Hallo Kate!
sollte man aber vielleicht trotzdem

Steter Tropfen höhlt vielleicht wenigstens den einen oder anderen Stein. Solange man nichts zu verlieren hat, ist es doch kein Problem, so etwas schlicht und einfach zu erzählen.
Zunächst mal hast Du damit sicher Recht. In diesem Fall ging es aber darum,
schnellstmöglich den gefährlichen Betablocker loszuwerden. Ohne die
Mitarbeit des verantwortlichen Arztes sehe ich das kritisch. Solange es um
meine Gesundheit geht, bin ich da sehr forsch, aber als medizinischer Laie
kann ich so etwas nicht mit gutem Gewissen einem Freund empfehlen.
Aber zum eigentlichen Problem der Ärzte: Ich habe ja schon mal irgendwo
erwähnt, dass ich privat wie beruflich einiges mit Ärzten zu tun habe. Und
letztlich sind das auch nur kleine Würstchen in diesem perversen "Gesund-
heitssystem". Nehmen wir mal den Fall da ist ein Arzt, der sehr genau weiss,
dass eine orthomolekulare Therapie für seinen Patienten die beste Lösung
wäre. Zudem weiss er, was der Patient an seiner Lebensführung ändern muss,
um wirklich gesund zu werden. Er erklärt also: Nicht rauchen, nicht saufen,
gesund essen und mindestens 3x die Woche ins Gym. Bereits jetzt hat er
etwa zwei Drittel seiner Patienten verloren, weil die nämlich absolut keine
Lust haben, etwas an ihren lieb gewordenen Angewohnheiten zu ändern. Jetzt
kommt für das verbliebene Drittel die orthomolekulare Therapie, die zwar
in der Regel deutlich weniger kostet, als die klassischen Medikamente, aber
ja vom Patienten neben seinen exorbitanten Kassenbeiträgen aus privater
Tasche bezahlt werden müssen. Wiederum für den größeren Teil einfach nicht
machbar.
Und die verbliebenen 10% ziehen ihre orthomolekulare Therapie durch, werden
kerngesund und brauchen ab da keinen Arzt mehr, den sie regelmäßig
aufsuchen um sich "untersuchen" zu lassen und das Rezept abzuholen.
Eine Erfolgsgeschichte für den Arzt.
Ich hatte vor 20 Jahren mal so eine ähnliche Geschichte mit permanenten
Abszessen in den Ohren. Das ist eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit,
die mein Ohrenarzt durch reinigen der Wunde und einlegen von Streifen
mit cortisonhaltigen Salben immer gut für einige Wochen in den Griff bekam.
Irgendwann war der in Ferien und ich hatte wieder mal Schmerzen. So ging
ich zu einem jungen Kollegen von ihm, der genau das gleiche tat. Aber ich
habe schon bei der Behandlung gemerkt, dass er mental damit beschäftigt
war, wie ein so junger und kerngesunder Mensch wie ich dauernd zu solchen
Abszessen in den Ohren kommt. Also fragte er mich aus und wollte unter
anderem wissen, ob ich meine Ohren mit Wattestäbchen reinige. Das tat
ich natürlich, denn ich hatte doch in der Werbung gesehen, dass man das
so tut wenn man etwas auf Hygiene hält.
Er hat mir dann erklärt, dass das Gift für die empfindliche Haut im Ohr ist und ich
den Unfug bleiben lassen soll. Ich habe das zwar nicht geglaubt, habe seinen
Rat aber doch befolgt und seit mehr als zwanzig Jahren keinen Abszess mehr
gehabt. Ich bin dem jungen Mann sehr dankbar, habe ihn nie wieder gesehen
und weiss heute nicht mal mehr seinen Namen.
Viele Grüße
Heinz