Wie Strahlen eine Zelle verändern

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Hallo,

Ist diese Art von Strahlung eigentlich gleichzusetzen mit Elektrostrahlung (Elektrosmog). So intensiev habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt.
Unten stehenden Artikel habe ich heute gelesen.

Liebe Grüße
Anne S.

Gefährliche Attacken auf das Erbgut

Heidelberger Forscher untersuchen, wie Strahlen eine Zelle verändern

Strahlung kann gravierende Folgen für unsere Gesundheit haben. Aber welche Strahlung ist in welcher Dosis wie gefährlich?
Die Physiker Professor Christoph Cremer und Dr. Gregor Kreth vom Lehrstuhl für Optik und Informationsverarbeitung des Kirchhoff-Instituts für Physik in HD untersuchen, welche Veränderungen nach einer Strahenexposition eine gesunde Zelle sehr wahrscheinlich in eine Krebszelle umwandeln.
Strahlung zerschlägt den Erbfaden DNA im Zellkern, der in „Knäulen“ den Chromosomen, angeordnet ist. Darauf sind alle lebenswichtigen Informationen in Form von Genen gespeichert. Können diese Zerstörungen von einer Stammzelle, etwa des blutbildenden Gewebes, nicht repariert werden, kann eine Krebszelle entstehen, die sich unaufhörlich teilt, erklärt Gregor Kreth.
Die nat. Strahlenbelastung, also Erdstrahlung und kosmische Strahlung, der wir in Deutschland ausgesetzt sind, liegt im Mittel bei 2,4 Millisievert (mSv) pro Jahr- das ist die Einheit, mit der die biologische Wirksamkeit einer Strahlenmenge auf einen Menschen bezeichnet wird. Ert für Strahlendosen ab 200 Millisievert ist nachgewiesen, dass bösartige Erkrankungen verursacht werden können. Doch einen exakten Schwellenwert gibt es nicht.
Christoph Cremer „Jede Strahlenexposition kann potenziell das Krebsrisiko erhöhen.
Dieses Risiko ist abhängig von Strahlenart, Dosis und Strahlenempfindlichkeit des Gewebes – das ist lange bekannt.
Vieles spricht dafür, dass auch die Anordnung der Gene im Zellkern eine wichtige Rolle spielt. Gene, die oft gebraucht werden, liegen im Zentrum des Kerns, wenig gebrauchte am Rand. „Zwischen eng benachbarten Chromosomen finden nach einer Strahlenexposition natürlich häufiger falsche Verknüpfungen statt als zwischen weit auseinander liegenden“, erklärt K. Bisher haben die Forscher Blut- und Bindegewerbszellen untersucht. Doch auch die Zellkerne anderer Gewebetypen wollen sie unter die Lupe nehmen.
HD Wissenschaftler haben hierzu intern. Richtungsweisende Methoden entwickelt, mit denen man gefährliche Genregionen einfärben und zum Leuchten bringen kann.
Die Lichtblitze zeigen an, wo im Kern tumorrelevante Genregionen eng benachbart sind. Um diese winzigen Strukturen des Zellkerns zu untersuchen, braucht man hochauflösende Methoden der Mikroskopie.
Zusammen mit seinem Team hat C. Modellrechnungen entwickelt, die die Anordnung der Chromosomen im Zellkern berücksichtigen. „Biocomputing“ wird das genannt. Wir können mit diesem Biocomputing-Methoden eine Reihe möglicher Strahlenrisiken simulieren und die Folgen mit mathematischen Modellen abschätzen, erklärte er.
Noch heute legt man Erfahrungswerte, die man aus den Katastrophen von Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl erhalten hat, für Risikoabschätzungen zugrunde. Wie viele Menschen wurden krank? Wie viele starben? Daraus werden die Folgen bei geringeren Strahlendosen näherungsweise bestimmt. Mit den Methoden der HD Forscher wird es eines Tages möglich sein, die Strahlenrisiken erheblich feiner abzuschätzen.
von Karin Henke-Wendt
 
Zitat: Christoph Cremer: „Jede Strahlenexposition kann potenziell das Krebsrisiko erhöhen."

Ich kann aus dem obigen Artikel nicht schliessen, dass diese Beobachtungen nicht auch für Handystrahlen gültig sind!
Die 'Reflex-Studie', welche international durchgeführt wurde, beweist Gen-Strang-Brüche durch Handystrahlung! Dann gibt es noch die Forschungen von Dr. Carlos in den USA, die in die gleiche Richtung gehen - leider!

Pegasus
 
Nein, diese Strahlung ist nicht gleichzusetzen mit allen elektromagnetischen Strahlen.

Die Forscher messen die Strahlung laut Artikel in "Sievert". Diese Einheit wird benutzt, um ionisierende oder radioaktive Strahlung zu messen. Im Spektrum der Elektromagnetischen Wellen gehören lediglich Gamma- und Röntgenstrahlen sowie ein Teil der UV-Strahlung zu den ionisierenden Strahlen. Alle diese Strahlen haben eine Frequenz, die mindestens um den Faktor 1000 höher ist als bei oft verwendeten Technologien (Handy / WLAN).

@Pegasus: Betreffend Gen-Strang-Brüchen: Diese treten auch Natürlich auf und können durch DNA-Reparatur-Mechanismen repariert werden. Es ist daher schwierig abzuschätzen, wie gefährlich diese Strangbrüche wirklich sind.

Ich zitiere dazu aus einem Kommentar der ETHZ zur Reflex-Studie:
Zumindest für Nicht-Biologen ist es zudem schwierig, die Resultate der Experimente angemessen zu beurteilen. Über die Genauigkeit bzw. die Unsicherheit der biologischen Analyseverfahren wird nichts gesagt, und die biologische Bedeutung der Ergebnisse wird nicht im Lichte anderer, bekannter Wirkstoffe oder natürlicher Variationen erklärt.
Gemäss Auskunft bestehen die Hauptprobleme, welche die Auswertung sogar für Biologen schwierig macht darin, dass 1) durchwegs geringe, kaum messbare Effekte beobachtet werden, 2) wenig sensitive und kaum spezifische Standardtechniken zur Analyse verwendet wurden und 3) kausale mechanistische Informationen fehlen und dadurch die Forschungsansätze beschreibender Natur sind. Damit die geringen Effekte klarer und spezifischer erfasst werden können, müssen die zellbiologischen Techniken verfeinert werden.
Insgesamt haben die Befunde der Reflex-Studie die Risikobeurteilung komplexer und offener gemacht. Die z.T. widersprüchlichen Laborbefunde über Effekte von EMF auf Zellen konnten durch die Reflex-Studie nicht geklärt werden.

Quelle: https://www.mobile-research.ethz.ch/var/Reflex_Kommentar.pdf

Die Ergebnisse der Reflex-Studie sind interessant und lassen aufhorchen (Auch wenn Gen-Strang-Brüche auf natürliche Weise auftreten, sollte man sie vielleicht nicht unbedingt durch elektormagnetische Wellen herbeizwingen). Aber auch diese Studie ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
 
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