Hallo Bodo,
ich bin Prof. Daunderer für viele seiner Erkenntnisse dankbar, sicherlich hilft das Amalgampatienten viel und ich selbst wende auch DMPS und DMSA an.
...wackelte ich mit großer Hoffnung zu mehreren Ärzten, die sowohl kinesiologisch an mir arbeiteten (Armlänge) wie auch
95/96 mich mit Bioresonanz beglückten.
Das tut mir leid, aber vielleicht hattest Du bloß Pech bei der Auswahl der Therapeuten?
Es hilft ja All nix: Bei einer durch Gifte in den Schädel eingebrachten, manifesten, chronischen Vergiftung helfen leider nur Chelate und das säubern der Giftdepots im
Kieferknochen.
Bodo, vielen Dank für diesen Link! Ich kannte diese Arbeit bisher nicht und sie eröffnet mir eindrucksvoll, warum derlei Publikationen keine Berücksichtigung in der schulmedizinischen Zahnbehandlung finden.
Ich werde versuchen die Mängel dieser Publikation aufzuzeigen, nicht umsonst wurde sie in einem vermutlich relativ unbedeutenden Journal abgedruckt; den Review-Prozess bei einem guten Journal hätten diese Daten nie und nimmer überstanden!
* Gut an der Arbeit ist definitiv der umfangreiche methodische Teil. Hier wird genau beschrieben, wie die Analysen gemacht wurden, wenn auch mit methodischen Modifikationen; hier wäre von Fachleuten zu beurteilen, ob diese zulässig sind.
Schade ist nur, dass keine wurzelbehandelten Zähne und keine wurzelbehandelten Zähne mit Amalgamfüllungen untersucht wurden.
* Was dann folgt, ist ein sehr enttäuschender und mickriger Ergebnisteil, gerade der Ergebnisteil sollte das Herz einer guten Publikation sein! Ich zitiere hier und fasse zusammen:
Die in den Wurzeln von gesunden Zähnen auftretenden Hg-Konzentrationen liegen unabhängig von Lebensalter der Patienten unter 0.5 µg/g, meist sogar unter der Erfassungsgrenze von 0.1 µg/g.
Ok, das ist also sozusagen der Basiswert.
Jetzt wird´s interessant:
Bei 18 von 35 untersuchten Zahnwurzeln amalgamgefüllter Zähne wurden ebenfalls Hg-Konzentrationen unter 0.5 µg/g festgestellt. 17 Proben enthielten Hg im Konzentrationsbereich von 0.5-187 µg/g, wobei der höchsten Werte bei Kontakt von Amalgamfüllungen und Goldmaterialien gefunden wurden.
Mehr wurde hierzu nicht berichtet! Das ist alles, keine Tabelle mit detaillierten Ergebnissen, keine Statistik, keine exakten Werte, nichts!
Es bedeutet: 18 von 35 Amalgamzähnen (also mehr als die Hälfte der untersuchten) hatte genauso wenig Hg in den Wurzeln wie gesunde Zähne (!). Die anderen 17 hatten Werte, die man uns verschweigt - fragt sich warum. Es könnte sein, dass zB 16 von diesen Zähnen Werte zwischen 0.5 und 2.0 hatten und ein Zahn einen Wert von 187. Klar kann man dann schreiben "es wurden Werte zwischen 0.5 und 187 gefunden", aber das sagt nichts aus!
Zudem wurden die höchsten Werte bei Amalgam-Goldkontakt gefunden, bei Amalgam alleine offenbar niedrigere (genaue Daten enthält man uns allerdings vor).
Und so geht es weiter:
Außerdem wurden 11 Kieferknochtenteile, die sich an den Wurzeln amalgamgefüllter Zähne befanden, untersucht. Während in 9 Kieferknochenteilen kein Hg gefunden wurde, wurden in 2 Proben Hg-Gehalte festgestellt, die höher waren als die entsprechenden Werte in den zugehörigen Wurzeln. In beiden Fällen bestand ein Kontakt zwischen Goldmaterialien und Amalgamfüllungen in den Zahnkronen.
Ähnliches hier. In 9 von 11 Knochenproben wurde überhaupt kein Hg gefunden (!). In 2 Proben schon, allerdings waren das Kieferknochenproben von amalgamgefüllten Zähnen mit Goldüberkronung (also Pfusch). Zudem weiß man nicht, wie hoch die Werte in den Wurzeln waren, wenn die zB nur 0.8 und 1.0 waren und die Werte in den zugehörigen Kieferknochen "höher", also zB 1.2 und 1.4, so muss einen das bei einem Basiswert von 0.5 nicht vom Hocker hauen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass so eine Arbeit von jeder halbwegs intelligenten und erfahrenen Runde von Wissenschaftern zerpflückt würde. Niemals würde so etwas in einem guten Journal abgedruckt werden! Die Tatsache, dass man uns die genauen Meßwerte vorenthält, läßt vermuten, dass man sie mangels Aussagekraft lieber verheimlicht.
Bodo, gibt es hierzu auch noch andere Artikel oder ist das zufällig ein ganz besonders Verunglückter? Interessant wäre nämlich wirklich, wie die Ergebnisse bei wurzelgefüllten Zähnen aussehen würden.
Ich sehe ein Problem darin, dass man derart dünne Daten als "Beweise" verkauft und sozusagen Laien, die die Daten nicht relativieren können, beeindruckt.
Er hat gar ein Lehrbuch für Zahnärzte verfasst, dass die guten Zahnärzte,
die ihre Patienten möglichst schonend vom Gift ihrer Kollegen befreien wollen, besitzen:
Das ist ev. sogar lesenwert; man kann nur hoffen, dass er sich beim Zitieren nicht auf solche Artikel wie oben beruft...
Vielleicht verstehst Du nun, warum ich vor diesem Mann Respekt habe und Leuten ehr abweisend begegne, die einen Profit mit unlauteren Methoden aus möglicher Weise ernsthaften Erkrankungen machen.
Ich müsste sicherlich mehr von ihm lesen. Aber wenn sämtliche Arbeiten so aussehen wie obige, dann verstehe ich Deinen Respekt nicht.
Zudem liegt es, wie schon gesagt, nicht an uns zu beurteilen, welche Methoden unlauter sind und welche nicht. Als Laie kann man das nicht beurteilen, man kann lediglich seinem Bauchgefühl folgen und ganz offensichtliche Zeichen deuten.
Man sollte sich wohl tatsächlich die toxcenter-Artikel kritisch durchlesen, vielleicht beruhigt einen das.
Danke für die links, Bodo!
LG,
masso
