Zwischenmenschliche Beziehung

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Vor 8 Jahren lernte ich einen Mann kennen und verliebte mich in ihn. Meine Ehe steckte damals in einer Krise. Mit diesem Mann hatte ich viele Gespräche und auch er erzählte mir von seiner Frau. In der Zwischenzeit hat sich unser Verhältnis neutralisiert, das heißt, ich freue mich noch, wenn ich ihn sehe, aber ich liebe meinen Mann. Wir haben dran gearbeitet. Dieser Mann ist manisch-depressiv und hat eine Frau, die nach seinem Bekunden alkoholkrank ist, die immer einen gewissen Spiegel an Alkohol braucht.

Mit dieser Frau stehe ich telefonisch in Kontakt. Sie ist sehr introvertiert. Hat aufgrund ihrer negativen Einstellung auch kaum noch soziale Kontakte. Sie sagt mir immer, dass sie froh wäre, dass sie mich noch hätte, da sie es sonst kaum noch mit ihrem Mann ertragen würde.

Ihr Mann sucht mich auf und erzählt mir, dass seine Frau nur verbrannte Erde hinterlassen würde, egal mit wem sie Kontakt hätte und ich soll mir das überlegen, ob ich weiterhin mit ihr Kontakt halten würde. Er hätte darunter zu leiden.

Wenn Sie mir etwas von ihrem Mann erzählt, der sehr extrovertiert ist und eigentlich fast immer manische Züge aufweist, habe ich Verständnis für sie. Wenn er mir von ihr erzählt, wie sie sich verhält, kann ich ihn auch verstehen.

Wenn ich nur wüsste, wie ich es richtig mache. Ich hatte schon einmal 2 Jahre lang keine Kontakte mehr zu dieser Frau, weil sie mich grundlos beschimpfte (das macht sie bestimmt auch mit Ihrem Mann so). Ich denke durch ihr negatives introvertiertes Verhalten hat sie eine ganz ganz andere Wahrnehmung als andere Menschen. Ich denke auch, dass sie krank ist.

Letztes Wochenende waren unsere Männer auf Geschäftsreise. Sie rief mich morgens um 10 Uhr an und sprach mit meiner Tochter. Da ich nicht da war, rief ich ab 11 Uhr pausenlos zurück. Sie ging dann nicht mehr ans Telefon (das ist so ihre Art). Sie sagt dann, dass es ihr nicht gut gewesen wäre.

Ich bin Christin und denke, dass man auch in einem gewissen zurückhaltenden Rahmen auf Menschen eingehen kann, die offenbar aus unserer Sicht ganz viele Fehler haben. Ich weiß nicht, wie ich mit diesem Thema umgehen soll. Soll ich denken, wenn der Leidensdruck unerträglich wird, wird sie sich professionelle Hilfe holen (oder aber auch nicht?). Soll ich sagen, dass ich mir das nicht mehr bieten lasse, wenn sie abends neben ihrem Mann am Telefon sitzt und den Kopf schüttelt, wenn ich mir ihr reden will. Sie könne abends nicht mehr reden, sie sei zu erschöpft. Das könnte sie mir ja auch selbst sagen.

Es gibt 6 Milliarden Menschen auf der Erde und jeder ist anders, jeder hat seine Eigenheiten.

Hat jemand etwas dazu zu sagen?
 
Hallo Helmchen,

ist eine schwierige Situation für dich. Ich hab mich allerdings gefragt, warum du überhaupt Kontakt zu der Frau hast? Und ist der Mann ein guter Freund oder nur ein Bekannter? Wissen beide untereinander, dass sie sich bei dir ausprechen?

Grundsätzlich würde ich das so sehen:
So lange du dich da nicht mit reinziehen lässt und es DIR keine Kopfschmerzen bereitet ist es ja o.k. ein Vermittlungspartner zu sein. Aber anscheinend macht es dir Probleme, dann würde ich Konsequenzen ziehen. Ich würde beiden Partnern raten miteinander zu reden ;)

LG
himmelsengel
 
Hallo Himmelsengel,
warum ich mit der Frau überhaupt Kontakt habe ist eine ellenlange Geschichte, wobei ich mir vorher nicht vorstellen konnte, in so etwas hineinzugeraten.

Also, der Mann war heute morgen bei mir, um mir mitzuteilen, dass ich die Kontakte zu seiner Frau einstellen sollte,weil er glaubt, dass ich sie in der Annahme unterstütze, dass er mal wieder manisch sei. Das würde auf ihn nur Druck bedeuten. Ihm ging es gut (glauben Maniker immer).

Eben rief die Frau an. Ich fragte, warum sie am Sonntag nicht ans Telefon ging. Erst meinte sie, sie wäre im Garten gewesen, dann sagte sie es hätte ein Mann angerufen, den sie nicht verstanden hätte und danach wäre sie nicht mehr ans Telefon (obwohl ich meine Nr. immer mitschicke). Als wir eben miteinander sprachen, klingelte 1 xdas Telefon (ich besitze 2 Leitungen). Habe gesehen, dass er uns kontrollieren wollte, da er auch die Nummer (aus der Firma) mitschickt. Habe dann zurückgerufen, was er denn gewollt hätte. Da sagte er, er hätte mir den Ablauf von zu Hause schildern wollen, der heut Mittag stattgefunden hat (stimmt nicht, da er ja nur 1 x geklingelt hat). Seine Frau wäre froh, wenn sie ihn wieder an die Hand nehmen könnte in einer depressiven Phase, um ihn wieder ins Krankenhaus zu bringen. Er wäre heute morgen nur hier gewesen, um meine Hilfe zu haben (Abbruch der Kontakte mit seiner Frau).

Ich habe beiden gesagt, dass ich nicht in die Schusslinie gelangen will. Sie müssten ihre Ehe in Ordnung bringen. Ihr habe ich gesagt, dass ich mich schon längst getrennt hätte und das Gott so eine Ehe nicht gut heißen kann. Auch als Christ ist eine Trennung möglich und wäre die besser Lösung, als sich in der Ehe anzufeinden.

Beide verdrehen die Wahrheiten und sind fest davon überzeugt, dass sie alleine die Wahrheit sagen. Beide sind meines Erachtens krank. Ich glaube, dass er seine Frau, teilweise auch krankheitsbedingt, hasst.

Habe auch schon an Psychoseseminaren teilgenommen, wo Betroffene und Angehörige zu Wort kommen um mir einen Reim auf alles zu machen.

Bei allen anderen Menschen würde ich sagen, ziehe dich zurück. Ich habs ja schon mal 2 Jahre durchgehalten. Aber sie kam wieder auf mich zu. Ich lache öfters, versuche positiv zu sein und habe eigentlich auch immer viel zu erzählen, da ich mit vielen Menschen im Sport arbeite. Das gefällt ihr natürlich. Aber ich habe auch etwas davon. Wenn keiner da ist, kann ich sie anrufen, da sie nie verreist und nicht arbeiten geht. Also geben und nehmen.

LG Helmchen
 
Hallo Helmchen

Für Dich persönlich wäre es sicher das Beste Du würdest Dich von beiden zurückziehen. Ich finde es nicht gerade sehr fair, dass dieser Mann dich drängt den Kontakt zu seiner Frau abzusetzen. Und ob sie sich hilfe holt wenn noch mehr isoliert ist mag ich zu bezweifeln. Könnte eher noch das Gegenteil der Fall sein. Und he, Du bist schon mittendrin! Beide kommen auf Dich zu. Was meint denn eigentlich Dein Mann zu der ganzen Geschichte? Der Umgang mit psychisch kranken Menschen ist sehr sehr schwierig und für Dich sehr belastend. Ich würde da an erster Stelle mal an Dich denken.
 
Hallo Whitney,

ich wollte aber nicht mehr mitten drin sein. Er hat mir heute ein Fax geschickt und mir mitgeteilt, er hätte einmal von mir Hilfe, geistige Hilfe gegenüber seiner Frau haben wollen und ich hätte sie ihm verweigert. Ich hätte mich neutral verhalten wollen und das würde schlecht ausgehen. Habe ihm zurückgefaxt, dass es eine Sache zwischen den beiden ist und ich ihnen Gottes Hilfe wünsche, um sich mit Einsicht und gutem Willen an die Sache dran zu machen. Ich könnte ihnen nicht helfen, so sehr ich es auch wollte.
Du schreibst, "ich finde es nicht fair, dass der Mann dich bedrängt........"Aber dieser Mann ist ja psychisch krank, er hat eine ganz andere Denkweise im Laufe der Jahre bekommen und kann keinerlei Einsicht zeigen.

Mein Mann war 3 Tage mit ihm verreist. Er sagte, die 3 Tage wären gerade so gegangen, aber 3 Wochen würde er es mit ihm nicht aushalten. Hyperaktiv, immer am reden, er ist der beste, ihn lieben alle, er kommt überall gut an. Beim Autofahren telefonieren, Schuhe aus und an, Radio bedienen, Handschuhfach, noch mehr telefonieren, immer in der Mitte fahren, viel zu schnell durch Baustellen fahren und und und. Und seine Frau ist seit 37 Jahren mit ihm verheiratet. Wundert es da irgendjemanden, dass auch sie krank ist?

Ich denke, ich darf sie nicht im Stich lassen, muss mich aber mit Äußerungen zurückhalten und nur mein Ohr leihen.

Im Moment geht es mir gut. Manchmal wird dann alles ein bisschen viel, z. B. wenn Leute aus meinen Gruppen schwer erkranken oder wenn sie mir alles möglich erzählen wollen, wo es ihnen überall bei welcher Bewegung weh tut. Mir tut auch des öfteren etwas weh. Drückt mir die Daumen, dass ich die Dinge nicht mehr zu dicht an mich heranlasse. Ich will, dass es mir weiterhin gut geht!
 
Da hast Du Dir aber was sehr schwieriges Vorgenommen... Einfach nur zuhören. Und ob der Mann krank ist oder nicht, darum geht es nicht. Also mal nicht in erster Linie. Da gehts jetzt erst mal um Dich. Es aber sicher auch schon Hilfe einfach da zu sein. Für mich ist es auch das einfachste zu sagen, "tja ich bin halt nur Borderlinerin, ich habe starke Depressionen, nun müsst ihr mir alles verzeihen und verstehen, ich hab nun halt andere Denkweise". Klar die Denkweise ist anders. Aber das heisst noch lange nicht dass mir alles verziehen wird. Ich hab gerade vor ein paar Tagen einen Menschen verloren von dem ich dachte es sei ein Freund. Und zu allem noch Psychiater. Die Geschichte kann und darf ich hier nicht schreiben. Aber eines noch, in meinem letzten Beitrag schrieb ich dass es dann noch lange nicht heisst dass sie sich dann eher helfen lässt. Bei mir z.B. das Gegenteil. Ich hab mich nun total isoliert. Aus gewissen Gründen kam mein Therapeut jeweils zu mir. Ich hab ihn aber auch immer wieder gefragt wann er wieder komme. Ich mag gar nicht mehr. Naja, das einfach noch zu meinem letzten Beitrag.

Nochmals zurück zu den Äusserungen. Es ist sehr schwierig da jeweils zu wissen was sagen. Ein gut gemeinter Rat kann vollkommen falsch verstanden werden. Das ist vor allem bei Depressionen so. Ein kleines Beispiel "Kopf hoch es wird schon wieder gut". Klar, das meint jeder gut. Aber bei jedem Depressiven kommt da nur das Kopfschütteln und er denkt sich, dass der ja keine Ahnung hat von was er redet. Ich hab in einem Forum mal einen Depressionsknigge gefunden. Fand den sehr gut und "klaute" den. Er steht auf meiner Seite unter https://web.archive.org/web/20050902065114/http://www.medical-info.ch:80/ dort bei "Gedanken und Gefühle". Wenn Du es durchhälst und weiter zur Seite stehen kannst, super, aber wenns nicht mehr geht musst Du kein schlechtes Gewissen haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

danke für eure Anteilnahme. Besonders geholfen hat mir Seite "Tipps für Angehörige von Depressiven". Sehe, dass ich mal wieder einige Dinge verkehrt gemacht habe und glaube, dass er auf dem Weg in die Depression ist. Er versucht schon seit heute Morgen 6.20 Uhr Faxe an mich abzusenden. "Das Schlimme ist, dass es im Wesen der Krankheit Depression liegt, dass der Betroffene so gut wie alles gegen sich selbst verwenden wird." Ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll und habe auch ein bisschen Angst. Ich weiß, dass ich sagen könnte was ich wollte, es wäre immer das Verkehrte. Ich verstehe jetzt auch, warum seine Frau mal gesagt hat, dass sie in dieser Phase Angst vor ihrem Mann hat. Also bin ich mittendrin und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
 
Dass Du einiges Verkehrt machst ist ganz normal. Das macht jeder. Der Mensch ist doch einfach da um Fehler zu machen und vielleicht dann daraus zu lernen. Was Du machen sollst weiss ich auch nicht. Eben die Frage ist hast Du einfach die Kraft für das alles. Am Sinnvollsten wäre es die Beiden zu einer Therapie zu drängen. Ob Stationär oder Ambulant sei dem Therapeuten überlassen. Sei aber auch ehrlich, sag denen dass Du mit der Situation schlichtweg überfordert seist. Das versteh ich immer wenn mir das jemand sagt. Ich kriege dann jeweils auch etwas ein schlechtes Gewissen, aber das ist gar nicht schlecht, einfach auch zu zeigen, dass es nicht nur mich gibt.
 
Hallo Helmchen,
wenn man schon gemerkt hat, dass die anstrengenden GEsprächspartner krank sind, muss man sich wirklich selbst die Frage stellen, ob man denn als Therapeut geeignet ist und auch anerkannt wird. Meistens kommt als Antwort ein klares "nein", und das kann man dann auch mitteilen.
Solange man immer wieder zuhört und Aufmerksamkeit schenkt, hilft man ja den Betroffenen, immer wieder Druck abzulassen, so daß der Topf noch nicht überkocht, was er tun würde, wenn der Druck erhalten bleibt. Manchmal hilft man jemand, indem man nicht hilft :( ;) .
Wenn dieser Bekannte manisch-depressiv ist, könnte er ja medikamentös behandelt werden; aber er müsste es auch wollen und zu einem Therapeuten gehen. Solange er Dich hat - morgens/mittags/abends - wird er das vermeiden.
Gruss,
Uta
 
Hallo Helmchen,

wie wichtig sind dir diese Menschen? Diese Frage würde ich mir stellen... Sind das nur lose Bekannte oder wirklich enge Freunde?

Wie stark bist du selber, sowas intensives zu verkraften?

Ich denke auch, du solltest dich als erstes schützen und dich nicht noch mehr mit reinziehen lassen. Die Frage ist auch, wie stark bist du das aufzufangen. Die Kunst im Helfen besteht nämlich daran, für den Anderen da zu sein ohne selber darunter zu leiden. Hilfestellungen geben... Wenn du darunter leidest, dann solltest du dich selber schützen.

Nachher fühlst du dich noch verantwortlich für etwas, was die Beiden tun oder nicht tun. Betrachte das Geschehen mit Abstand. Vielleicht ist es sogar richtig für dich, den Kontakt gänzlich abzubrechen? Kommt halt drauf an, wie eng sie dir verbunden sind...

LG
himmelsengel
 
Hallo,

wollte nur sagen, dass ich mich nicht zurückziehen kann, da ich glaube, dass beide Beistand brauchen. Habe am Dienstag so erschrocken reagiert, weil ich es erst nicht sehen konnte, dass er wieder einmal krank ist. Er hat seiner Frau gestern morgen einen Zettel auf den Tisch gelegt, dass er um 5.15 Uhr gesund das Haus verlassen hätte. Er war bereits um 4 Uhr aufgestanden, obwohl zur Zeit in seiner Firma weniger zu tun ist. Das Geschäft öffnet um 8.00 Uhr. Das ist dann eigentlich auch immer das Zeichen, dass er krank wird. Schlaflosigkeit und sich irgendwo verfolgt fühlen. Mich hat jetzt eine Erkältung gepackt, obwohl ich dachte durch meine viele Bewegung im Freien Immunstärke zu besitzen. Ich denke, dass es die Reaktion auf den Vorfall ist.

Ich passe jetzt gut auf mich auf.

Ich mache auch ab und zu Besuchsdienste in der Psychiatrie. Werde dem Chefarzt mal die Tips für Angehörige geben. Es wäre eigentlich gut, wenn jeder, der mit psychisch Kranken zu tun hat, diese Dinge mal gelesen hätte. Man sagt doch schnell etwas Verkehrtes, nur in der Absicht, den anderen aufzuheitern. Dass dieser Schuss dann nach hinten los geht, können wir Laien nicht wissen.

Mich würde eigentlich mal interessieren, wie ein Patient nach der Erkrankung reagieren würde, wenn er diese Dinge liest. Wird er sie bestätigen können? Würde es ihm bei einer Neuerkrankung helfen, um diese Dinge zu wissen?

LG Helmchen
 
Hallo zusammen,

habe heute die Tipps für Angehörige und Depressive an die Ehefrau weitergegeben. Sie war von dem Inhalt total begeistert und sagte, dass sie ja gar nicht gewusst hätte, wieviel sie verkehrt gemacht hätte und dass diese Dinge eigentlich jeder Angehörige wissen müsse. Von dem Mann höre ich jetzt nichts mehr, mit der Frau telefoniere ich immer wieder.
 
Hallo, da bin ich wieder,

der Mann ist nun in die Depression abgefallen und wieder stationär. Ich bin froh, dass er dort gut aufgehoben ist. Er hat seiner Frau gesagt, sie solle ihn möglichst wenig besuchen. Sie hält sich in etwa daran. Wenn sie zu ihm geht, bringt sie ihm immer Süßigkeiten, Obst, Joghurt und Kuchen mit. Ich war letzten Freitag im Rahmen meines ehrenamtlichen Besuchsdienstes mit einer Kollegin kurz bei ihm, weil er spazieren gehen sollte. Er lehnte jedoch ab, weil er so Schmerzen hätte. Ich stellte fest, dass er in kurzer Zeit ziemlich zugenommen hatte. Er liegt jetzt fast den ganzen Tag im Bett. Seine Frau meinte zu mir, er würde nicht genug essen, obwohl sie es ja gar nicht beurteilen kann.

Seine Frau lernte nun das erste Mal meine Kollegin kennen, als wir den Aufzug betreten wollten und sie denselben verließ. Also nur ein ganz kurzer Augenblick. Die Frau sagte mir am nächsten Tag, dass die Psychiatrie wohl auf solche Menschen verzichten könne, die einen Angehörigen so böse ansehen würden. Erklären kann ich mir diesen Ausbruch wieder mit der Eifersucht auf mich. Sie möchte am liebsten, dass ich auch keine Kontakte habe. Ich war darüber so wütend, dass sie jemanden angriff, der ein Ehrenamt ausübt, dass ich den Telefonhörer auflegte. Das war am letzten Samstag.

Da habe ich mir wieder vorgenommen, mich zurückzuziehen. Habe mir auch überlegt, ob er nicht recht hatte, als er sagte, sie hinterließe nur verbrannte Erde.

Warum lasse ich mich immer wieder darauf ein. Ich merke jetzt schon wieder, dass meine Wut schwächer wird. Wie schaffe ich es, mich für immer von beiden zu verabschieden? Irgend etwas zieht mich wohl immer wieder in diiese Beziehung. Ist es die Vergangenheit? Weil ich ihn in einer Lebenskrise kennen lernte und dies der Punkt war, an dem ich mich veränderte? Ein bisschen Sehnsucht nach diesen Tagen der guten Gespräche und nach dem Kribbeln im Bauch verspüre ich noch immer, obwohl es für mich eine schwere Zeit war.

Also muss ich jetzt wohl überlegen, was das ganze mit mir zu tun hat!
 
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