Wer zahlt für Homöopathie

ory

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in vielen vertragsärztlichen praxen ist die homöopathie inzwischen als kassenleistung möglich.
allerdings nicht in allen und auch nicht bei jeder kasse.
wenn man eine homöopathische behandlung als kassenleistung möchten, sollte man darauf achten das die krankenkasse in der man versichert ist einen entsprechenden selektivvertrag abgeschlossen hat und in der Praxis deiner wahl fragen , ob diese ebenfalls an den verträgen teilnimmt.


Nicht alle Kassen bieten Kostenübernahme .

Homöopathische Behandlungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse normalerweise nicht erstattet.
Anders ist das bei Kassen, die Integrierte Versorgung mit klassischer Homöopathie anbieten.

Die Voraussetzung dafür wurden mit der Gesundheitsreform 2004 geschaffen. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat daraufhin mit vielen Krankenkassen Verträge abgeschlossen, die eine Kostenübernahme für homöopathische Behandlungen erlauben.

Homöopathische Ärzte und Apotheker arbeiten zusammen

Grundidee der Integrierten Versorgung (IV) ist eine bessere Vernetzung der Akteure, die am Heilungsprozess beteiligt sind.

Dabei geht es nicht nur um die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Ärzten.

Auch andere Leistungserbringer, wie Apotheker, Krankenhäuser oder Pflegepersonal, gehören zum Netzwerk der integrierten Versorgung.

Der vom Verband der homöopathischen Ärzte entworfene Vertrag für integrierte Versorgung betrifft Ärzte und Apotheker.

Gemeinsam sollen sie für eine qualitätsgesicherte Versorgung der Versicherten mit homöopathischer Medizin sorgen.

Für die Dokumentation der Therapie stehen sie im Informationsaustausch.

Einfache Anmeldung in der Arztpraxis

Integrierte Versorgung mit Homöopathie wird von immer mehr Krankenkassen erstattet.
Welche das sind, erfahren Sie mit unserem Krankenkassen-Vergleich.
Gehört Ihre Kasse dazu, ist die Teilnahme denkbar einfach: bei einem Vertragsarzt füllen Sie vor Behandlungsbeginn die Teilnahme- und Einverständniserklärung für Patienten aus.
Sie erhalten eine Durchschrift/Kopie (versehen mit Unterschrift und Kassenstempel des Arztes), um dieses bei Bedarf in der beratenden Apotheke (zum Beispiel bei Rückfragen zur Medikation) oder bei der Krankenkassevorweisen zu können.

Möchten Sie das Programm beenden, genügt eine einfache Kündigung, die Sie ebenfalls bei Ihrem Arzt einreichen können.

Die IV-Verträge bieten sowohl Krankenkassen als auch homöopathischen Ärzten neue Gestaltungsspielräume im ansonsten engen Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Wichtigster Aspekt des IV-Tarifs mit Homöopathie ist die Übernahme der Kosten für das ärztliche Gespräch, Anamnese genannt.
Diese dauert laut Vertrag bei Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr mindestens eine Stunde - bei Kindern mindestens 40 Minuten- und kann höchstens einmal im Jahr erstattet werden.

Eine mindestens 30minütige Folgeanamnese wird höchstens einmal pro Quartal bezahlt, eine 15minütige Folgeanamnese höchstens zweimal pro Quartal.
Eine homöopathische Beratung kann fünfmal pro Quartal auf Kassenkosten stattfinden.

Der Versicherte muss keinen Cent aus der eigenen Tasche für die Homöopathie dazu zahlen.
Anders sieht es mit homöopathischen Arzneimitteln aus: diese werden von den Krankenkassen nicht übernommen.

Krankenkassen.de - Integrierte Versorgung mit klassischer Homöopathie


lg ory
 
Meines Wissens, kostet die homöopathische Zusatzversicherung bei den Krankenkassen ca 13,- monatl. sie umfasst beispielweise bei der BIG DIREKT Krankenkasse EINE Untersuchung/Diagnostik bei einem Homöpathen der auch Arzt ist. Also nicht beim Heilpraktiker. Die Kosten fürt die Globulis werden auch übernommen.

Beispiel: https://www.big-direkt.de/tarife/wahltarife_bigselect/bigselect_natur/bigselect_natur_details.html

Aber 13,- monatl, wo die Globulis nur ca 5,- Euro kosten??? Ist das rentabel?

LG
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte man überdenken.

Zumindest bezahlt man aus der Tasche normalerweise. Warum?

LG, Difi
 
Hallo Tanja,

Aber 13,- monatl, wo die Globulis nur ca 5,- Euro kosten??? Ist das rentabel?

das kostenintensive an der Homöopathie sind ja nicht die Globuli sondern die aufwändige Erstanamnese. Ein Homöopath braucht nunmal eine komplette Krankengeschichte und muß so ziemlich alles vom Patienten erfahren um das richtige Arzneimittel zu finden. Dabei ist nicht nur wichtig, welche Symptome der Patient hat, sondern auch, wie diese sich äußern, was er dabei empfindet, wie er darauf reagiert etc. Eine Erstanamnese bei chronisch Kranken dauert in der Regel an die 2 Stunden. Der Fallaufnahme folgt dann noch die Fallanalyse, Repertorisation und Abgleich mit der Materia Medica, was nochmal bis zu 3 Stunden dauern kann. Die Preise hierfür variieren teilweise ziemlich, in München z.B. zahlt man so zwischen 160 € und 250 € dafür. Ein Folgetermin, der aber meist erst nach 4 bis 6 Wochen nötig sein kann, ist dann schon wesentlich günstiger, da er einfach nicht mehr soviel Zeit benötigt.

LG
Christian :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann man nur bei verschiedenen Anbietern dieser Zusatzvers. anfragen und sich genau über den Leistungsumpfang informieren. Versicherungen kalkulieren zuerst ihren Veigenen Vorteil.

Eine mögliche Alternative wäre vllt. auch einen Arzt mit Kassenzulassung und Homöopathie zu konsultieren und dort nach Erfahrungen mit Zusatzvers. zu fragen.

LG
Tanja
 
Ich wollte so einen Vertrag abschliessen (damals bei der Securvita).Problem: der nächste Arzt unter Vertrag war ca. 100 Km von meinem Wohnort entfernt!:rolleyes:

:wave:
 
Die Schweiz ist etwas weiter (aerzteblatt.de):

Alternativmedizin kommt in der Schweiz zurück in die GrundversicherungDie Homöopathie, die anthroposophische Medizin, die Neuraltherapie sowie die Phytotherapie und die Traditionelle Chinesische Medizin werden in der Schweiz ab 2012 wieder Teil der Grundversorgung

Auf diese Entscheidung des Gesundheitsministers Didier Burkhalter hat der Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) im Januar hingewiesen. (Weiterlesen…)
Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten "Alternativmedizin kommt in der Schweiz zurück in die Grundversicherung"

lg ory
 
Na super , da würden die in Uruguay gleich auf den Bananenbaum hüpfen.;)

Gibt es einen Preiskatalog? Hier wird Homöopathie sehr klein geschrieben. Es ist nicht in der normalen Versicherung drin.

LG, Difi
 
hallo difi ,
auch hier wird homöopathie noch sehr klein geschrieben .:idee: kenne wirklich niemanden auf anhieb.

ich hatte einen franzsösischen homöopathen der mich auf den kopf stellte ;)

in frankreich wird wesentlich toleranter mit dem thema "Homöopathie" umgegangen vorallem auch unter medizinern, die meisten homöopathen in frankreich sind auch mediziner.


lg ory
 
Das gefällt mir. Warum gibt es nicht das Verständnis weltweit. Das wäre mein Traum.

Geben wir doch zu, das wir versuchen mit der Homöopathie zu leben aber den Blinddarm operieren lassen. Das ist richtig. Wenn man beides zusammenbringen könnte, hätten wir alle gewonnen.

Noch ein langer Weg zur Gesamtmedizin.

Aber bis dahin müssen wir uns auf Alternativen orientieren. Schätze ein Weg zurück. Aber mit dem Wissen von Heute.

LG, Difi
 
Eine Versicherung gleich für Heilpraktiker abschließen..., man weiß nie (so wie bei mir- ungeplant, da doch selbst "versiert"). Dann hat man die Wahl zwischen mehr Homöopathen, und kann noch mehr Verfahren (andere Richtungen) nutzen.
 
in frankreich wird wesentlich toleranter mit dem thema "Homöopathie" umgegangen vorallem auch unter medizinern, die meisten homöopathen in frankreich sind auch mediziner.


lg ory
Wir hatten auch über viele Jahre eine Hausärztin, die homöopathisch behandelte.

Es gibt auch in D etliche Ärzte mit Zusatz Homöopathie.
Allerdings wurde die Weiterbildung Homöopathie vor einigen Jahren in D für Ärzte drastisch verkürzt. So dass es mMn. empfehlenswert ist, sich in D einen etwas älteren erfahrenen Arzt mit damals noch intensiver Zusatzausbildung zu suchen.
 
in frankreich wird wesentlich toleranter mit dem thema "Homöopathie" umgegangen vorallem auch unter medizinern, die meisten homöopathen in frankreich sind auch mediziner.

In Frankreich dürfen nur Ärzte mit einer homöopathischen Ausbildung in der Uni (sie gilt dort als eigenständige Facharztausbildung nach dem Grundstudium der Allgemeinmedizin) Homöopathie anwenden.Heilpraktiker gibt es dort keine.

Und sowohl die Beratung als die Behandlung (Globulis) werden zum Teil durch die gesetzliche Krankenkasse erstattet.Der Homöopath meiner Mutter verlangt 37 € für ein Gespräch, egal wie lang es dauert (ich war ein Mal 1,5 Stunden lang dort).Die Krankenkasse erstattet meiner Mutter 60% davon (ohne Gewähr, vielleicht hat sich das wieder verändert, ich müsste nachfragen).Die Globulis selbst sind in F spottbillig.

Allerdings verwenden französische Homöopathen meist C Potenzen bis 30 (C9, C15 oder C30), C Potenzen in 200 oder mehr oder LM/Q Potenz sind dort so gut wie unbekannt oder werden nur sehr selten verschrieben.

Gruss:wave:
 
Niedrighomöopathie; D gibt´s eh nur in Deutschland, weniger von den klass. Homöopathen.

Eine klassische Behandlung sieht in aller Regel anderst aus.
 
Das wäre doch wunderbar wenn die Homöopathie und Schulmedizin einen gemeinsamen Weg finden würden, statt gegeneinander zu arbeiten und sich als Scharlatan zu verschreien.


Der Patient sollte endlich wieder im Mittelpunkt stehen!
 
medizinstudenten haben ein neues wahlfach für 2010/2011 " HOMÖOPATHIE "

es kommt ,wenn auch langsam ;)

lg ory
 
Bei uns lohnt sich die Frage nach einer Zusatzversicherung nicht wirklich. Wir wohnen ziemlich abgelegen auf dem Dorf und der nächste praktizierende Homöopath ist ziemlich weit weg. Die Fahrtkosten bezahlt ja keiner. Da hilft nur das Studium der klassischen Hausapotheke und die vielen Erfahrungsberichte in den verschieden Foren.
Natürlich nehme ich homöopathische Globuli nur bei relativ bekannten Problemchen und würde mich bei Unsicherheiten nie bei meiner Tochter auf Erfahrungsberichte aus dem Internet verlassen.
 
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