Themenstarter
- Beitritt
- 21.06.11
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- 583
Hallo Bestnews
Du schneidest hier ein sehr umfangreiches Thema an. Ich fürchte, ich kann aus Zeitgründer nur auf die Hauptsache eingehen und nicht in Detaisl gehen.
Also zuerst mal die Milch. Es geht selbstverständlich um das Eiweiß. Um dies zu verdauen, brauchen wir ein Enzym (Laktase). Dieses Enzym haben Babies. Jedoch wird es bei manchen Menschen im Alter von 2-3 Jahren abgebaut und ist dann nicht mehr vorhanden und deswegen kann dieser Mensch dann keine Milch verdauen. Mit der Zeit hat jedoch der Mensch in unseren Zonen (da wir die Rinderhaltung hier betreiben können) die Fähigkeit entwickelt, das Enzym Laktase weiterhin zu entwickeln. Bei manchen Menschen ist dies jedoch nicht geschehen.
Wenn man nun sagt, früher hat man das nicht gehabt und deshalb brauchen wir es nicht, dann wäre das absoluter Unsinn. Denn früher hatten wir viele Dinge nicht, die wir heute essen. Wenn wir so leben würden, wie die Menschen vor 10.000 Jahren in unseren Breiten, dann müssten wir uns überwiegend von Fleisch ernähren, Denn in der Eiszeit gab es nur ganz Beeren und ein wenig Löwenzahn oder ähnliches Grünzeug. Also kein Gemüse oder Ähnliches.Und auch kein Getreide. Unser Land war Tundra in diesen Zeiten, so weit es nicht von Eis bedeckt war.
In anderen wärmeren Gegenden gab es wieder andere Nahrung. Da hatten die Menschen eine größere Auswahl und aßen sicher auch weniger Fleisch.
Aus diesem Beispiel sehen wir, dass wir uns nur deshalb so erfolgreich auf die ganze Welt ausbreiten konnten, weil der Mensch die Fähigkeit hat, sich anzupassen. Wenn wir so leben wollten, wie vor tausenden von Jahren, dann würde 99% der Menschheit verhungern. Denn damals war für die Wenigen eine ganz andere Nahrungsgrundlage gegeben.
Ich kenne einige Leute, die (aus meist religiösen Gründen) sich nur von Obst ernähren. Wenn wir alle das machen würden, dann bräuchten für eine Person ungefähr 20x so viel anbaufähige Flächen als wir wirklich haben. Das heißt, 80% der Menschen hätten gar nichts zu essen! Solche kuriosen Dinge sind also nicht durchführbar. Für einige Wenige natürlich schon, die es sich leisten können und dadurch auf Kosten Anderer leben. Aber die anderen würden verhungern. Solche Dinge sind keine Lösungen. Wenn man das gar noch aus religiösen Gründen macht, dann ist diese Religion schädlich für die Menschen!
Das alles gilt für Getreide ebenfalls. Sicherlich mag es Getreidearten geben, die besser verträglich sind als Weizen. Zum Beispiel Hirse. Nur leider ist Deutschland wegen des Klimas nicht geeignet, ausreichende Mengen von Hirse anzubauen. Wir müssten sie also aus Afrika importieren. Und dort hungern die Menschen ohnehin, wie du sicher aus den Nachrichten mitbekommst. Wenn wir also mehr Hirse essen würden, dann wäre das für Afrika das Schlimmste, was wir tun können.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir liegen total falsch, wenn wir Gurus folgen, die nicht durchdachte und vielleicht auch aus religiösen oder falsch verstandenen Gesundheitsideologien Ratschläge geben, die nicht durchführbar sind oder, wenn man sie trotzdem befolgt, katastrophale Folgen haben werden.
Nur noch ein kleines weiteres Beispiel: Was die Eskimos essen, das wäre für uns nichts. Was wir essen, wäre für die Eskimo nichts! Kann man deshalb sagen, die Ernährung der Eskimos ist ungesund oder gar aus religiösen Gründen verwerflich oder könnte man sagen, die Ernährung der Eskimos wäre die "Richtige" und gesunde Ernährung auch für uns, weil die Eskimos so gesund sind und den kalten Winter so gut überstehen? Sie überstehen ihre klimatischen Verhältnisse nämlich nur deshalb so gut, weil sie sich den Gegebenheiten auch mit der Ernährung angepasst haben!
Wenn bei uns Getreide wächst, dann ist dies für uns eine gute Nahrung. Auch wenn es Menschen gibt, die es nicht essen können. Aber da habe ich ja schon an anderer Stelle versucht zu erklären, dass dies möglicherweise daher kommen kann, dass wir die Sorten zu sehr verzüchten und somit unnatürlich machen. Die Anwendung von Kunstdünger könnte auch ein wesentlicher Grund sein, um die Unverträglichkeit hervor zu rufen. Wenn man sie erst mal hat, dann hilft leider auch nicht mehr, dass man dann biologisches Getreide kauft. Denn die Unverträglichkeit bleibt meistens bestehen, auch wenn man die Ursache beseitigt hat.
Übrigens vertragen viele Menschen das Brot nicht, weil es Histamin enthält. Alles was mit Hefe oder Sauerteig gemacht ist, kann man nicht essen, wenn man HIT hat. Das hat also mit dem Getreides selbst gar nichts zu tun. Ich habe schon seit vielen Monaten kein Stückchen Brot mehr gegessen, denn nur eine halbe Scheibe macht mir schon erhebliche Probleme. Aber Nudeln kann ich essen, weil sie nicht mit Hefe gemacht sind.
Du darfst nicht alles in einen Topf werfen, sondern solltest die Dinge auseinander halten.
Ich hoffe, ein wenig Klarheit in dieses Thema gebracht zu haben.
Schönen Gruß
Werner
Du schneidest hier ein sehr umfangreiches Thema an. Ich fürchte, ich kann aus Zeitgründer nur auf die Hauptsache eingehen und nicht in Detaisl gehen.
Also zuerst mal die Milch. Es geht selbstverständlich um das Eiweiß. Um dies zu verdauen, brauchen wir ein Enzym (Laktase). Dieses Enzym haben Babies. Jedoch wird es bei manchen Menschen im Alter von 2-3 Jahren abgebaut und ist dann nicht mehr vorhanden und deswegen kann dieser Mensch dann keine Milch verdauen. Mit der Zeit hat jedoch der Mensch in unseren Zonen (da wir die Rinderhaltung hier betreiben können) die Fähigkeit entwickelt, das Enzym Laktase weiterhin zu entwickeln. Bei manchen Menschen ist dies jedoch nicht geschehen.
Wenn man nun sagt, früher hat man das nicht gehabt und deshalb brauchen wir es nicht, dann wäre das absoluter Unsinn. Denn früher hatten wir viele Dinge nicht, die wir heute essen. Wenn wir so leben würden, wie die Menschen vor 10.000 Jahren in unseren Breiten, dann müssten wir uns überwiegend von Fleisch ernähren, Denn in der Eiszeit gab es nur ganz Beeren und ein wenig Löwenzahn oder ähnliches Grünzeug. Also kein Gemüse oder Ähnliches.Und auch kein Getreide. Unser Land war Tundra in diesen Zeiten, so weit es nicht von Eis bedeckt war.
In anderen wärmeren Gegenden gab es wieder andere Nahrung. Da hatten die Menschen eine größere Auswahl und aßen sicher auch weniger Fleisch.
Aus diesem Beispiel sehen wir, dass wir uns nur deshalb so erfolgreich auf die ganze Welt ausbreiten konnten, weil der Mensch die Fähigkeit hat, sich anzupassen. Wenn wir so leben wollten, wie vor tausenden von Jahren, dann würde 99% der Menschheit verhungern. Denn damals war für die Wenigen eine ganz andere Nahrungsgrundlage gegeben.
Ich kenne einige Leute, die (aus meist religiösen Gründen) sich nur von Obst ernähren. Wenn wir alle das machen würden, dann bräuchten für eine Person ungefähr 20x so viel anbaufähige Flächen als wir wirklich haben. Das heißt, 80% der Menschen hätten gar nichts zu essen! Solche kuriosen Dinge sind also nicht durchführbar. Für einige Wenige natürlich schon, die es sich leisten können und dadurch auf Kosten Anderer leben. Aber die anderen würden verhungern. Solche Dinge sind keine Lösungen. Wenn man das gar noch aus religiösen Gründen macht, dann ist diese Religion schädlich für die Menschen!
Das alles gilt für Getreide ebenfalls. Sicherlich mag es Getreidearten geben, die besser verträglich sind als Weizen. Zum Beispiel Hirse. Nur leider ist Deutschland wegen des Klimas nicht geeignet, ausreichende Mengen von Hirse anzubauen. Wir müssten sie also aus Afrika importieren. Und dort hungern die Menschen ohnehin, wie du sicher aus den Nachrichten mitbekommst. Wenn wir also mehr Hirse essen würden, dann wäre das für Afrika das Schlimmste, was wir tun können.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir liegen total falsch, wenn wir Gurus folgen, die nicht durchdachte und vielleicht auch aus religiösen oder falsch verstandenen Gesundheitsideologien Ratschläge geben, die nicht durchführbar sind oder, wenn man sie trotzdem befolgt, katastrophale Folgen haben werden.
Nur noch ein kleines weiteres Beispiel: Was die Eskimos essen, das wäre für uns nichts. Was wir essen, wäre für die Eskimo nichts! Kann man deshalb sagen, die Ernährung der Eskimos ist ungesund oder gar aus religiösen Gründen verwerflich oder könnte man sagen, die Ernährung der Eskimos wäre die "Richtige" und gesunde Ernährung auch für uns, weil die Eskimos so gesund sind und den kalten Winter so gut überstehen? Sie überstehen ihre klimatischen Verhältnisse nämlich nur deshalb so gut, weil sie sich den Gegebenheiten auch mit der Ernährung angepasst haben!
Wenn bei uns Getreide wächst, dann ist dies für uns eine gute Nahrung. Auch wenn es Menschen gibt, die es nicht essen können. Aber da habe ich ja schon an anderer Stelle versucht zu erklären, dass dies möglicherweise daher kommen kann, dass wir die Sorten zu sehr verzüchten und somit unnatürlich machen. Die Anwendung von Kunstdünger könnte auch ein wesentlicher Grund sein, um die Unverträglichkeit hervor zu rufen. Wenn man sie erst mal hat, dann hilft leider auch nicht mehr, dass man dann biologisches Getreide kauft. Denn die Unverträglichkeit bleibt meistens bestehen, auch wenn man die Ursache beseitigt hat.
Übrigens vertragen viele Menschen das Brot nicht, weil es Histamin enthält. Alles was mit Hefe oder Sauerteig gemacht ist, kann man nicht essen, wenn man HIT hat. Das hat also mit dem Getreides selbst gar nichts zu tun. Ich habe schon seit vielen Monaten kein Stückchen Brot mehr gegessen, denn nur eine halbe Scheibe macht mir schon erhebliche Probleme. Aber Nudeln kann ich essen, weil sie nicht mit Hefe gemacht sind.
Du darfst nicht alles in einen Topf werfen, sondern solltest die Dinge auseinander halten.
Ich hoffe, ein wenig Klarheit in dieses Thema gebracht zu haben.
Schönen Gruß
Werner