Was mir wirklich geholfen hat!

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28.03.18
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Hier möchte ich nur kurz eines der vielen Dinge aufzählen, die mir bei der Heilung meiner Zwangsneurose geholfen hat, zusammen mit den Sitzungen bei meinem Therapeuten
(was ich übrigens jedem zusätzlich zur Selbsthilfe und/oder Selbsthilfegruppen oder -Foren empfehlen würde).

Ich hatte damals immer ein Gefühl der Hilflosigkeit, da ich Angst hatte, mir selber durch schlechte Gefühle und Gedanken schöne Momente, auf die ich mich teilweise schon
lange gefreut hatte, zu vermiesen. Nach einiger Zeit habe ich aber erkannt, dass dieses Gefühl paradox war. Ich hatte Angst, dieses Gefühl nicht loszuwerden und am Ende
wäre es meine eigene Schuld. Dann wurde ich es auch nicht los und meine Befürchtung wurde war. Das, was mich davon weg gebracht hat, war die Erkenntnis, dass man das
Unvermeidbare nicht vermeiden kann, also macht es auch keinen Sinn, sich darum Sorgen zu machen oder Angst zu haben. Gerade wenn man sich einige Beispiele aus dem realen
Leben dazu ansieht, kann man das sehr gut nachvollziehen (beispielsweise stirbt man irgendwann und man kann es unmöglich verhindern, deswegen macht es aber erst recht Sinn
sein Leben zu leben und zu genießen). Ich bildete mir zwar ein dieses Gefühl, welches mich so gestört hat, kontrollieren zu können, daher kam ja gerade die Angst, denn ich
dachte ich hätte selbst die Wahl und wäre selber Schuld, wenn ich es nicht überwinde, aber in Wirklichkeit hatte ich diese Wahl nie und habe es deswegen auch nie wirklich
geschafft es zu besiegen. Wieso sollte ich mich aber vor etwas fürchten, was ich verstehe und das ich sowieso nicht verhindern kann? Und so hörte meine Angst und dieses
Gefühl auf, je länger ich darüber nachdachte. Denn ich habe mich eigentlich nur gefürchtet, weil ich dachte die Wahl zu haben, dieses Gefühl zu verhindern, deswegen wollte
ich beim Versuch es zu verhindern auch nicht scheitern. Wegen der Zwangsneurose konnte ich dies aber nicht, ich hatte also in Wirklichkeit keine Wahl. Eben so ging die Angst,
denn ohne die Wahl konnte ich beim Versuch nicht scheitern und zusammen mit anderen Erkenntnissen (auch Therapeut) und Hilfen konnte ich diesem Kreislauf entkommen.

Ich hoffe ich konnte meine Erkenntnis einiger Maßen verständlich machen und damit vielleicht jemanden helfen, vielleicht wollt ihr auch mit eurem Therapeuten oder auch jemand
anderen darüber reden. Ein zusätzlicher Tipp zum Ende noch: Ihr könnt bestimmen, was ihr fühlt.
 
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