Einschränkungen bei der Osteopathie ?

ory

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wenn man sich so umhört sind körperliche beschwerden oft ein ausdruck von stress, nicht wirklich gelebten gefühlen oder inneren konflikten ( und sicher einiges mehr )und eh man sich versieht hat sich eine verspannung oder eine blockade festgesetzt und hindert den betroffenen am alltag-leben teilzunehmen .

oft genug in solch einer situation fragt man sich : „ was kann ich machen , welche therapien kommen in frage."
chiropraktik,neuraltherapien und osteopathie können eingesetzt werden , um muskeln zu entspannen, krämpfe zu beseitigen und erschöpfungszustände zu beheben; sie machen das bindegewebe geschmeidiger, heben die gelenkblockaden auf und geben dadurch eventuell eine schmerzfreie bewegung .

aber ist zbs. die osteopathie für jeden betroffenen geeignet ?



Wie gut ist Osteopathie wissenschaftlich abgesichert?
Die Osteopathie ist eine Erfahrungsheilkunde, die sich kaum mit wissenschaftlichen Studien messen lässt.

Die Schulmedizin steht der Osteopathie jedoch zunehmend positiv gegenüber und sieht sie als sinnvolle Ergänzung.

Welche Einschränkungen gibt es bei der Osteopathie?

Osteopathie kann nur helfen, wenn die Strukturen des Körpers noch so weit erhalten sind, dass eine Regeneration möglich ist.

Nicht anwenden bei akuten Entzündungen und Unfällen, Tumorleiden, starker Osteoporose und psychiatrischen Erkrankungen.

Nebenwirkungen gibt es kaum; möglich sind eine kurzfristige Verschlimmerung der Schmerzen, Müdigkeit und Benommenheit (Vorsicht beim Autofahren!).

Wichtig ist eine gründliche Abklärung vor der Behandlung (eventuell Röntgenbilder), besonders vor Manipulationen an der Halswirbelsäule (es besteht Gefahr für die Schlagader).

Für wen ist die Osteopathie geeignet?

Osteopathie ist für alle geeignet, die bereit sind, sich auf Körperkontakt zu einem Therapeuten ihres Vertrauens einzulassen.

Bereitschaft zur eigenen Mitarbeit im Rahmen der Therapie ist nötig.

Die Kosten für eine osteopathische Behandlung betragen je nach beruflicher Qualifikation des Behandlers (Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut) zwischen 50 und 110 Euro für eine Sitzung von etwa 45 Minuten.

Ärzte und Heilpraktiker rechnen nach den jeweiligen Gebührenordnungen ab.

Gesetzliche Krankenkassen erstatten nicht, private Kassen nur, wenn der Behandler Arzt oder Heilpraktiker ist.
Die Berufsbezeichnung Osteopath ist in Deutschland nicht geschützt. Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, die im Verband der Osteopathen in Deutschland e. V. (VOD) registriert sind, haben eine fünfjährige Zusatzausbildung von 1300 Stunden.
Osteopathie (Seite 3) - BRIGITTE.de

lg ory
 
Wichtig ist eine gründliche Abklärung vor der Behandlung (eventuell Röntgenbilder), besonders vor Manipulationen an der Halswirbelsäule (es besteht Gefahr für die Schlagader).

Hallo Ory,

die Einflußnahme bei der Osteopathie geschieht so sanft, daß gerade KEINE GEFAHR FÜR DIE SCHLAGADER besteht, dies trifft nur auf die Chiropraktik und Manuelle Therapie zu!

Die gründliche Abklärung vor der Behandlung per Röntgenbild ist nicht erforderlich, denn der erfahrene Osteopath kann diese Abklärung mittels Abtastung feststellen.

Mit diesen beiden Falschaussagen allein kann bereits der Brigitte-Artikel als fragwürdig deklassifiziert werden, denn insgesamt ist der Tenor: Osteopathie ist eine fragwürdige Therapie. Damit dürften interessierte Kreise hinter der Lanzierung dieses Artikels stehen.

Die Osteopathie besteht aus drei Grundpfeilern:
Die Faszien/Bindegewebe behandeln
Wirbelsäulenverschiebungen, Bandscheibenposition korrigieren usw. - der zweite Teilbereich genannt Muscle Energie. Sehr schonend, denn mit Hilfe des Therapeuten zieht der Patient selbst wieder alles an Ort und Stelle.
Seelische aber auch Verspannungen am Bewegungsapparat werden gelöst - der dritte Teilbereich genannt Cranio-Sakral-Therapie. Mit Cranio können auch sehr alte Traumata aufgelöst werden.

Alle drei Bereiche sind mit sanften Berührungen verbunden!

Ein gutes Buch zum Verständnis und Einstieg:
Auf den Inneren Arzt hören: Eine Einführung in die CranioSacrale Therapie,
John E. Upledger (Autor)
https://www.amazon.de/Auf-Inneren-A...6479/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1315146606&sr=8-2

Gruß,
Clematis23
 
Nicht anwenden bei akuten Entzündungen und Unfällen, Tumorleiden, starker Osteoporose und psychiatrischen Erkrankungen.

Diesen Satz kann ich so nicht bestätigen. Ich habe erlebt, wie eine junge Frau, die vom Pferd gefallen war, vom Orthopäden nicht behandelt wurde, weil er meinte, daß er da nichts tun würde.
Die Mutter der jungen Frau ist Osteopathin und hat ihre Tochter dann eine Woche lang täglich behandelt (es war zum Glück nichts gebrochen). Nach einer Woche war fast nichts mehr zu merken.
Denn Osteopathie kann auch Einfluß nehmen auf den Lymphfluß und vieles mehr. Und wenn man Glück hat, trifft man auf einen OsteopathIn, der/die sich auch noch mit z.B. Homöopathie auskennt.

Bereitschaft zur eigenen Mitarbeit im Rahmen der Therapie ist nötig.
:
Was dieser Satz bedeutet, ist mir unklar.

Grüsse,
Oregano
 
hallo clemaris ,

Mit diesen beiden Falschaussagen allein kann bereits der Brigitte-Artikel als fragwürdig deklassifiziert werden, denn insgesamt ist der Tenor: Osteopathie ist eine fragwürdige Therapie. Damit dürften interessierte Kreise hinter der Lanzierung dieses Artikels stehen.

deinem schreiben nach hast du erfahrung oder kennst dich gut mit der osteopathie aus . ich hatte/habe bisher auch nur "sanftes" über die osteopathie gehört/gelesen .

hier aber habe ich (leider) ähnliches wie in dem brigitte-artikel gelesen :

Welche Nachteile und Risken gibt es?

Wenn gleich auch die strukturelle Osteopathie gut fundiert ist, stehen Beweisbarkeit und Reproduzierbarkeit der cranio-sacralen und visceralen Osteopathie doch auf recht wackeligen Beinen.

In seltenen Fällen kann es bei Manipulationen der Halswirbelsäule durch Arterienverletzungen zu einer Schlaganfall-Symptomatik kommen.

Weiters wurden auch Nerven- oder Querschnittlähmungen durch Wirbelverschiebungen oder Brüche nach Manipulationen beobachtet.

Ein verantwortungsvoller Therapeut wird diese Techniken bei Patienten höheren Alters oder Osteoporose-Patienten wegen des erhöhten Risikos auch unterlassen
.
Osteopathie | NetDoktor.at

lg ory
 
Hallo Ory,

deinem schreiben nach hast du erfahrung oder kennst dich gut mit der osteopathie aus . ich hatte/habe bisher auch nur "sanftes" über die osteopathie gehört/gelesen .

Ja, ich beherrsche selbst die beiden Teile Cranio-Sakral-Therapie und Muscle Energy. Ich bekam mal eine Behandlung mit letzterer und war damals nach einer Odysee durch Orthopäden-Praxen baff erstaunt, wie leicht sie durchgeführt wird und wie wirksam und nachhaltig die Besserung war. Ich habe beide dann in einer Kurs-Serie bei Olaf Korpiun, der selbst Schüler von Upledger und Sutherland war, erlernt.

Bei der Cranio berührt man den Patienten mit den Händen, wobei er sich jedoch nicht ausziehen muß. Dabei werden nur sehr sanfte Berührungen verwendet, schon weil man sonst den Cranio-Sakral-Rhythmus, auf den es hierbei ankommt, gar nicht spüten kann.

In seltenen Fällen kann es bei Manipulationen der Halswirbelsäule durch Arterienverletzungen zu einer Schlaganfall-Symptomatik kommen.
Weiters wurden auch Nerven- oder Querschnittlähmungen durch Wirbelverschiebungen oder Brüche nach Manipulationen beobachtet.
Ein verantwortungsvoller Therapeut wird diese Techniken bei Patienten höheren Alters oder Osteoporose-Patienten wegen des erhöhten Risikos auch unterlassen. Osteopathie | NetDoktor.at

Aha! Von Netdoktor also! Laufen den Orthopäden und Chiropraktikern in diesem Club zu viele Patienten weg, daß sie einen derartigen Unsinn veröffentlichen? Hier beschreiben sie die Chiropraktik und haben offensichtlich Osteopathie noch nie in der Praxis gesehen.

Solche Fälle sind meines Wissens noch nie vorgekommen und wenn man die Arbeitsweise kennt, dann ist das unvorstellbar. Anders wäre es nur wenn ein Chiropraktiker seine Arbeitsweise mit der Osteopathie vermischt, was leider öfter vorkommt. Dann war die Ursache für Schäden aber das Einrenken. Einrenken gibt es bei Muscle Energy aber nicht!

Der Name Muskelenergie (die des Patienten!) kommt daher, daß der Therapeut je nach Lage des verschobenen Wirbels/Bandscheibe, den Patienten in eine bestimmte, aber nicht forcierte Position bringt und so hält. Der Patient wird dann aufgefordert, sich gegen den Widerstand des Therapeuten aufzurichten, wobei er nachlassen soll sobald das schmerzhaft wird - denn Schmerz würde die Therapiewirkung zunichte machen durch zusätzliche Verspannungen. Dabei ziehen seine eigenen Muskeln/Bänder den Wirbel/Bandscheibe wieder in die korrekte Position. Bei größeren Verschiebungen oder wenn sie schon zu lange bestehen, schafft er das nicht mit einem Mal. Also muß es nach 2-3 Tagen wiederholt werden.

Auch Beckenschiefstände, bei denen Orthopäden meist sagen ein Bein sei kürzer und dann Einlagen verschreiben, was die Sache noch verschlimmert, können mit Muscle Energy behandelt werden - also der gesamte Bewegungsapparat.

Bei der Muscle Energie ist es sinnvoll die Wirbelsäule frei zu machen, damit der Osteopath auch kleinste Verschiebungen, Verspannungen ertasten kann. Desgleichen gilt für die viszerale Therapie. Da die Arbeit mit den Händen erfolgt, wird der Patient natürlich auch berührt - etwas was heutige Ärzte fast völlig verlernt haben, die schieben einen lieber in die Röhre!

Wie bitte schön soll der Patient sich dabei die Knochen brechen oder seine Arterie verletzen? Ich glaube nicht, daß sich schon mal jemand einen Knochen gebrochen hat nur weil er seinen Muskel stark anspannte! Selbst wenn der Patient Osteoporose hat, sind Stürze u.ä. Ursache von Brüchen und nie die Anspannung des eigenen Muskels, ganz abgesehen davon, daß das erhebliche Schmerzen verursachen würde und er schon deswegen nie zu weit gehen würde.

Vorsichtiger müßte man nur bei Menschen mit "Gläsernen Knochen" sein, bei denen schon ein leichter Stoß zum zersplittern von Knochen führen kann. Diese Patienten wissen um ihre Krankheit und würden das auch als erstes mitteilen. Dazu siehe hier:

“Gläserne“ Knochen (Osteogenesis imperfecta), Erbkrankheit
Die umgangssprachliche Bezeichnung „Glasknochenkrankheit“ beruht auf der tatsächlichen Brüchigkeit der Knochen, aber auch auf deren glasartigem Erscheinungsbild beim Röntgen. Dieses ist auf den Mangel an Knochensubstanz zurückzuführen, die auf dem Röntgenbild als Schatten erscheint. Die Strahlentransparenz der Röntgenaufnahme erhöht sich und die Struktur des Knochens scheint wie Milchglas.
Osteogenesis imperfecta :: Entstehung

Unter anderen habe ich mal eine 67-jährige behandelt deren Steißbein von Geburt an seitlich schief stand, ausgelöst dadurch, daß dem Arzt, der das Baby an den Füßen hochhielt, ein Fuß entglitt - das gab der Wirbelsäule einen Schlag/Ruck. Verschärft wurde das durch einen Sturz mit 15 Jahren als ihr aus Jux der Stuhl weggezogen wurde als sie sich setzen wollte. Mit der Cranio konnte das Trauma des "Babys" und der 15-jährigen aufgearbeitet werden - eine besondere sehr sanfte Technik, die in dem unten genannten Buch beschrieben wird. Mit Muscle Energy wurden Folgeschäden der Fehlstellung korrigiert. Danach stand das Steißbein wieder gerade, so wie es sein soll und sie war fortan schmerzfrei, kein Rezidiv. Diese Sitzung dauerte allerdings viereinhalb Stunden! Aber es hatte sich gelohnt.


Hallo Oregano,

Bereitschaft zur eigenen Mitarbeit im Rahmen der Therapie ist nötig.

Sofern der Brigitte-Artikel überhaupt selbst weiss, was er meint...
Es könnte sich auf die Muscle Energy beziehen, da hier der Patient die Hauptarbeit leistet. Wenn man es allerdings mit einem kräftigen Mann zu tun hat, ihn als Therapeut halten muß, wenn er sich aufrichtet, dann kann das für den Therapeuten auch anstrengend werden.

Gruß,
Clematis23
 
hallo clematis ,

erst einmal herzlichen dank für deinen wirklich aufschlussreichen beitrag und dadurch aus „erster“ hand eine gute info .

gerne hätte ich eine frage :

du schreibst das du craniosacral-therapie in einem kursus erlernt hast .
kann/könnte man(n)/frau auch als nicht osteopath die craniosacral therapie erlernen um dann eine craniosacrale osteopathie durchführen zu können ? .

die frage deshalb :
hier in meiner umgebung „ arbeit“ eine junge frau die bisher nur physiotherapie (massage usw…. ) angeboten hat .

nun aber wird auch osteopathie und die craniosacral-therapie angeboten .

meines wissen dürfen nur ärzte oder heilpraktiker eigenständig osteopathie praktizieren .

sollte/muss man dies mit skepsis betrachten wenn sie nun osteopathische techniken ohne arzt oder heilpraktiker zu sein anbietet ?.

oder bin ich falsch informiert .:eek:)

lg ory :wave:
 
Hallo ory,

ich äußere mich auch mal dazu (hatte gerade heute eine osteopathische Behandlung):

Meine Therapeutin musste eine Heilpraktiker-Ausbildung machen, um als Osteopathin arbeiten zu dürfen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Huhu :)

Ich komm auch grad von meinem Osteopathen, der sich auch nur so nennen darf, weil er Heilpraktiker ist. Er macht aber auch noch einiges mehr, als nur Osteopathie.

ich hatte/habe bisher auch nur "sanftes" über die osteopathie gehört/gelesen.

Ich kenn beides. Chiropraktik und Osteopathie, letztere ist sanfter, wenn auch damit nicht zwangsläufig schmerzfrei.
Mir hilft sie aber besser, als die Chiropraktik. Vor allem mittel- bis langfristig betrachtet.

baba
Puttchen :wave:
 
frage :
du schreibst das du craniosacral-therapie in einem kursus erlernt hast .
kann/könnte man(n)/frau auch als nicht osteopath die craniosacral therapie erlernen um dann eine craniosacrale osteopathie durchführen zu können?

Hallo Ory,

diese Frage zu CST wurde häufig in den Lehrgängen gestellt. Teilnehmer waren Laien, Heilpraktiker, Ärzte, Chiropraktiker und Physiotherapeuten. Olafs Antwort war: die Laien haben es leichter diese Therapie zu erlernen, weil sie nicht so viel ihrer eigenen Vorbildung über Bord werfen müssen, um diese feinfühlige Therapie zu erlernen.

Den Rhythmus zu ertasten ist nicht schwer, geht den Profis aber gegen Strich, besonders den Chiropraktikern und Masseuren die hartes Anpacken gewohnt sind. Die Cranio-Sakral-Therapie (CST) ist ein in sich abgeschlossener Bereich innerhalb der Osteopathie. Ein CST-Therapeut ist daber noch kein Osteopath - das sollte immer bedacht werden. Das Gleiche gilt für die Muscle Energy. Erst wenn auch die Viszerale Therapie, der größte und umfassenste Bereich, erlernt wurde darf man sich Osteopath nennen.

die frage:
hier in meiner umgebung „ arbeit“ eine junge frau die bisher nur physiotherapie (massage usw…. ) angeboten hat.
nun aber wird auch osteopathie und die craniosacral-therapie angeboten .
meines wissen dürfen nur ärzte oder heilpraktiker eigenständig osteopathie praktizieren .
sollte/muss man dies mit skepsis betrachten wenn sie nun osteopathische techniken ohne arzt oder heilpraktiker zu sein anbietet?

Juristisch gesehen: in D dürfen nur Heilpraktiker, Ärzte und seit relativ kurzer Zeit, Osteopathen mit Vollausbildung (mindestens 4-5 Jahre Vollzeit) ausüben. Teilbereichsausbildung CST/Muscle Energy nur als Ärzte und HPs. In F dürfen HPs nicht praktizieren, die Behörden drücken aber ein Auge zu, wenn der HP niemandem schadet. Er bezahlt jährlich eine kleine Strafe wegen des Verstoßes und kann weiter machen. Wie das in Spanien aussieht, weiß ich leider nicht. Aber: solltest du die Therapie erlernen, wer sollte dich daran hindern sie im Familien- und Bekanntenkreis auszuüben?

Eine ausgebildete Physiotherapeutin hat bereits den größten Teil des Wissens, das als medizinischer Hintergrund in den Vollausbildungen zum Osteopathen erlernt wird. Wenn sie gute Lehrgänge besucht hat, kann sie folglich auch eine gute CST usw. durchführen. Hier kommt es vorrangig auf die Qualität des Lehrgangs an! Ich hörte damals von Laien, die die Cranio erlernt hatten und dann kurze Zeit später selbst lehrten, sogar ohne längere Praxis damit - das ist kein guter Lehrgang sondern Geldmacherei, einfach weil da zu viel nicht unterrichtet wird... zu viele Lücken in der Ausbildung. Deshalb entschloß ich mich damals bei einem Schüler von Upledger/Sutherland - mit langjähriger Ausbildung und praktischer Erfahrung zu lernen, der auch von diesen zertifiziert war. Das war zwar teuer, für die Patienten lohnte es sich aber... Es half ihnen und darauf kam es mir an. :)))

Für den Laien/Patienten ist es schwer zu beurteilen, ob ein Osteopath, CST-Therapeut seine Sache gut macht. Man sollte also fragen bei wem er/sie seine Ausbildung gemacht hat. Nach spätestens drei Behandlungen sollte eine Besserung eintreten - das ist ein Anhaltspunkt für den Laien... Will der Therapeut einrenken - dann sollte man gleich die Flucht ergreifen, das ist dann keine Osteopathie. :mad:

Vollausbildungen werden angeboten in London (School of Osteopathy), St. Etienne - Frankreich, Sutherland-Schule in D (siehe auch VOD e.V. - Verband der Osteopathen Deutschland). Diese sind mit einer universitären Ausbildung vergleichbar, wobei London und St. Etienne einschl. Studentenaustausch zusammen arbeiten. Bei allen anderen -Kurs-Serien- sollte man sich die Ausbilder genau ansehen. Wo haben sie gelernt, Praxiserfahrung? Es gibt leider zu viele Ausbildungsstätten bei denen die Lehrenden nur eine mangelhafte Ausbildung haben, sich aber mit jeder Menge "Titeln" schmücken... :mad:

Gruß,
Clematis23
 
Hallo clematis,

Eine ausgebildete Physiotherapeutin hat bereits den größten Teil des Wissens.
Ich werde sicher versuchen etwas mehr info über diese physiotherapeutin zu bekommen .

Den Rhythmus zu ertasten ,
dieser satz hat mich fasziniert ,hat mich neugierig gemacht und ich bin auf suche gegangen um mehr über diesen rhythmus zu erfahren und habe eine für mich schöne verständliche info gefunden :

Körperwahrnehmung: Fließen
Unser Körper besteht aus sehr viel Flüssigkeit (70 - 80 %). Könnt Ihr es auch FÜHLEN?
Beispielsweise in den Knochen?
Dr. Sutherland, einer der "Urväter" der CranioSacral-Therapie,"flehte seine Studenten förmlich an, sich auf die Abläufe im lebenden Gewebe zu konzentrieren, denn ein lebendiger Knochen ist voll Leben und Bewegung.

Er besteht zu großen Teilen aus Flüssigkeit, wird mit Blut und Nerven versorgt und ist bemerkenswert biegsam" (aus dem Buch von M. Kern, Die Weisheit im Körper).

Habt Ihr das gewusst? Wenn wir uns unsere Knochen und Wirbel in unserem Körper vorstellen, so "sehen" wir häufig das Bild von toten Knochen: trocken, fest, unbeweglich, starr: wie ein abgenagter Hundeknochen.

Wie wäre es, wahrzunehmen, dass auch in unseren Knochen zwar eine gute Festigkeit und Struktur vorhanden ist, doch insgesamt ein durchströmtes, fließendes Gewebe? Lebendig pulsierend?

Wer mag, darf dieses Bild gern in seinen Körper verinnerlichen :)
Josting-Inspiration - Krperwahrnehmung: Flieen

lg ory :wave:
 
dieser satz hat mich fasziniert, hat mich neugierig gemacht und ich bin auf suche gegangen um mehr über diesen rhythmus zu erfahren und habe eine für mich schöne verständliche info gefunden :

Hallo Ory,

schön, daß dich das neugierig gemacht hat. Bei dem Rhythmus der Osteopathie bzw. CST handelt es sich in erste Linie um den Rhythmus der Spinal- bzw. Gehirnflüssigkeit. Es sind beim Erwachsenen ca. 150ml, die vom Kopf bis ins Steißbein und zurück zirkuliert und dieser ist so regelmäßig wie der Puls des Herzens am Handgelenk aber erheblich langsamer, ca. 16 Pulse/Minute.

Sutherland und Upledger arbeiteten bei chirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule zusammen. Dabei sollte die Dura (der "Schlauch") im Wirbelkanal durch den sich die Flüssigkeit bewegt festgehalten werden. Doch dem Operateur entglitt sie sehr häufig, was er sich zunächst nicht erklären konnte. Sie fanden dann diesen Puls durch dessen Bewegung die Dura dann sozusagen "wegflutschte". Äußerst lästig bei einer OP. Für die Therapie aber sehr hilfreich.

Wer das ausprobieren möchte, :idee: kann mal beide Hände (locker halten) seitlich ganz leicht an den Kopf legen, je leichter desto besser, sich dabei nicht zu stark konzentrieren, sondern ganz einfach abwarten und ganz entspannt bleiben. Die Hände mal näher, mal etwas weiter weg z.B. nur an die Haare. Auch an den Füßen kann man das ausprobieren - Hände da an die Außenseiten halten.

An anderen Körperstellen fühlt man ihn auch, da wird es aber für den Anfänger etwas schwierig und man kann ihn leicht mit anderen Bewegungen verwechseln.

Gutes Gelingen! ;)

Gruß,
Clematis23
 
hallo clematis ,

kennst du zufällig dieses buch ?

"Aus der Mitte des Herzens lauschen"

Bd. 1. Eine visionäre Annäherung an die Craniosacralarbeit"
Autor / Hugh Milne

lg ory :wave:
 
kennst du zufällig dieses buch ?
"Aus der Mitte des Herzens lauschen"
Bd. 1. Eine visionäre Annäherung an die Craniosacralarbeit"
Autor / Hugh Milne

Hallo Ory,

das Buch selbst kenne ich nicht, habe mir die Beschreibung bei amazon und die Kommentare angesehen. Die geschilderte Form der Arbeit, die in diesem Falle über die manuelle "Technik" hinausgeht, ist mir aber vertraut.

Wer aber mit einer Cranio-Sakral-Ausbildung erstmals beginnt und nicht zufällig auch Therapeutic Touch, geistiges Heilen o.ä. bereits beherrscht, sollte zunächst mit der CST nach Upledger beginnen - die physischen und anatomischen Grundlagen sind äußerst wichtig.

Diese Visionäre Technik stellt sich im Verlauf der Ausbildung von selbst ein, denn die sanften Berührungen dabei können nur richtig ausgeführt werden, wenn der Therapeut gut entspannt ist und sich voll auf seinen Patienten konzentrieren kann. Das ist natürlich gleichzeitig eine liebevolle und empathische Zuwendung zum Patienten.

Je nach Empfindsamkeit und Feinfühligkeit des Therapeuten kann man dann auch Diagnosen stellen - doch Vorsicht: gerade bei "Visionärem" ist die Gefahr sehr groß sich gründlich zu IRREN, denn es bedarf viel Übung, um das "Gesehene" richtig deuten zu können. Für sehr materiell eingestellte Menschen ist das besonders schwer. Die meisten von uns haben längst verlernt intuitiv Gefühltes überhaupt wahrzunehmen, geschweige denn richtig einzuordnen. Der Intellekt spielt uns da immer wieder einen Streich! Hier ist ein völlig neuer Lernprozeß von Nöten, eine Fähigkeit wieder zu erlangen, die jeder von uns von Geburt an, aber meist bis zum 7. Lebensjahr wieder verloren hat.

Die CST funktioniert auch ohne das Visionäre, es kann aber besonders bei der Auflösung von Traumen hilfreich sein, ist jedoch kein MUSS. Auch das geht ohne. Einfühlen und Empathie sind das Wichtigste, aufbauend auf den physischen und anatomischen Grundlagen.

Aus meiner persönlichen Sichtweise zäumt Milne das Pferd von hinten auf... Da viele Menschen mit Esoterischem wenig anfangen können oder nichts damit zu tun haben wollen, kann dieser Ansatz eine seriöse manuelle Therapieform in Mißkredit bringen. Was sehr bedauerlich wäre. Selbstverständlich wählt jeder seiner eigenen Neigung entsprechend die Herangehensweise zu einer Ausbildung aus.

Gruß,
Clematis23
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich nehme dieses Thema noch einmal auf.
Trifft es zu, daß Cranio-Sacral-Arbeit mehr auf die seelische "Konstitution" ausgerichtet ist als die Osteopathie?
Ist denn dann eine Cranio-Sacral-Behandlung im Falle von eindeutig körperlichen Problemen, z.B.durch einen Unfall, Sturz usw. sinnvoll oder nicht eher eine osteopathische Behandlung? Oder eben die Behandlung durch einen Osteopathen, der sowohl CS beherrscht wie auch Osteopathie?

Von diesem Link her scheint mir Cranio mehr für Stresslösungen geeignet?

cranioschule.ch - Rudolf Merkel

Grüsse,
Oregano
 
Trifft es zu, daß Cranio-Sacral-Arbeit mehr auf die seelische "Konstitution" ausgerichtet ist als die Osteopathie?
Ist denn dann eine Cranio-Sacral-Behandlung im Falle von eindeutig körperlichen Problemen, z.B.durch einen Unfall, Sturz usw. sinnvoll oder nicht eher eine osteopathische Behandlung? Oder eben die Behandlung durch einen Osteopathen, der sowohl CS beherrscht wie auch Osteopathie?
Von diesem Link her scheint mir Cranio mehr für Stresslösungen geeignet?
cranioschule.ch - Rudolf Merkel

Hallo Oregano,

Sorry, daß ich erst jetzt antworte, war lange im Ausland und die Megabytes waren dort sehr teuer!

Deine Frage ist berechtigt, doch nicht ganz leicht zu beantworten. Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die sich grob in drei Bereiche gliedert: Cranio-Sakral (psychisch, Skelett), Muscle Energy (Muskeln, Skelett) und viszerale Therapie (sie setzt bei den Faszien oder Häuten an, die jeden Muskel, jedes Organ usw. umhüllen). Cranio ist also ein Teilbereich der Osteopathie.

Bei Organbeschwerden, z.B. Leber, Nieren, Lungen wird die viszerale Therapie vorrangig angewandt.
Bei Wirbelsäulen-Problemen, Beckenfehlstellungen usw. vorrangig die Muscle Energy.
Bei Wirbelsäulen-Problemen, seelisch-psychologischen Problemen, vorrangig die Cranio-Sakral Therapie.
Da aber jedes Problem auch eine seelische, traumatische Komponente hat, wird dies immer mit berücksichtigt.

Da bei einem Sturz/Unfall auch traumatische Erlebnisse in Muskeln, Sehnen usw. im Zellgedächtnis des betroffenen Areals gespeichert sind, wird immer kombiniert. Hier muß nicht nur die physische Fehlstellung, Verletzung usw. behandelt werden, sondern ebenso die Psyche einschl. Gesprächstherapie in deren Verlauf, besonders bei älteren Traumata, die Erinnerung daran hervorgeholt wird, wobei der Therapeut die Positionen beim Sturz am liegenden Patienten wiederholt, um diese Erinnerung zu erleichtern bzw. überhaupt zu ermöglichen.

Je nach Problem - ein Organ kann defizient sein, weil der versorgende Nerv an der Wirbelsäule eingeklemmt ist, Muskelverspannungen vorliegen, was wiederum durch eine WS-Fehlstellung verursacht wird. Dann sind alle drei Ansätze der Therapie parallel einsetzbar. In welcher Reihenfolge und Intensität das geschieht, bestimmt der Therapeut im Laufe der Behandlung, denn dabei merkt er erst genau wo es hakt. Empathie ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die der Therapeut bei der Osteopathie haben muß.

Die Cranio-Sakral-Therapie ist wunderbar entspannend. Wenn Fehlstellungen an der WS mit Muskelverspannungen einhergehen, was meist der Fall ist, dann hilft sie hier schon sehr weitgehend. Ergänzt man sie dann, meist aber vorher, mit Muscle Energy ist der Erfolg aber größer. Meine Erfahrung mit diesen beiden, praktizierend und an mir selbst, lassen mich vermuten, daß die meisten WS-OPs damit vermieden werden können, selbst bei langjährigen Problemen, desgleichen gilt für Beckenfehlstellungen.

Ich selbst bin dafür ein gutes Beispiel: 1977 wurde ich an der LWS operiert, hinterher ging es mir schlechter als vorher. Erst eine 8-wöchige Kur half. Doch schon zwei Jahre danach traten neuerlich Probleme auf, nicht nur an der LWS, sondern auch an der HWS und BWS. Kein Orthopäde konnte helfen. 1985 und danach noch einige Male wollten sie operieren. Inzwischen wußte ich etwas mehr, kannte die Osteopathie aber noch nicht. Schmerztabletten oder unerträgliche Schmerzen, mal so, mal so. Dann fand ich die Osteopathie. Ich bin zwar nie ganz schmerzfrei geworden, doch das was blieb war gelegentlich und gut erträglich, OHNE OP. Die damalige OP hat meine gesamte WS aus dem Lot gebracht - ein Teil eines Wirbels fehlt und den kann mir auch die Osteopathie nicht wieder herbeizaubern. Zwischendurch hatte ich leichte Lähmungserscheinungen, Behandlung und alles wieder soweit i.O. Jetzt sind seit 85 runde 27 Jahre vergangen und ich renne immer noch durch die Gegend und mache lange Reisen.

In meinem Beitrag unten vom 5.9.11 habe ich eine 67-jährige erwähnt. Hier ging die Muscle Energy vorab, dann folgte die Cranio mit Gesprächstherapie. Das ganze spielte sich auf einer Unterlage auf dem Teppich ab, denn anders hätten wir das Weggleiten des Beines bei der Geburt und das schrittweise Nachvollziehen der Bewegungen beim Sturz nicht bewerkstelligen können.

Bei Kindern wirken diese Therapien sehr gut, auch bei Kopfverformungen, die häufig bei Zangengeburten entstehen und geistige Behinderungen zur Folge haben können. Mit Cranio-Sakral-Th. gewinnt der Kopf des Säuglings seine ursprüngliche normale Form wieder zurück. Osteopathen, die kleine Kinder und Säuglinge behandeln wollen, müssen eine Zusatzausbildung absolvieren, der Therapeut sollte also mit großer Sorgfalt ausgewählt werden.

Es kommt immer auf den Einzelfall und den seelischen Zustand des Patienten an und auf die Fähigkeiten des Therapeuten, je besser er ist, umso mehr kann er allein mit CST erreichen!

CST-Therapeuten beherrschen die viszerale und muscle energy nicht. Die CST wurde von diesen abgelöst. Er ist daher nur zu einem Drittel ein Osteopath.

Ich hoffe, daß dir das weiter hilft.

Liebe Grüße,
Clematis23
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kurz meine Erfahrung mit der Osteopathie.

war schon bei 4 Osteopathen. jeder arbeitet etwas anders.

hatte vor kurzem 6 Wochen lang sehr starke Rückenschmerzen vom Steißbein ausgehend und in die Hüfte ausstrahlend. nach 2 Behandlungen waren diese Schmerzen komplett weg. wahrscheinlich lag es am Darm. hatte sehr starke Verspannungen um den Nabel.

dauert aber ne Weile den richtigen Osteopathen zu finden.
 
Hallo kari,

Letzten Endes kommt es doch auf die "Chemie" an.
Die Chemie ist sicher ein wichtiger Faktor.
Aber mehr noch spielt für mich eine gute osteopathische AUsbildung eine Rolle. Es gibt da so viele Schulen - gute und schlechte - daß die Unterschiede im Wissen und Können der Osteopathen sehr unterschiedlich ist.

Grüsse,
Oregano
 
Aber mehr noch spielt für mich eine gute osteopathische AUsbildung eine Rolle. Es gibt da so viele Schulen - gute und schlechte - daß die Unterschiede im Wissen und Können der Osteopathen sehr unterschiedlich ist.

Hallo Oregano,

ja, das stimmt.
Hättest du mit deinem Erfahrungshintergrund da Hinweise, die die Leute zu den Guten führen könnten?
 
hallo kari ,

eine gute möglichkeit wäre sich im freundes/bekanntenkreis umzuhören , das ist fast die sicherste art an einen guten osteopathen zu kommen und wenn dann noch die chemie stimmt kann fast nichts mehr schief gehen .

(ich komme ins schwärmen wenn ich an meine mittlerweile gefundene osteopathin denken ):freu:

lg ory
 
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