Erfahrungsbericht, von dem ich das habe:
Hallo, bin seit 4 Jahren Macurmarpatient und frage mich wie das Nattokinase das Blut verdünnen kann, wenn es so stark Vitamin K haltig ist? Habe das Zeug von McHill, weil am günstigsten, ausprobiert und es wäre fast in`s Auge gegangen
Du siehst, man muss darauf achten, ob Vit. K entzogen wurde. Das weiß aber niemand, dass das wichtig ist. Mein Vater (Marcumar) hatte auch erst später erfahren, dass er Vit. K reiche Lebensmittel meiden sollte, das hatte ihm KEIN Arzt gesagt.
Hallo WigWamBam,
ich habe versucht dieses McHill Nattokinase im Netz zu finden - nix da, sehr merkwürdig!!! Für mich stellt sich die Frage, ob das ein Phama-Troll ist, denn die Pharma versucht krampfhaft Nattokinase zu verteufeln. McHill erzielt eine hohe Trefferquote bei FanFiktion...

aber sonst nichts.
Bei Marcumar ist Vitamin K kontraindiziert, weil es die Wirkung von Marcumar herabsetzt. Insofern war es unverantwortlich, daß man Deinen Vater nicht darauf hingewiesen hat.
Weil Patienten wegen Marcumar die Schädlichkeit von Vitamin K eingetrichtert bekommen, wird als Vorsichtsmaßnahme bei Nattokinase Vitamin K entzogen. Sonst würden die Leute, die über die unterschiedliche Wirkweise von Marcumar, Nattokinase und Vitamin K1 und K2 nicht Bescheid wissen, sich nicht auf Nattokinase einlassen.
Wie ich schon schrieb, verhindert Nattokinase am Ende der Gerinnungskaskade eine zu hohe Aktivität von Fibrinen, läßt im Körper aber die Wirkungen von Vitamin K unberührt. Über die Fibrine verhindert es dennoch die Bildung von Gerinnseln. In einem der anderen Threads habe ich die Gerinnungskaskade eingestellt, da kann man das deutlich sehen.
Erst nachdem ich mich intensiv mit den Funktionen von Vitamin K auseinandergesetzt hatte, wurde mir klar wie wichtig dieses Vitamin für uns ist, ganz besonders auch wenn jemand Vitamin D in höheren Dosierungen einnimmt. Als ich kapierte, daß Vitamin K an verschiedenen Stellen der Gerinnungskaskade mal gerinnungsfördernd und mal gerinnungshemmend eingreift und so ein Gleichgewicht herstellt, habe ich aufgehört -im Zusammenhang mit Nattokinase- mir wegen Vitamin K Gedanken zu machen oder auf Vitamin-K-haltiges Grünzeug/Sauerkraut zu verzichten.
Vitamin K hält die Gerinnung im Gleichgewicht, dem entsprechend würde selbst Nattokinase inkl. Vitamin K, die Wirkung auf die Fibrine nicht ändern.
Und Fibrine kann man nicht mit dem INR messen!!!! Dieser Wert verändert sich nur, wenn Marcumar abgesetzt wird - daher hat der Troll sein angeblich lebensbedrohliches Problem, aber NICHT weil er Nattokinase (angeblich mit Vitamin K - gibt es auf dem Markt so weit ich feststellen konnte, gar nicht) eingenommen hat. Der Bericht ist daher als gewollte Irreführung zu sehen, damit die Leute brav die Pharmaprodukte schlucken und nicht zum nebenwirkungsfreien Nattokinase wechseln.
Um diese Irreführung zu erkennen, muß man sich allerdings mit den Funktionen von Vitamin K, der Wirkweise von Marcumar und Nattokinase erst mal gründlich auseinandergesetzt haben, und das war harte Arbeit. KarlG und Zui11 haben mir mit Hinweisen, Links und kritischen Fragen dabei sehr geholfen

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Durch die mehrjährige Anwendung von Marcumar vermutete ich bei mir, daß Vitamin K fehlt (u.a. für's Herz sehr wichtig), die Einnahme von Vitamin D, war ein weiterer Punkt pro Substitution von Vitamin K. Seit mehreren Monaten nehme ich deshalb neben Nattokinase auch Vitamin K ein. Die Wirkung von Nattokinase ist nach wie vor die gleiche. Das verwundert auch nicht - denn hier ist die Wirkung auf die
Fibrine ausschlaggebend.
Vielleicht weißt Du auch von o.g. genannten schon so manches selbst, mir erscheint dennoch die Gegendarstellung zu dem sog. "Erfahrungsbericht" wichtig, weil ich eine etwas andere, aber ebenfalls irreführende Fallbeschreibung aus der medizinischen Presse auch mal beim arznei-telegramm fand - da hatte ein älterer Herr Marcumar
und Nattokinase eingenommen, was man NICHT tun darf, plötzlich einen INR von 6,5 - fast tödlich, unklar blieb dabei, ob er Marcumar zu hoch dosiert hatte, was die alleinige Ursache für einen solch hohen INR ist. Die Schuld wurde kurzerhand auf Nattokinase geschoben, die Fibrinwerte wurden aber
nicht kontrolliert.
Die Wirkweise der beiden Medikamente wurde überhaupt nicht berücksichtigt. Vitamin K (Marcumar) blockieren und die Fibrine (Nattokinase) obendrein, ist natürlich hochgefährlich. Wenn von rund einem Dutzend Gerinnungssteuerungen in der Kaskade gleich zwei Wichtige lahmgelegt werden, kann das natürlich nicht gut gehen.
Liebe Grüße,
Clematis