Hallo Marcus
Ich denke, deine Symptome könnten insbesondere durch irgendwelche Erreger ausgelöst werden. Zwei wesentliche Erreger hast du bereits genannt.
Chlamydien sind nach wie vor unter den Ärzten bzw. generell nur wenig bekannt. Wenn jemand an Chlamydien denkt, denn mehrheitlich an Chlamydia Trachomatis („die Geschlechtskrankheit“). An Chlamydia Pneumoniae wird nur selten gedacht. Und wenn, dann bloss im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung oder ähnliches. Leider ein fataler Irrtum. Chlamydia Pneumonie sowie auch Chlamydia Trachomatis und Chlamydia psitacci können viel, viel mehr als das, wofür sie am ehesten bekannt sind. Insbesondere Chlamydia Pneumoniae ist in der Lage verschiedenste Körperzellenarten zu befallen und entsprechend auch Symptome an unterschiedlichsten Körperteilen in unterschiedlichster Art auszulösen. Zudem: Wie manch andere Erreger, werden auch Chlamydien (insbes. Chlamydia Pneumoniae) immer wieder auch mit Autoimmunerkrankungen oder ähnlichem in Verbindung gebracht. Mehr Infos zu Chlamydien findest du übrigens hier:
Chlamydia Pneumoniae: | Infos zu Chlamydophila Pneumoniae oder in Englisch hier:
Welcome Chlamydia Pneumoniae Help and Treatment. | Cpnhelp.org.
Deine Gelenk- und Wirbelsäulen-Probleme könnten meiner Meinung nach sehr gut durch Chlamydia Pneumoniae ausgelöst werden. Insbesondere Gelenkprobleme und Müdigkeit/Erschöpfung sind für Chlamydia Pneumoniae typisch (aber natürlich keine Voraussetzung). Allerdings würde ich mich persönlich nicht auf Antikörper-Tests dieses Erregers (IgM, IgG, IgA) verlassen (schon gar nicht, wenn nicht IgG UND IgA erhöht sind). Ich persönlich würde mich AM EHESTEN auf einen Lymphozyten-Transformations-Test (LTT) verlassen, welcher AM EHESTEN eine aktuelle Beschäftigung mit dem jeweiligen Erreger zeigt. LTT’s können beispielsweise im IMD Berlin durchgeführt werden. Wenn allerdings dein IgG seit 10 Jahren konstant erhöht ist und du die (mind.) die erwähnten Symptome hast, wäre ich schon erstaunt, wenn dieser Erreger nicht in der Tat eine Rolle spielen könnte.
Auffällig war jedoch, dass die neu hinzugekommenen Gelenkschmerzen kurz nach einer Vollnarkose (Arthroskopie Knie 2013) aufgetreten sind.
Dies ist nun nur laut gedacht. Ich kenne mich mit Mitteln für die Vollnarkose nicht aus. Aber möglicherweise wirkten diese irgendwie immunsuppressiv (d.h. das Immunsystem unterdrückend). Dadurch konnte dein Immunsystem weniger gegen irgendwelche Feinde kämpfen und ein allfällig vorliegender Infekt (z.B. Chlamydia Pneumoniae) geriet womöglich allmählich ausser Kontrolle...
Ansonsten hab´ ich noch Lipome am ganzen Körper.
Dies kann ich, ehrlich gesagt, nicht direkt einer bestimmten Ursache zuordnen.
Darf ich fragen, ob du noch andere Beschwerden hast, welche du noch nicht erwähnt hast? Allenfalls könnten Nebensymptome entscheidende Hinweise für allenfalls zusätzlich vorliegende Erreger/Probleme liefern. Z.B. in deiner Signatur hast du was von Depression geschrieben. Ist dies noch ein Thema? Auch ein solches „Symptom“ könnte nämlich rein theoretisch eine körperliche Ursache z.B. in Form einer Infektion haben…
Darf ich zudem fragen, seit wann du genau Beschwerden hast? Welches war dein erstes Symptom? Ging diesem etwas Spezielles voraus (z.B. Auslandaufenthalt, Einnahme verunreinigter Nahrung, Magen-Darm-Grippe, Erkältungsgrippe/Husten, Umzug, Jobwechsel, Impfung, ausserordentliche psychische Belastung etc.)?
Ein negativer Borreliose-Test heisst übrigens noch nichts. Was war dies für ein Test? Falsch-negative Resultate sind leider gut möglich. Z.B. dürfte dies insbesondere dann gut möglich sein, wenn gleichzeitig eine Chlamydieninfektion vorliegt (irgendwie können sich die Borrelien „hinter den Chlamydien verstecken“, keine Ahnung wie/warum).
Ich persönlich würde davon ausgehen, dass EBV noch bzw. wieder aktiv sein könnte. Dein Immunsystem dürfte stark geschwächt sein (z.B. durch Chlamydia Pneumoniae). Selbst wenn es deinem Körper einmal gelang, EBV zu bekämpfen. Ich nehme an, solche Erreger verschwinden nie ganz, sondern warten auf für sie günstigere Gelegenheiten. Nämlich auf Zeiten eines geschwächten Immunsystems, wenn sie wieder etwas mehr Schaden anrichten können. Es ist meiner Meinung nach gut möglich, dass EBV z.B. auch für die Erschöpfung verantwortlich sein könnte.
Was sagen deine Ärzte zum erhöhten Rheumafaktor?
Sollte meine Vermutung stimmen und in der Tat eine Infektionskrankheit vorliegen, so sollten natürlich nicht nur irgendwelche Erreger eliminiert werden. Bei einer chronischen Erkrankung hat man es oft mit einer „Multi-System-Erkrankung“ zu tun. D.h. viele verschiedene Organe und Körperbereiche sind (mit der Zeit) betroffen. Alle Baustellen müssen angegangen werden, damit eine Genesung wirklich möglich und nachhaltig sein kann. Z.B. Hormonhaushalte müssen natürlich i.O. gebracht werden und allfällige Nährstoff-/Vitamin-Mangel müssen beseitigt werden(insbesondere Vitamin D ist für das Immunsystem bzw. für die Abwehr von Infekten enorm wichtig!). Allenfalls ist z.B. der Säuren-Basen-Haushalt sowie eine allfällige Schwermetallbelastung auch ein Thema für dich, was man angehen müsste.
Alles Gute und liebe Grüsse