Themenstarter
- Beitritt
- 02.01.05
- Beiträge
- 5.609
Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit den möglichen Fehlern einer Blutabnahme und habe hierzu in den Laborinformationen einiger Labore Hinweise gelesen, die oft nicht beachtet werden.
Vielleicht weiß einer von Euch dazu noch mehr aus eigener Erfahrung?
So las ich u. a.:
1. dass man für die Infektionsserologie immer die weißen Serum-Röhrchen, das sind solche ohne Trennungs-Gel, verwenden solle.
Die braunen Serum-Röhrchen enthalten Trennungs-Gel. Bei Antikörper-Bestimmungen sollen aber die Antikörper am Trennungsgel des Röhrchens anhaften können und so kommt es dann zu einer falschen Bestimmung, d. h. die Antikörper werden niedriger gemessen.
2. dass das Serum (anders beim EDTA!) erst nach der Gerinnung zentrifugiert werden soll. Die Gerinnung dauert ca. 30 Minuten und der optimale Zeitpunkt fürs Zentrifugieren ist 30 bis 60 Minuten nach einer Blutentnahme.
Wird das Serum sofort nach der Blutentnahme zentrifugiert (was bei meinen Ärzten oft gemacht wurde), so fallen die Blutwerte niedriger aus, d. h. es können falsch negative Werte entstehen. Es kommt nämlich beim sofortigen Zentrifugieren noch zu einer Nachgerinnung des Blutes, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist.
3. EDTA-Blut (rote Röhrchen) soll hingegen sofort nach der Blutentnahme zentrifugiert werden und danach gleich abpippettiert werden.
4. Beim Abpippettieren sollte nicht alles Plasma aus dem Röhrchen gesogen werden. Ein Sicherheitspuffer von ca. 1 mm sollte darin noch verbleiben.
5. Serum-Röhrchen sollten in den 30 Minuten bis zur Gerinnung senkrecht gelagert werden, weil sich bei waagerechter Lagerung der Blutkuchen wie eine Wurst im Röhrchen verteilt und dies fürs Zentrifugieren nicht ideal ist.
6. Es soll Serum-Röhrchen geben, bei denen die Gerinnung nur 45 Sekunden dauert...
Wer kennt diese?? Hersteller-Firma?
Gerade die ersten beiden Punkte wurden bei meinen Blutentnahmen meist falsch gemacht in der Vergangenheit. Ich frage mich nun, ob z. B. die Antikörper für die Borreliose-Untersuchung hierdurch niedriger ausgefallen sind oder ob andere Infektionsserologien hierdurch falsch ausgefallen sind. Leider konnte ich keine Angaben finden, wie stark sich die Fehler evtl. auswirken.
Falls hier jemand zu diesem Thema schon Erfahrungen gemacht hat, wäre es nett, wenn er diese mitteilt.
Gruß
margie
ich beschäftige mich gerade mit den möglichen Fehlern einer Blutabnahme und habe hierzu in den Laborinformationen einiger Labore Hinweise gelesen, die oft nicht beachtet werden.
Vielleicht weiß einer von Euch dazu noch mehr aus eigener Erfahrung?
So las ich u. a.:
1. dass man für die Infektionsserologie immer die weißen Serum-Röhrchen, das sind solche ohne Trennungs-Gel, verwenden solle.
Die braunen Serum-Röhrchen enthalten Trennungs-Gel. Bei Antikörper-Bestimmungen sollen aber die Antikörper am Trennungsgel des Röhrchens anhaften können und so kommt es dann zu einer falschen Bestimmung, d. h. die Antikörper werden niedriger gemessen.
2. dass das Serum (anders beim EDTA!) erst nach der Gerinnung zentrifugiert werden soll. Die Gerinnung dauert ca. 30 Minuten und der optimale Zeitpunkt fürs Zentrifugieren ist 30 bis 60 Minuten nach einer Blutentnahme.
Wird das Serum sofort nach der Blutentnahme zentrifugiert (was bei meinen Ärzten oft gemacht wurde), so fallen die Blutwerte niedriger aus, d. h. es können falsch negative Werte entstehen. Es kommt nämlich beim sofortigen Zentrifugieren noch zu einer Nachgerinnung des Blutes, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist.
3. EDTA-Blut (rote Röhrchen) soll hingegen sofort nach der Blutentnahme zentrifugiert werden und danach gleich abpippettiert werden.
4. Beim Abpippettieren sollte nicht alles Plasma aus dem Röhrchen gesogen werden. Ein Sicherheitspuffer von ca. 1 mm sollte darin noch verbleiben.
5. Serum-Röhrchen sollten in den 30 Minuten bis zur Gerinnung senkrecht gelagert werden, weil sich bei waagerechter Lagerung der Blutkuchen wie eine Wurst im Röhrchen verteilt und dies fürs Zentrifugieren nicht ideal ist.
6. Es soll Serum-Röhrchen geben, bei denen die Gerinnung nur 45 Sekunden dauert...
Wer kennt diese?? Hersteller-Firma?
Gerade die ersten beiden Punkte wurden bei meinen Blutentnahmen meist falsch gemacht in der Vergangenheit. Ich frage mich nun, ob z. B. die Antikörper für die Borreliose-Untersuchung hierdurch niedriger ausgefallen sind oder ob andere Infektionsserologien hierdurch falsch ausgefallen sind. Leider konnte ich keine Angaben finden, wie stark sich die Fehler evtl. auswirken.
Falls hier jemand zu diesem Thema schon Erfahrungen gemacht hat, wäre es nett, wenn er diese mitteilt.
Gruß
margie