Das ist eine gute Frage, Kayen.
Hier nochmal zum Nachlesen, wie Herr Grill das verstanden hat.
Ich habe ihn auch so ähnlich verstanden wie du, zumindest vom Grundgerüst her.
Ansonsten denke ich, dass jeder doch sehr individuell ist, was seine Glaubensgrundlagen und sein individuelles Weltbild angeht und das jeder sich, für solch einen Schritt, seine eigenen Gedanken machen muss. Diese müssen auch nicht zu den Gedanken anderer passen.
Ich habe mich einmal eine zeitlang mit der Heilung von Krebs beschäftigt, weil jemand bei uns in der Familie daran erkrankt gewesen ist.
Da ist jeder Weg unterschiedlich.
So habe ich auch von einem Mann gelesen, der Krebs im Endstadium gehabt hat, mit mehreren Metastasen. Er wurde im Hospiz liebevoll betreut, aber er ist nicht gestorben, sondern wieder gesund geworden. Wenn man sich versorgt und angenommen fühlen kann und man fernab vom Alltag einfach nur sein darf, dann kann das manch einen vielleicht heilen. Allerdings ist in demjenigen viel auf der Gefühls- und Gedankenebene passiert. Das sind Schritte, die derjenige aber nur selbst kennen wird, wenn er sich die Mühe macht, zurückzuschauen. Erzählt hat das ein Onkologe, der in Heidelberg einen Vortrag über Krebsheilungen gehalten hat.
Andere haben vielleicht im Taoismus einige Übungen gelernt, um sich darüber zu heilen. Andere haben einfach gesagt, so ein Blödsinn wie Krebs habe ich nicht, ich nehme ein Enzympräparat und gut ist es. Andere haben verschiedene Mittel genommen, um Körper und Seele zu unterstützen und bei den anderen funktioniert nichts von alledem, weil bei ihnen die Sache komplexer ist, die Umstände anders sind, man eigene andere Lebenserfahrungen gemacht hat usw.
Was ich damit sagen will, Kayen, ich glaube, dass man sich solch eine Frage nur selbst beantworten kann. Hier im Forum schrieb einmal jemand, dass er eine Zahnfüllung verloren hat. Er hat sich ein paar Mal darauf konzentriert, dass der Zahn nachwachsen würde. Letztendlich soll im der Zahn wieder nachgewachsen sein. Spannend. Aber was weiß man von diesem Mann, was hat er für Voraussetzungen bis zu diesem Schritt mitgebracht, sofern es stimmen sollte.
Und so sehe ich das auch mit der Impfung. Man kann über die Gedanken Einfluss auf den Körper nehmen, das glaube ich schon. Aber was hier jemand mit Sicherheit kann oder nicht kann, dass hat mit seiner eigenen bisherigen Entwicklung, mit seiner Weltanschauung und seinen bisherigen Erfahrungen zu tun.
Du fragst auch, ob ganzheitlich gesehen ausreicht, mit Akzeptanz, Hingabe usw. Das ist ein östlich geprägtes Weltbild.
Heinz Grill legt in seiner Anschauung Wert auf das Ich und seinen schöpferischen Lernprozess. Das Ich ist anthroposophisch gesehen ein wichtiger Bestandteil des Ganzen.
In östlichen Religionen spielt das Ich kaum eine Rolle, sondern eher das Sein. Der Zugang ist deshalb schon anders.
Aber das soll hier keine Grundsatzdiskussion werden über die Religionen/Traditionen. Das wird sonst zu weit führen.
Manche Menschen kommen gut mit dem Gedanken zu Recht, dass in ihnen etwas Vollkommenes ist und dass irgendwelche Umstände keinen dauerhaften Bestand in ihnen haben. Etwas in der Art macht auch Keith Richards, der glaubt, dass sein Körper immer gut funktioniert. Das hat er von seinem Vater so übernommen.
Wie gesagt, ich denke, dass man das individuell herausfinden kann, was man sich hier zutrauen kann/will oder auch nicht.
Dieser Impfstoff wird auch nicht der einzige sein. Es werden in Zukunft noch andere auf den Markt kommen. Vielleicht hilft die andere Herangehensweise dem ein oder anderen, entsprechende Gedanken zu entwickeln, die ihm beim Verarbeiten helfen.
Liebe Grüße