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Dass ein Muskelkater durch diese Milchsäureproduktion ausgelöst wird, gilt als überholt. Eher sind es kleinste Muskelfaserrisse, die die Schmerzsymptomatik in überanstrengten Bereichen auslösen. Diese Zellzerstörung führt zu einem Laktatanstieg. Experten vermuten, dass die Erschöpfung bei längerem Training (z. B. Marathonlauf) durch eine Übersäuerung der Muskeln nicht durch einen Milchsäure-Anstieg, sondern durch Kalzium-Lecks in den Muskeln verursacht wird.
Gegenmaßnahmen bei Übersäuerung von Muskeln
Sobald die Belastung nachlässt, stellen sich automatisch Abpufferungsmechanismen ein, wie z. B. tiefes Atmen (Hyperventilation), um die Azidose zu kompensieren. Das führt zu einem Nachlassen der brennenden Schmerzen im Muskel. Die übermäßige Menge an Laktat wird im Herzen und Gehirn zur Energiegewinnung herangezogen bzw. in ruhender Muskulatur zu Muskelglykogen aufgebaut.
Um eine Übersäuerung der Muskeln zu vermeiden, muss zwischen Laktatbildung und -abbau die Balance gewahrt werden. Das erfordert das Auffinden der individuellen anaeroben Schwelle, die im Bereich von 2 – 6 Millimol pro Liter Blut liegt: Wird zu stark belastet, kommt es zur Übersäuerung von Muskeln mit Ansammlung von Protonen und Laktat, was einen Trainingsabbruch zur Folge haben kann.
Bei manchen sportlichen Ausdauerbelastungen kann zusätzlich verabreichtes Bikarbonat die Pufferungskapazität des Körpers steigern. Jedoch ist die Verträglichkeit individuell sehr unterschiedlich, da auch stärkere Magen-Darm-Reaktionen auftreten können.
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