Chronische Nierenerkrankungen (CKD) oft übersehen

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... Chronische Nierenerkrankungen (CKD) werden häufig nicht rechtzeitig diagnostiziert, weil die hausärztliche Labordiagnostik nicht ausreichend finanziert ist. Zudem fehlt eine ausreichende fachärztliche Versorgung. Das bemängelt der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI).

Der Ärzteverband fordert daher, die Rahmenbedingungen für die Prävention zu verbessern, um CKD-Patienten frühzeitig zu diagnostizieren und die Versorgung chronisch Kranker zu verbessern.

„Eine auf Prophylaxe abzielende Strategie bei der CKD wäre auf lange Sicht kostengünstiger, effizienter und auch ethisch besser zu vertreten“, sagte Thorsten Feldkamp, stellvertretender Vorsitzender der Sektion Nephrologie im BDI. BDI-Vizepräsident Kevin Schulte sieht die Gesundheitspolitik in der Pflicht, die Versorgungssituation spürbar zu verbessern. ...

Hier werden die Marker beschrieben, die zur Erkennung einer CKD führen können:

-- Urin-Albumin-Creatinin-Ratio (UACR -- Alpha2-Makro- globulin im Urin --
bei pathologischer Albuminurie die zusätzliche Bestimmung von IgG im Urin die selektive (nur Albumin) von der unselektiven (Albumin und IgG) glomeruläre Proteinurie. Alpha1- Mikroglobulin im Urin dient zum Ausschluss eines tubulären Nierenschadens. -- Cystatin C im Serum -- Eine der häufigsten Ursachen für die Entwicklung einer CKD ist ein Diabetes mellitus -- ...

Grüsse,
Oregano
 
...

5 Tipps für eine gesunde Niere:​

  1. Kontrolle des erhöhten Blutdrucks und Blutzuckerspiegel
  2. Gesunde Ernährung: eiweißarme Ernährung/salzarme Ernährung
  3. Abnehmen
  4. Rauchen aufgeben
  5. Vermeidung bestimmter Schmerzmedikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen

Warnsignale für eine beginnende Nierenerkrankung

... Oftmals sind Warnsignale und Symptome von Nierenerkrankungen nicht eindeutig zu erkennen. Je eher Sie jedoch Bescheid wissen, desto früher und besser können Sie medizinisch behandelt werden.

Folgende Signale sollten Sie beachten:

  • Geringere Urinproduktion
  • Schwellungen an Händen, im Gesicht und an den Beinen
  • Kurzatmigkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitverlust, Übelkeit/Erbrechen
  • Hoher Blutdruck
  • Frieren und Müdigkeit

Test: Wie hoch ist Ihr Risiko für eine Nierenschwäche?

Welche der folgenden Fragen können Sie mit „Ja“ beantworten?
  1. Haben Sie häufig geschwollene Beine?
  2. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Urin in der WC-Schüssel schäumt?
  3. Leiden Sie unter Diabetes?
  4. Sind in Ihrer Familie Nierenerkrankungen bekannt?
  5. Beträgt Ihr Taillenumfang mehr als 88 Zentimeter (Frauen) beziehungsweise mehr als 102 Zentimeter (Männer)?
  6. Haben Sie Flankenschmerzen?
  7. Ist Ihr Urinmanchmal rot gefärbt?
  8. Sind Sie Raucher?
  9. Liegt Ihr Blutdruck bei 140/90 mmHg oder höher?
Auflösung:
Schon ein „Ja“ bedeutet, dass Ihr Risiko für eine Nierenschwäche erhöht ist. Haben Sie die Fragen 1, 2, 6 oder 7 bejaht, könnte bereits ein Nierenleiden vorliegen. Suchen Sie in diesem Fall umgehend eine/n Ärzt:in auf. ...

Früher wurde bei einem Infekt oder bei „Unwohlsein“ über längere Zeit beim Arzt eigentlich automatisch auch der Urin untersucht. Ebenso bei der vierteljährlichen Untersuchund beim Chroniker-Programm der Diabetiker. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich, und damit dürfte es oft schon erst spät auffallen, daß die Nieren nicht mehr wirklich gut arbeiten.
Menschen, die häufig Schmerzen haben, z.B. alte Menschen mit kaputten Gelenken, haben oft die Wahl zwischen Schmerzmitteln und Schmerzen ... So eine Art Wahl zwischen Teufel und Beelzebub .

Grüsse,
Oregano
 
Ich würde noch ergänzen: chronische wiederkehrende Kopfschmerzen können auch ein Hinweis auf Nierenprobleme sein. Und bei den Ursachen: häufigere Untersuchungen mit Kontrastmitteln in zu kurzen Abständen und besonders KM bei bereits insbesondere auch durch Bluthochdruck vorgeschädigter Niere!
 
... Bereits geringe Metallbelastungen schädigen Nierenfunktion
In einer groß angelegten Studie, unter Leitung von Prof. Berthold Hocher, wurde der Zusammenhang zwischen der Nierenfunktion und der im Blut zirkulierenden Metallbelastung an rund 60.000 Patienten untersucht (Link zur Originalarbeit). Die Auswertung ergab eine signifikante inverse Korrelation der eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) mit Arsen, Blei und Quecksilber im EDTA- oder Heparinvollblut (p < 0,001). Dieser Zusammenhang spricht dafür, dass selbst niedrige Konzentrationen dieser Metalle die Nierenfunktion beeinträchtigen können. Eindrücklich ist, dass die Daten keine untere Sicherheitsschwelle erkennen lassen, bei der keine negativen Auswirkungen auf die Nieren auftreten. ...

Ein Grund mehr, auf die Nieren zu achten, falls diese (Schwer-)Metalle vorhanden sind und auch bei der Ernährung auf möglichst geringen Eintrag zu achten.

Grüsse,
Oregano
 
... „Wir wissen schon seit Jahrzehnten, dass uns die Niere eigentlich ein nichtinvasives Fenster bietet, um das gesamte reno-kardiovaskuläre Risiko eines Menschen zu beschreiben“, so Galle. Hier komme den Hausärztinnen und Hausärzten eine besondere Rolle zu, denn eigentlich gebe es zwei einfache Testverfahren zum Screening, welche allerdings kaum umgesetzt werden. Es handelt sich um einen Bluttest zur Bestimmung des geschätzten glomerulären Filtrationsrats (eGFR) und einen Urin-Test zur Eiweißbestimmung, den sogenannten UACR-Wert. Daten der Studie InspeCKD belegen den blinden Fleck, wie Galle erläutert. Bei 45,5 Prozent der Risikopatienten werde der Serumkreatininwert als Basis für eGFR erhoben, bei 7,9 Prozent werde ein Harnstreifentest durchgeführt und lediglich bei 0,4 Prozent werde der UACR bestimmt. Als Risikopatienten gelten etwa Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen, Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2. Die Untererfassung sei doppelt schlimm, da neue Therapien der letzten zehn Jahre dazu führten, dass CKD gut behandelbar sei. ...

Grüsse,
Oregano
 
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