Einfluss der Ernährung a.d. Psyche - Fachartikel des DCMS (2006)

Kate

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Auf einer Recherche mit den Suchbegriffen "Glycin sublingual" (das interessiert mich in punkto Wirksamkeit bei Schlafstörungen, nachdem ich festgestellt habe, dass GABA sublingual ganz anders wirkt als oral) stieß ich auf diesen Artikel, den ich insgesamt interessant finde:

Der Einfluss der Ernährung auf die Psyche

Glycin bei Angstzuständen und Panikattacken

In „naturopathic nutrition“ wird empfohlen, bei akuten Angstzuständen oder Panikattacken 2-10 g Glycin sublingual zu verabreichen. Den anxiolytischen Effekt von Glycin erklären Hoffer und Prousky wie folgt: Glycin wirkt als Gegenspieler von Noradrenalin. Es verhindert die Freisetzung von Noradrenalin aus dem Locus coeruleus und damit die Aktivierung des Nu*cleus accumbens. Letzteres ist sozusagen der Vermittler der Angst- und Panikzustände. Glycin gehört zu den Aminosäuren mit wichtigen Aufgaben im zentralen Nervensystem. Es fungiert als Neurotransmitter an seinen eige*nen Rezeptoren im Hirnstamm und im Rückenmark, außerdem ist es ein Co-Agonist an den NMDA-Rezeptoren – einer bedeutsamen Gruppe der Glutamatrezeptoren.

Glycin verbessert auch die Schlafqualität. In einer kleineren placebokontrollierten japanischen Studie (...) erhielten 19 Probanden drei Gramm Glycin vor dem Schlafengehen. Am nächsten Morgen wurde die Schlafqualität anhand von Fragebögen überprüft. Glycin verminderte signifikant das Müdigkeitsgefühl.
Da steht zwar zum Schlaf wenig, jedoch wird die sublinguale Einnahme bei akuten Angstzuständen empfohlen und erwähnt, dass Glycin ein Gegenspieler von Noradrenalin ist. Somit dürfte es auch bei anderen Zuständen helfen, die durch hohes Noradrenalin (mit) beeinflusst sind. Da es auch nicht schlecht schmeckt (süß, es wird in der Nahrungsmittelindustrie auch als Zusatzstoff eingesetzt), steht einer sublingualen Einnahme eines Pulvers ja auch nichts entgegen.

Ansonsten werden in dem Artikel viele Dinge gut zusammengefasst, die mir auch schon bekannt waren, und noch einige mehr. Gewundert hat mich, dass gewisse Parameter (z.B. Magnesium, B12) im Serum untersucht wurden. Siehe dazu in der Nachbarrubrik u.a. die Äußerungen vom imd dazu: Intrazelluläre Untersuchungen von Vitaminen und Mineralstoffen, Beitrag #25 ff.

Gruß
Kate
 
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