Holt den Burnout aus der Psycho-Ecke!

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Kategorien:Allgemein, Alltagstipps, Burn-Out-Syndrom, Depression, Angst, Ernährung, Gefühlswelt, Psyche und Gesundheit, Soziales Umfeld, Stärkung für Psyche, Geist und Seele, Umgang mit Stress

„Ich habe das Gefühl, als würde ich mein Leben mit angezogener Handbremse führen!“, „Nichts geht mehr, sogar das Handy-Klingeln im Nachbarzimmer meines Kollegen lässt mich zusammenschrecken.“
„Ich habe überhaupt keine Energie mehr, die einfachsten Dinge fallen mir schwer….“
Typische Sätze, die wir täglich in unseren Praxen hören.

Ist Burnout eine neue Volkskrankheit? „Gehört ganz Deutschland auf die Couch“ – wie eine deutsche Talkshow-Moderatorin im Jahr 2011 ihre Gästerunde fragte?
Ja. Und nein. Ja – denn Burnout IST eine neue Volkskrankheit. Vielen Menschen fehlt die Energie – ohne Energie, ohne Kraft bleibt das Leben auf der Strecke. Wir funktionieren, machen unseren Job mit Ach und Krach, für mehr bleibt keine Kraft.

MEHR – das ist alles, wofür es sich noch zu leben lohnt – Hobbys, Freunde und Familie. Sozialer Rückzug ist ein häufiges Phänomen, wenn die Kraft nicht mehr reicht.
Und: Nein! Deutschland gehört zumindest nicht auf die Couch. Genauso wenig wie die Schweiz und Österreich. Mit anderen Worten: Burnout ist aus unserer Sicht und der jahrelangen Arbeit in unseren Praxen nicht primär ein psychologisches oder psychiatrisches Problem, sondern eine Einschränkung des Stoffwechsels in unseren Körperzellen.

Sind Sie Burnout-gefährdet?

Machen Sie einen kleinen Test: Treffen mehr als drei Punkte regelmäßig auf Sie zu? Dann sollten Sie weiterlesen!

  • Ich arbeite mehr als 50 Stunden pro Woche
  • Ich schlafe weniger als 7 Stunden pro Nacht
  • Ich bin weniger als 1,5 Stunden am Tag bei Tageslicht draußen
  • Ich esse weniger als 600 g Gemüse und Obst am Tag
  • Ich esse fettarm
  • Ich esse häufig Fertiggerichte oder ein schnelles Sandwich „auf die Hand“
  • Ich esse regelmäßig mehr als 100 g Zucker am Tag
  • Nach dem Essen bin ich häufig extrem müde
  • Ich trinke mehr als 3 Tassen Kaffee am Tag
  • Ich gehe weniger als 1 km täglich zu Fuß
  • Ich habe häufig Bauch-/Darmprobleme
  • Ich habe eine Fehlstellung der Halswirbelsäule
  • Ich leider unter Allergien/Unverträglichkeiten
  • Ich leider unter Konzentrationsstörungen und Gedächtnisproblemen
  • Wenn ich von der Arbeit komme, kann ich mich oft zu gar nichts mehr aufraffen

 

Mitochondrien

Wo unsere Energie entsteht

Wo entsteht Ihre Energie, die Sie morgens beschwingt aufstehen lässt? Die Energie, die alle ihre Organe steuert und Sie auf diese Weise am Leben hält?
Unsere Energieproduktion findet in den Mitochondrien statt, den kleinen „Kraftwerken“ in Ihren Zellen. Jede Ihrer ca. 70 Billionen Körperzellen besitzt ca. 1000 bis 3000 davon. Unentwegt erzeugen Sie aus Nahrung Energie. Biochemisch heißt diese Energie ATP (Adenosin-Triphosphat). Wenn alles richtig funktioniert, dann entstehen dabei aus einem Molekül Brennstoff 38 Moleküle Energie. Daneben entstehen auch noch sogenannte freie Radikale – sehr reaktionsfreudige Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Dieses Elektron bekommen sie von Antioxidanzien, die – hoffentlich – in unserer Nahrung enthalten sind, zur Verfügung gestellt.

Es gibt auch noch eine andere Form der Energiegewinnung, bei der keine Radikale anfallen: die Glykolyse, bei der die Energie durch Gärung im Zellbindegewebe gewonnen wird. Diese wird von der Körperzelle während der Zellteilung genutzt, um zu verhindern, dass die empfindliche DNS mit Sauerstoffradikalen in Kontakt kommt. Die Energieausbeute dieser „Sparschaltung“ ist recht gering: aus einem Molekül Brennstoff werden nur zwei Moleküle Energie. Ist die Zellteilung abgeschlossen, fährt die Zelle die Energiegewinnung in den Mitochondrien wieder in den Hochleistungsmodus.

Supergau im Zellkraftwerk: Wenn die Energiegewinnung schlapp macht

Eine wichtige Burnout-Ursache sind unsere oben beschriebenen Sauerstoffradikale. Vorstellen können Sie sich diese ein bisschen wie Randalierer, die nachts durch die Innenstadt ziehen und Schaufenster und Autos demolieren. Ähnlich aggressiv verhalten sich diese Moleküle auch in der Zelle, wenn nicht ausreichend Antioxidanzien da sind, die wie eine Art „Zellschutzpolizei“ die Randalierer unschädlich machen, indem sie ihnen Elektronen zur Verfügung stellen. Fehlen sie, entreißen die Radikale anderen Zellstrukturen Elektronen und beschädigen diese dadurch. Das kann unser Organismus jedoch nicht zulassen: Um sich zu schützen, schaltet die Zelle die Energiegewinnung in den Mitochondrien ab und um auf „Notstromaggregat“. Der Vorteil: keine Radikale mehr. Der Nachteil: die Zelle produziert jetzt nur noch einen Bruchteil der Energie, 2 anstelle von 38 Molekülen ATP.
Das ist so, als wenn Sie anstelle von 3.800 Franken im Monat jetzt plötzlich nur noch 200 zur Verfügung haben. Machen das nur wenige Zellen, merken wir nicht viel davon. Machen es immer mehr, dann sind Burnout und Krankheit die logische Folge.

Stress im Haushalt

Typische Symptome, die wir dann in unserem Alltag spüren, sind:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Lustlosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Chronische Schmerzen
  • Libidoverlust
  • Verspannungen

Die meisten Mitochondrien sitzen in den Nerven- und Muskelzellen, die besonders viel Energie verbrauchen. Daher sind Müdigkeit und Konzentrationsstörungen oftmals gepaart mit chronischen Schmerzen/Verspannungen.

Burnout ist messbar geworden!

Unser Alltag heute ist voll von Faktoren, die mehr Energie benötigen, und damit zu einer erhöhten Belastung mit Sauerstoffradikalen führen. Dauerhaft erhöhte Arbeitsbelastung und psychischer Dauerstress sind dabei nur zwei von vielen. Jede Menge Faktoren auf der körperlichen Ebene tragen kräftig dazu bei, dass unser Organismus unter Dauerbeschuss durch freie Radikale gerät, zum Beispiel:

  • Darmstörungen
  • chronische Entzündungen
  • Alltagsgifte, besonders Schwermetalle
  • Elektrosmog
  • Lichtstress
  • Fehlstellung der Halswirbelsäule uvm.

Die Leistungsfähigkeit unserer Zellkraftwerke und die meisten der o.g. Belastungen sind heute im Labor messbar, sind allerdings – leider – keine Standarddiagnostk. Sind Belastungen erst einmal erkannt, lässt sich Burnout auf der körperlichen Ebene gut behandeln.

Je mehr Radikale anfallen, desto mehr Antioxidanzien werden gebraucht. Und hier kommt eine weitere gravierende Burnout-Ursache ins Spiel: Mangel an oxidativen Schutzsystemen und Mikronährstoffen in der Zelle. Auch hier ist gute Diagnostik von enormem Nutzen, um Defizite aufspüren und dann gezielt ausgleichen zu können.

ATP-Messung
mit freundlicher Genehmigung Labor Biovis

Beugen Sie vor: Mit Messer und Gabel gegen Burnout!

Unsere Energiegewinnung ist ein extrem komplexes Geschehen. Damit wie durch Zauberei Energie entsteht, werden die unterschiedlichsten Nähr- und Hilfsstoffe gebraucht, um bestimmte Prozesse zu ermöglichen. Diese Stoffe sind Vitamine, Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralien, Spurenelemente und Enzyme. Diese Nährstoffe sollten in der richtigen Zusammensetzung und Menge in unserer Ernährung enthalten sein. Aber gerade daran hapert es oft, wenn wir im Alltagsstress versinken: Fürs Kochen ist kaum noch Zeit, Essen findet zunehmend zwischen Tür und Angel statt. Schnell ein Sandwich, Kekse oder Gummibärchen zwischendurch, und Kaffee oder Cola, um irgendwie wach zu bleiben.
Eine entsprechende Ernährung kann uns bei Burnout unterstützen, vorausgesetzt, wir wissen, was wir wirklich brauchen. Nicht, dass wir essen, sondern was wir essen, entscheidet.

Unsere Powertipps für Ihre Anti-Burnout-Ernährung

Essen Sie täglich mehrmals Gemüse – möglichst abwechslungsreich und frisch zubereitet.

Hochwertiges Eiweiß ist ein Muss! Sorgen Sie für ausreichende Proteinzufuhr aus gut verwertbaren Eiweißquellen. Tierisches Eiweiß sollte aus artgerechter Haltung stammen.

Entlasten Sie Ihr Entgiftungssystem! Fast Food, Fertiggerichte & Co. müllen Ihren Organismus mit unverdaulichen Zusatzstoffen zu.

Helfen Sie Stoffwechsel und Gehirn! Meiden Sie Zucker und verbannen Sie glutenhaltige Getreide. Gluten schädigt die Darmschleimhaut und verursacht Entzündungen im Gehirn!

Fettarm war gestern! Essen Sie reichlich gesunde Fette. Sie sind unverzichtbar für Ihre Gesundheit. Leinöl und Kokosfett sollten in keinem Haushalt fehlen.

Nutzen Sie Gewürze und Kräuter! Sie sind extrem kompakte Powerstoffquellen.

Machen Sie Sortimentswechsel in Ihrer Schreibtischschublade! Gummibärchen und Kekse raus, Nüsse, getrocknete dunkle Beeren und dunkle Schokolade rein.

Ihr Organismus braucht Flüssigkeit. Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee!

 

 

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Kyra Hoffmann

- Führt eine naturheilkundliche Praxis in Hofheim bei Frankfurt am Main
- Therapieschwerpunkt auf der Diagnostik/Therapie der Kryptopyrrolurie und damit in Zusammenhang stehenden Erkrankungen
- Referentin der Akademie für Cellsymbiosistherapie (R) nach Dr. med. Heinrich Kremer
- Fachartikel-Autorin in diversen Zeitschriften
- Co-Autorin des Buches "Der Burnout-Irrtum"
- Autorin des Buches "KPU-Ratgeber für Betroffene und Therapeuten" (2014)
- Gemeinsam mit HP Sascha Kauffmann Betreiberin des Informationsportals www.kpu-online.de.
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Uschi Eichinger

Heilpraktikerin in eigener Praxis seit 2004
Therapieschwerpunkt: Behandlung von Burnout und chronisch-degenerativen Erkrankungen
Seminarleiterin und Referentin in den Bereichen Burnout, Sozialkompetenz und Kommunikation
Sachbuchautorin

3 Kommentare in “Holt den Burnout aus der Psycho-Ecke!

WerniMD Oktober 15, 2015
Vom Grundtenor bin ich absolut dafür, Burnout ist keine psychische Erkrankung, es lassen sich organische Abnormitäten sogar messen. Was mir hier aber fehlt, ist das Thema Schilddrüse und Nebennieren. Meiner Meinung nach sind heutzutage immer gehäufter Schilddrüsenfehlfunktionen anzutreffen (z.B. Hashimoto), die ggf. auf solche Dinge wie Zwangsjodierung, schlechte Ernährung und Vitalstoffdefiziten zurück zu führen sind. Infolge einer anhaltenden Fehlfunktion der Schilddrüse wiederum werden die Nebennieren erschöpft, unsere wichtigsten Organe zur Stressbewältigung. Hier zeigt sich letztendlich ebenso das Bild eines organischen Burnout.
kf-forum November 9, 2015
Nun gibt es aber auch Menschen MIT ausreichend Antioxidanzien, die dennoch schwer erschöpft sind! Ab welchem Mangel an Antioxidanzien schaltet der Körper denn auf Notaggregat um? Wie misst man das? Vermutlich gibt es och andere Ursachen, als "nur" Energieverlust der Zellen durch Mangel an Antioxidanzien.
Metamorphose Mai 16, 2016
Hallo..ich bin selbst seit Jahren von chronischer Erschöpfung, Müdigkeit, depressive Stimmung etc. betroffen..Alles geht nur mit halber Kraft und wenn ich mich mehr anstrenge, dauert die Regenerationsphase umso länger..Ich möchte das Thema Sport erwähnen..Bei Depressionen wird das ja immer wieder empfohlen, um gewisse Botenstoffe freizusetzen..Leider hilft das bei chronischer Erschöpfung nur bedingt..Im Gegenteil..Ich fühle mich nach sportlicher Betätigung einfach nur fertig..Auch mit der Ernährungsumstellung habe ich keine gravierenden Fortschritte meiner Befindlichkeit erzielt..Herr Dr. Kuklinski - ein Umweltmediziner - hat sehr gute Bücher zu diesem Thema beschrieben. Er behandelt alle seine Patienten mit entsprechenden Vitaminen und Mineralstoffen mit sehr guten Erfolgen..Leider wird diese Diagnostik nicht von der Kasse finanziert und wer sich diese Tests nicht leisten kann, tappt einfach im dunkeln. So ist es ein ständiges Ausprobieren..

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