Paula3
Hallo,
während international Einiges in Gang kommt
wie z.B.
https://www.symptome.ch/threads/me-cfs-aktuelle-forschung.111127/
Das Pathogen Recovery Project
januar13_1
Das MERIT-Projekt des Open Medicine Institute
juni13_1
Internationale Invest in ME Konferenz
kann man in Deutschland Folgendes im aktuellen Heft des Fatigatio lesen:
CFS/ME-Forum
Heft 33 / 2013
Seite 36-49
WISSENSCHAFT
Differentialdiagnose und Therapie bei CFS und Fibromyalgie
Die Bedeutung chronischer Stressbelastuntgen
Dr. Wolfram Kersten
A u s z ü g e
…. Eindeutige und vor allem anerkannte Diagnostische Kriterien für die Diagnose CFS oder Fibromyalgie gibt es nicht.
Ca 70-80 % der CFS-Patienten berichten über ein einschneidendes Ereignis, meist eine infektiöse Erkrankung mit schwerem oder protrahiertem Verlauf, infolge dessen sich die Klinische Symptomatik entwickelt hat.
Wer sein Augenmerk auf diese vermeintliche „Ursache“ lenkt, übersieht jene wesentlichen Faktoren, die erst verständlich machen, wie und warum sich die individuelle Erkrankung des Patienten so und nicht anders entwickelt hat.
Darum ist es von essentieller Bedeutung, sich mit der Biographie, der Familiären Belastung, den Wohnverhältnissen, dem beruflichen und privaten Umfeld derart auseinanderzusetzen, daß die entscheidenden Faktoren, die nach meiner Auffassung den Boden für die Entwicklung der Erkrankung an CFS oder Fibromyalgie geschaffen haben, deutlich werden.
Sehr häufig finden wir dabei leistungsorientierte und ehrgeizige Menschen mit perfektionistischem Anforderungsprofil, traumatische Kindheitserlebnisse, familiäre Komponenten, die einen erblichen Aspekt in Form von der Mutter vererbter defekter Mitochondrien erahnen lassen und vor allem, welcher Form und Genese auch immer, langwierige, das Individuum stets überfordernde stressorische Belastungen, die häufig infolge meist anerzogener Denk- und Verhaltensmuster, nicht einmal als solche wahrgenommen wurden!
Das Dilemma besteht darin, daß sich die meisten CFS- und Fibromyalgie-Patienten als „Opfer“ einer nicht selbst zu verantwortenden, aus „heiterem Himmel“, sich entwickelnden Erkrankung betrachten, die zunächst alles andere als eine somatoforme Störung oder gar psychiatrisch zu behandelnde Erkrankung ist und dennoch, auch wenn sich hier aufbrausender Widerstand artikulieren mag, eine Erkrankung, die von dem spezifischen Wesen und den typischen Persönlichkeitsmerkmalen der Erkrankten/des Erkrankten nicht zu trennen ist.
Daß hier ebenso genetische Faktoren wie … eine Rolle spielen bleibt unbestritten!
Wie bei allen Chronischen Erkrankungen, kommen wir ohne einen ganzheitlichen Ansatz in Diagnostik und Therapie, der Geist, Seele und Körper als untrennbares Kontinuum begreift, nicht weiter.
Die vielfältigen negativen Erfahrungen mit unwissenden, fehlinformierten und leider auch gleichgültigen Ärzten/ Ärztinnen, Gutachtern oder Beamten in diversen Behörden, mit unzureichender Diagnostik und daraus resultierenden Verlegenheitsdiagnosen wie „somatoforme Störung“ … machen verständlich, daß die Gruppe der CFS- und Fibromyalgieerkrankten, die dramatischer-weise immer größer wird, eine teilweise überzogene Abwehr gegenüber jedem, der die Erkrankung auf die Psyche reduzieren möchte, entwickelt haben.
Bei einer ganzheitlichen Betrachtung geht es aber nicht um Reduktion, sondern um Erweiterung des Blickfeldes, um dem Patienten nicht nur ein tieferes Verständnis für die Entwicklung seiner Erkrankung zu vermitteln, sondern ihm auch die Chance zu bieten, durch Therapeutische Maßnahmen auf allen eben möglichen und auch nötigen Ebenen, und somit auch auf geistig-seelischer Ebene, das für ihn optimal-mögliche Ergebnis zu erzielen.
Diagnostik Teil II – die körperliche Untersuchung
…
Die Erhebung eines Psychischen Befundes und Untersuchung auf reduzierten Antrieb, eventuell depressive Stimmungsphasen, resignative Denkmuster, Angst- und Panikgefühle, bestehende Isolierungstendenz, Flucht in Alkohol, Fernsehen im Übermaß, PC-Spiele ect., Rückzug aus dem Freundes- und Verwandtenkreis, auch die Frage nach dem Willen zur Gesundung ist außerordentlich wichtig.
Dabei geht es hier nicht um die Reduktion der klinischen Symptomatik auf einen nicht näher definierten Psychosomatischen Hintergrund, der ebenfalls gezielte Ursachen hätte und sich stets auf organischer Ebene manifestiert !, sondern darum jenes ganzheitliche Bild, von dem ich oben schon gesprochen habe, zu komplettieren, das für eine erfolgreiche Behandlung zwingende Voraussetzung ist.
Auch eine Spezialistin wie Frau Professor Scheibenbogen aus der CFS-Ambulanz der Charité in Berlin [Anm. es gibt dort keine „CFS-Ambulanz“] hat ja die enorme Potenz geistig-seelischer Faktoren bei der Verbesserung und Heilung immunologischer Defizite hervorgehoben!
Diagnostik Teil III – spezifische Labordiagnostik
hier beschreibt der Autor zunächst ausführlich Stress und seine Folgen
Machen wir uns klar, daß bei 100% der CFS und Fibromyalgiepatienten eine Störung der Nebennierenrinden- oder Nebennierenmarksfunktion (Adrenalin und Noradrenalin, sowie Dopaminspiegel) gefunden wird! … Es ist darum wichtig, die akute und chronische Stressreaktion des Organismus genauer zu verstehen. …
Die teilweise eklatanten individuellen Unterschiede [in der Stressreaktion] werden verständlich, wenn man die Funktion des Limbischen Systems und hier vor allem die der Zentren wie Amygdala, Hippocampus, Gyrus Cinguli und Hypothalamus besser versteht. So sind im Mandelkern (Amygdala) die emotionalen Begleiterscheinungen früherer z.B. traumatischer Erfahrungen gespeichert, so daß bei ähnlichen oder wiederholten Erfahrungen, die mit diesen, meist unbewußt gespeicherten, Informationen in Verbindung gebracht werden können, der Mandelkern (Amygdala) über den Hypothalamus, die zuvor beschriebene Hormonkaskade aktiviert.
Säulen der Differentialdiagnostik Teil IV – Technische Untersuchungen
HWS Instabilität
Schilddrüsen-Sonographie
HRV (Herz-Raten-Variabilität)
usw.
Ganzheitliche Therapie bei CFS und Fibromyalgie
Die Säulen der Therapie beruhen zunächst auf 2 fundamentalen Grundvoraussetzungen, ohne die alle anderen Maßnahmen in der Regel von geringem oder gar keinem Erfolg sind.
1) Körperlich-geistige Aktivität
Anpassung der körperlichen und geistigen Belastung (Pacing) an die momentan vorhandene mitochondriale Leistung, sprich Energiereserven. ….
2) Ernährungsumstellung (LOGI Diät)
3) Schlaf
4) Mikronährstoffe und Antioxidantien Therapie
5) Behandlung der NN-Unterfunktion
6) Physikalische Therapie durch Geräteeinsatz a) Intermittierende-Hypoxie-Therapie b) Biophotonentherapie mittels Flächenlaser
7) Immuntherapien – Anwendung von Rituximab ect.
Stress - wesentlicher Faktor in der Entwicklung von CFS?
Zunächst muß klar sein, Stress ist stets eine individuelle und damit relative Überforderung. Hierbei spielen Persönlichkeitsstruktur und Genetik eine wesentliche Rolle. Hier eine Auflistung unterschiedlicher Stressfaktoren:
Entzug der Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Geborgenheit, Schlaf, Bewegungsfreiheit, körperliche Nähe du Wärme, Einsamkeit, Armut, existenziell bedrohliche finanzielle Schwierigkeiten, Sorgen und Problem jeder Art, verletzendes Verhalten anderer Menschen, Eintönigkeit, Ärger mit dem Partner oder belastendes Umfeld im Beruf, maßloser Wettkampf, Neid/Missgunst, Behinderung (Hör- oder Sehschaden) Isolation, Kündigung. Andauernde Leistungsüberforderung, Nachtarbeit, schweres Minderwertigkeitsgefühl, zu hohe eigene Ansprüche und Erwartungen, genauso wie absolute Überforderung durch zu hohe Anforderungen von außen, Schuldgefühle, Orientierungslosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Eile, Hetze, Zeitdruck, Arbeitsplatzwechsel, nicht gut vorbereitete Pensionierung, generelle existenzielle Ungewissheit, Mangel an vertrauen, Selbstzweifel, optische oder akustische Überreizung und viele mehr.
Die klinische Erfahrung zeigt zweifelsohne in nahezu allen Fällen von CFS und Fibromyalgie eine langjährige, individuell geformte Stressbelastung, die den „Nährboden“ für die Entwicklung dieser Multisystemerkrankung liefert! Darum sollten wir dem folgenden Therapiebaustein auch weit mehr Aufmerksamkeit als bisher üblich zukommen lassen.
8) Die Antistresstherapie
Jedwede Regeneration der Mitochondrialen Dysfunktion oder der in der Regel stets vorzufindenden Nebennierenunterfunktion scheitert, wenn nicht die zugrunde liegenden stressorischen Phänomene erkannt und gezielt behandelt werden.
Medikamentös können Unruhezustände, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen durch eine Vielzahl von natürlichen Substanzen positiv beeinflußt werden. …
Bei automoner Neuropathie, die in den meisten Fällen vorliegt, sind besonders Biofeedbackübungen, kombiniert mit spezifischen Atemtechniken bei konsequenter Anwendung, sehr hilfreich. …
Wegen der häufig reduzierten körperlichen Belastbarkeit sollten körperliche Entspannungsmethoden nur in Form des stillen Chi-Gong eingesetzt werden oder auch …
Zusammenfassung
Unbestritten ist, daß CFS und Fibromyalgie die Konsequenzen sogenannter Multisystemerkrankungen sind, die viele Organsysteme, und hier besonders auch die Mitochondriale Funktion, erfassen. Eine gezielte Ausschlußdiagnostik ist stets erforderlich, um andere schwere Erkrankungen, die die klinische Symptomatik von CFS kopieren können, auszuschließen.
Die klinische Erfahrung der letzten Jahre zeigte aber eines ganz besonders deutlich:
Die alleinige Konzentrierung auf die vermeintlich in der Mehrzahl der Fälle ursächlichen Virusinfekte diverser Natur oder z.B. eine chronische Borreliose, muß als unzureichend angesehen werden.
Bei allem Verständnis für eine in Kreisen der Betroffenen gewachsenen Abwehr gegen jede Form der „Psychologisierung oder Psychiatrisierung“, darf dies nicht dazu führen, die Augen davor zu verschliessen, daß in nahezu allen Fällen – sieht man von schweren genetischen Defekten und toxischen Erkrankungsursachen ab, die komplizierend nicht selten hinzukommen – dem Erkrankungsausbruch langjährige stressorsiche Belastungen diverser Natur vorausgegangen sind, die die Voraussetzung für die Entwicklung immunologischer Defekte wie z.B. das „Low-NK-Zell-Syndrom“
oder vorausgegangener Nebennierenunterfunktionen waren und sind.
Auch wenn sich mit dem oben genannten therapeutischen Spektrum häufig durchaus eindrucksvolle, therapeutische Erfolge erzielen lassen, ist die ganzheitliche Betrachtung auch Mitochondrialer Systemerkrankungen, eine conditio sine qua non, d.h. ein Übersehen dieser Zusammenhänge und eine darum unterlassene geistig-seelische Therapie ist häufig die Ursache von therapieresistenten Fällen, wie sie in der Praxis in nicht geringer Zahl vorzufinden sind.
Natürlich ist die gleichzeitige Beseitigung von heilungsblockierenden, bakteriellen Herden oder persistierenden Infekterregern unbedingt Voraussetzung, kann aber ohne gleichzeitige Beseitigung der Immunsuppression, die eben gerade auch mentaler Natur sein kann ! nicht erfolgversprechend sein. Wir sollten uns darüber klar sein, daß auf rein neuronalem Wege die NK-Zellfunktion massiv reduziert werden kann!
Ich halte es daher für sehr wichtig, die verbreitete und in ihrer Genese verständliche Antipathie und Ablehnung gegenüber der Integration jeglicher Form von psychotherapeutischen Maßnahmen aufzugeben und die Betroffenen differenziert über die Bedeutung ganzheitlicher Therapiemaßnahmen unter Integration geistiger und seelischer Therapieansätze zu informieren.
Eine Vielzahl von vorausgehenden Untersuchungen, und dies hat auch Frau Professor Scheibenbogen betont, hat belegt, daß wir fähig sind, gezielt und willentlich in autonome Funktionen durch konsequente Trainingsverfahren einzugreifen und selbst immunologische Leistungen außerordentlich positiv beeinflussen können, und dies ohne jeglichen Einsatz medikamentöser Unterstützung!
Die ablehnende Haltung gegenüber solch einem Procedere ist leider nicht selten Folge der letztlich unverantwortlichen Vorgehensweise schlecht informierter Ärztinnen und Ärzte, die Patienten mit CFS und Fibromyalgie zu unrecht psychiatrisieren, aber auch Folge einer immer noch weit verbreiteten Abwehr innerhalb der Bevölkerung, sich mit geistig-seelischen Prozessen und der eigenen, nicht selten traumatischen Vergangenheit, auseinanderzusetzen.
Hier, wo nicht selten die Wurzel für die Entwicklung späterer, chronischer Erkrankungen zu finden ist, bestehen nachvollziehbare Abwehrmechanismen, die es vorsichtig und im Einverständnis mit dem Patienten, zu überwinden gilt.
Wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Therapie von CFS und Fibromyalgie sind nur unter Integration auch geistig-seelischer Prozesse und einer wesentlichen Bewusstseinserweiterung bei den Betroffenen, aber auch bei der noch völlig unzureichend informierten Ärzteschaft zu erreichen.
Hier treffen wir häufig auf eine Form der Ignoranz, die Anlass zur Resignation sein könnte, gerade aber die dürfen wir nicht zulassen, da sie einer potentiellen Heilung im Wege steht und den „Arzt in uns selbst“ (Norman Cousin), jene Quelle der Selbstheilungskräfte, über die wir alle verfügen, empfindlich schwächen und schädigen kann.
während international Einiges in Gang kommt
wie z.B.
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Das Pathogen Recovery Project
januar13_1
Das MERIT-Projekt des Open Medicine Institute
juni13_1
Internationale Invest in ME Konferenz
kann man in Deutschland Folgendes im aktuellen Heft des Fatigatio lesen:
CFS/ME-Forum
Heft 33 / 2013
Seite 36-49
WISSENSCHAFT
Differentialdiagnose und Therapie bei CFS und Fibromyalgie
Die Bedeutung chronischer Stressbelastuntgen
Dr. Wolfram Kersten
A u s z ü g e
…. Eindeutige und vor allem anerkannte Diagnostische Kriterien für die Diagnose CFS oder Fibromyalgie gibt es nicht.
Ca 70-80 % der CFS-Patienten berichten über ein einschneidendes Ereignis, meist eine infektiöse Erkrankung mit schwerem oder protrahiertem Verlauf, infolge dessen sich die Klinische Symptomatik entwickelt hat.
Wer sein Augenmerk auf diese vermeintliche „Ursache“ lenkt, übersieht jene wesentlichen Faktoren, die erst verständlich machen, wie und warum sich die individuelle Erkrankung des Patienten so und nicht anders entwickelt hat.
Darum ist es von essentieller Bedeutung, sich mit der Biographie, der Familiären Belastung, den Wohnverhältnissen, dem beruflichen und privaten Umfeld derart auseinanderzusetzen, daß die entscheidenden Faktoren, die nach meiner Auffassung den Boden für die Entwicklung der Erkrankung an CFS oder Fibromyalgie geschaffen haben, deutlich werden.
Sehr häufig finden wir dabei leistungsorientierte und ehrgeizige Menschen mit perfektionistischem Anforderungsprofil, traumatische Kindheitserlebnisse, familiäre Komponenten, die einen erblichen Aspekt in Form von der Mutter vererbter defekter Mitochondrien erahnen lassen und vor allem, welcher Form und Genese auch immer, langwierige, das Individuum stets überfordernde stressorische Belastungen, die häufig infolge meist anerzogener Denk- und Verhaltensmuster, nicht einmal als solche wahrgenommen wurden!
Das Dilemma besteht darin, daß sich die meisten CFS- und Fibromyalgie-Patienten als „Opfer“ einer nicht selbst zu verantwortenden, aus „heiterem Himmel“, sich entwickelnden Erkrankung betrachten, die zunächst alles andere als eine somatoforme Störung oder gar psychiatrisch zu behandelnde Erkrankung ist und dennoch, auch wenn sich hier aufbrausender Widerstand artikulieren mag, eine Erkrankung, die von dem spezifischen Wesen und den typischen Persönlichkeitsmerkmalen der Erkrankten/des Erkrankten nicht zu trennen ist.
Daß hier ebenso genetische Faktoren wie … eine Rolle spielen bleibt unbestritten!
Wie bei allen Chronischen Erkrankungen, kommen wir ohne einen ganzheitlichen Ansatz in Diagnostik und Therapie, der Geist, Seele und Körper als untrennbares Kontinuum begreift, nicht weiter.
Die vielfältigen negativen Erfahrungen mit unwissenden, fehlinformierten und leider auch gleichgültigen Ärzten/ Ärztinnen, Gutachtern oder Beamten in diversen Behörden, mit unzureichender Diagnostik und daraus resultierenden Verlegenheitsdiagnosen wie „somatoforme Störung“ … machen verständlich, daß die Gruppe der CFS- und Fibromyalgieerkrankten, die dramatischer-weise immer größer wird, eine teilweise überzogene Abwehr gegenüber jedem, der die Erkrankung auf die Psyche reduzieren möchte, entwickelt haben.
Bei einer ganzheitlichen Betrachtung geht es aber nicht um Reduktion, sondern um Erweiterung des Blickfeldes, um dem Patienten nicht nur ein tieferes Verständnis für die Entwicklung seiner Erkrankung zu vermitteln, sondern ihm auch die Chance zu bieten, durch Therapeutische Maßnahmen auf allen eben möglichen und auch nötigen Ebenen, und somit auch auf geistig-seelischer Ebene, das für ihn optimal-mögliche Ergebnis zu erzielen.
Diagnostik Teil II – die körperliche Untersuchung
…
Die Erhebung eines Psychischen Befundes und Untersuchung auf reduzierten Antrieb, eventuell depressive Stimmungsphasen, resignative Denkmuster, Angst- und Panikgefühle, bestehende Isolierungstendenz, Flucht in Alkohol, Fernsehen im Übermaß, PC-Spiele ect., Rückzug aus dem Freundes- und Verwandtenkreis, auch die Frage nach dem Willen zur Gesundung ist außerordentlich wichtig.
Dabei geht es hier nicht um die Reduktion der klinischen Symptomatik auf einen nicht näher definierten Psychosomatischen Hintergrund, der ebenfalls gezielte Ursachen hätte und sich stets auf organischer Ebene manifestiert !, sondern darum jenes ganzheitliche Bild, von dem ich oben schon gesprochen habe, zu komplettieren, das für eine erfolgreiche Behandlung zwingende Voraussetzung ist.
Auch eine Spezialistin wie Frau Professor Scheibenbogen aus der CFS-Ambulanz der Charité in Berlin [Anm. es gibt dort keine „CFS-Ambulanz“] hat ja die enorme Potenz geistig-seelischer Faktoren bei der Verbesserung und Heilung immunologischer Defizite hervorgehoben!
Diagnostik Teil III – spezifische Labordiagnostik
hier beschreibt der Autor zunächst ausführlich Stress und seine Folgen
Machen wir uns klar, daß bei 100% der CFS und Fibromyalgiepatienten eine Störung der Nebennierenrinden- oder Nebennierenmarksfunktion (Adrenalin und Noradrenalin, sowie Dopaminspiegel) gefunden wird! … Es ist darum wichtig, die akute und chronische Stressreaktion des Organismus genauer zu verstehen. …
Die teilweise eklatanten individuellen Unterschiede [in der Stressreaktion] werden verständlich, wenn man die Funktion des Limbischen Systems und hier vor allem die der Zentren wie Amygdala, Hippocampus, Gyrus Cinguli und Hypothalamus besser versteht. So sind im Mandelkern (Amygdala) die emotionalen Begleiterscheinungen früherer z.B. traumatischer Erfahrungen gespeichert, so daß bei ähnlichen oder wiederholten Erfahrungen, die mit diesen, meist unbewußt gespeicherten, Informationen in Verbindung gebracht werden können, der Mandelkern (Amygdala) über den Hypothalamus, die zuvor beschriebene Hormonkaskade aktiviert.
Säulen der Differentialdiagnostik Teil IV – Technische Untersuchungen
HWS Instabilität
Schilddrüsen-Sonographie
HRV (Herz-Raten-Variabilität)
usw.
Ganzheitliche Therapie bei CFS und Fibromyalgie
Die Säulen der Therapie beruhen zunächst auf 2 fundamentalen Grundvoraussetzungen, ohne die alle anderen Maßnahmen in der Regel von geringem oder gar keinem Erfolg sind.
1) Körperlich-geistige Aktivität
Anpassung der körperlichen und geistigen Belastung (Pacing) an die momentan vorhandene mitochondriale Leistung, sprich Energiereserven. ….
2) Ernährungsumstellung (LOGI Diät)
3) Schlaf
4) Mikronährstoffe und Antioxidantien Therapie
5) Behandlung der NN-Unterfunktion
6) Physikalische Therapie durch Geräteeinsatz a) Intermittierende-Hypoxie-Therapie b) Biophotonentherapie mittels Flächenlaser
7) Immuntherapien – Anwendung von Rituximab ect.
… Inwieweit die von Frau Professor Scheibenbogen vorgestellte Rituximab-Therapie tatsächlich die kausalen Bedingungen dieser Immuninsuffizienz verändert, muß in Frage gestellt werden, da die ersten positiven Therapieergebnisse von einer Vielzahl von Rückfällen gekennzeichnet waren, was eine neue Therapiestrategie mit wesentlich längerer Anwendung dieser nicht nebenwirkungsfreien Substanz ! erforderlich macht.
Nach meiner persönlichen Auffassung kann ein solches Therapieregime alleine keinen langfristigen Erfolg mit sich bringen, wenn nicht gezielt die Ursachen der bestehenden Immuninsuffizienz gefunden und beseitigt werden. Insofern stufe ich auch die Immuntherapie nach Hilgers, die Makrophagenstimulation nach Dr. Meirleir, wie auch antivirale Therapiestrategien bei z.B. Viruspersistenz (Epstein-Barr und andere) als unzureichend dann ein, wenn sie nicht mit einer kausal-immunmodulierenden und immunstimulierenden Therapie verknüpft werden. Hier müssen vor allem detoxifizierende Maßnahmen (Umweltgifte, Schwermetalle) ergänzend und vorsichtig integriert werden.Stress - wesentlicher Faktor in der Entwicklung von CFS?
Zunächst muß klar sein, Stress ist stets eine individuelle und damit relative Überforderung. Hierbei spielen Persönlichkeitsstruktur und Genetik eine wesentliche Rolle. Hier eine Auflistung unterschiedlicher Stressfaktoren:
Entzug der Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Geborgenheit, Schlaf, Bewegungsfreiheit, körperliche Nähe du Wärme, Einsamkeit, Armut, existenziell bedrohliche finanzielle Schwierigkeiten, Sorgen und Problem jeder Art, verletzendes Verhalten anderer Menschen, Eintönigkeit, Ärger mit dem Partner oder belastendes Umfeld im Beruf, maßloser Wettkampf, Neid/Missgunst, Behinderung (Hör- oder Sehschaden) Isolation, Kündigung. Andauernde Leistungsüberforderung, Nachtarbeit, schweres Minderwertigkeitsgefühl, zu hohe eigene Ansprüche und Erwartungen, genauso wie absolute Überforderung durch zu hohe Anforderungen von außen, Schuldgefühle, Orientierungslosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Eile, Hetze, Zeitdruck, Arbeitsplatzwechsel, nicht gut vorbereitete Pensionierung, generelle existenzielle Ungewissheit, Mangel an vertrauen, Selbstzweifel, optische oder akustische Überreizung und viele mehr.
Die klinische Erfahrung zeigt zweifelsohne in nahezu allen Fällen von CFS und Fibromyalgie eine langjährige, individuell geformte Stressbelastung, die den „Nährboden“ für die Entwicklung dieser Multisystemerkrankung liefert! Darum sollten wir dem folgenden Therapiebaustein auch weit mehr Aufmerksamkeit als bisher üblich zukommen lassen.
8) Die Antistresstherapie
Jedwede Regeneration der Mitochondrialen Dysfunktion oder der in der Regel stets vorzufindenden Nebennierenunterfunktion scheitert, wenn nicht die zugrunde liegenden stressorischen Phänomene erkannt und gezielt behandelt werden.
Medikamentös können Unruhezustände, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen durch eine Vielzahl von natürlichen Substanzen positiv beeinflußt werden. …
Bei automoner Neuropathie, die in den meisten Fällen vorliegt, sind besonders Biofeedbackübungen, kombiniert mit spezifischen Atemtechniken bei konsequenter Anwendung, sehr hilfreich. …
Wegen der häufig reduzierten körperlichen Belastbarkeit sollten körperliche Entspannungsmethoden nur in Form des stillen Chi-Gong eingesetzt werden oder auch …
Zusammenfassung
Unbestritten ist, daß CFS und Fibromyalgie die Konsequenzen sogenannter Multisystemerkrankungen sind, die viele Organsysteme, und hier besonders auch die Mitochondriale Funktion, erfassen. Eine gezielte Ausschlußdiagnostik ist stets erforderlich, um andere schwere Erkrankungen, die die klinische Symptomatik von CFS kopieren können, auszuschließen.
Die klinische Erfahrung der letzten Jahre zeigte aber eines ganz besonders deutlich:
Die alleinige Konzentrierung auf die vermeintlich in der Mehrzahl der Fälle ursächlichen Virusinfekte diverser Natur oder z.B. eine chronische Borreliose, muß als unzureichend angesehen werden.
Bei allem Verständnis für eine in Kreisen der Betroffenen gewachsenen Abwehr gegen jede Form der „Psychologisierung oder Psychiatrisierung“, darf dies nicht dazu führen, die Augen davor zu verschliessen, daß in nahezu allen Fällen – sieht man von schweren genetischen Defekten und toxischen Erkrankungsursachen ab, die komplizierend nicht selten hinzukommen – dem Erkrankungsausbruch langjährige stressorsiche Belastungen diverser Natur vorausgegangen sind, die die Voraussetzung für die Entwicklung immunologischer Defekte wie z.B. das „Low-NK-Zell-Syndrom“
oder vorausgegangener Nebennierenunterfunktionen waren und sind.
Auch wenn sich mit dem oben genannten therapeutischen Spektrum häufig durchaus eindrucksvolle, therapeutische Erfolge erzielen lassen, ist die ganzheitliche Betrachtung auch Mitochondrialer Systemerkrankungen, eine conditio sine qua non, d.h. ein Übersehen dieser Zusammenhänge und eine darum unterlassene geistig-seelische Therapie ist häufig die Ursache von therapieresistenten Fällen, wie sie in der Praxis in nicht geringer Zahl vorzufinden sind.
Natürlich ist die gleichzeitige Beseitigung von heilungsblockierenden, bakteriellen Herden oder persistierenden Infekterregern unbedingt Voraussetzung, kann aber ohne gleichzeitige Beseitigung der Immunsuppression, die eben gerade auch mentaler Natur sein kann ! nicht erfolgversprechend sein. Wir sollten uns darüber klar sein, daß auf rein neuronalem Wege die NK-Zellfunktion massiv reduziert werden kann!
Ich halte es daher für sehr wichtig, die verbreitete und in ihrer Genese verständliche Antipathie und Ablehnung gegenüber der Integration jeglicher Form von psychotherapeutischen Maßnahmen aufzugeben und die Betroffenen differenziert über die Bedeutung ganzheitlicher Therapiemaßnahmen unter Integration geistiger und seelischer Therapieansätze zu informieren.
Eine Vielzahl von vorausgehenden Untersuchungen, und dies hat auch Frau Professor Scheibenbogen betont, hat belegt, daß wir fähig sind, gezielt und willentlich in autonome Funktionen durch konsequente Trainingsverfahren einzugreifen und selbst immunologische Leistungen außerordentlich positiv beeinflussen können, und dies ohne jeglichen Einsatz medikamentöser Unterstützung!
Die ablehnende Haltung gegenüber solch einem Procedere ist leider nicht selten Folge der letztlich unverantwortlichen Vorgehensweise schlecht informierter Ärztinnen und Ärzte, die Patienten mit CFS und Fibromyalgie zu unrecht psychiatrisieren, aber auch Folge einer immer noch weit verbreiteten Abwehr innerhalb der Bevölkerung, sich mit geistig-seelischen Prozessen und der eigenen, nicht selten traumatischen Vergangenheit, auseinanderzusetzen.
Hier, wo nicht selten die Wurzel für die Entwicklung späterer, chronischer Erkrankungen zu finden ist, bestehen nachvollziehbare Abwehrmechanismen, die es vorsichtig und im Einverständnis mit dem Patienten, zu überwinden gilt.
Wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Therapie von CFS und Fibromyalgie sind nur unter Integration auch geistig-seelischer Prozesse und einer wesentlichen Bewusstseinserweiterung bei den Betroffenen, aber auch bei der noch völlig unzureichend informierten Ärzteschaft zu erreichen.
Hier treffen wir häufig auf eine Form der Ignoranz, die Anlass zur Resignation sein könnte, gerade aber die dürfen wir nicht zulassen, da sie einer potentiellen Heilung im Wege steht und den „Arzt in uns selbst“ (Norman Cousin), jene Quelle der Selbstheilungskräfte, über die wir alle verfügen, empfindlich schwächen und schädigen kann.
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