Hallo Claudine
Ich komme leider erst jetzt zum antworten.
Es ist typisch für das Burn-out-Syndrom, dass es sich bei hoher persönlicher Belastung zeigt. Vor allem dann, wenn mehrere Probleme aufeinander treffen.
Die Symptome sind, körperliche und seelische Erschöpfung bei andauernd hoher Energieabgabe bei geringer Wirkung und mangelnder Energiezufuhr. Wünsche, Ziele und Bedürfnisse können nicht oder nur durch hohe persönliche Verluste erreicht werden.
Man spricht sowohl von persönlichen- wie organisatorischen Ursachen.
Persönliche Ursachen sind z.B. geringe Stresstoleranz, Helfer-Syndrom, private Probleme und ein wenig unterstützendes Umfeld, Hang zum Perfektionismus, Ziele werden zu hoch gesteckt, oder auch falsche Stress- und Konfliktbewältigung.
Organisatorische Ursachen können an sich gestellte Erwartungen sein, die mit der inneren Einstellung kollidieren. Autonomieeinbussen: Das Gefühl auf Entscheidungen keinen Einfluss zu haben und das wird als Bedrohung erlebt. Unklare Zielvorgaben: Es werden Konflikte mobilisiert, ohne zu wissen, welches Ziel erreicht werden kann und soll. Gestörter Handlungsablauf: Auf dem Weg zum Ziel treten Hindernisse auf, die das Erreichen erschweren oder unmöglich machen. Gefühl des Versagens.
Dabei gibt es verschiedene Stadien die durchlebt werden: 1. Vom Engagement zum Überengagement. 2. Rückzug von anderen Menschen, Überdruss, alles Neue macht Angst und wird abgewehrt, erloschene Kreativität. 3. Desillusion, gleichzeitig kommt es zu Schuldzuweisungen an sich oder andere. Selbstmitleid, Misstrauen, Angst, Ohnmachtsgefühl, Motivationslosigkeit.
Die wichtigste Prophylaxe ist das Bewusst-machen von Burn-out-fördernden Situationen und Handlungsmustern. Bei einem manifestierten Burn-out leiden, ist man nicht mehr in der Lage sich selbst zu helfen. Man benötigt Unterstützung und Anteilnahme von anderen. Geeignet ist eine Supervision am Arbeitsplatz und wenn das nicht geht, eine Gesprächstherapie bei einem Fachmann, z.B. Psychologen. Dabei gilt es Konflikte aufzudecken, Handlungsmuster analysieren, falsche Strategien erkennen und ersetzen.
Vielleicht kannst du deine Arbeitsstrukturen ändern, z.B. Versetzung, Teilzeit; kann Entlastung schaffen.
Obwohl das alles fachlich korrekt ist und ich unter anderem dafür 4 Jahre gelernt habe, machte ich just danach die Erfahrung des Burn-outs.
Nach dem Examen war ich fix und fertig! ~_~ Ich weiss also von was ich hier spreche- oder besser schreibe.
Urlaub war für mich das beste Mittel um Abstand aus der Erschöpfung - was es ja grundsätzlich ist - zu gewinnen. Neue berufliche Aufgaben, ein Umfeld das mich trägt, gute Gespräche und vor allem die ZEIT, halfen mir dabei mich zu erholen.
Noch ein Typ: Ergeizig sein ist gut - aber nicht um jeden Preis! Dies zu überdenken lohnt sich
Alles Gute und liebe Grüsse
Co