Hallo human,
Du hast Recht damit, daß Alkohol und Zigaretten gesellschaftlich anerkannte Einstiegsdrogen sind. Das heißt aber nicht, daß die Folgedrogen wie z.B. Cannabis nun die besseren Drogen sind. Es gilt für alle: je mehr, desto schlechter. Bei regelmäßigem Konsum verändern sie den Menschen - mas o menos.
Deine Statistik
alkoholtote deutschland (2000): ca. 40.000
cannabistote deutschland (2000): 0
herointote deutschland (2000): 2030
nikotintote deutschland (2000): 90.000
kann man auch anders interpretieren:
Die vielen
Alkoholtoten sind unbetritten zahlreich. Es wäre interessant zu wissen, wie sich diese Toten aufteilen: ob durch Unfälle, Leberkoma oder andere Gründe.
Daß es bei den
Kiffern gar keine Toten gibt, stimmt so sicherlich nicht. Nur zeigt es sich da nicht so klar, weil es bis vor kurzem gar keinen Test auf Marihuana gab. Und ein Toter wird nur dann auf Drogen untersucht, wenn der Verdacht darauf überhaupt aufkommt. Auch wenn Du der Meinung bist, dass Kiffer beim Marihuana bleiben, belegen z.B. die Herointoten, daß das sicher nicht so ist.
Herointote: auch sie haben wahrscheinlich eine lange z.T. kriminelle Zeit hinter sich, bevor sie dann sterben. Und viele leben, auch wenn sie nicht gerade durch einen goldenen Schuß sterben, ein sehr schwieriges und nicht unbedingt menschenwürdiges Leben, das nur auf die Befriedigung der Sucht ausgerichtet ist.
Nikotintote: eine erschreckende Zahl, die insofern noch erschreckender ist, als ja bei den Rauchern auch noch die Umwelt betroffen ist als Passivraucher. - Gleiches gilt übrigens auch für Kiffer. Insofern finde ich die jetzigen Bestrebungen, das Rauchen im öffentlichen Raum endlich stark einzuschränken, sehr gut.
Auf was ich hinauswill: die nackten Zahlen sagen noch nicht so viel aus. Wie Holon oben schon geschrieben hat, ist auch wichtig zu sehen, ob und daß es Folgen dieser Süchte gibt, die in erster Linie die Konsumierenden selbst, dann die Gemeinschaft (Krankenkassen) und das engere Umfeld (Kriminalität, Wegfall der sozialen Einbindung) mehr oder weniger stark belasten.
Gruss,
Uta