Autismus, Asperger: Gedanken, Texte zum Welt-Autismus-Tag

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Heute - 2.4.13 - ist Welt-Autismus-Tag; - Anlaß für einige Zeitungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
In des Südd. Zeitung von heute gibt es auch einiges dazu, u.a. einen Artikel, in dem auch Film-Autisten wie Dr. House und Sheldon Cooper in der Serie "The Big Bang Theory" genannt werden.

Autismus und seine Varianten sind zur Zeit ja fast etwas "in Mode". In dem Artikel wird allerdings auch die Frage gestellt, wie Autisten dieses "in Mode-Sein" empfinden und ob es der Sache immer dient, daß sie nun bekannter geworden sind, aber vielleicht in einer Art, die ihnen nicht unbedingt gefällt?
Deren
"gemeinsames Stereotyp ist, daß sie sich obsessiv mit ihrem Fachgebiet beschäftigen, aber mit dem großen Apparat der sozialen Umgangsformen nicht umgehen können. Die Diagnose Asperger-Sydrom wird dabei besonders gern angedeutet, weil man die Figuren mit dieser leichten Form von Autismus im zeitgemäßen NERD- UND GEEK-Kosmos ansiedeln kann...
Auf der einen Seite hat sich Autismus also als abwehrende Beschreibung zeitspezifischer Gesellschafskrankheiten - mangelnde Aufmerksamkeit, falsche Aufmerksamkeit - eingeschliffen, was zurecht kritisiert wird.
Auf der anderen Seite hat die Popkultur Autisten seit dem Aufstieg des Nerds besonders prominent als Sympthieträger und Identifikationsfigur besetzt
...
Sicherlich wird keines dieser zwei gegensätzlichen Bilder einem echten Autisten gerecht. Die beiden Bilder passen aber gut zusammen, wenn Scheele Knight Recht damit hat, daß unser Umgang mit AUtismus auch Koketterie ist: Die Figur Autist funktioniert in etwa so wie vor Jahrzehnten der Neurotiker, den nicht nur Woody Allen zum Filmhelden adelte.
...
"Du bist kein Autist und leidest nicht mal an Asperger", so erklärt es dem [Dr. House] einmal ein Freund, "das hättest du gern. Daß du dann von allen Regeln und Grenzen befreit und jeder Verantwortung entbunden wärst."
Süddeutsche Zeitung vom 2.4.2013

Was ist ein Nerd?: Was ist eigentlich ein Nerd???

In dem Atikel wird auch Monika Scheele Knight genannt, Mutter eines autistischen Sohnes mit einem sehr lesenswerten Blog:
gedankenträger [man weiß ja nie] » Weblog

Wer mehr ZEITung lesen möchte, kann das hier tun: DIE ZEIT, autismus - Google-Suche

Oder hier:
s?ddeutsche zeitung, autismus - Google-Suche

Grüsse,
Oregano
 
Kein Wunder, dass Zuckerberg (als Autist) Facebook erfunden hat:

Falsch-fröhlich, pseudo-freundschaftlich, selbst-vermarktend und gekonnt unaufrichtig würden die Menschen Auskunft über sich geben, ohne dass komplexe Gefühle, Wünsche und Ängste im Profil ihren Ausdruck finden könnten, denn eine tiefere, komplexe Dimension sehe die Zuckerberg-Software nicht vor. Auf Facebook schrumpfe alles: individueller Charakter, Freundschaften, Sprache, Sensibilität. Smith beschreibt dies als transzendentale Erfahrung: wir verlieren unsere Körper und auch die komplexen Gefühle. Das von seiner Vielschichtigkeit befreite Selbst sei alles andere als frei. Unsere Persönlichkeit verflache. Der Typus des “sozialen Autisten” erfasse diese Entwicklung in einem komprimierten Begriff.

gedankenträger [man weiß ja nie] » Weblog

Datura
 
Hallo datura,

ich schließe mich der Frage von darleen an :).

Oder meinst Du, daß Marc Zuckerberg als "Savant-Autist" (?) so genial war, ein solches Netzwerk zu erfinden?

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In Internetkreisen scheint Asperger zum Gencode eines erfolgreichen Unternehmers zu gehören. Der deutschstämmige Silicon-Valley-Investor Peter Thiel bezeichnete die Gründer von Internetfirmen des vergangenen Jahrzehnts einmal »auf eine Weise autistisch«. Microsoft-Gründer Bill Gates und Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg werden autistische Züge zugeschrieben. Im Valley kursiert der Witz, das Internet wurde von und für Leute »auf dem Spektrum« erfunden, für Menschen also mit autistischer Störung. Online können sie mit anderen kommunizieren, ohne ihnen gegenüberzutreten. Wer nicht »auf dem Spektrum« ist, ist ein NT, ein Neuro-Typischer. Im Silicon Valley ist Asperger ein Alleinstellungsmerkmal. Eine positive Abgrenzung.

Nicht so in Deutschland. Für Marko Riegel bedeutete Asperger ein Leben lang Ausgrenzung.
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Asperger-Syndrom: Die wenigsten Autisten sind Savants | Karriere | ZEIT ONLINE

Grüsse,
Oregano
 
Offensichtlich ist der Begriff "Autismus" und vor allem das "Warum?" nicht geklärt. Deshalb können immer neue Thesen aufgestellt werden, wie z.B. diese von dem britischen Psychologen Simon Baron-Cohen:

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sagt Baron-Cohen, Kinder von Wissenschaftlern hätten ein hohes Risiko, an voll ausgebildetem Autismus zu leiden. Dies, weil entsprechende Gene, die bei den Eltern latent vorhanden sind, an die Kinder vererbt werden und dort zur Ausprägung kommen.

Baron-Cohen sticht damit in ein Wespennest innerhalb der aktuellen Autismus-Forschung. Denn immer mehr Psychologen, Biologen und Mediziner denken über eine fundamentale Frage nach: Was ist überhaupt Autismus?

Das Autismus-Rätsel

Ordnung in die Autismus-Forschung zu bringen, versucht momentan auch das englischsprachige Wissenschaftsmagazin «Nature». Eine Artikelserie mit dem Übertitel «Das Autismus-Rätsel» vereint die neuesten Erkenntnisse.
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Führt Liebe zwischen Geeks zu Autismus? - - tagesanzeiger.ch

Grüsse,
Oregano
 
Ich meine das

Auf Facebook schrumpfe alles: individueller Charakter, Freundschaften, Sprache, Sensibilität.

Aber ich merke gerade, dass es ziemlich sinnlos ist, in einem Forum (anonym usw) wirklich klar zu machen, was man meint, ohne riesige Episteln zu schreiben und trotzdem Missverständnisse auszulösen. Ich dachte der Absatz und das, was sonst noch in der Quelle steht, erklärt von selbst, was ich meine.

Es ist so, auf Facebook schrumpft alles, ich musste mich dort anmelden, weil ich Kontakte meines Sohnes gesucht habe, hätte mich längst wieder abgemeldet, aber es ist schwierig, ich hab noch nicht raus, wie.

Man kann 100 Freunde haben und nicht einen kennen - höchst merkwürdig.

Na ja, ich mache Schluss hier, ist eigentlich überhaupt nicht mein Thema.

Grüße von Datura
 
Tut mir leid Datura , aber stehen lassen kann man das so nicht , auch wenn du nicht diskutieren möchtest, ich als Asperger fühle mich angesprochen und denk das du dem Autisten-Personenkreis gleichsetzen möchtest mit den Atributen die Facebook ausmachen , oder nicht ? , das hat Nichts mit Autisten zu tun oder wie sie zu sein scheinen, auch nicht mit den Dingen in deinem ersten Zitat

liebe grüße darleen:wave:

Ps: bei facebook den account löschen , geht einfach, nur du musst mindestens 2 Wochen warten ,nach Löschung ds Accounts , und darfst dich in dieser Zeit nicht einloggen ob dein Account noch steht, sonst bist du automatisch wieder Mitglied und dein Löschungswunsch ist hinfällig , aber müsste über googel gut zu finden sein wie das von Statten geht
 
Hallo Datura

ich möchte dich gerne darum bitte doch Stellung dazu zubeziehen
ob für dich die Attribute die du augezählt hast, nebst den Attributen die Facebook ausmachen

Falsch-fröhlich, pseudo-freundschaftlich, selbst-vermarktend und gekonnt unaufrichtig...............


Kein Wunder, dass Zuckerberg (als Autist) Facebook erfunden hat ..............
..

Auf Facebook schrumpfe alles: individueller Charakter, Freundschaften, Sprache, Sensibilität.........................

das Autisten anhängst ?

es geht mir nicht um eine Ausage Deinerseits ,das du eventuell den *sozialen Autisten* ansprichst, denn spätestens die Aussage -->kein Wunder das Mark Zuckerberg -Autist- Facebook erfunden hat , spricht Bände und ich finde das nicht in Ordnung

eine Aufklärung wäre nett, ansonsten muss ich davon ausgehen das du eben Autisten in die Schublade steckst --> Falsch-fröhlich, pseudo-freundschaftlich, selbst-vermarktend und gekonnt unaufrichtig,,ect.:confused:

und ich gehe nicht davon aus das ich das als Asperger falsch interpretiere , den ich habe mich in dieser Hinsicht abgesichert, sprich nicht nur ich verstehe das so ;)

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo liebe darleen,

also ich empfinde es so:
Kein Wunder, dass Zuckerberg (als Autist) Facebook erfunden hat ..............

dass es bekannt ist, dass Autisten sich lieber im Internet als in der Öffentlichkeit aufhalten. Deswegen hat Zuckerberg vielleicht Facebook erfunden.

Das individuell Charaktere dabei "angeblich" schrumpfen, reale Freundschaften zerbrechen bzw. reale Kontake nicht mehr so stattfinden, ist quasi jetzt nicht dem Erfinder "Autisten" anzuhängen, sondern eine Konsequenz des Internets . . . bzw. eines jedem Menschen selbst, denn soetwas findet im eigenen Köpfchen statt.

Grüssis von Kayen:wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Kayen


ich sehe Post #2 und dann wird mir Alles klar , mehr muss ich nicht sehen;)

liebe grüßis darleen:):wave:
 
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