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https://www.univadis.de/viewarticle...en-koennten-nebenwirkungen-verursachen-667851... Oral verabreichte Formulierungen der häufigsten Medikamente in den USA bestehen aus 75 ± 26 % inaktiven Substanzen; aus den Daten der Gelben Liste ergibt sich ein Wert von 71 ± 26 %.
Den größten Anteil inaktiver Substanzen hat der Lipidsenker Atorvastatin Calcium mit 770 mg. Simvastatin aus der gleichen Medikamentenklasse hatte dagegen nur 50 mg inaktive Substanzen, die dennoch 90 % des Gesamtgewichts einer Tablette ausmachten.
Nach Gewicht enthält eine typische Tablette 164 mg aktive gegenüber 280 mg inaktiven Substanzen.
Median sind in einer Tablette 8 inaktive Substanzen enthalten. Jedoch ist die Bandbreite sehr groß. So fand sich Magnesiumstearat in 72 % aller erfassten Formulierungen, wogegen 30 % aller inaktiven Substanzen nur jeweils 1 Mal vorkam.
Zu 38 „inaktiven“ Substanzen fanden die Forscher Berichte zu allergischen Reaktionen nach oraler Exposition. Fast alle (92,8 %) oralen Formulierungen enthielten zumindest eines dieser potenziellen Allergene.
Unter den vergärbaren Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzuckern (FODMAPs), die von Patienten mit Reizdarmsyndrom gemieden werden sollten, war in 55 % aller Tabletten mindestens eine enthalten, teilweise in Mengen von mehr als 500 mg.
Laktose findet sich in 45 % aller oralen Medikamente, dies obwohl 75 % der Weltbevölkerung eine Laktose-Intoleranz haben.
Klinische Bedeutung
Die Datenerhebung lenkt den Blick auf einen bislang möglicherweise vernachlässigten Aspekt der Pharmakologie von Tabletten: den „inaktiven“ Inhaltsstoffen. Deren mögliche Effekte besser zu verstehen könnte langfristig zu verträglicheren Pillen für suszeptible Personen führen.
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Das ist ja nicht neu, nur wird einem hierklar, daß diese Zusatzstoffe zwar eben als "Zusatz" - was unwichtig impliziert für mich - durchaus eine Rolle bei der Wirkung von Tabletten spielen.
Grüsse,
Oregano