Themenstarter
- Beitritt
- 04.03.09
- Beiträge
- 417
Ja vor nicht all zu langer Zeit waren wir noch alle munter und lustig im cfs-board unterwegs. Dort gab es ein Mitglied welches über zwei fantastische Ärzte berichtete, diese aber partout nicht preisgeben wollte. Mit dieser Bekanntmachung war der Kollege aus dem Forum verschwunden. Warum und wieso sei hier nicht näher erklärt, die Einzelheiten sind mir selbst nicht so sehr bekannt.
Jedenfalls habe ich etwa ein Jahr später dann doch mal nachgefragt wer diese beiden Ärzte sind und mir wurden auch tatsächlich die Namen genannt, unter der Auflage diese nicht weiter zu verraten. Daran habe ich mich gehalten und werde ich mich auch weiterhin halten, woraus aber leider wohl niemanden ein Schaden entstehen kann, mehr dazu folgt nun...
Also gehe ich hoffnungsfrohest zu besagtem Arzt, Dr.Z., das war Mitte September. Der Arzt nahm sich Zeit, wirkte einfach cool, protzte mit Wissen und Verständnis - ich war positivst beeindruckt. Er sagte mir zu sich mit Prof. E. zu verständigen. Dieser kenne sich mit CFS aus und könne mich in seinem Krankhaus stationär mal ein paar Tage aufnehmen und mich dort gründlichst durchchecken. Ich möge ihm bloß noch eine Woche Zeit geben.
Ich wartete also eine Woche und rief an. Telefonisch konnte ich allerdings nicht durchdringen. Ich rief immer wieder an, erst nach 3 Wochen gelang es mir den Doktor zu kontaktieren. Er meinte er hätte schon mit Prof. E. gesprochen, das bräuchte aber noch Zeit. Es vergingen wiederum Wochen bis ich schließlich nach zweieinhalb Monaten und entsprechenden telefonischen Anstrengungen endlich gesagt bekam, ich könne mich in zwei Tagen (spezifisches Datum) um 9h im Krankenhaus bei Prof. E. einfinden, es sei alles besprochen.
Als ich an diesem Tag nun im Krankhaus nach Prof. E. erkundigte, erfuhr ich dass dieser gar keinen Dienst an diesem Tag hätte. Am nächsten Tag konnte ich Prof. E. dann telefonisch erreichen. Er sagte mir, dass sich Dr. Z. in dieser Sache nie bei ihm gemeldet habe. Es sei zwar richtig, dass er sich schon mehrerer CFS Fälle angenommen hätte, allerdings hätte er keine Behandlungsoptionen, weshalb er das nicht mehr machen würde. Es hätte also keinen Sinn wenn ich zu ihm käme. Ich solle aber Dr. Z. schöne Grüße ausrichten, weil dieser "ein cooler Typ" sei.
Ich rufe bei Dr. Z. an um zu klären was da nun geschehen ist. Ich schildere meine zu dem Zeitpunkt akut kritische Gesundheitslage (bekomme keine Luft mehr im Liegen, hatte mehrere Zusammenbrüche bei diversen Wegen) und ersuche um Einweisung ins Spital. Die Sprechstundenhilfe sagt mir zu ein Spitalsbett zu organisieren und fragt ob sie mir die Rettung schicken soll. Ich lehne das ab, weil ich es erstens schon noch ins Krankenhaus schaffe und zweitens ja nicht (wieder mal) in der Notaufnahme landen möchte, sondern endlich mal gründlich abgeklärt werden möchte. Sie sagt nur ok, sie werde sich in 15min bei mir melden.
Nach 15min kommt der Anruf: die Rettung käme in 10min. Ich denke mir: na gut, die werden schon wissen was sie tun. Ich trag noch schnell den Müll runter, da steigt auch schon ein halbes Dutzend an Sanitätern bzw. ein Notarzt zu. Die ich also nicht grad am ersticken bin, was aber anscheinend gemeldet wurde, darf ich mich von den Leuten erstmal ordentlichst zusammenscheissen lassen. Spitalsbett gäbe es aber sowieso keines, sie könnten mich allenfalls in die Notaufnahme fahren, aber das käme sowieso nicht in Frage weil ich ja selber hinfahren könne. Nach 15min sinnlosem Streit schmeiß ich die Leute raus.
Montag nächster Woche gehe ich umgehend zu Dr. Z. weil es doch einiges zu klären gibt. Dort kotzt mich die Sprechstundenhilfe an - was mir denn eingefallen sei nicht mit der Rettung mit zu fahren: "Der Doktor sei sehr verärgert". Nun es folgt ein klärendes Gespräch.
Wegen Prof. E. meint Dr. Z. als Erklärung, er habe Prof. E. auf den Anrufbeantworter gesprochen!? Ich hege daran naturgemäß meine Zweifel, denn dann hätte das Prof. E. wahrscheinlich erwähnt. Ausserdem wird der Anrufbeantworter wohl kaum einen (falschen) Termin vereinbart haben. Ansonst diskutieren wir aber lange und ausführlich was denn nun getan werden könne. Nach einem einstündigen Gespräch schließlich verordnet mir Dr. Z. einen Magensäureblocker (chron. Duodenitis und Cholezystitis lagen als Vorbefunde vor) und wir einigen uns darauf doch endlich eine systemische Antimykotikabehandlung mit Fluconazol zu beginnen. Zitat: „das ist doch lächerlich (dass man ihnen das noch nicht verordnet hat) wenn das jeder mit einem Nagelpilz bekommt. Dr.Z. stellt entsprechende Rezepte aus.
Zum Magensäureblocker (bzw. Protonenpumpenhemmer) muss ich sagen, dass er mir anscheinend wirklich geholfen hat. Seit dem bekomme ich beim Schlafen wieder Luft und das Druckgefühl im Bauch ist besser.
Was aber das Fluconazol angeht: nun, Dr. Z. hat mir einfach ein falsches Rezept für ein Medikament mit Nystatin (welches eben nicht systemisch wirkt) ausgestellt. Dr. Z. wusste aus dem Gespräch, dass ich Nystatin längst einsetzte und eine Verschreibung völlig sinnlos wäre. Dass das besagte Medikament den falschen Wirkstoff enthält wurde mir erst in der Apotheke bewusst. Zu dem Zeitpunkt dachte ich aber freilich noch Dr. Z. hätte sich einfach vertan.
Als ich nun heute noch mal in der Praxis des Dr. Z. war um das Missverständnis mit dem Rezept zu klären, wurde mir einiges klarer. Plötzlich wollte er von nichts mehr wissen. Fluconazol könne er gar nicht verschreiben weil das Chefarztpflichtig sei (das hätte er mir aber beim letzten mal auch sagen können), ausserdem wirke es ja ohnehin leicht systemisch (ja, marginal - da könnte ich genau so gut Aspririn schlucken) und überhaupt hätte er keine Zeit um auch nur einen Satz mit mir zu wechseln (wohl gemerkt: er nahm sich bei vorigen Termin rund 1h Zeit!), die ganze Kommunikation lief über die Sprechstundenhilfe. Dann fragte mich die Dame noch, ob ich denn nicht ohnehin einen Hausarzt hätte, was ich bejahte. Sie meinte solle ich zu dem gehen, denn sie hätten volle Termine.
Was soll man dazu sagen? Man könnte vielleicht denken ich wäre ungehalten oder unfreundlich gewesen und so hätte sich ein Streit entwickelt. So war es aber nicht. Im Gegenteil: Dr. Z. war im persönlichen Gespräch durchwegs immer sehr freundlich. Allein die Unwahrheit zu sagen scheint sein Laster, und es allen recht machen zu wollen. Immer schön ja sagen, nichts halten und vor allem jede Konfrontation meiden. Da ich schon von ähnlichen Fällen gehört habe, vermute ich dass es sich hier ein einheitliches psychiatrisches Beschwerdebild handelt. Und das ist wohl die bittere Ironie an der ganzen Geschichte: das Trugbild welches ich für die letzte Hoffnung hielt, entpuppt sich schließlich als psychische Störung…
Jedenfalls habe ich etwa ein Jahr später dann doch mal nachgefragt wer diese beiden Ärzte sind und mir wurden auch tatsächlich die Namen genannt, unter der Auflage diese nicht weiter zu verraten. Daran habe ich mich gehalten und werde ich mich auch weiterhin halten, woraus aber leider wohl niemanden ein Schaden entstehen kann, mehr dazu folgt nun...
Also gehe ich hoffnungsfrohest zu besagtem Arzt, Dr.Z., das war Mitte September. Der Arzt nahm sich Zeit, wirkte einfach cool, protzte mit Wissen und Verständnis - ich war positivst beeindruckt. Er sagte mir zu sich mit Prof. E. zu verständigen. Dieser kenne sich mit CFS aus und könne mich in seinem Krankhaus stationär mal ein paar Tage aufnehmen und mich dort gründlichst durchchecken. Ich möge ihm bloß noch eine Woche Zeit geben.
Ich wartete also eine Woche und rief an. Telefonisch konnte ich allerdings nicht durchdringen. Ich rief immer wieder an, erst nach 3 Wochen gelang es mir den Doktor zu kontaktieren. Er meinte er hätte schon mit Prof. E. gesprochen, das bräuchte aber noch Zeit. Es vergingen wiederum Wochen bis ich schließlich nach zweieinhalb Monaten und entsprechenden telefonischen Anstrengungen endlich gesagt bekam, ich könne mich in zwei Tagen (spezifisches Datum) um 9h im Krankenhaus bei Prof. E. einfinden, es sei alles besprochen.
Als ich an diesem Tag nun im Krankhaus nach Prof. E. erkundigte, erfuhr ich dass dieser gar keinen Dienst an diesem Tag hätte. Am nächsten Tag konnte ich Prof. E. dann telefonisch erreichen. Er sagte mir, dass sich Dr. Z. in dieser Sache nie bei ihm gemeldet habe. Es sei zwar richtig, dass er sich schon mehrerer CFS Fälle angenommen hätte, allerdings hätte er keine Behandlungsoptionen, weshalb er das nicht mehr machen würde. Es hätte also keinen Sinn wenn ich zu ihm käme. Ich solle aber Dr. Z. schöne Grüße ausrichten, weil dieser "ein cooler Typ" sei.
Ich rufe bei Dr. Z. an um zu klären was da nun geschehen ist. Ich schildere meine zu dem Zeitpunkt akut kritische Gesundheitslage (bekomme keine Luft mehr im Liegen, hatte mehrere Zusammenbrüche bei diversen Wegen) und ersuche um Einweisung ins Spital. Die Sprechstundenhilfe sagt mir zu ein Spitalsbett zu organisieren und fragt ob sie mir die Rettung schicken soll. Ich lehne das ab, weil ich es erstens schon noch ins Krankenhaus schaffe und zweitens ja nicht (wieder mal) in der Notaufnahme landen möchte, sondern endlich mal gründlich abgeklärt werden möchte. Sie sagt nur ok, sie werde sich in 15min bei mir melden.
Nach 15min kommt der Anruf: die Rettung käme in 10min. Ich denke mir: na gut, die werden schon wissen was sie tun. Ich trag noch schnell den Müll runter, da steigt auch schon ein halbes Dutzend an Sanitätern bzw. ein Notarzt zu. Die ich also nicht grad am ersticken bin, was aber anscheinend gemeldet wurde, darf ich mich von den Leuten erstmal ordentlichst zusammenscheissen lassen. Spitalsbett gäbe es aber sowieso keines, sie könnten mich allenfalls in die Notaufnahme fahren, aber das käme sowieso nicht in Frage weil ich ja selber hinfahren könne. Nach 15min sinnlosem Streit schmeiß ich die Leute raus.
Montag nächster Woche gehe ich umgehend zu Dr. Z. weil es doch einiges zu klären gibt. Dort kotzt mich die Sprechstundenhilfe an - was mir denn eingefallen sei nicht mit der Rettung mit zu fahren: "Der Doktor sei sehr verärgert". Nun es folgt ein klärendes Gespräch.
Wegen Prof. E. meint Dr. Z. als Erklärung, er habe Prof. E. auf den Anrufbeantworter gesprochen!? Ich hege daran naturgemäß meine Zweifel, denn dann hätte das Prof. E. wahrscheinlich erwähnt. Ausserdem wird der Anrufbeantworter wohl kaum einen (falschen) Termin vereinbart haben. Ansonst diskutieren wir aber lange und ausführlich was denn nun getan werden könne. Nach einem einstündigen Gespräch schließlich verordnet mir Dr. Z. einen Magensäureblocker (chron. Duodenitis und Cholezystitis lagen als Vorbefunde vor) und wir einigen uns darauf doch endlich eine systemische Antimykotikabehandlung mit Fluconazol zu beginnen. Zitat: „das ist doch lächerlich (dass man ihnen das noch nicht verordnet hat) wenn das jeder mit einem Nagelpilz bekommt. Dr.Z. stellt entsprechende Rezepte aus.
Zum Magensäureblocker (bzw. Protonenpumpenhemmer) muss ich sagen, dass er mir anscheinend wirklich geholfen hat. Seit dem bekomme ich beim Schlafen wieder Luft und das Druckgefühl im Bauch ist besser.
Was aber das Fluconazol angeht: nun, Dr. Z. hat mir einfach ein falsches Rezept für ein Medikament mit Nystatin (welches eben nicht systemisch wirkt) ausgestellt. Dr. Z. wusste aus dem Gespräch, dass ich Nystatin längst einsetzte und eine Verschreibung völlig sinnlos wäre. Dass das besagte Medikament den falschen Wirkstoff enthält wurde mir erst in der Apotheke bewusst. Zu dem Zeitpunkt dachte ich aber freilich noch Dr. Z. hätte sich einfach vertan.
Als ich nun heute noch mal in der Praxis des Dr. Z. war um das Missverständnis mit dem Rezept zu klären, wurde mir einiges klarer. Plötzlich wollte er von nichts mehr wissen. Fluconazol könne er gar nicht verschreiben weil das Chefarztpflichtig sei (das hätte er mir aber beim letzten mal auch sagen können), ausserdem wirke es ja ohnehin leicht systemisch (ja, marginal - da könnte ich genau so gut Aspririn schlucken) und überhaupt hätte er keine Zeit um auch nur einen Satz mit mir zu wechseln (wohl gemerkt: er nahm sich bei vorigen Termin rund 1h Zeit!), die ganze Kommunikation lief über die Sprechstundenhilfe. Dann fragte mich die Dame noch, ob ich denn nicht ohnehin einen Hausarzt hätte, was ich bejahte. Sie meinte solle ich zu dem gehen, denn sie hätten volle Termine.
Was soll man dazu sagen? Man könnte vielleicht denken ich wäre ungehalten oder unfreundlich gewesen und so hätte sich ein Streit entwickelt. So war es aber nicht. Im Gegenteil: Dr. Z. war im persönlichen Gespräch durchwegs immer sehr freundlich. Allein die Unwahrheit zu sagen scheint sein Laster, und es allen recht machen zu wollen. Immer schön ja sagen, nichts halten und vor allem jede Konfrontation meiden. Da ich schon von ähnlichen Fällen gehört habe, vermute ich dass es sich hier ein einheitliches psychiatrisches Beschwerdebild handelt. Und das ist wohl die bittere Ironie an der ganzen Geschichte: das Trugbild welches ich für die letzte Hoffnung hielt, entpuppt sich schließlich als psychische Störung…
Zuletzt bearbeitet: