5 Minuten für die Erde

:D gerade gefunden:

(Ich liebe diese Sendung!)
NDR Info - Programm - Sendungen

"Licht aus!" - Deutschland im Dunkeln

Das ist allerdings ein ziemlicher Hammer, oder besser gesagt, eine ganz finstere Sache, dass wir uns nach den beglückenden Lottojackpotphantasien von unfass*barem Reichtum und einem Leben in Saus und Braus und totaler Verschwendung urplötzlich dem Sparen, ja dem kleinlich-kniepigen Verzicht im Dienste des Klimas zuwenden sollen. Statt Champagnerdusche unterm gleißenden Kronleuchter ruft ein Konglomerat aus Großmedien und Umweltschutzunterneh*men zum Lampen*löschen auf!
Die Aktion heißt schlicht und gebieterisch »Licht aus!« und hat selbstverständlich eine eigene Internetseite. Darauf ist zu lesen, es würden - ich zitiere - »der Kölner Dom, das Schloss Neuschwanstein, das Heidelberger Schloss, die Alte Oper sowie die "Zeil" in Frankfurt ihre Außenbeleuchtung für fünf Minuten abschalten.«
Und, wie man hört, der Bremer Dom und die Rathäuser in Hannover und Lüneburg auch.
Nun, wenn schon deutsche Bauwerke und eine Fußgängerzone wissen, wie man das Licht ausknipst, dann sollten wir zu Hause das ebenfalls schaffen und dabei sein. Und die Ärzte in den OPs machen bestimmt auch noch mit. Schön wär´s übrigens, in den dunklen fünf Minuten gebetsmühlenhaft »Klimakatas***trophe« zu murmeln, das frisch gewählte »Wort des Jahres 2007«, um so dem Ganzen noch mehr kritischen Drive zu verleihen.
Genau betrachtet verzichtet man also gar nicht, sondern holt vielmehr das Beste aus sich heraus, nämlich die Bereitschaft, für die Rettung der Welt sogar Finsternis zu erdulden - wenn man mal davon absieht, dass wahrscheinlich doch die Adventskranzkerze brennt und der 500-Watt-Plasma-Fernseher knallbunt in die Stube leuchtet.
Natürlich geht es bei der Aktion nicht direkt um Energiesparen und Klima*schonung, fünf Minuten Licht aus bringt da eigentlich gar nichts, außer dass wegen des plötzlichen Spannungsabfalls womöglich das gesamte Leitungsnetz zusammenbricht und unsere geliebten Stromkonzerne ein echtes Problem kriegen.
Nein, das Lichtlöschen ist eher ein leuchtendes Symbol aus kompakter Dunkelheit, oder wie die Aktionserfinder auf ihrer Internetseite formulieren, »eine eindringliche Mahnung, die national und international zu mehr Klimaschutz aufruft«. Ob man im Ausland allerdings das teilverdunkelte Deutschland überhaupt bemerkt, ist gar nicht sicher, und wenn doch, könnte es passieren, dass der Däne seine eigene Aktion startet und uns mit Tonnen von Taschenlampen zu Hilfe kommt. Einfach mal abwarten.
Aber es ist schon merkwürdig - je länger man über das Licht-aus-Event nachdenkt, desto zweifelhafter wird es. Warum sollen ausgerechnet um Punkt 20 Uhr die Schalter gedrückt werden? Damit Jan Hofer fünf Minuten lang die Nachrichten der »Tagesschau« im Dunkeln verlesen muss?
Und besonders fraglich ist, was da noch auf uns zukommt. Ein immer stärker belastetes Klima wird schließlich nach immer härteren Aktionen schreien. Bei »Kühlschrank aus!« wäre ich jederzeit gerne mit dabei, die Aktion »Triebwerk aus!« sollte aber bitte angekündigt werden, bevor ich meinen nächsten Flug buche.

Autor: Ferdinand Quante
 
Hallo, was ich beitragen will, gehört nicht so in "5 Minuten für die Erde" bezüglich des Licht-Ausschaltens, aber es paßt immerhin zu 5 Minuten für die Erde (5 Min. lesen :))
Habe einen Text gefunden, der mich riesig gefreut hat, außerdem finde ich das total süß :freu: und "erde-lieb" (i. S. v. tierlieb, menschenlieb):

"Bolivien: Die Erde wird Rechtsperson

«Pacha Mama», Mutter Erde, spielt in der indianischen Kultur traditionell eine wichtige Rolle und ist als Instanz schon in der bolivianischen Verfassung verankert.

Von: Roland Rottenfusser

Umweltpolitik gibt es schon lange. Noch immer dominiert aber vor allem das Wohl des Menschen das Handeln. Die Natur erscheint eher als nützliche Kulisse bzw. Ressource für die «Krone der Schöpfung». Boliviens Präsident Evo Morales unternahm jetzt einen historischen Schritt und erklärte die Erde zur Rechtsperson.
«Pacha Mama», Mutter Erde, spielt in der indianischen Kultur traditionell eine wichtige Rolle und ist als Instanz schon in der bolivianischen Verfassung verankert. Ein «Gesetz zum Schutz der Erde» soll sicherstellen, dass Rohstoffe nur so weit ausgebeutet werden, wie sich die Natur selbst regenerieren kann.
Naturgüter dürfen nicht zur Handelsware werden.
«Bolivien stellt damit eine organische Beziehung zwischen Mensch und Natur her, die durch Gegenseitigkeit und Dialog geprägt ist», sagte Vize-Präsident Alvaro García Linera. Da die Erde aber nicht selbst vor Gericht ihre Rechte einklagen kann, soll jetzt eine Behörde geschaffen werden, die sie vertritt.
Quelle: www.klimaretter.info"

Hier der Link:
Zeitpunkt.ch: Bolivien: Die Erde wird Rechtsperson
 
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