Die Milch ist schuld?

[Asking]

Hey!

Nachdem meine Maus grad wieder Durchfall hatte, dacht ich mir, ich schreib hier doch mal.
Ich hab schon länger den Verdacht, dass sie vielleicht die Milch nicht vertragen könnte.
Sie ist grad zwei geworden und hat meistens mind. 2 mal am Tag Stuhl, mind. einmal davon sehr weich bis flüssig und ihr Stuhl riecht auch anders... ich sag, der Stuhl meiner Großen riecht aromatischer Zudem ist er manchmal richtig agressiv sauer.
Meine Mutter hat sich bisher jedes Mal beklagt wenn sie bei ihr war dass sie Durchfall hätte (jetzt vermute ich, sie meint den weichen Stuhl, den sie hier auch hat, Durchfall ist für mich halt flüssiger Stuhl) und über den üblen Geruch.

Sie trinkt relativ viel Kuhmilch, ich bekomm sie davon nicht los. Und ich habe öfter schon mitbekommen, dass sie eben gerade nachdem sie Milch getrunken hat die Windel füllt. Da sie die Milch oft vorm Schlafen gehen trinkt und sie dann plötzlich wieder aufsteht fällt es halt besonders auf.
Der Stuhl ist dann oft heller bis gelblich.
Und sie hat auch diesen Stuhl (zeitlich versetzt) wenn sie gundsätzlich mehr Milch getrunken hat an einem Tag.

Sie schien damals schon die Muttermilch nicht gut zu vertragen. Besonders gut hab ich das bemerkt, als ich mit Beikost anfing- die hat sie super vertragen, aber wenn wir mal ein zwei Tage mehr gestillt haben, roch ihr Stuhl nicht gut und sie fühlte sich unwohl, hatte z.T. Blähungen.
Ich hab damals schon gesagt, es kann nur an der Muttermilch liegen, da kam ich aber noch nicht auf sowas wie Lactose-Intoleranz oder was auch immer mit Milch sein könnte.

Ansonsten ist sie fit, klagt nicht über Bauchweh (aber sie sagt von sich aus eh noch nicht, dass ihr was wehtut, sie kann aber schon antworten wenn man sie gezielt fragt), aber sie schläft oft schlecht und ist dann morgens ziemlich unausgeruht.

Was meint ihr? Könnte das sein? Wie kann ich sowas testen lassen?

Achja, noch etwas: sie verlangt an sich zwar häufig Milch, trinkt dann aber oft nur wenige Schlucke. das ist für sie sehr ungewöhnlich, da sie eine gute Esserin und Trinkerin ist und niemand, der nur kleine Porionen nimmt.

 

[nicht der papa]

Warum machst Du es so kompliziert?
Kauf keine Milch, dann ist keine da, und gebe statt dessen Tee oder Saft.
Dann weisst Du es ganz schnell.

 

[Joachim]

Hallo Asking,

Ich hab schon länger den Verdacht, dass sie vielleicht die Milch nicht vertragen könnte.

Das gibt es relativ häufig und viele Kinder reagieren auf die Belastung auch mit häufigen Infekten.

Sie ist grad zwei geworden und hat meistens mind. 2 mal am Tag Stuhl, mind. einmal davon sehr weich bis flüssig und ihr Stuhl riecht auch anders...

Daraus läßt sich nicht unbedingt eine Laktoseintoleranz ablesen. Bei einer artgerechten Ernährung ist es im Grunde normal bei jeder Mahlzeit Stuhlgang zu haben - man sieht das bspw. bei gestillten Kindern. Je unnatürlicher die Nahrung wird, umso seltener der Stuhlgang. Die zweimal am Tag könnten also durchaus auch normal sein.

Wie sieht denn die restliche Ernährung aus?

Sie trinkt relativ viel Kuhmilch, ich bekomm sie davon nicht los.

Das hat einen einfachen Grund: Milch enthält Stoffe - Casomorphine genannt - die an die Endorphinrezeptoren im Gehirn andocken, genau wie das bei Alkohol, Nikotin oder Drogen. Platt ausgedrückt: Milch macht körperlich abhängig. Das ist von der Natur auch so gewollt, um den Säugling an die Mutter zu binden.

Leider haben wir uns von der Milchwirtschaft einreden lassen, daß unsere Kinder auch nach der Säuglingszeit noch Milch benötigen und da müssen wir uns über solche Abhängigkeiten nicht wirklich wundern. Wir machen darüber hinaus noch den Fehler und geben den Kindern nicht einfach die arteigene Milch weiter, sondern geben ihnen stattdessen eine artfremde Muttermilch. Die Kuhmilch ist ja nicht für den Menschen gedacht, es ist ja die Säuglingsnahrung des Kalbes.

Da unser Organismus sehr aggressiv auf artfremde Eiweiße reagiert, belastet die Kuhmilch den kindlichen Organismus und vor allem das Immunsytem sehr stark.

Sie schien damals schon die Muttermilch nicht gut zu vertragen.

So etwas gibt es eigentlich nicht (bestimmte Gendefekte mal ausgenommen). Wenn Kinder die Muttermilch nicht zu vertragen scheinen, dann deshalb, weil die Muttermilch aufgrund der Ernährung der Mutter artfremde Eiweiße enthält. Eine tierieiweißfreie Ernährung der Mutter löst das Problem dann in der Regel sehr schnell.

Ich hab damals schon gesagt, es kann nur an der Muttermilch liegen, da kam ich aber noch nicht auf sowas wie Lactose-Intoleranz oder was auch immer mit Milch sein könnte.

Es gibt eine sehr seltene angeborene Laktoseintoleranz, aber wenn die vorliegen würde, wüßtest du das. Diese Kinder vertragen überhaupt keine Milch und müssen daher speziell ernährt werden.

Sieht man von dem Gendefekt und der natürlichen LI mal ab, ist die verbleibende LI eine erworbene ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Diese ernährungsbedingte LI vererbt sich auch über die Generationen hinweg und ist durch Abstellen der Ernährungsfehler in der Regel in den Griff zu bekommen.

Was meint ihr? Könnte das sein? Wie kann ich sowas testen lassen?

Wenn du die Milch aus der Ernährung wirfst, wird das Problem sehr wahrscheinlich verschwinden. Das wäre der erste Ansatz, den ich an deiner Stelle verfolgen würde. Tests bringen meiner Erfahrung nach gar nichts, außer einem leeren Geldbeutel, viel Ärger und noch mehr Problemen aufgrund minderwertiger laktosefreier Fabriknahrungsmittel.

 

[derstreeck]

Ähnliche Meinungen wie Joachims habe ich schon öfters gelesen un nicht nur in Foren. Ich glaube er hat recht. Milch braucht kein Mensch.

Wenn es mein Kind wäre würde ich zum Allergologen und Sachen wie Milcheiweissallergie und Laktose Atemtest machen lassen. Du ersparst deinen Kindern damit viele Probleme, die sie später durch die Fehlernährung bekommen könnten. Ich würde es auf jeden Fall testen lassen aber auch selbst probieren, wie sich mein Kind fühlt, wenn man mal 2 Wochen alle Milchprodukte weglässt.

 

[Asking]

Ich weiß, dass Milch an sich nicht gut ist und teile diese Meinung voll und ganz. Es ist halt so eine Sache- nachdem ich abstillen musste, war sie in einem Alter wo sie noch Milch brauchte. Jetzt ist es natürlich zur Gewöhnung geworden und die Milch wegzulassen ist ähnlich, als würde ich ihr von jetzt auf gleich den Schnuller entreißen. Ich hab gesehn, was solche Radikaltouren bei Kindern bewirken kann- meine Große hat eineinhalb Jahre fast jegliches trinken verweigert und das nur, weil die Flasche wegkam.
Darum tue ich mich damit sehr schwer, ich will sowas nie wieder erleben!
Aber ich versuch es jetzt einfach mal. Ich hab auch beiden Mädchen erklärt, dass es nun erstmal keine Milch mehr gibt- die Kleine versteht das halt noch nicht so. Aber schauen wir mal. da wir am samstag eh zu Verwandten fahren ist sie hoffentlich gut abgelenkt.

 

[Oregano]

Hallo Asking,

wenn das geht, könntest Du ja als Alternative Mandelmich anbieten oder auch eine Hafermilch aus ganz feinen Haferflocken?

Grüsse,
oregano

 

[Asking]

Hafermilch mag sie leider nicht.
Heute hatte sie nun noch kein Milchprodukt. aber schlafen will sie auch nicht Egal.

 

[Asking]

Die Milch ist es tatsächlich.

 

[Joachim]

Hallo Asking,

Prima, daß ihr der Sache auf die Spur gekommen seid. Trauert deine Tochter der Milch noch nach oder hat sie es schon überwunden?

 

[Asking]

Ohne Milch geht erstaunlich gut, ich hatte aber mal Sojamilch (allerdings mit Geschmack fürs erste) geholt, die wurde auch getrunken. Wies mit reiner Sojamilch ausschaut muss ich mal sehn.
Joghurt ist so eine Sache, aber der Ersatz schmeckt ganz gut. Nur bin ich da nicht zufrieden, weil die Zutaten irgendwie gruselig klingen.

Ansonsten scheint es nicht so schlimm zu sein. Also Produkte die etwas Milch enthalten sind nicht so schlimm. Man merkt das zwar schon am Stuhl dass er dann wieder leicht verändert ist, aber ich muss ihr nicht den Kuchen auf einer Geburtstagsfeier verbieten. Ich halte das jetzt so gering wie möglich mit der Laktose und hoffe, dass es sich noch verwächst.

 

[Malve]

Hallo Asking,

es gäbe noch die Möglichkeit, es mit Reismilch zu versuchen.

Liebe Grüße,
Malve

 

[Joachim]

Hallo Asking,

Ohne Milch geht erstaunlich gut, ich hatte aber mal Sojamilch (allerdings mit Geschmack fürs erste) geholt, die wurde auch getrunken. Wies mit reiner Sojamilch ausschaut muss ich mal sehn.

Ich würde von beidem abraten. Sojamilch ist generell ein sehr stark verarbeitetes Produkt. Auch wenn es bei LI vertragen wird - als denaturiertes Eiweißkonzentrat ist Sojamilch problematisch, sobald es um Ekzeme, Allergien, Neurodermitis, usw. geht. Kinder sollten nach der Stillzeit am besten gar keine Tiermilch bekommen.

Joghurt ist so eine Sache, aber der Ersatz schmeckt ganz gut. Nur bin ich da nicht zufrieden, weil die Zutaten irgendwie gruselig klingen.

Wenn die Zutaten schon gruselig klingen, dann laß das Zeug lieber stehen. Wenn es schon Joghurt sein muß, würde ich einen guten vollfetten Bio-Joghurt ohne irgendwelche Zusätze nehmen und einfach frisch pürierte Früchte darunterrühren. In den fertigen Fruchtjoghurts ist alles drin, nur keine Frucht. Die "Fruchtzubereitung" besteht hauptsächlich aus Aroma und Farbe...

Der Joghurt wird besser vertragen, weil dort die Laktose durch die Bakterien umgewandelt wurde. Aus gesundheitlicher Sicht würde ich aber um Joghurt einen Bogen machen. Er ist ja lediglich gesäuerte Milch und daher bestenfalls als Genußmittel einzuordnen. Gesund ist er genausowenig wie die Milch.

Also Produkte die etwas Milch enthalten sind nicht so schlimm. Man merkt das zwar schon am Stuhl dass er dann wieder leicht verändert ist, aber ich muss ihr nicht den Kuchen auf einer Geburtstagsfeier verbieten. Ich halte das jetzt so gering wie möglich mit der Laktose und hoffe, dass es sich noch verwächst.

Das Problem dabei ist, daß die LI ja eine Ursache hat. Wenn du die Laktose meidest, dann verhinderst du zwar das Auftreten von Symptomen, aber die Intoleranz besteht ja trotzdem weiter. Solange du die eigentlichen Ursachen der Intoleranz nicht abstellst, wird sie sich zwangsläufig immer weiter verschlimmern. Es kann natürlich je nach Einflüssen sein, daß die Symptome mal stärker mal schwächer auftreten, gerade in der Pubertät kann das häufig schwanken. Das hat aber mit Verwachsen nichts zu tun. Verschwinden im Sinne einer Heilung kann die Störung erst, wenn die eigentlichen Ursachen abgestellt werden. Die liegen dummerweise auch in der Ernährung - der Geburtstagskuchen bspw. faßt alle Ernährunsgfehler zusammen, die eine ernährungsbedingte LI verursachen: Fabrikzucker, Auszugsmehl, Fabrikfette...