Hallo Laudanum! Ich erlaube mir mal, etwas auf dein Problem einzugehen. Habe mich intensiv damit beschäftigt und teile gerne mein Halbwissen mit euch.

Ich habe den Text übrigens komplett selbst verfasst! *stolz*
Also: Körpergeruch und Schwitzen sind zunächst einmal zwei Paar Schuhe. Natürlich kennt jeder von uns den berühmten, beissenden Schweißgeruch, doch hängt dieser Geruch direkt mit dem Schwitzen zusammen. Eine
Bromhidrose jedoch nicht (unbedingt).
Unterscheiden wir also grundsätzlich zwei Dinge:
- Hyperhidrose: starkes, krankhaftes Schwitzen
- Bromhidrose: starker, krankhafter Körpergeruch
1. Hyperhidrose ...
ist in den meisten Fällen erblich bedingt [1]. Insofern dient in diesem Fall eine
Ursachenforschung eher der Bestätigung, z.B. der positiven Familienanamnese. Ein weiteres Manko ist, dass die Medizin noch immer im Dunkeln tappt, die genauen Ursachen des abnormalen Schwitzens sind also unbekannt. Allerdings weiß man, was die Symptome lindert und - wichtig! - was die Symptome verschlimmert. Der direkte Zusammenhang zwischen persönlicher Lebensweise und Hyperhidrose [2] setzt sich erst langsam im Therapieumfeld durch. Somit ist heute nicht mehr nur der Dermatologe zuständig, sondern auch ein Psychotherapeut und ergänzend ein Homöopath.
Was geschieht genau? Durch eine unerklärte Störung des Sympathikus, Teil des
Vegetativen Nervensystems, wird die Aktivität der
ekkrinen Schweißdrüsen unnötig angeregt. Das Schwitzen dient nicht mehr (nur) der Temperaturregulierung. Das überflüssige Schweißsekret kann nicht verdunsten, zieht in die Kleidung ein, bildet Schweißflecken oder tropft ab. Im feuchten Milieu der Haut beginnen bestimmte Bakterien damit, den Schweiß zu zersetzen. Die enthaltenen langkettigen Fettmoleküle im Sekret werden aufgespalten, die kurzkettigen nehmen wir zusammen mit Nebenprodukten wie Butter- und Ameisensäure als typischen Schweißgeruch wahr.
Einfaches Fazit: Wer weniger schwitzt, wird weniger riechen. Um den Schweißfluss zu kontrollieren gibt es zig Möglichkeiten. Hier sollte man zunächst mit
natürlichen Hausmitteln und
homöopathischen Mitteln beginnen. Danach erst folgen
topikale Antitranspirante, die jedoch wg. ihres Aluminiumgehalts umstritten sind, und die
Iontophorese (Schwachstrombäder). Antitranspirante sind nachweislich wirksam, das Risiko der Aluminiumaufnahme sollte man in Relation mit den möglichen Alternativen setzen. Der nächste Schritt bestünde nämlich aus
Tabletten (z.T. extreme Nebenwirkungen),
Botox-Injektionen (Toxin + teuer + alle 6 Monate neu!) sowie chirurgische Verfahren wie
Schweißdrüsenabsaugung/-verödung oder
ETS (Nervdurchtrennung!). Diese Alternativen bergen hohe Risiken und gehen oft einher mit
Rebounds wie
kompensatorischen Schwitzen.
Neben der Schweißredultion sollte man auch die Hautflora in Balance halten. Auf der vom Schweiß durchtränkten Haut vermehren sich die "geruchsbildenen" Bakterien leider besonders gut. Hier kann man mit natürlich antibakteriell wirkenden Mitteln arbeiten. Zitrone, Spitzwegerich, Teebaumöl ... versuchen kann man da einiges.
Nur mit einfacher Seife waschen - das hilft leider nicht!
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Teil 2 zum Thema Bromhidrose folgt!
[1] Der Mediziner spricht in diesem Fall von "Primärer Hyperhidrose". Bei der "Sekundären Hyperhidrose" hingegen, wird das starke Schwitzen durch eine Primärerkrankung ausgelöst. Häufig sind das: Schildrüsenfehlfunktion, hormonelle Umstellung (Pubertät + Klimakterium), Diabetes, u.v.a.m.
[2] Psychische Belastung kann eine Hyperhidrose verstärken! Stress, Phobien, Depressionen etc. müssen als Ursache therapiert werden, damit die Hyperhidrose nachhaltig behandelt werden kann.