Vorsicht vor der chiropraktischen Falle

ory

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sicherlich haben einige / viele schon negative erfahrung mit der chiropraktik gemacht , hier eine info die interessant ist :

Einige Anwender erheben die Chiropraktik zum Universalheilmittel, aber nach dem heutigen Stand der Forschung scheint sie bestenfalls bescheidene Erfolge zu feiern – und ihre Nebenwirkungen können laut Simon Singh sogar tödlich sein.

Aber was ist von chiropraktischen Methoden zur Behandlung von Rückenproblemen zu halten?

Manipulationen der Wirbelsäule können bei einigen Indikationen helfen, aber insgesamt sind die Ergebnisse nicht eindeutig.

Zugegeben, auch konventionelle Strategien wie Physiotherapie sind bei Rückenproblemen nicht immer erfolgreich.
Dennoch sind sie gegenüber der Chiropraktik zu bevorzugen, da diese Art von Therapie mit ernsthaften Gefahren einhergeht.

Im Jahr 2001 hat ein systematisches Review von fünf Studien gezeigt, dass etwa die Hälfte aller chiropraktisch behandelten Patienten über kurzfristige Nebenwirkungen berichten, u.a. Schmerzen, Benommenheit, Steifheit und Schwindelgefühle.

Das sind natürlich eher unbedeutende Effekte, aber sie kommen sehr häufig vor und müssen gegen die sehr begrenzten Vorteile chiropraktischer Eingriffe aufgewogen werden.

Besorgnis erregender ist, dass das Markenzeichen der Chiropraktiker, nämlich der so genannte Manipulationsstoß, noch wesentlich schwerwiegendere Risiken mit sich bringt.
Dabei werden Gelenke über ihren normalen Bewegungsspielraum hinaus durch Anwendung kurzer, schneller Kraftstöße ausgelenkt.
Obwohl diese Prozedur für die meisten Patienten risikolos ist, können in Einzelfällen Gelenke ausgekugelt oder Knochen gebrochen werden.

Schlimmer noch:
Bei Manipulationen der Halswirbelsäule kann die Wirbelarterie, die das Gehirn mit Blut versorgt, beschädigt werden.

Die sogenannte Dissektion dieser Arterie kann im Endeffekt zur Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns und dadurch zu einem Schlaganfall oder sogar zum Tod des Patienten führen.

Da es zwischen der Dissektion der Wirbelarterie und der Blockade der Blutversorgung des Gehirns normalerweise eine zeitliche Verzögerung gibt, wurde der Zusammenhang zwischen chiropraktischen Maßnahmen und Schlaganfällen lange Jahre nicht erkannt.

Vor kurzem konnten jedoch einige Fälle dokumentiert werden, in denen die Dissektion der Wirbelarterie mit Sicherheit durch Manipulationen der Wirbelsäule verursacht wurde.

Laurie Mathiason war eine 20jährige kanadische Kellnerin, die zwischen 1997 und 1998 aufgrund von Kreuzschmerzen 21-mal ihren Chiropraktiker aufsuchte. Bei ihrem vorletzten Besuch klagte sie über Steifheit im Genick.

Noch am selben Abend ging sie erneut zu ihrem Chiropraktiker, da sich ihr Zustand verschlechterte und sie im Restaurant kaum noch arbeiten konnte.

Bei der Obduktion erklärte der Pathologe: „Laurie starb an einer Ruptur der Wirbelarterie, die während chiropraktischer Manipulationen an ihrer Halswirbelsäule zustande kam.“

Es handelt sich nicht um einen Einzelfall.

Alleine in Kanada starben mehrere andere Frauen nach chiropraktischen Eingriffen, und Edzard Ernst hat in der medizinischen Fachliteratur annähernd 700 Fälle von schwerwiegenden Komplikationen identifiziert.

Die Gesundheitsbehörden sollten diese Gefahren sehr ernst nehmen, vor allem, weil nicht jeder Fall erkannt wird und die Dunkelziffer daher wesentlich höher ist.

Wäre die Manipulation der Wirbelsäule ein Medikament, würde es bei so geringem nachgewiesenen Nutzen und solch schwerwiegenden Nebenwirkungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Markt genommen.
der vollständige beitrag ist hier zu lesen :
Vorsicht vor der chiropraktischen Falle


bei jeglicher manipulation an der HWS sollte man(n)/frau sicher gehen das er/sie an einem gut ausgebildeten therapeuten /arzt kommt .


lg ory
 
Zuletzt bearbeitet:
bei jeglicher manipulation an der HWS sollte man(n)/frau sicher gehen das er/sie an einem gut ausgebildeten therapeuten /arzt kommt .

Hallo Ory,

auch wenn ich der GWUP Seite SEHR skeptisch gegenüber stehe, so muß ich hier zugeben, daß das meiste in dem Artikel zutrifft.

Chiropraktik ist eine Hauruck-Methode, sie kann in Einzelfällen einen vor Kurzem verschobenen Wirbel wieder zurück befördern. Bei sehr leichten Positionsabweichungen nutzt sie aber schon nichts mehr, weil der Chiropraktiker diese gar nicht erkennen kann (ganz im Gegensatz zur Osteopathie). Besteht eine Fehlposition schon länger, wirkt Chiropraxis nur kurzfristig, da sie mit einer einzigen Manipulation den Wirbel wieder repositioniert.

Vergleicht man das mit der Osteopathie, bei der dadurch, daß der eigene Körper die Korrektur vornimmt, zunächst nur "etwas" repositioniert wird, wobei der Körper lernt die nun neue Position zu halten; Bänder, Sehnen und Muskeln, die überdehnt waren nur eine kleine Korrektur mitmachen müssen, die sie dann auch halten können. Dadurch werden zwar mehrere Eingriffe notwendig, evtl. 2-5, bei denen jedesmal ein Stück weiter korrigiert wird, aber dafür hält es dann auch.

Wer Chiropraktik erfahren hat weiss, daß häufig nach wenigen Tagen der Zustand von vor der Behandlung wieder eintritt. Die Chiropraktik berücksichtigt nämlich nicht, daß Bänder, Sehnen und Muskeln Zeit brauchen, um sich auf die jeweils neue Position einzustellen. Bleiben sie überdehnt, rutscht der Wirbel wieder weg.

WARNUNG!!! Chiropraktik NIE an der Halswirbelsäule machen lassen, egal wie erfahren der Behandler ist! Einrenken an dieser Stelle ist gefährlich und auch der erfahrene Behandler kann nicht in den Hals hineinsehen, um richtig beurteilen zu können, ob er bei diesem Hals sanfter agieren muss oder nicht. Auch erfahrene Behandler haben schon die Halsschlagader oder Nerven (mit Querschnittslähmung als Folge) verletzt!

Gruß,
Clematis23
 
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