Welches (einführende) Mikronährstoff-Buch von Uwe Gröber könnte ich einer angehenden Medizinerin schenken?

Kate

Moderatorin
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
16.11.04
Beiträge
16.810
Ich habe im Umfeld eine junge angehende Medizinerin, die schon recht weit ist (kurz vor dem KH-Praktikum in der Chirurgie und dem 3. Staatsexamen; danach strebt sie noch eine Facharztausbildung an). Sie ist sehr schulmedizinisch geprägt, was die Ausbildung so mit sich bringt, aber teils wohl auch eine Gegenreaktion auf die vor den Schulkameraden "peinlichen" Heilpraktier- bzw. "Homöopathen"-Besuche ihrer Kindheit zurückzuführen ist. Sie ist aber auch offen.

Zu Ihrem Geburtstag möchte ich ihr u.a. gern ein Buch von Gröber schenken. Folgende Kriterien sind mir wichtig:

- aktuell
- eher einführend
- schön übersichtlich / als Nachschlagewerk tauglich
- sachlich und mit vielen Quellenangaben sowie Stichwortverzeichnis

Ich habe bisher diese rausgesucht:

Mikronährstoff-Beratung Indikationen: Ein Arbeitsbuch - 41 Euro, 140 Seiten, Taschenbuch von 09/2020.

Die wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel: Das Plus für Ihre Gesundheit. Alles Wissenswerte zu Einnahme, Dosierung sowie den Risiken und Nebenwirkungen - 15 Euro (keine Ahnung, warum so preiswert), 144 Seiten, broschiert, von 06/2019.

Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber: Was Ihr Arzt und Apotheker Ihnen sagen sollten - 33 Euro, 288 Seiten, gebundene Ausgabe, von 08/2022. (EDIT: Nach togis Beitrag #2 nun aus dem Rennen.)

Wer von Euch hat eins dieser Bücher und kann sich dazu äußern? V.a. zu den Kriterien, die sich nicht den Beschreibungen entnehmen lassen, aber natürlich auch Eurem Gesamteindruck. Vor Ort in den Buchhandlungen werde ich sie nicht alle einsehen können. Mir ist die Nr. 3 eigentlich schon zu speziell, da ich den eh vorhandenen Medikamenten-Fokus unserer Medizin nicht in den Vordergrund stellen möchte.

Würde mich über Euren Rat freuen und wünsche Euch einen einen guten Rutsch in ein möglichst gesundes Jahr 2025 🎆
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kate,
ich hab nur das hier: https://www.thalia.at/shop/home/art...SA&utm_term=thalia&utm_content=Alle Webseiten
(ich hab ein neueres, aus dem Jahr 2008, 3. Auflage) und kann nur pos. berichten.
Hat >300 Seiten

Bis heute ein super Nachschlagewerk. Ob sich bezügl. Dosierungen "so viel getan hat", kann ich nicht sagen. Kann es mir aber kaum vorstellen (einzelne, wie D3 sicherlich. Aber im Großen und Ganzen tut sich ja eher wenig in dem Bereich).
Da findet man die häufigsten Krankheitsbilder von A-Z mit jeweils detaillierter Liste der Vitamine, die man nehmen sollte (auch je nach Symptomen noch Erweiterung - wenn Symptom X, dann hochfahren mit Y...)
+ Studien/Quellen.
Das hat mir bislang auch "nach außen hin" gut geholfen, weil "Leitfaden für Ärzte und Apotheker" drauf steht.

Aus der selben Perspektive, würde ich Buch 3 aus deiner Liste NICHT nehmen, da das ja vom Titel her eher aus Patientensicht geschrieben ist (und die zu Beschenkende ja sicher stolz drauf ist, "so gut wie Ärztin" zu sein).
Aber Buch 3 hattest du ja ohnehin auch schon eher ausgeschlossen.

Buch 1+2 kann ich von außen schwer beurteilen. Aber ev. hilft es dir ja schon, wenn du es auf 2 reduziert hast.

lg togi
 
Danke, @togi.

Nr. 3 habe ich nun auch endgültig gestrichen, Dein Argument ist gut ;)

Das von Dir empfohlene gibt es offenbar auch als 4. Edition (1. Juni 2024) - nur ist es wohl schwierig erhältlich(?) Allerdings ist es angeblich bei Thalia.de auch innerhalb 1-2 Wochen in der Ausgabe 2002 bestellbar (und die zu Beschenkende hat eine Filiale in der Nähe).

Was sich an Erkenntnissen geändert haben könnte, ist eine gute Frage, die ich mich garnicht traue, aus dem Ärmel zu beantworten. Mir fällt als Beispiel gerade ein, dass "man" (sofern informiert) heute wohl kein Calcium mehr als NEM empfiehlt.

Kannst Du mir noch sagen, ob es ein Stichwortverzeichnis hat?
 
Hallihallo,
Was sich an Erkenntnissen geändert haben könnte, ist eine gute Frage, die ich mich garnicht traue, aus dem Ärmel zu beantworten. Mir fällt als Beispiel gerade ein, dass "man" (sofern informiert) heute wohl kein Calcium mehr als NEM empfiehlt.
Diesbezüglich hab ich nachgeschaut: er sieht es (in der 3. Auflage) eher als "Mangelelement" (lt. DGE) im Wachstum und bei älteren Personen an.

(ich find diesbezüglich spannend, dass die benötigte Menge auch enorm von der Ernährung abhängt - daher wie viel Kalzium zB gebraucht wird, um Oxalate zu binden/auszuscheiden. Da sind so viele Verbindungen/Verschachtelungen und vermutlich auch noch so viele "blinde Flecken" bei diesen ganzen Details... So Dinge findet man aber vermutlich in keinem Buch kompakt berücksichtigt. Dennoch ist im Gröber mWn mehr drinnen, als in den Biochemiebüchern die zB die Meduni Wien verwendet. Im Studien ist mWn immer noch der Tenor, dass man nur mit schwerer Erkrankung, Alk-Abusus, oder Bewohner eines "3 Welt Landes" etc. Mängel haben kann).
Kannst Du mir noch sagen, ob es ein Stichwortverzeichnis hat?
Ja, ein sehr ausführliches.

Er hat auch in jedem Kapitel kurz was zum Thema Ernährung. Das wär jetzt in vielen Fällen "nicht meins" (viel Obst, Gemüse, Saatenöle, Salzzufuhr reduzieren...). Mir scheint bezügl. Ernährung hat er sich keine Gedanken gemacht/übernimmt er von den div. Fachgesellschaften 1:1 die Empfehlungen.

Jod ist er auf DGE Linie (also die +/- 100mcg/Tag). Ist die Frage, ob er im neuen Buch da aktuellere Infos hat?

Tja, nobody is perfect...

Für absolute "Newbies" (bzw. so die "klassischen Schulmediziner") ist es imho dennoch ein enorm wertvolles Buch, weil in den meisten Fällen klar auf Mehrbedarf bei div. Erkrankungen, Testmöglichkeiten, Co-Faktoren/Stoffwechselprozesse etc. eingeht. Und eben da es "für Ärzte und Apotheker" ist und er viele Quellen drinnen hat, können es manche vermutlich deswegen "besser nehmen".

Ich fand immer die Kombi aus Gröber + Burgstein (Handbuch Nährstoffe) sehr gut zum Abgleichen. Soweit ich gesehen hab, hat auch Burgstein schon lange nicht mehr aktualisiert...

lg togi
 
Danke nochmals, togi.

... in den meisten Fällen klar auf Mehrbedarf bei div. Erkrankungen, Testmöglichkeiten, Co-Faktoren/Stoffwechselprozesse etc. eingeht. Und eben da es "für Ärzte und Apotheker" ist und er viele Quellen drinnen hat, können es manche vermutlich deswegen "besser nehmen".
In die Richtung gingen auch meine Gedanken. Wobei ich tatsächlich lieber etwas aktuelles hätte.

Zu Calcium: Nachdem ich sogar ohne Supplementierung mal in eine leichte Hypercalcämie geraten bin (wie an einigen Stellen im Forum geschildert), nur durch relativ viel von einem recht calciumhaltigen Käse, allerdings unter 5.000 IE Vitamin D (dabei ohne erhöhte 25-OH-... oder "freies Vit.D"-Spiegel), bin ich bezüglich Calcium sicher vorsichtig. Zudem hatte ich auch ganz ohne Käse, und auch ohne andere Calcium-"Booster" wie Brennesselpulver, Tahin etc., nach ca. 2-3 Monaten immer noch mittige Calcium-Serum-Werte. - Das ist jetzt aber nur ein Beispiel, das sicherlich auch sehr speziell ist. - Du nennst noch Jod, da könnten die Erkenntnisse auch im Fluss sein(?) Im Burgerstein (s.u.) stehen 150-200 µg/Tag bei "Normalernährung" und 100-1.000 µg/Tag als "Ernährungsmedizinischer Dosierungsbereich". - Bor fällt mir noch ein, wo sich z.B. die Aussage der Burgerstein-Website vom der des Buches (2007) unterscheidet.

Ich fand immer die Kombi aus Gröber + Burgstein (Handbuch Nährstoffe) sehr gut zum Abgleichen. Soweit ich gesehen hab, hat auch Burgstein schon lange nicht mehr aktualisiert...
Du meinst den Burgerstein? Den habe ich in der 11. Auflage 2007 und finde ihn gut, für mich vielleicht sogar besser als Gröber, aber nicht für diese Geschenk-Idee. Wie ich eben sehe, gibt es eine 14. Auflage von 2023.

Vielleicht werde ich mich mal in eine große Buchhandlung begeben und schauen, was sie da haben.
 
Oben