Wenn Armut zur Todesursache wird

ahaffmann

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Wenn Armut zur Todesursache wird

"Ein niedriges Einkommen geht häufig mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko und einer verringerten Lebenserwartung einher. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit Daten des sozioökonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. Die Ergebnisse wurden bei der Eröffnung des Kongresses „Armut und Gesundheit“, der bis Freitag in der Technischen Universität Berlin stattfindet, vorgestellt. Die „Junge Welt“ war vor Ort und sprach mit dem RKI-Wissenschaftler Thomas Lampert und dem Vorsitzenden des Paritätischen Gesamtverbandes, Rolf Rosenbrock.

Zusammenhang zwischen finanzieller Situation und der Gesundheit erwiesen. Der Studie zufolge ..."

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Wenn Armut zur Todesursache wird
 
Für mich absolut nachvollziehbar. Um dem Abhilfe zu schaffen wäre ein neues Geld- und Wirtschaftssystem dringend notwendig und ein Denken, dass sich auf dem inneren Bewusstsein aufbaut und das daraus Dinge erschafft, die für alle nützlich und hilfreich sind. Wir machen alles im Grunde unter Zwang. Unsere bedürftigen Wünsche werden über Geld gestillt und damit lernt man früh, wer nichts hat, der kann sich seine Wünsche eben nicht vollständig erfüllen. Das fängt bei qualitativ hochwertigem Essen an und hört bei einer anständigen ganzheitlichen Gesundheitsprophylaxe auf. Anstatt dem Brutto-Sozial-Produkt zu folgen, wie dem goldenen Kalb, würde es viel mehr Sinn machen, die Talente, die in jedem Menschen vorhanden sind, zu fördern, z.B. über ein Schulsystem in dem man lebendig lernt, anstatt nur Wissen in die Menschen zu hauen. Diese Talente könnte jeder in die Gesellschaft mit einbringen und damit könnte viel Arbeitskraft frei werden, die man sonst vielleicht in einen Beruf hängt, der dann vollkommen überflüssig wäre, falls er nur auf Masse statt Klasse aus ist. Ich frage mich wie lange man das noch alles so hinnehmen will. Wie kann man behaupten man hätte arbeitslose Menschen, wo doch kaum einer mehr einen normalen Stundentag hat. Das ist grotesk. Wichtige Berufszweige, wie der der Hebamme werden mangels anständiger Bezahlung aussterben. Es ist eine endlos lange Liste.
 
Für mich absolut nachvollziehbar. Um dem Abhilfe zu schaffen wäre ein neues Geld- und Wirtschaftssystem dringend notwendig und ein Denken, dass sich auf dem inneren Bewusstsein aufbaut und das daraus Dinge erschafft, die für alle nützlich und hilfreich sind. Wir machen alles im Grunde unter Zwang.

Ganz richtig, liebe Juliette!
Diese Gesellschaft ist eine zwanghafte kranke Gesellschaft, in der nur Geld zählt und auch nur der, der Geld hat, die Chance hat, zu gesunden.

Es gibt Wege da raus, nur, die Menschen müssen sie auch gehen wollen! Zum gehen-wollen gehört aber Kraft. Menschen, die im Hamsterrad der Armut - sei es durch HartzVier, durch niedrige Rente oder durch anderwie niedriges Einkommen - hängen, haben selten die Kraft, da raus zu kommen. Weil es einfach irgendwie an allem fehlt. Außerdem isoliert Armut sozial.

Andererseits steigt der Unmut in der Bevölkerung doch langsam an, wenn man sich mal die Kommentarspalten diverser Seiten und Filme im Internet ansieht.
 
Hallo zusammen,


solche Themen beschäftigen mich auch sehr.
Ich denke, dass mit ein Grund ist, weswegen sich in unserer Gesellschaft nichts ändert, dass gerade die Menschen, die arm sind, nicht mehr wählen gehen, weil sie von der Politik so enttäuscht sind.
Dann bekommen also die Parteien, die sich um die Interessen sozial Schwacher mehr kümmern als z. B. CDU/CSU und FDP nicht genügend Stimmen und die Chance auf einen Regierungswechsel und damit die Chance auf irgendwelche Änderungen sinken gegen Null.
Die Zahl der Nichtwähler ist unter den sozial Schwachen sehr, sehr hoch.

Ich wähle daher auch schon lange eine Partei (und gehe immer wählen), die sehr viele Programmpunkte für sozial schwache Menschen hat, d. h. die links der SPD steht.

Würden alle sozial Schwachen wählen gehen und würden sie auch solche Parteien wählen, die sich um ihre Interessen kümmern und nicht um die Interessen der oberen 30 % der Bevölkerung, so wäre sicher einiges anders. Davon bin ich überzeugt.

Vermutlich hätten wir derzeit nicht die jetzige Regierung, wenn alle sozial Schwachen zur Wahl gegangen wären.


Traurig ist, dass in unserer Gesellschaft viele nur die eigenen Vorteile sehen und viele, die gesund und arbeitsfähig sind, Vorurteile über die Kranken und die Menschen ohne Arbeit haben.
Ich erlebe das selbst bei mir immer wieder. Wenn einem die Krankheit, die man hat, nicht im Gesicht steht, läuft man Gefahr, als "Sozialschmarotzer" zu gelten.

Auch bei mir hat die Krankheit dazu geführt, dass ich weitgehend sozial isoliert bin. Ich suche aber auch schon keinen Kontakt mehr zu Gesunden, weil ich weiß, dass Gesunde oft kein Interesse daran haben, mit Kranken Kontakt zu haben. Da fehlt einfach zu oft das Verständnis und das Einfühlungsvermögen.


LG
margie
 
Leider ist das so. Gestern musste ich in der Post eine halbe Stunde oder länger anstehen, weil da die Warteschlange immer so lang ist. (Es gibt hier keie Möglichkeiten, Briefmarken aus dem Automaten zu ziehen.). Nachdem ich solange gestanden hatte und fast dran war, kam eine alte Frau mit Stock und stellte sich demonstrativ an den Anfang der Schlange. Die Menschen hinter mir haben gottseidank verstanden, was das sollte, man hat die alte Frau dann auch vorgelassen, sie musste keine halbe Stunde warten.
Wenn man jünger ist und aussieht, passiert einem so was nicht. Ich kann gar nicht lange stehen und hatte ziemliche Schmerzen. Ich habe dann die Frau am Schalter gefragt, was denn die Leute tun sollen, die nicht mehr so lange stehen können.
Sie wusste das auch nicht. Ihre Antwort war nur, darauf würden die Leiter der Filiale auch keine Rücksicht mehr drauf nehmen, wenn jemand nicht mehr gut stehen kann.

Wenn man sieht, wie die da oben (die Politikdarsteller) uns abzocken, kann ich verstehen, dass die Bevölkerung nicht mehr wählen geht. Wobei das leider auch nicht weiter hilft. Resignation hat noch nie geholfen.
 
Das ist ein unheimlich wichtiges Thema, gleichzeitig ein sehr sehr trauriger Tatbestand..
Das Beispiel mit der Post ist leider nur eines von vielen. Es wird kaum Rücksicht genommen.
Aber oft wird auch leider Gottes kein Verständnis älteren Menschen, die etwas langsamer sind, entgegengebracht, z.B. an der Kasse. Das finde ich schrecklich.

Aber nun zurück zur eigentlichen Fragestellung..
Ungerecht finde ich vor allem, wenn sich vor allem Menschen mit körperlichen Schwerstarbeiten ein Leben lang abrackern, gering verdienen und dann mit geringen Renteneinnahmen auskommen müssen und eh schon gesundheitlich vorbelastet sind..Aber so ist es eben leider überall..:-(
 
Hallo,

ich sehe das als Betroffener noch etwas anders:
Ich wurde durch einen "Kunst-"Fehler während einer OP zum Krüppel, hatte aber nach Koma und Reha genügend "Wut im Bauch" mich zu wehren. Als Ergebnis habe ich einen Status mit 90% Behinderung und einigen Kennzeichen und einer (mich befriedigenden) Schmerzensgeldzahlung. Gleichzeitig ist mir klar, dass ein Großteil Betroffener diese Energie nicht aufbringen kann.... Und genau hier beginnt die Ungerechtigkeit, die auch Armmut zur Todesursache mutieren lässt! Bestraft werden jene Menschen, die nicht mehr in der Lage sind sich entsprechende Hilfe ztu holen und sich zu wehren um verbürgtes Recht ein zu klagen.
Deshalb hier ein Aufruf an alle, die diese Zeilen berühren: Schreibt über Eure Probleme hier im Forom, auch wenn es nicht immer klappt, wir versuchen Hilfe zu organisieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme dir da voll und ganz zu, James.
Gerade die Leute, die am nötigsten Hilfe brauchen können sich meist nicht selbst helfen um diese Hilfe auch zu bekommen.

Das gesamte System ist leider so angelegt, dass Menschen immer weniger auf ethische Werte geben. Während vor Jahren es ganz selbstverständlich war wenn ein junger Mensch im Bus aufgestanden ist und seinen Sitzplatz einer älteren Person angeboten hat, findet man dies heute kaum noch. Dies Beispiel mag sich wie eine Kleinigkeit anhören, aber es spiegelt voll und ganz die zunehmende Einstellung der Masse wider.
Immer wieder kann man beobachten dass die Hilfsbereitschaft sehr stark abgenommen hat. Mitgefühl für andere Menschen zu haben ist als Störfaktor im Spass-leben angesehen. Deutet man mal auf so was hin, dann gilt man als Spassbremse und wird schräg angeschaut.
Es geht immer mehr nur darum sein eigenes Leben unbelastet führen zu können. Anderen helfen? Wieso sollten sie das? Jeder muß sich selbst helfen. Manche können das nicht? Nicht mein Problem, dann eben Pech gehabt. - So und nicht anders sieht die Realität aus.

Die zunehmende Armut heutzutage ist gewollt. Durch die Angst in Armut abzurutschen werden Menschen bei der Stange gehalten und akzeptieren z. B. Arbeitsbedingungen, die vor Jahren völlig unakzeptabel angesehen wurden.
Bekannt ist auch seit Jahren, dass die Lebenserwartung von Menschen mit geringem Einkommen niedriger ist.
Habe gerade gestern ein Programm im TV gesehen über die Lebenssituation von Personen mit geringer Rente. Es war einfach furchtbar.
Im Alter kommen ja noch etliche Gebrechen dazu und diese wirken sich dahingehend aus, dass diese Menschen fast vollständig isoliert Leben müßen. Eben weil auch das geld dazu fehlt sich entsprechende Hilfe zu kaufen.
 
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