell, und nicht nur beim Einsatz von Infusionsfiltern, sollte jedes Arzneimittel einzeln injiziert werden. Sämtliche Blutprodukte (EK, FFP, TK, ATIII, PPSB) und kolloidale Lösungen, wie z.B. Humanalbumin, HAES, Gelantine, Dextrane eigenen sich ebenfalls nicht für die Applikation via Allround-Filter.