Hallo Eva,
bei meinem Vater haben wir das auch mal so erlebt. "Irgendein Infekt" (wurde nicht näher definiert/gefunden) hat ihn völlig wirr gemacht (soweit 1 Theorie). Er ist im Bad kollabiert und wurde dann ins Spital gebracht.
Die konnten uns im Spital gar nicht glauben, dass er keine hohe Pflegestufe hatte (er hatte gar keine Pflegestufe. War zu der Zeit noch jeden Tag im Büro und selbständig 5x/Woche zum Kieser etc.).
Das hat er zwischendurch auch recht konfus erzählt - was ihn noch unglaubwürdiger gemacht hat für das Personal dort.
Er ist ihnen in der Nacht die Stufen runtergefallen, weil er in seinem Dusel im Spital rumgerirrt ist. Zum Glück nur leichte Platzwunde am Kopf. Dann haben sie volles Programm gemacht, ihn sogar an seinen Armen kurzfristig fixiert (weil nur "Bettrand hochklappen" zu wenig Hürde war).
Erst als wir erzählt haben, dass er SO keinesfalls drauf war die Zeit davor (dass es bis zum Kollaps bzw. bis ihn meine Mutter im Bad gefunden hatte, gar keine Warnzeichen gab. Wobei er zu dem Zeitpunkt 2 Tage allein war, da meine Mutter verreist war), haben sie meinem Gefühl nach näher gesucht und ihn dann auch auf ein AB gesetzt.
Wenige Tage nach dem dem AB Start hat er sich selbst entlassen und ist wieder "voll da" mit den Öffis ins Büro gefahren. Also Absturz und Erholung innerhalb relativ kurzer Zeit.
Somit: nein, diese Verwirrung muss absolut gar nichts mit Demenz zu tun haben. (und ist vermutlich gut reversibel).
Rückblickend glaube ich auch, dass ihm einfach SALZ gefehlt hat. Er musste Entwässerungstabletten nehmen und hatte zu dem Zeitpunkt auch ein Blasenproblem. Also hat er zu wenig getrunken, damit er nicht rennen musste... und der Arzt meinte er sei völlig dehydriert eingeliefert worden, und solle die Entwässerung vorerst nicht nehmen. Es kann gut sein, dass das auch stark mitgespielt hat - zu wenig getrunken (weil Salz low, hat sich der Körper gewehrt), dazu die Entwässerungstabletten.
Also sind 2 Dinge bezügl. schneller Wiederherstellung bei ihm am Start gewesen:
- Antibiotikum
- Elektrolyte/Körper hydrieren (da hab ich ihm zusätzlich zu den Infusionen, die er bekommen hat auch jeden Tag Suppe mitgenommen und bin erst dort raus, bis er sie getrunken hatte und dazu Isostar/Elektrolytdrink (das mochte er). Das mit "bestimmter Trinkmenge" bevor ich gegangen bin, ging ihm so am Nerv (dieses "bevormundet werden", dass er sie dann tatsächlich alles nach Plan getrunken hat).
Somit mein Gedanke: ev. ist gar nicht der Infekt das Hauptthema/einzige Thema deiner Mama? Wenn schon Infusionen, würde ich unbedingt auch Elektrolyte dazu packen (über den Tag verteilt).
Wenn es Blutbefunde gibt, müsste es auch Natrium/Kaliumwert geben?
Generell: je salziger das Essen/die Suppe... ist - desto eher entsteht Durst. (der Körper wehrt sich gegen Trinken, wenn kaum Elektrolyte, vA Salz da sind/ist - er will nicht noch mehr verdünnen).
Da auch unbedingt auf Kalium achten. (im richtigen Verhältnis).
Liegt sie im Spital? Macht ihr die Infusionen, oder macht die jemand Exterer? (im Spital hab ich öfter Radauz gemacht, aber es nie geschafft, die verabreichen zu lassen - auch wenn ich das Vit C selbst aus der Apo geholt hab).
Also Kopf hoch, das ist ev. leicht zu lösen! (und wenn das Vit C hilft auch daran denken, dass ev. die Salzlösung, die ja auch dabei ist, auch zumindest einen Teil des Jobs erledigt hat).
Bezügl. Nahrungsaufnahme bedenken, dass ev. Blase/Darm/Gebärmutter sich durch den Infekt verklebt haben. Somit Dickdarm sich über Entlastung (Ballaststoffe mögl. gegen 0, Fokus auf essenzielles, das im Dünndarm verstoffwechselt wird. Eiweißpulver, MAP, Fett - mit Enzymen kombiniert etc. ) ev. am Anfang freuen würde (damit die Entzündung abheilen kann/Organe nicht weiter geschädigt werden) Bzw. beobachten, schauen dass mit Magnesium Stuhl weich gehalten wird, damit kein weiterer Druck auf den Unterbauch entsteht.
Je nach sonstigem Status würde ich bezügl. Blase/längerfristiger Lösung auf Jod setzen. (falls sie A) keine SD mehr hat, könntet ihr in wenigen Tagen hochfahren. Wenn sie B) SD Hormone (auf max. Dosis) nimmt, entsprechend langsamer, aber müsste auch gut funktionieren. Falls weder A noch B, wäre es keine schnelle Option für sie/müsste man Jod mit allen CO's sehr langsam einschleichen. Idee wäre, wenn sie es dann in größeren Mengen verträgt, könnte man so ihre Blase tgl./laufend "bakterienfrei" halten.
Das Protokoll zu etablieren, ist sicher mühsam, und nur machbar, wenn es jemand gut bei ihr begleitet.
Aber es wäre eine langfristige Lösung (von Kopf bis Fuß).
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Bezügl. Salz: ich hab das auf mehreren Blutbefunden gesehen. Wenn das Salz "noch im Rahmen" ist, aber am unteren Rand - kaum Energie, nur schlafen/ruhen wollen (eher so ein "Halbwaches driften rein/raus aus der Realität").
Spital hat nichts getan, wenn nicht MANGEL da war. ("grenwertig" war egal).
Auch bei Kalium - bei Mangel Infusion/Trinklösung. Sobald Grenze erreicht war noch 1-2 Tage Trinklösung, dann Stop (also weit entfernt von optimal versorgen/auffüllen).
Zuletzt hab ich es auch bewusst in Kombi mit schwerem Infekt so erlebt - Patient kaum ansprechbar/nicht in der Lage selbst aufs WC zu gehen. Dann, nach ordentlichem Salzpush, (einfach in ein Glas gerührt und überredet es zu trinken. 15 Min gewartet, dann nächste Portion. Nach 2-3 Portionen (so kleinen Sackerln, die die Gastro hat - schätze 500-1.000mg/Sackerl?) - Energie da. Aufgestanden. Rumgewuselt zum WC usw...
So, genug "Salzlaudatio" ;-)
Alles Gute euch!
togi