Corona

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Danke für diesen Denkanstoß, Sven :) !
Ich nehme an, daß die psychischen Folgen der ganzen Corona-Zeit sich häufig erst später zeigen werden, was nicht ausschließt, daß Menschen, die sowieso - warum auch immer - schlecht alleine sein können und darunter leiden, jetzt schon leiden.
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Abgeleitete Maßnahmen aus den psychologischen Folgen der Coronakrise
  1. Es sollte ein Einsamkeitsmonitoring geben, bei dem insbesondere Witwen und Witwer sowie alle, die das möchten, aktiv eingebunden und regelmäßig angerufen werden.
  2. Es sollte Aufgaben zur kognitiven Stimulation geben für alle, die jetzt zu Hause sind und sich nicht zu beschäftigen wissen, analog zum jetzt gestarteten Bildungsprogramm für Kinder in der ARD.
  3. Die Suizidprävention sollte massiv gestärkt werden.
  4. Die Sorgentelefone und Beratungsangebote (insbesondere auch Erziehungsberatung) sollten massiv aufgestockt werden.
  5. Es sollten technisch niedrigschwellige Webinare angeboten werden, welche ein gewisses Maß an Sozialität und Anregung geben.
  6. Es sollte neben Kurzarbeit auch einen direkten Schutzschirm für Beschäftigte insbesondere in den besonders betroffenen Branchen geben, um die ökonomischen Existenzängste zu reduzieren.
  7. Resilienztrainings sollten niedrigschwellig verschiedenen Menschen verfügbar gemacht werden.
  8. Gerade für den ländlichen Raum sollten fahrende Dienste wie Supermärkte und Apotheken angeboten werden, die nicht nur die Versorgung sicherstellen, sondern auch ein Minimalmaß an Sozialität.
  9. Nicht nur die Krankenhäuser, auch die Psychiatrien, Tageskliniken und weiteren Angebote zur Stärkung bzw. Wiederherstellung der psychischen Gesundheit sollten gestärkt und finanziell gefördert werden sowie kurzfristig mehr Personal bekommen, z.B. durch Psychologiestudierende mit Schwerpunkt Klinischer Psychologie.
  10. Wir sollten auch in Deutschland über die Etablierung eines Einsamkeitsministeriums nachdenken.


Grüsse,
Oregano
 
auch wenn man allein lebt, muß man nicht einsam sein. ich hab mich heute in einem kl. laden, in dem keine kunden waren, 5 min. lang mit dem netten verkäufer unterhalten (natürlich mit gut 2 m abstand).

und gestern in der bank (auch keine kunden da) 5 min mit dem netten mitarbeiter.

und später in meiner wohnung das leckere abendessen genossen und dabei ein bißchen gegoogelt.
und mich gefreut, daß ich wieder draußen rumlaufen kann (noch nicht so gut wie vor dem crash, aber doch schon 2-3 std. und das zwar langsam, aber nicht mehr so extrem ultralangsam mit hinken und pantoffeln und heftigen schmerzen wie einige monate lang, sondern ein fast normales tempo und mit schuhen und die meiste zeit fast schmerzfrei).

und mich auch sehr darüber gefreut, daß das wetter so superschön ist und viele bäume blühen und einige bäume schon ganz grün sind.

und ein paar nette leute haben mich angelächelt und ich hab einige angelächelt, die sorgenvoll und ängstlich dreinschauten und mich gefreut, daß sie dann entspannter aussahen.

und heute mittag werde ich wieder rausgehen und das schöne wetter genießen.
und vielleicht finde ich in irgendeinem laden sogar toilettenpapier. da ich nicht gehamstert hab, reicht es nur noch wenige tage.
und wenn nicht, gibt es plan b. :)

und für die finanzen (mein eh schon sehr geringes einkommen ist durch corona und crash erheblich geschrumpft und das wohl dauerhaft) sammel ich gerade infos für einen plan b.

als ich durch den crash garnicht rausgehen und fast nicht schlafen (max. 3 std. pro tag, oft nur 1 ) und fast nichts essen konnte, hab ich halt mehr gegoogelt und mich dadurch auch nicht einsam gefühlt.

man hat ja heute gsd viel mehr möglichkeiten als die leute vor 50 und mehr jahren, die da wirklich einsam waren, wenn verwandte und freunde tot waren und sie so alt und krank waren, daß sie nichts mehr machen konnten.

wobei ich damals eine verwandte hatte, die trotz schwerer krankheiten noch bis fast 80 gearbeitet und gefeiert hat (die letzten jahre im rollstuhl, mit dem sie aber auch noch allein verreist ist, was damals eigentlich unmöglich war).

wer es allein nicht schafft, sich so zu beschäftigen, daß er sich nicht einsam fühlt, kann heutzutage doch soziale dienste nutzen und psychotherapeuten und die telefonseelsorge usw. usw.

und eben hab ich eine kl. aber wichtige reparatur erledigen können, was mangels kraft auch lange nicht möglich war (und hab gestaunt wie wenig kraft es erfordert hat, ich war durch den crash also völlig hin) und der lange zeit sehr krasse haarausfall durch den crash ist auch schon deutlich weniger.

alles grund zur freude und am meisten freut mich, daß ich noch lebe und dadurch die möglichkeit habe noch viele schöne momente zu erleben und da freunde und verwandte schon sehr lange tot sind und ich wegen der parfüm-uv nirgendwo hingehen kann, wo es möglich wäre neue kennenzulernen, mach ich halt allein spaziergänge usw. und freu mich wegen all der positiven dinge, die mir noch geblieben sind bzw. wieder möglich sind oder demnächst wieder möglich sind. :)


lg
sunny
 
Liebe sunny,
es bedarf schon eines ganz besonderen Charakters, dass man sich wie du durch die ganzen schlimmen Phasen im Leben mit Optimismus durchschlängelt.
LG - EG
 
nööö, man muß nur daran denken, daß man sich ja auch noch selbst das leben versauen würde, wenn man sich von negativen sachen, die man nicht direkt beeinflussen oder abwenden kann, auch noch unterkriegen oder die gute laune verderben läßt.

außerdem hilft auch eine portion gesunder egoismus, also nicht auf kosten von anderen oder dadurch anderen, die hilfe brauchen, nicht zu helfen o.ä., sondern z.b. daran zu denken, daß dieses leben ja eh viel zu kurz ist (merkt man mit zunehmendem alter immer mehr) und man es so gut wie möglich nutzen sollte und sich über die wenigen positiven sachen, die einem trotz negativer umstände, die man nicht ändern kann (können auch krankheiten sein oder behinderungen usw. usw.) noch bleiben, freuen und sie genießen sollte (das kann eben auch etwas leckeres zu essen sein oder das schöne wetter usw.) , weil man dadurch wenigstens noch einige schöne momente hat.

es ist wie die bekannte sache mit dem halben glas wasser.
für die einen ist es erfreulicherweise noch halbvoll und die anderen jammern rum, daß es schon halbleer ist.

und die wahl, ob er es halb voll oder halb leer findet, hat jeder. jedenfalls in deutschland usw.
extrem schwierig ist es für sehr schwer kranke und behinderte, aber auch möglich.

z.b. stephen hawking, der zuletzt komplett gelähmt war und noch nicht mal mehr sprechen konnte und trotzdem gut drauf war und an der uni unterrichtet hat (mit sprachcomputer).

oder wie meine o.g. verwandte, die trotz schwerer krankheiten usw. bis fast 80 gearbeitet und gefeiert hat.

ich hoffe, daß ich es bis über 80 schaffe und jetzt schnell eine möglichkeit finde, ohne zähne und trotz uv usw. irgendwie noch geld zu verdienen, damit ich auch weiterhin genug zu essen habe.
aber das wird schon irgendwie funktionieren, ich hab ja schon etliches überlebt, da wird es diesmal wohl auch funktionieren. :)

ich wünsche dir (und allen anderen) einen schönen tag und geh gleich raus um das wieder superschöne wetter zu genießen.:)


lg
sunny
 
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