Hallo,
bin schon recht lange Mitleser in diesem Forum, und mag hier nun mal ein paar Gedankengänge zum Thema beitragen.
Dabei geht es um den Einsatz von Keimen an Orten, an denen sie eigentlich gar nicht natürlicher Weise vorkommen. Dass dieses durchaus Sinn machen kann, meinen sogar die von Tarajal herangezogenen Fachleute von Symbiopharm. Sie empfehlen das Einträufeln des Darmkeimes Enterococcus faecalis zur lokalen Stimulation in die Nase - doch habe ich trotz langen Suchens keinen Hinweis auf sein natürliches Vorkommen in der Nasenflora gefunden.
Immunsystem trainieren mit Symbioflor 1
Auch der gerne bei Durchfall und begleitend zur Antibiose genommene, oft fälschlicher Weise probiotisch genannte Bierhefestamm im Produkt Perenterol, ist keineswegs ein natürlicher Darmbewohner - ca. eine Woche nach Absetzen der Kapseln verschwindet er wieder aus dem Darm.
Ich habe selber sehr positive Erfahrungen mit dem Brottrunkeinlauf, sowie sogar mit dem Beimischen von Selbigem in die Nasendusche gemacht (habe chron. Sinusitis - wird beständig besser). Auch der Heilpraktiker aus dem Agenki-Forum empfiehlt seine sauren Mikroorganismen zu diesem Zweck:
Agenki :: Gesundheitsforum :: Nasendusche
Ebenso sind die bei einer natürlichen Geburt "impfenden" Keime der Vaginalflora nicht allesamt diejenigen, welche dauerhaft in Darm und auf anderen Schleimhäuten ansässig sind.
Meine Überlegung dazu ist, dass oftmals Keime die nicht dauerhaft an bestimmten Lokalitäten heimisch sind, doch eine Art von "Carrierfunktion" übernehmen können, so dass sich im Anschluss daran die für eine jeweilige Person und im entsprechenden Bereich günstigen Keime besser ansiedeln können. Insofern geht es bei Brottrunk-Einläufen gar nicht um eine dauerhafte Besiedelung von End-/Dickdarm mit Laktobazillen, sondern um die Herstellung eines bestimmten Millieus. So kommt man dann auch auf einen Konsens mit Creamdoc's Zitat:
" Bevor wir also über Sinn und möglichen Unsinn (!) von Brottrunk-Einläufen sprechen, wäre ich für einen Hinweis zu meiner offensichtlichen Begriffsverwechslung dankbar.
*) L. Pasteur: "Le milieu c'est tout, la microbe c'est rien." (Die Umgebung, das ist alles, die Mikroben, das ist nichts.)"
Hier scheinen mir Laktobazillen zum sanften Ansäuern einer ins alkalisch abgeglittenen Darm-/Nasenflora erste Wahl. Ich hatte sogar mal erwogen, mir die Symbioflor-Vaginalzäpfchen in den Hintern zu drücken - dank der Brottrunk-Einläufe war dieses aber nicht notwendig...

Es gelang mir damit meine durch massive Antibiose stark geschädigte Darmflora zu stabilisieren - eine wichtige Voraussetzung zur Ausheilung meiner Sinusitis.
Perfektionieren könnte man dies evtl., wenn im Anschluss mit lokal ansässigen Stämmen geimpft würde - wobei das aber nicht unbedingt notwendig sein wird. Säuglinge bauen ihre sich entwickelnde Flora ja auch beständig aus der Nahrung/Muttermilch auf.
Vorsichtig wäre ich jedoch bei stärkeren Immundefekten (Aids, fortgeschrittener Krebs,...). Hier könnte es sicher passieren, dass eigentlich nicht invasive Keime sich unerwünscht ausbreiten und zur Bedrohung werden.