Andauernde Schmerzen nach LONGO-OP

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Hallo an alle!

Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, denn seit 1 Jahr und 3 Monaten habe ich Schmerzen und weiß nicht was ich noch tun kann.

Im Oktober 2009 wurde ich an inneren Hämorrhoiden 3. Grades nach der LONGO-Methode operiert. Leider habe ich jetzt, nach 1 Jahr und 3 Monaten immer noch Schmerzen im Enddarm.
Der Chirurg, der operiert hat, betonte nur immerzu, dass die OP gut verlaufen wäre und er nichts feststellen kann. Er hat mir immerzu nur Schmerzmittel verschrieben und nach 3 Minuten war ich wieder raus aus der Praxis. Er hat leider kein Interesse mir zu helfen.
Im September 2010, nach fast 1 Jahr, habe ich eine zweite Meinung bei einem anderen Chirurgen eingeholt. Eine Spiegelung hat ergeben: In 7 cm Höhe vom Darmausgang, linksseitig, eine überdimensionale Narbenbildung. Zusätzlich wurde wenig später ein MRT Kleines Becken gemacht: es besteht keine überlappende Narbenbildung nach außen und keine sichere Signalveränderung im Weichteilbereich.
Der 2. Chirurg sagte mir: es ist a) nichts Schlimmes, aber er kann b) nicht viel für mich tun. Ich soll mich menthal darauf einstellen und es aussitzen. Irgendwann würde es von selbst besser. .................:-((

Die Schmerzen begleiten mich täglich, setzen mal 3 Tage aus und gehen dann für mehrere Wochen weiter und so geht das seit der OP. Ich bekam Unmengen von Rezepten für Schmerzmittel, aber keine wirkliche Hilfe.
Es ist ein bohrender, drückender Schmerz, als ob der Darm etwas abstoßen will und nicht kann. Über Nacht geht der Schmerz weg und kommt früh/vormittags spätestens nach dem Stuhlgang wieder. Ist der Stuhl besonders weich/durchfallartig, dann ist der Schmerz schlimmer. Ist der Stuhl relativ fest, dann ist der Schmerz geringer. Nun habe ich schon die natürliche Hocksitzhaltung probiert, es bleibt alles unverändert.
Außerdem ist noch ein Nerv betroffen, der links vom Darmende bis nach vorne in den linken Schambereich ausstrahlt und schmerzhaft auf Berührung (Waschen/Toilettengang) reagiert. Es reicht schon die Kleidung ruckartig hochzuziehen, sofort tut der Nerv weh.
Linderung verschafft das Sitzen auf der Toilette, weil dabei der Darmausgang etwas auseinandergezogen ist. Daraufhin habe ich ein Kosmetiktuch mit Kamillentinktur + grüne Heilsalbe direkt vor den Darmausgang positioniert, um diese Position etwas nachzuahmen. Das hilft kurzzeitig, aber ist nicht von Dauer.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch tun soll und der andauernde Schmerz macht mich langsam unruhig. Für jeden Tip wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Viele Grüße von Sissi13.
 
andauernde Schmerzen nach LONGO-OP

Hallo, sind denn alle diese Klammern sicher raus?

Die Klammern werden innerhalb 4-6 Wochen abgestossen

Wer hat denn operiert, hat da einer geübt?

In den bisher veröffentlichten Studien hat sich gezeigt, dass die LONGO-Operation keine einfache Operation ist, sondern dass die Operateure bereits einige Erfahrung haben müssen, damit wenig Komplikationen und gute Ergebnisse auftreten.

Quelle:
LONGO
Überdimensionale Narbenbildung? Da sollte doch nur ne kleine narbe rundrum sein?

Vielleicht hilft ein bisschen Beckenbodentraining, zur Durchblutung?
Liebe Grüße
Datura
 
andauernde Schmerzen nach LONGO-OP

Hallo,

angeblich wären alle Klammern raus. Der Chirurg, der operiert hat, sagte zuerst, dass die Klammern binnen 12 Wochen den Darm von selbst verlassen.
Nachdem ich immer wieder wegen Schmerzen kam, meinte er später, es würde bis zu 6 Monate dauern und zu einem noch späteren Zeitpunkt räumte er plötzlich ein, dass die Klammern 1 Jahr verbleiben könnten.........
Das klang für mich wenig vertrauenerweckend.
Meine Frauenärztin hatte in 10/2010 noch Klammern gesehen, hat extra Ultraschall gemacht.

Der Chirurg wurde mir empfohlen, eben weil er Erfahrung damit hätte. Na ja......

Viele Grüße - Sissi13.
 
Das klang für mich wenig vertrauenerweckend.

Das klänge für mich auch nicht vertrauenerweckend!

Was sagen denn die Herrschaften, wie man genau beweisen kann, dass alle Klammern raus sind? Eine Röntgenaufnahme wäre glaub beweisend, sprich die Herrschaften doch mal darauf an!
Und ich denke, das könnte die Schmerzen erklären.
Liebe Grüße
Datura
 
Hallo Sissi13, die von Dir geschilderten Probleme nach der Longo-OP könnten von mir geschrieben sein. Ich hatte die OP im März 2010 und leide seitdem schrecklich. War schon in mehreren proktologischen Abteilungen von großen Kliniken und alle sagten, ich soll abwarten, es kann sich noch bessern. So lange ich im Bett liege nachts ist alles OK, aber wenn ich aufstehe geht es schon los. Nach dem sofort folgenden ersten Stuhlgang wird es noch schlimmer. Habe oft 5 Stuhlgänge nach einander an einem Morgen. Wenn ich es mal schaffe, etwas "verstopft" zu sein, sind die Probleme weniger schlimm. Aber das ekelhafte Gefühl im Enddarm als wenn da eine ständige Schwellung oder Fremdkörper wäre, geht nie ganz weg. Mein Leben ist total eingeschränkt, auch wegen der häufigen Stuhlgänge mit sofortiger Entleerungsnot. Ich weiß auch nicht mehr weiter u. habe mich mit der Krankenkasse in Verbindung gesetzt und mir wurde geraten, wegen eines evtl. Arztfehlers die Ermächtigung zur Einholung sämtlicher Befunde zu geben. Das habe ich heute nun fertig gemacht. Aber helfen tut mir das auch nicht. Habe nächste Woche schon wieder Termin bei Proktologen in nächster Großstadt, weil die Beschwerden seit 2 Tagen wieder extrem sind. Ich kann allen nur von dieser OP-Methode abraten!! Sie ist gut, wenn alles gutgeht, aber wehe, der Operateur macht einen Fehler, die Klammernaht sitzt und kriegt man nicht mehr so leicht raus. Bei mir sitzt die Klammernaht zu tief im Gewebe mit vielen Nervenbahnen, deswegen spüre ich die Symptome so stark. Wünsche Dir alles Gute, lass mir wissen, wie es bei Dir weitergeht.
 
Hallo Inge!

Vielen lieben Dank für Deine Worte, helfen können sie mir nicht, aber es tröstet ein wenig, wenn man nicht alleine ist mit diesem schmerzhaften Ungemach.
Eine Frau, die am selben Tag wie ich ebenso operiert wurde, ist seit 6 Wochen nach der OP schmerzfrei und schüttelt nur den Kopf. - Wir haben noch Kontakt zueinander.
Also muss bei uns beiden der Arzt keine glückliche Hand gehabt haben. Ich war seine 12. und letzte OP an dem Tag, war kurz vor Mittag fertig. Der Arzt wollte sicher zum Mittagessen..................
Ich war gestern bei meinem Hausarzt, wo nun alle Befunde liegen. Er lächelt nur, meint, es steht nirgends etwas lebensbedrohliches in den Befunden und ich soll es doch einfach aussitzen.
Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll darüber. Schmerz ist in den Augen der Ärzte keine Krankheit, demnach nicht so schlimm und man muss damit selber fertig werden.
Nach nun 1 1/2 Jahren nach der OP geht es mir keinen Deut besser. Ich kann Dir leider nichts Gutes vermelden. Schmerzmittel habe ich längst abgesetzt. Ich sehe zu, dass ich halb verstopft bin, dann geht es gerade so, aber die Schmerzen kommen täglich wieder.
Diese Schmerzen rauben einem jede Kraft, wie es weitergehen soll weiß ich auch nicht. An eine Narbenkorrektur will der Chirurg nicht ran, es bringt angeblich nicht den gewünschten Erfolg...............
Ich wünsche Dir dennoch alles Gute und gute Besserung, liebe Inge.
Viele Grüße von Sissi13.
 
Hallo Sissi,

ich habe mich gefreut von Dir zu hören. Ich habe NACH der OP in verschiedenen Foren gesucht und viele Leidensgenossen nach der Longo-OP gefunden. Leider ist man erst hinterher so schlau u. sieht sich solche Foren an.
Ich mache genau diesselben Erfahrungen wie Du. Die Ärzte sind alle sehr nett, aber wirklich helfen will oder kann keiner. Ein Proktologe sagte, wenn es Darmkrebs wäre, würde er mich sofort operieren, keine Frage, aber dies ist nicht lebensbedrohlich....
Ich war für die Longo-OP erst als letzte am Nachmittag geplant, dann kam plötzlich um 11.30 Uhr die Schwester und sagte, jetzt hat er einen Moment Zeit und "wir schieben Sie schnell ein". Ich weiß noch, dass ich deswegen beunruhigt war, weil ich noch dachte, so kurz vor Mittag?? Mein Bauchgefühl hatte recht...
Bis auf einen sagten auch mir alle Ärzte, dass eine weitere OP das noch verschlimmern könnte. Ein Proktologe in München sah sofort, dass die Klammernaht zu tief sitzt (direkt über der Linea Dentata, sie müßte aber 3 bis 5 cm darüber sein) und meinte mindestens 6 Monate postoperativ zu warten, dann könnten wir nochmal darüber sprechen und man könnte in dem Klinikum die Klammernaht herausoperieren, warnte mich aber sogleich, dass es sich hier um einen großen Eingriff handelt. Da mir die anderen Ärzte alle davon abgeraten haben und er selbst sagte, dass es ein großer Eingriff sei, schrecke ich noch davor zurück.
Ja, auch das halb verstopft sein nützt nicht immer. Zur Zeit habe ich von dem Moment, an dem ich morgens aufstehe, das Gefühl, als klemmt etwas im After und es brennt dazu. Deshalb nun am Montag schon wieder ein Trip zum Proktologen, damit nicht noch was anderes wie Analabszess o.ä. dahintersteckt.
Auch mich macht das alles sehr fertig, man bekommt es nicht mehr aus dem Kopf, ganz einfach, weil man das Gefühl ständig spürt.
Ich habe letztes Jahr eine Internet-Seite gefunden, es gibt in Wien das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Sie haben sich darauf spezialisiert, solche Klammernähte wieder herauszuoperieren. Sie nennen das "Agraffektomie". Prof. Dr. Max Wunderlich war maßgeblich daran beteiligt, wie ich gestern sah, ist er nun anscheinend im Ruhestand, denn er ist nicht mehr im Team des Krankenhauses. Aber es gibt einen neuen Leiter dieser Abteilung. Ich habe mir schon überlegt, mich zwecks evtl. möglicher Informationen dorthin zu wenden. Es muß doch aber auch hier in Deutschland ein Krankenhaus geben, welche auf solche OPs spezialisiert sind, denn sie bedarf sehr erfahrener Operateure. Geb mal die Begriffe oben in Google ein und Du kommst automatisch auf die Seiten. Ich habe zu dieser Thematik allerdings bis jetzt keine deutsche Webseite gefunden. Hier rühmen alle Ärzte die, ach, so tolle schmerzfreie Longo-OP.
Wo wohnst Du eigentlich und in welcher Gegend wurdest Du operiert? Ich selbst bin in der Region Nürnberg und wurde in einem Kreiskrankenhaus auf dem Land operiert. Würde ich nie mehr machen, das gehört in Hände von geübten Experten. Würde gerne wieder von Dir hören, es hilft wenigstens seelisch.
Liebe Grüße,
Inge
 
Hallo Inge!

Schön wieder von Dir zu hören.
Ich wohne 70 km nördlich von Erfurt, also in Nordthüringen. Operiert wurde ich in Sondershausen, einer mittleren Kreisstadt in Thüringen. Vielleicht hätte ich ins Darmzentrum Erfurt zur OP gehen sollen. Aber mein Hausarzt hat mir den Chirurgen empfohlen, er wäre wortkarg aber gut. Mein Hausarzt hatte bei dessen Vater Vorlesungen, na ja, wie das so ist mit dem Empfehlungen.
Ich für meinen Teil lasse nicht mehr dran rumschnippeln. Von dem Krankenhaus in Wien und dem Prof. habe ich auch schon gelesen. Kommt für mich aber eher nicht in Frage.
Narben können sehr lange sehr weh tun, ich versuche das auszusitzen und es ein gut Teil meinem Körper anzuvertrauen zu heilen und das braucht Zeit. Aber mit wem ich auch gesprochen habe, von einer 2. OP rät jeder ab.
Gerade diese Kälte jetzt ist Gift für unsere Hintern.
Es gibt Tage, wo ich die Schmerzen weniger spüre und deshalb hoffe ich, dass irgendwann dieser Zustand überwiegen kann bis es endlich geheilt ist.
Liebe Inge, ich wünsche Dir alles Gute und baldige Besserung -

viele Grüße von Sissi.
 
Hallo Sissi und Inge, habe nach langer Suche endlich jemanden mit den gleichen Problemen gefunden. Hoffentlich erreicht Euch meine Nachricht auch. Ich bin vor 13 (dreizehn!!!) Jahren nach Longo operiert worden und leide seitdem unter Schmerzen und Enddarmbeschwerden. Die Schmerzen ziehen links in die Leiste. Oft brennt es im Enddarm oder es drückt oder oder... Habe ständig Probleme und Schmerzen. Sämtliche Proktologen, die ich aufgesucht habe, können nichts feststellen. Es herrscht die Meinung vor, dass bei der OP Nerven beschädigt wurden. Auch ich habe fast ständig Stuhldrang und das Gefühl der unvollständigen Entleerung. Habe auch oft 5 - 7 x Stuhlgang, oft nur kleine Mengen. Bei mir ist es auch so, je dünner der Stuhl, desto mehr Probleme. Habe schon mal das Phänomen gehabt, dass nach einer proktologischen Untersuchung die Schmerzen sofort weg waren (und für ein paar Tage auch wegblieben). Bei mir hatten sich auch einige Klammern nicht von selbst gelöst - diese wurden dann aber in einem weiteren kleinen Eingriff entfernt. Es sind jetzt wohl keine mehr vorhanden. Aber nach 13 Jahren sind die sicherlich auch nicht mehr aufzufinden. Ich kann Euch sagen, dass mein Leben dadurch unheimlich beeinträchtigt ist. Habe keine Lust mehr irgendwo hinzugehen. Auch hatte ich vor 3 Monaten eine Divertikulitis, die mit Antibiotikum behandelt wurde. Danach sind die Schmerzen noch viel schlimmer geworden. Jetzt muß ich deswegen auch noch zur Darmspiegelung, wo ich sowieso so ängstlich geworden bin seit der Hämorrhoiden-OP. Bleibt ja wohl auch nicht aus bei den langjährigen Schmerzen. Manchmal hilft mir eine Insidon-Tablette, die mich ein wenig entspannt. Aber die Schmerzen sind eigentlich immer in meinem Kopf. Operieren lasssen würde ich mich auf gar keinen Fall mehr. Wer weiß, welche Komplikationen danach entstehen ..... Würde mich freuen, von Euch zu hören.
Bis hoffentlich bald LG Angie
 
Hallo Inge,

auch wenn Du das vllt. nie lesen wirst: Dein Beitrag ist wirklich sehr hilfreich.
Ich habe bei Google einen Artikel dazu gefunden.

https://docs.google.com/viewer?a=v&...HD0VF7&sig=AHIEtbRtaY6luFWjrwXnaae763bFHYaQBw

Nun, ich hätte nicht das Geld, um nach AT zu fahren - aber es muss doch auch hier in DE Experten geben...

Meine OP nach Longo ist eine Woche her.
Leider habe auch ich die kritischeren Beiträge erst hinterher gefunden...
Ich hätte hellhörig werden müssen, als der Arzt beim Erstkontakt nicht von der Idee begeistert war, dass ich mich im Internet schlau machen würde.

Aber er hat den Satz: "Nicht alles, was man im Internet list, stimmt." war so nett formuliert, dass ich über den Inhalt dieser Aussage hinwegsah.

Das Netz ist die einzige Mgkt für uns Patienten, an Infos zu kommen.

Ich ahne auch, dass ich dieses merkwürdige Gefühl im Analkanal nicht mehr loswerde. Ob das mit dem ständigen u. unkontrollierbaren Stuhldrang wirklich nochmal aufhört, kann ich auch nicht recht glauben...

Mein Analkanal fühlt sich extrem manipuliert an. Tja, und die Marisken - um die es mir ging - die haben sie überhaupt nicht entfernt.

Hoffentlich gibt es hier in DE einen weiteren Experten. Vllt. kontaktiere ich diese Klinik mal...

Wer Hämorrhoiden hat: Die THD-Methode ist die derzeit beste. Es gibt ein YT Video dazu. Da wird nix weggeschnitten... Da ist die Longo - Methode im Vgl. wirklich brachial... Im Netz findet man eine Webseite, die Kliniken nennt, in denen THD angewandt wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl dieser Beitrag schon einige Zeit her ist, möchte ich trotzdem mal meine Erfahrungen mit meiner OP nach Longo teilen. Einfach aus dem Grund, weil ich vor meiner OP auch viele Beiträge wie deinen im Internet gelesen habe, und schon kurz davor war, mit den Hämorrhoiden-Problemem weiterzuleben und auf eine OP zu verzichten. Und ich bin so froh, dass ich den Schritt trotzdem gewagt habe:

Schon seit meiner Kindheit bin ich Hämorrhoiden-geplagt. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass ich als 6-jährige weinend auf der Toilette saß, weil es so weh getan hat. Mit Salben, Zäpfchen und vor ca. 3 Jahren veröden schleppte ich mich so durchs Leben, nun bin ich 28.

Ein erneuter Besuch beim Hausarzt wegen Beschwerden mit den fiesen Dingern schockierte mich. Die Ärztin meinte, es würde so aussehen, als dass da nichts mehr zu machen ist, das müsste endlich mal operiert werden, ich sollte mich im Krankenhaus in der Chirurgie vorstellen. Das tat ich einige Wochen später. Dort wurde mir der Verdacht der Hausärztin bestätigt. Hämorrhoiden 2-3 Grades, die operiert werden müssten. Ich bekam gleich einen OP Termin, bis dahin sollte ich mit Salben und Zäpfchen die Beschwerden lindern.

Am OP Tag musste ich nüchtern im Krankenhaus erscheinen. Ich hatte im Vorfeld Aufklärungsgespräche mit dem Chefarzt und der Narkoseärztin, bei denen mir alle möglichen Komplikationen aufgeführt wurden, was alles passieren könnte: Inkontinenz, Nervenschäden, und und und. Aber mir war das zu diesem Zeitpunkt relativ egal, mit den andauernden Beschwerden konnte und wollte ich so nicht weiterleben. Die untersuchenden Ärzte empfahlen mir die OP nach Longo, da meine Hämorrhoiden anscheinend perfekt für diese Methode liegen würden.

Ich hatte mich für eine Vollnarkose entschieden, ich wollte nichts davon mitkriegen. Nach der OP im Aufwachraum hatte ich dank Schmerzmitteln nur leichte Schmerzen mit einem starken Druckgefühl. Die Schwestern dort pumpten auch nochmals Schmerzmittel in mich rein, so dass es für mich erträglich war. Am Abend nach der OP wurde die Tamponade gezogen. DAS waren Schmerzen, jedoch nur sehr kurz, der Schmerz klang schnell wieder ab. Ich sollte ganz normal weiteressen, keine Schonkost. Sobald ich das erste mal Stuhlgang gehabt hätte, könnte ich schon nach Hause gehen, so die Ärzte.

Nun habe ich jedoch einen sehr trägen Darm, der wegen der Narkose erst einmal 3 Tage komplett den Dienst verweigerte. Ich quälte mich mit Krämpfen und Blähungen rum, die aber nie den Weg nach draußen fanden. Es war kaum noch erträglich, ich bat die Schwestern um etwas linderndes. In den 3 Folgetagen wurde ich mich Abführmitteln, Blähungs-lindernden Mitteln und Stuhlweichmachern vollgepumpt, nichts passierte, ich hatte das gefühl, es würde mich bald zerreißen. Am 4. Tag setzte dann endlich die Wirkung der ganzen Mittel ein und ich hatte 8 Tage lang Durchfall, was den Heilungsverlauf der Naht nicht unbedingt beschleunigte. Ich wurde zwar aus dem Krankenhaus entlassen, mein Freund war ab da jedoch die Toilette (bis zu 8 Mal am Tag Durchfall). Ich konnte anfangs auch kein Gefühl dafür entwickeln, was da kam, war es nur ein Wind, oder wieder Durchfall, oder aber ganz normaler Stuhl? Hatte schon Befürchtungen, dass das so bleibt!

Da ich sowieso nie harten Stuhl hatte, habe ich in Eigenentscheidung die Weichmacher (Laxofalk), die ich laut Ärzten unbedingt nehmen sollte, weggelassen, und erst ab da konnte ich Tag für Tag eine Besserung spüren. Der Stuhlgang wurde täglich besser, nach ca. 2 Wochen musste ich nur noch 3 mal täglich die Toilette aufsuchen.

4 Wochen nach der OP bin ich wieder zur Arbeit gegangen, sitzen war ohne Probleme möglich, keine Schmerzen mehr, nicht mal beim Stuhlgang, kein Widerstand mehr, kein Pressen mehr nötig, eine unglaubliche Erleichterung, verglichen mit vor der OP! Auch das Empfinden, was sich da jetzt anbahnt, also ob nur ein Wind oder Stuhl habe ich komplett wieder.

Fazit ist, ich bin so froh, dass ich mich für die OP entschieden habe! An meine Leidenszeiten erinnern mich nur noch zwei kleine Marisken, die aber keine Beschwerden verursachen und mit denen ich gut leben kann. Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu wagen. Logisch können Komplikationen auftreten, aber ich bin mir sicher, dass die OP-Methode nicht mehr eingesetzt werden würde, wenn das nicht nur Einzelfälle wären!
 
andauernde Schmerzen nach LONGO-OP

Das ist leider eine völlig falsche Information durch das Arztpersonal, die Klammern gehen teilweise, wenn überhaupt ab und sind verantwortlich für quälende Sitz- Liegebeschwerden usw. Die Klammern überwachsen, können sogar sehr weit in der Muskelschicht des Darmes drinstecken und Nerven ärgern.
Beim MRT sieht man nach fast 4 Jahren bei mir das Nahtmaterial liegen fast alles drin und ich habe das schriftlich. Außerdem schimmern die Titanklammern (diese z. geringen Teil aus dazu auch aus Nickel und Chrom bestehen) nach Jahren kaum noch durch. Sie können aber wie spießen, pieksen und wulstig wie ein Strunk an der Naht umwachsen sein.
Auf Toilette kann man sich einen Wassereinlauf bereiten, dann den Finger eincremen und vorsichtig tasten und die Stachel fühle ich heute noch und das schmerzt, wenn ich lange im Pkw o.a. sitze.
Hinterher tuen sich die Ärzte schwer, aber es gibt Möglichkeiten zur Klammerentfernung.
Nachfolgender Text, wenn möglich: Ich hoffe, dass es gestattet ist den Text hier anzugeben (ich möchte nichts verkehrt machen), weil ich nur das Gefundene weitergeben möchte und dankbar bin, dass sich Menschen, Professoren und Doktoren mit dem Problem befassen, da die Lebensqualität so sehr leidet. Dankeschön.

Agraffektomie nach distalen rektalen Staplereingriffen
Seit ihrer ersten Einführung ist die Stapler-Hämorrhoidopexie (SHP), auf der Basis der rektalen Stapler-Mukosektomie, eine weithin akzeptierte und empfohlene Methode bei Hämorrhoiden dritten Grades geworden, obwohl diese Technik ursprünglich zur Behandlung eines rektalen Mukosaprolapses [1, 2] beschrieben wurde.
Die geringeren postoperativen Schmerzen und der kürzere Krankenhausaufenthalt machen die SHP im Vergleich zur konventionellen Hämorrhoidektomie zu einer empfohlenen operativen Maßnahme. Obwohl ein kürzlich veröffentlichter Review aufzeigte, dass es keine überzeugenden Belege für einen Langzeitvorteil der Staplermethode gibt, ist die Akzeptanz bei den Patienten hoch [3]. Die Stapler-Hämorrhoidektomie kann als eine gut etablierte Methode mit relativ niedrigen Komplikationsraten angesehen werden. Bei entsprechender Indikation wird sie als Methode erster Wahl in Bezug auf postoperative Schmerzen empfohlen [4]. Es wurden jedoch auch schwere und lebensbedrohliche Komplikationen beschrieben.
Nach einer rektalen Stapler-Mukosektomie bei Hämorrhoiden wurden verschiedene Folgekomplikationen beschrieben, die zur Reintervention [5, 6] führen können. Die häufigsten Gründe dafür nach einer SHP waren rezidivierende Knoten/persistierende Marisken, anhaltende anale Schmerzen, postoperative Blutungen sowie anale Fissuren [7, 8].
In der Regel verbleiben nach einer SHP keine Klammern, da diese an der mukosalen/submukosalen Ebene befestigt und während der Wundheilung abgestoßen werden. Allerdings hat sicherlich jeder SHP-erfahrene Chirurg bei Follow-up-Untersuchungen schon einmal verbliebene Klammern gefunden. Die Ursache liegt offensichtlich darin, dass die sog. SHP nicht nur Mukosa/Submukosa entfernt, sondern dass manchmal unabsichtlich eine partielle oder vollständige Exzision der Rektumwand durchgeführt wird, bei der die Klammern tiefer an den Muskelschichten der Rektumwand befestigt werden. In diesem Zusammenhang verwundert es nicht, dass vergleichbare Komplikationen auch nach einer STARR-Operation („stapled transanal rectal resection“) beschrieben werden. Obwohl bei der STARR-Methode die gesamte Rektumwand reseziert wird, sind die postoperativen Komplikationen mit denen der SHP vergleichbar. Daher wurden auch Publikationen zur Agraffektomie nach einem STARR-Eingriff, die während der Literatursuche gefunden wurden, in die Untersuchungen miteinbezogen. Die Agraffektomie ist eine potenzielle Behandlungsmethode bei persistierenden Beschwerden nach einer SHP.
» Bei der Agraffektomie werden die verbliebenen Klammern beseitigt
Bei diesem Verfahren werden die verbliebenen Klammern beseitigt. Dieser erneute operative Eingriff kann von der Beseitigung der Klammern mittels eines Anoskops bis hin zum Entfernen der gesamten Staplernaht mit dem umgebenden Narbengewebe reichen.
Dieser Review soll einen Überblick über die veröffentlichten Daten zur Agraffektomie geben und ihre potenzielle Rolle im Hinblick auf die Behandlung von Komplikationen nach einer SHP untersuchen.
Definition
Für den Terminus Agraffektomie („agrafe“, franz.: Klammer) gibt es keine schlüssige Definition. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Schreibweisen. Während die französische Bezeichnung „agrafe“ lautet, wird auch „agraffe“, „agraphe“ oder „agrapphe“ verwendet.
Es existieren veröffentlichte Berichte über unterschiedliche Methoden und chirurgische Details der Klammerentfernung. Die Mehrzahl der Autoren berichtet über die Entfernung einzelner Klammern, welche in die sensitive Mukosa unterhalb der Linea dentata [9, 10] platziert wurden. Andere Berichte beschreiben eine anspruchsvollere Technik zur Entfernung der kompletten zirkulären Staplernaht der Anastomose, gefolgt von einer neuen handgenähten Anastomose [11, 12].
Eine große Zahl der Patienten klagt
über nicht näher spezifizierte Beschwerden
nach einer SHP [5]. Diese Symptome
schließen anale Irritation oder persistierendes
Jucken ein. Garg et al. berichteten
über einen Patienten mit analer Irritation
und Druckgefühl mit moderater
bis schwerer Intensität 6 Monate nach
der SHP. Der Patient unterzog sich einer
Agraffektomie. Die Follow-up-Untersuchungen
ergaben eine Verbesserung der
Symptome. Irritation und Druckgefühl
hatten sich gebessert und traten nur noch
1- oder 2-mal täglich [10] auf. Auch hatte
der Patient keinen Ausfluss mehr.
Schmerzen
Ein häufiges Problem nach einer SHP stellen
postoperative Schmerzen dar. Diese
werden oftmals als Grund für eine Reoperation
genannt. Die Inzidenz der Schmerzen
nach einer SHP liegt zwischen 0 und
28% [4, 23, 24]. Meist treten sie als Folge
einer Platzierung der Staplernaht in
das Plattenepithel des Analkanals unterhalb
der Linea dentata auf [25]. Andere
Gründe für persistierende postoperative
Schmerzen wurden jedoch bei Patienten
berichtet, bei denen sich die Staplernaht
oberhalb der Linea dentata befand. In diesem
Zusammenhang steht ein erhöhter
Sphinktermuskeltonus im Verdacht, den
persistierenden Schmerz zu verursachen.
Schon im Jahr 2000 stellten Cheetham
et al. [7] die Hypothese auf, dass eine Fibrose
um die Klammern herum die Nervenenden
oberhalb des M. puborectalis
chronisch stimuliert, welche dem zentralen
Nervensystem den Defäkationsdrang
übermitteln. Natürlich müssen auch andere
koexistierende anorektale Störungen
(Spasmus des M. puborectalis, Analfissur,
Entzündungen), die von der Hämorrhoidopexie
nicht betroffen waren, als Ursache
für starke Schmerzen berücksichtigt
werden.
» Postoperative Schmerzen
stellen ein häufiges Problem
nach einer SHP dar
Ielpo et al. [13] entfernten Klammern bei
3 Patienten mit starken Schmerzen nach
einer SHP. Allerdings brachte der Eingriff
nur einem Patienten eine Schmerzlinderung.
Brusciano et al. [8] führten
eine Agraffektomie bei 13 Patienten mit
Schmerzen oder Blutungen durch und geben
lediglich an, dass die Mehrzahl dieser
Patienten eine Schmerzlinderung erfuhren.
De Nardi et al. beschrieben den Fall
eines Patienten, der nach einem Vollwandstaplereingriff
(STARR) über Schmerzen
sowie schmerzhafte Darmkrämpfe und
Stuhldrang klagte. Bei der rektalen Untersuchung
wurde der Schmerz durch die
Palpation des Sphinkters ausgelöst und
verschlimmert. Eine Proktoskopie zeigte
mehrere zurückgebliebene Klammern etwa
2 cm oberhalb der Linea dentata. Die
Klammern wurden entfernt und die Symptome
verschwanden [26].
Bei Schmerzen nach einer SHP werden
verschiedene Behandlungsoptionen
empfohlen. Neben den gängigen Verfahren,
wie die Dilatation des Sphinktermuskels
oder Botoxinjektionen, wird
auch die Entfernung der Staplernaht angegeben
[19]. Manche Autoren führen
aus, dass schmerzhafte zurückgebliebene
Klammern entfernt werden mussten,
wenn sie zu nah am sensitiven Epithel
gelegen waren oder eine Entzündung
im Rektum verursacht hatten [8,
20]. Schmerzen nach der Stuhlentleerung
sind eine spezifische Komplikation der
zirkulären Stapleranopexie und betreffen
nur einen kleinen Prozentsatz der Patienten.
Männer mit einem hohen analen
Sphinkterdruck scheinen das größte Risiko
zur Entwicklung dieser Komplikation
[27] zu haben. Obwohl die genaue Ätiologie
unklar bleibt, ist es wahrscheinlich,
dass die rektale Compliance genauso betroffen
ist wie die analen Sphinktermuskeln.
Hinsichtlich chronischer Schmerzen
nach einem STARR-Eingriff stützte Boffi
die von Cheetham et al. aufgestellte These,
dass eine Fibrose um die Klammern herum
nach einem distalen rektalen Staplereingriff
wahrscheinlich die sensorischen
Nervenenden auf der Höhe des M. puborectalis
reizt und so eine Pudendus-Neuropathie
mit darauffolgender chronischer
Proktalgie [15] erzeugt.
Wenn die transanale Elektrostimulation
zur Behandlung von Proktalgie eingesetzt
wird, sollte eine Agraffektomie vor
der Elektrostimulation erfolgen, um rektale
Verbrennungen als Folge des Kontakts
der endoanalen Sonde mit den verbliebenen
Klammern zu verhindern.
Stuhldrang und Inkontinenz
Eine weitere häufig beobachtete Komplikation
ist imperativer Stuhldrang, sog.
Urge-Inkontinenz [25]. Diese Problematik
verschwindet i. d. R. innerhalb der ersten
Wochen nach dem Eingriff. Allerdings
kann sie in einigen Fällen persistieren.
Stuhldrang wurde sehr früh nach der Ein-
führung von SHP berichtet und wird in
3–31% der Fälle [6] angegeben. Erstmals
wurde Stuhldrang nach einer SHP von
Cheetham et al. im Jahr 2000 beschrieben
[7]. In ihrer Studie entwickelten sich
die Symptome bei 2 Patienten unmittelbar
nach der Operation und bei weiteren 3 Patienten
nach 10 Tagen bis 5 Monaten.
Eine der größten Serien von Agraffektomie-
Eingriffen wegen Dranggefühls
nach distalen rektalen Stapleroperationen
wurde 2004 von Wunderlich et al. berichtet.
Sie untersuchten eine Gruppe von
12 Patienten mit persistierender Stuhlinkontinenz
nach SHP. Alle Patienten unterzogen
sich einer Agraffektomie. Innerhalb
eines Zeitraums von wenigen Tagen
bis 6 Wochen nach der Agraffektomie erlangten
11 von 12 Patienten ihre Kontinenz
zurück [21]. Zwei Jahre später veröffentlichten
Wunderlich et al. auch die Ergebnisse
einer größeren Serie von 37 Patienten,
wobei in 23 Fällen positive Resultate
zu verzeichnen waren [12]. In diesen Serien
wurde eine zirkuläre Entfernung der
Klammern und des umgebenden Narbengewebes
vorgenommen, gefolgt von einer
einreihigen Naht einfacher resorbierbarer
Fäden. Baumgartner führte auch eine
Agraffektomie durch, indem er den kompletten
Ring von Klammern entfernte und
bei 4 Patienten die Mukosanaht erneuerte.
Zwei dieser Patienten erfuhren dadurch
eine beträchtliche Erleichterung;
bei den anderen 2 jedoch verbesserten
sich die Symptome nur allmählich [11].
Pescatori und Zbar berichteten kürzlich
den Fall eines 58-jährigen Mannes, der
über Obstipation und Dranggefühl nach
einer transanalen STARR-Operation klagte.
Die Symptome verbesserten sich nach
der Entfernung der Klammern [9].
Ein Grund für Stuhldrang/Inkontinenz
nach SHP kann eine Muskelkontraktion
als Antwort auf Nerven- und/oder
Muskelirritation sein, die eine geminderte
rektale Compliance verursacht [18]. Kam
et al. [28] zeigten, dass bei der SHP immer
auch ein wenig glatte Muskulatur entfernt
wird. Die Menge der exzidierten glatten
Muskulatur beeinträchtigte jedoch den
Kontinenzscore, die Lebensqualität oder
den mittleren analen Ruhedruck nach der
SHP nicht signifikant. Mit einer Abnahme
der rektalen Compliance wird die Stuhldrangschwelle
reduziert und Stuhldrang
Zusammenfassung · Abstract
Fragestellung und Hintergrund. Nach einer
rektalen Stapler-Mukosektomie bei Hämorrhoiden
wurden verschiedene Spätkomplikationen
beschrieben, die einen erneuten Eingriff
zur Folge haben können. Eine potenzielle
Behandlungsart bei persistierenden Beschwerden
nach einer Stapler-Hämorrhoidopexie
(SHP) oder Stapleroperation wegen
einer Rektozele ist die sog. Agraffektomie,
das Entfernen der zurückgebliebenen Klammern.
Bei diesem Verfahren handelt es sich
um einen Eingriff, bei welchem mittels eines
Anoskops die Klammern oder die gesamte
Staplernaht mit assoziiertem Narbengewebe
entfernt wird.
Patienten und Methodik. Zur Untersuchung
der veröffentlichten Literatur führten
wir mit verschiedenen Begriffen für Agraffektomie
eine Suche in Medline, Pubmed und
Embase durch.
Ergebnisse. Insgesamt wurden 14 Berichte
gefunden, die sich mit der Agraffektomie bei
verschiedenen Komplikationen nach distalen
rektalen Staplereingriffen wegen Hämorrhoiden
oder Rektozele befassen. Die Agraffektomie
ist eine selten besprochene Behandlungsoption
bei Komplikationen nach einer
SHP. Bei einer Rektumstenose mit einem vollständigen
Verschluss des rektalen Lumens
scheint die Entfernung der stenosierten Anastomose
und der verbliebenen Klammern
eine sinnvolle Methode zu sein. Vergleichbares
gilt für die Entfernung der zurückgebliebenen
Klammern wegen rektaler Blutungen
oder zur Vermeidung von Penisverletzungen
bei Analverkehr. Demgegenüber liefern die
gesammelten veröffentlichten Arbeiten zur
Agraffektomie in diesem Review nur schwache
Evidenz dafür, dass diese Methode auch
bei anderen Komplikationen als Inkontinenz
oder chronischen Schmerzen Abhilfe schafft.
Schlussfolgerung. Außer in Fällen einer
Rektumstenose und klammerbedingter
Blutungen gibt es keinen eindeutigen
Nachweis dafür, dass eine Agraffektomie
indiziert ist.
Durch das Entfernen der Anastomose
sowie des Narbengewebes kann
eine Agraffektomie die Compliance [11]
verbessern und sich bei Inkontinenz nach
einer SHP positiv auswirken.
Agraffektomie nach distalen rektalen Staplereingriffen
Zusammenfassung
Blutungen
Wiederkehrende postoperative Blutungen nach einer SHP sind ein häufig berichtetes Problem und treten bei bis zu einem Viertel der Patienten auf [3, 30]. Die Gründe einer früh-postoperativen Blutung können sich von denen einer späteren rezidivierenden Blutung unterscheiden; eine exakte Unterscheidung ist jedoch schwierig.
Brusciano et al. [8] lieferten Beweise dafür, dass eine Reintervention und Agraffektomie bei Blutungen nach einer SHP notwendig sein kann. Allerdings erwähnten sie keine Details bezüglich der Durchführung des Verfahrens. Quah et al. berichteten über 2 Fälle von Patienten mit persistierender frischer rektaler Blutung mehr als 12 Monate nach SHP. Die Klammern wurden in der Ambulanz mit Biopsiepinzetten entfernt, wonach es zu keinen weiteren Blutungen mehr kam [31]. Drummond und Wright beobachteten vor einiger Zeit einen Vorfall bei einem Patient, der mit zeitweiligen Blutungen 4 Jahre nach einer SHP vorstellig wurde. Bei diesem Patienten wurden tastbare, aus der Mukosa vorstehende Klammern verzeichnet, die Anzeichen frischer Blutung [32] aufzuweisen schienen.
» Bei persistierenden Blutungen kann eine Agraffektomie indiziert sein
Arroyo et al. beobachteten das vermehrte Vorkommen von Granulomen entlang der Staplernaht in der PPH-01-Patientengruppe. Dies scheint mit der Umstechungsnaht zu korrelieren, die intraoperativ platziert worden war, um Blutungen an der Anastomose zu stoppen. Darüber hinaus beobachteten sie häufig postoperative Blutungen bei der digitalen rektalen Untersuchung [33]. Manche Autoren vertreten die Ansicht, diese Blutungen würden aus der Präsenz zurückgebliebener Klammern oder vorhandener Granulome resultieren. Unserer Meinung nach sind bei den meisten Patienten Granulome mit höherer Wahrscheinlichkeit verantwortlich für rezidivierende Blutungen.
In diesen Fällen kann das Entfernen von Klammern und/oder klammernassoziierten Granulomen ausreichen. Fondran et al. empfehlen bei späten Blutungen, deren Ursache in einem Hämorrhoidenrezidiv liegen könnte, eine sofortige anoskopische Untersuchung auf Granulationspolypen. Den Autoren zufolge können diese Granulome mit einer einfachen Polypektomie [34] adäquat behandelt werden.
Rektumstenose
Eine andere Komplikation nach einer SHP stellt die Stenose oder vollständige Obliteration an der Anastomosenstelle dar [5, 6]. Obwohl Stenosen des anorektalen Übergangs als Folge analer Operationen bekannt sind, rückte diese spezifische Komplikation nach der Einführung der SHP ins Blickfeld. Frühe Rektumstenosen müssen von den späten stenotischen Komplikationen unterschieden werden. Wir berichteten kürzlich über eine Serie von 8 frühen rektalen Stenosen nach einer SHP [35]. In allen Fällen wurde eine Dilatation mit einem Pratt-Spekulum durchgeführt. Die fibrosierte Staplernaht wurde in nur einem Fall operativ inzidiert. Im Gegensatz dazu gibt es Fallberichte, in denen man zur Lösung des Stenosenproblems die Klammern entfernte. Lenna et al. berichteten über den Fall eines vollständigen Lumenverschlusses 4 cm oberhalb der Linea dentata. Es wurde eine transanale operative Revision durchgeführt mit vollständiger Entfernung der Staplernaht, gefolgt von einer Handnahtanastomose [14].
Penisverletzungen
Ein Grund für die Entfernung von Klammern sind mögliche Penisverletzungen während des Analverkehrs [36]. Ravo et al. [20] berichteten von einer großen italienischen Studie über Komplikationen nach SHP, dass bei 3 Patienten die Klammern 2, 6 und 12 Monate nach dem Eingriff entfernt wurden, wegen Beschwerden und Schmerzen oder, bei einem Patienten, aufgrund von Verletzungen während des Analverkehrs. Pescatori berichtete kürzlich über 2 von Capomagi beobachtete Fälle von schweren Penisverletzungen als Folge von Analverkehr nach einer SHP mit tiefen Schnitten in der Penishaut und dramatischer Blutung, die eine Notaufnahme in die Klinik erforderlich machten [6, 22].
Mukosazyste und Rektumdivertikel
In einer aktuellen Publikation berichteten Jongen et al. [5] über 3 Reinterventionen wegen Mukosazystenbildung in der Staplernaht. Pescatori et al. [37] und Raymond et al. [38] lieferten ebenfalls Hinweise auf eine Plikatur der Mukosa durch die Tabaksbeutelnaht, was ein Pseudodivertikel erzeugte. Diese Komplikation, von Pescatori als „rectal pocket syndrome“ benannt, erfordert eine Reintervention mittels operativer Spaltung. In der Serie von Pescatori et al. [37] war in 4 von 6 Fällen eine chirurgische Reintervention erforderlich. Im Namen der Italian Society of Colo-Rectal Surgery (SICCR) berichtete Gagliardi kürzlich von einem Fall, der die Entfernung einer Taschenbildung an der Anastomose auf Höhe der anterioren Staplernaht nach einer STARR-Operation [39] erforderlich machte.
Diagnose
In der Literatur werden verschiedene Verfahren zur Diagnose zurückgebliebener Klammern berichtet. Für eine tastbare Verhärtung wird meist eine digitale Untersuchung und die Proktoskopie zur Visualisierung der Klammern beschrieben [6, 31, 32]. De Nardi beschrieb nach einer STARR-Operation, dass eine anale Endosonographie jedoch auch Nachweise von tief im Muskel liegenden Klammern erbringen kann, die dann zu einer chirurgischen Untersuchung und transanalen Freilegung, gefolgt von einer Agraffektomie, führen können [26]. Darüber hinaus könnte eine CT-Aufnahme oder MRT des Beckens dienlich sein, wie von Boffi et al. [15] ausgeführt.
Zusammenfassend könnte bei Beschwerden nach einer SHP ein Standarduntersuchungsprogramm einschließlich digitaler rektaler Untersuchung, Proktoskopie, Endosonographie und ggf. eine MRT-Defäkographie von Nutzen sein. Komplikationen nach einer SHP und ihre Behandlung stellen eine ständige Herausforderung für Chirurgen dar.
In einer aktuellen Publikation zeigten Jongen et al. [40], dass bei 10% aller Pa4
| coloproctology 2012
Standorte
tienten, die sich einer Hämorrhoidektomie unterzogen hatten, eine chirurgische Reintervention notwendig war. Es wird postuliert, dass zurückgebliebene Klammern nach einer SHP postoperative Probleme verursachen und diese Tatsache vermutlich unterschätzt wird [10].
Die große Bandbreite von Symptomen nach einer SHP veranlasste Khubchandani zu dem Versuch, mittels einer Bestandsaufnahme ein Post-PPH-Syndrom zu definieren [16]. Im Gegensatz dazu antwortete Herold in einem Kommentar, dass kein spezifisches Syndrom identifiziert werden könne, wenn man die Vielzahl verschiedener Symptomen nach einer SHP bedenke.
Jedoch bleibt die Frage offen, in welchem Ausmaß zurückgebliebene Klammern in der Mukosa schwerwiegende Probleme erzeugen und was der entscheidende potenzielle Wirkungsmechanismus sein könnte. Vermutlich werden im Zuge der postoperativen Routinebehandlung von SHP-Patienten auch Klammern entfernt, wenn der operierende Chirurg dies für notwendig hält. Dies wird häufig ohne Betäubung und ambulant durchgeführt. Diese Kleinsteingriffe finden in den Akten oftmals keine Erwähnung. Von diesem Standpunkt aus könnte eine Klammerentfernung viel häufiger vorgenommen worden sein als die veröffentlichten Arbeiten aufzeigen.
Fazit für die Praxis
F Die Agraffektomie ist eine selten erwähnte Behandlungsoption bei Komplikationen nach einer SHP.
F Bei einer rektalen Stenose mit vollständiger Okklusion des rektalen Lumens sowie zur Vermeidung von Penisverletzungen beim Analverkehr scheint die Entfernung der stenotischen Anastomose und der zurückgebliebenen Klammern sinnvoll.
F Treten beim Patienten persistierende postoperative Blutungen auf, sollten die Klammern entfernt werden.
F Die in dieser Arbeit gesammelten Veröffentlichungen zur Agraffektomie ergeben nur schwache Evidenz für die Effektivität dieses Eingriffs bei anderen Komplikationen.
F Es gibt keine Studien in der Literatur, in denen die Agraffektomie mit anderen Behandlungsverfahren verglichen wird.
F Komplikationen wie Schmerzen und imperativer Stuhldrang nach einem distalen rektalen Staplereingriff wegen Hämorrhoiden und Rektozele müssen besser untersucht und klassifiziert werden, um die Rolle der Agraffektomie genauer definieren zu können.Korrespondenzadresse
PD Dr. S. Petersen
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Str. 1, 22763 Hamburg
[email protected]eratur

Ich habe es kopieren müssen, weil der Link nicht zum Kopieren war. Auf jeden Fall gibt es Hilfe für nachträgliche Komplikationen oder Schmerzen
Abhilfe. Vielleicht muss man sich das passende Krankenhaus selbst suchen, wo man das schon für die Patienten machen kann.
 
Hallo Sisi!
Ich hatte auch eine Longo OP 2004 und bin seit damals Stuhl inkontinent. Das die Klammern von selbst abgehen kann ich nur als Märchen bezeichnen. Von Beckenboden über stuhlregulierenden Maßnahmen und vor einigen Jahren Entfernung der Klammern (Agraffektomie). Ich verstehe dein Problem aber vielleicht versuchst du doch noch einen anderen Arzt. Ich gebe die Hoffnung auf nicht auf sonst würde ich an meinen Leben verzweifeln. Alles Gute und vielleicht finden wir doch noch Hilfe Aloisa
 
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