Hallo Zusammen, hallo Nicht der Papa,
Als erstes möchte ich hier klarstellen, dass es darum geht, dass das SYSTEM in der Zücht das Problem ist, und das der Sinn dieses Threads zweierlei ist,
nähmlich Aufklärung, denn, wer wohl, beim vollem Verstand, kauft sein Haustier wenn er sich bewusst wäre zu welchem Aussmass er sich da ein Hund mit vorprogrammierte Gesundheitsprobleme ins Haus holt und fördert dass es so noch mehr Leid gäbe? Gerade gegen der Hintergrund der "Industriellen Zucht" von billige Rassehunde, importiert aus dem Ostblock, meint man man tue automatisch was gutes seinem Hund beim Rassezüchter zu kaufen. Die Masse weiss gar nicht was es da mittlerweile für Probleme gibt. Also daher Aufklärung.
Zweitens, kann man mittels Unterstützung des Appells bewirken dass es die Regel wird, dass Gesundheit und Tierwohl an ERSTER Stelle kommen, was leider gar nicht der Regel ist, in der Rassezucht.
Mir geht es nicht darum hier "Horrorszenarien" zu schildern, mir wird auch schlecht bei der "überflüssige"plastische Schilderung von einzelne Misstände egal in welcher "Ecke". Es geht mir darum dass man sich überhaupt das Problem bewusst wird.
Nicht der Papa, Du schreibst von Retrozüchter, Züchter die abweichen von den jetzigen Standarts und bewusst schädliche und gesundheitsbeeinträchtigende Merkmale wieder wegzüchten. Zu solch einem Züchter könnte man gehen, wenn man sich eine Welpe beschaffen möchte.
Es geht hier auch nicht darum, alle Züchter als Schlecht darzustellen.
Sondern es geht um das System, dass die Misstände fördert, und Retrozüchter ausstosst. Die halten sich ja nicht an die Standarts.
Nicht der Papa, Du hast ein Link reingestellt mit Beispiel Sennenhunde. Das sieht wenn man's so liest ja toll aus. Man hat den Blick auf Ellenbogendysplasie, leider hat das System, der Rasseverein, die VDH es doch soweit kommen lassen das das Problem jetzt in diesem Ausmass vorkommt. Da wird ein tolles Notprogram geschildert, doch:
1) Ich lese nichts über das gravierende Problem des vorzeitigen Sterbens an Krebs bei den Bernersennenhunden,
2) Eine tolle aber unverbindliche initiative mit Massnahmen gegen ED, der jederzeit auch wieder über Bord geworfen werden kann, der Artikel ist ja datiert.
Warum diese zweite Bemerkung, nachdem bekannt wurde in welchem Masse die Rasse Collie betroffen ist vom Gendefekt MDR1 wurde in Deutschland eine ähnliche Initiative gestartet, was hat mich das gefreut! Vor einigen Monaten jedoch wurde das ganze wieder Abgeschaft (mit zustimmung der VDH), weil es ja keinen Sinn machen würde, wenn nur die Deutsche Züchter sich bemühen würden. Was für eine Argumentation...
Sowas wäre vermeidbar wenn tatsächlich Gesundheit und Tierwohl in der Organisation an erster Stelle stünden, so wie es der Appell auch bestrebt.
Gerade wegen alle "Kräfte" die im Spiel sind, ökonomische, Verbraucher die unwissend sind, aber auch nicht zuviel zahlen möchten, usw, und jedoch vor Allem der "Wettbewerb" auf's
Aussehen, wobei das Aussehen des Hundes bestimmt ob und in welchem Maße damit gezüchtet wird, ist doch mittlerweile klar dass es mit ein solches System, mit Selbstregulation... "der Begutachter ist der Begutachtete" zu Auswuchse gekommen ist die wörtlich Unvorstellbar sind.
Also nochmals, es geht um eine Initiative das System zu ändern, zum wohle der Tiere. Kein Systematischer Innzucht mehr zu erlauben, keine Regel mehr zu erlauben die dies auch fördert, usw, wie es jetzt bei vielle Zuchtverbände noch der Fall ist.
Sag mal, ist es nicht so, dass wie schon vorher geschrieben, die Meisten ahnungslose Hundeliebhaber, in gutem Vertrauen sich den Hund beim Rassezüchter kaufen, gerade weil sie im Glauben sind damit hätte man eine Garantie das die interessen des Tieres, seine Gesundheit da im Mittelpunkt stünden? Das ist der Grund, dass leider auch hier Aufklärung über die Fakten nötig ist.
Seriöse Züchter achten bei der Zucht insbesondere auf die Verpaarung von gesunden Hunden. Wenn der ganze Bestand nicht so gesund ist, wird es aber schwierig.
www.ssv-ev.de/documents/SSKurier_343nn.pdf
Wenn der ganze Bestand (mittlerweile) nicht so gesund ist, dann kann man davon ausgehen, dass es zu wenige seriöse Züchter gibt, bzw. das System die seriöse Zucht nicht fördert. Dieses Problem (ED, Ellbogendysplasie, eine Schmerzhafte, vererbte Missbildung der Ellbogengelenke) ist schon viele Jahre bekannt, und auch der Aussmass. Dann ist eine in 2009 gestartete Initiative reichlich Spät, und das Ignorieren des Krebsproblems dabei bestätigt nochmal wie "RE-aktiv" und nicht AKTIV man sich um die Gesundheit kümmert.
Es gibt zudem für viele Rassen Züchter die mittlerweile bewusst retro züchten. D.h. sind bei der Hunderasse mittlerweile durch die zu kurze Schnauze Atemprobleme bekannt, bekommt die Rasse wieder die früher bekannte längere Schnauze angezüchtet, um dieses Problem zu verhindern. Nur, hier liegt es doch am Verbraucher, wenn der dann doch den Hund mit der kurzen Schnauze will und kauft, weil er ihn so ja so süß findet.
Siehe was ich dazu hieroben schrieb. Ich denke eher, dass der Verbraucher den Hund mit der kurzen Schnauze kauft, weil dies der "Standart" sei, und er es als Anzeichen versteht, ein guter/gesunder Hund ins haus zu holen, wenn er den vom VDH-Züchter kauft.
Dabei möchte ich nicht sagen dass der Verbraucher nicht auch eine Rolle spielt im Ganzen, denn man denke nur an Trends wie, 101 Dalmatier, Lassie, Rex, und weiss wie die verstärkte Nachfrage nach bestimmte "Trendy" Rassen, die ganze Problematik noch beschleunigt.
Zudem sitzen die Tierheime voll.
Genau, doch Cool ist das keineswegs. Da hätten wir aber ein Punkt worauf ich später noch eingehen wollte. Denn es gibt diese Tiere, die Tierheimhunde, gegenüber viele Vorurteile, obwohl sie in vielen Fällen eine bessere Wahl wären als eine Welpe! Darüber schreibe ich zu einem späteren Zeitpunkt mehr, da ich das auch weiter erläutern möchte und das in Ruhe machen möchte.
Nicht zu vergessen ist auch, dass es viele Menschen gibt, die von Billigzüchtern kaufen.
Ganz klar wäre das nicht die Alternative zum hier angesprochenem Problem, und ein Problem an sich. Da gibt es oft Probleme mit Infektionskrankheiten, in der Zucht auch schreckliche Umstände (übrigens nicht nur im Ostblock, sondern auch in unsere "zivilisierteren" Gegend. Meine Hündin ist ein ehemaliges Opfer solcher Praxen, missbraucht als Zuchtfabrik.)
Dann gibt es noch die Züchter, die seriös züchten und nebenbei Hunde verticken, die gar nicht zur offiziellen Zucht gehören.
Wenn die aber Kerngesund sind, doch nicht anerkannt in der "Offiziellen Zucht" weil man nicht Inzüchten wolle, wäre dies m.E. kein grosses übel. Die "offizielle Zucht" heisst ja eher dass die Gefahr gross ist, dass das Tier nicht gesund ist, oder lange bleibt.
Alle schöne Worte zum Trotz.
Insgesamt sehr schwierig für den Verbraucher da einen seriösen Züchter zu finden.

)
Genau, deswegen dieser Thread, die Initiative. Auf die Seite vom Dortmunder Appel findet man weitere Aufklärung und auch wie man Seriöse Züchter finden kann, oftmals auch Ausserhalb der Offiziellen Zucht, weil solche Züchter da oft ausgestossen werden momentan.
Zudem habe ich noch angekündigt dass noch einige Tipps folgen. Und wie gesagt, man muss ja auch nicht immer zwingend ein Welpe haben wollen, und wenn doch, auch in Tierheime, oder über Tierschutzvereine findet man Welpen.
Natürlich haben neben dem Futter auch Impfungen und Eingriffe wie Sterilisation Einfluss auf die Gesundheit des Hundes.
So ist es.
So sind nach Impfung und Sterilisation Komplikationen von Epilepsie (vor allem durch Betäubungen, da Hunde im Gegensatz zu Menschen ohne Sauerstoffversorgung betäubt werden und dabei Hirnschäden erleiden können) bis zum Tod bekannt.
In Betracht auf Epilepsie ist das nun vielleicht ein falsches Beispiel. Denn oftmals kann eine Sterilisation dazu beitragen dass die Krankheit verschwindet, oder wenigstens weniger stark symptomatisch ist.
Klar ist jeder OP auch ein Risiko. Bei Epilepsie beim Hund ist neben der
genetische Faktor (Inzucht, es kommt bei bestimmte Rassen vermehrt vor), in der Tat auch die Ernährung der Hunde ein wichtiger Faktor; die Ernährung enthält (Fertigfutter) zuviel Getreide, was Epilepsie beim Hund (die Anfälligen) auslösen kann, bzw. verstärken kann. Eine Diät ohne Getreide, stattdessen Frischfutter, Barfen (sehe vorherige Posts und der Thread Epilepsie beim Hund hier im Forum) kann die Krankheit manchmal verhindern oder die Symptomatik stark lindern.
Letztendlich sind auch Hunde nur ein Geschäft.
Ja und nein.
Ich sehe hier nicht, dass man den Züchter für alles zuständig machen kann, was der Verbraucher mit seinem Verhalten wesentlich mit beeinflusst, aber die Gefahr reinzufallen ist auch groß, wenn man sich Mühe gibt.
Nicht für "Alles" (zuständig... ), doch für die Grundlage, die das Leid momentan ermöglicht und fördert(!), und dies strukturell!
Es geht ja ausserdem auch in der Richtung der Verbraucher, die sich auch mehr bewusstwerden sollten, was die ihre Wahl beim Hundekauf bewirkt.
Denn man kann auch von seriösen Züchtern einen Hund holen, der nachher für viele tausend Euro med. Behandlung braucht.
Genau! Davon handelt sich der Film und dieser Thread.
Herzliche Grüsse,
Kim