Volljährigkeit mit 18 Jahren seit dem Jahr 1975

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Ich habe es gerade nachgeschaut. Am 1.1.1975 wurde eingeführt, daß die Menschen in Deutschland mit 18 Jahren schon volljährig waren. Vorher waren sie das erst mit 21 Jahren.
In der DDR galt die Regelung, daß man mit 18 Jahren volljährig wurden, schon seit 1950.

"Nur" 3 Jahre Unterschied, und doch eine Menge Implikationen, die sich sehr oft auf finanzielle Fragen beziehen, wie z.B. hier:
Welche Rechte und Pflichten haben volljhrige Kinder?

Auch in diesen Themenkreis gehört das "Hotel Mama": offensichtlich fällt es immer mehr jugendlichen Erwachsenen schwer, das Hotel Mama zu verlassen bzw. sich darüber klar zu werden, daß eben dieses Hotel Mama ja nicht von alleine funktioniert und unter allen Umständen zu ihrer Verfügung stehen muß.

Wenn ich mich so im Bekanntenkreis umsehe, habe ich den Eindruck, daß - aus welchem Grund auch immer - viele Jugendliche sich nicht so leicht von zu Hause lösen. Welche Gründe gibt es da? Tut das gut?

Hier wird aufgeführt, was alles ab Erreichung des 18. Lebensjahres möglich ist:
aaaVolljährig! Und nun? Rechte und Pflichten ab 18 Jahre

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Oregano
auch ich wurde mehrmals mit Söhnen von Freunden konfrontiert die bis 25 u.mehr...im Hotel Mama blieben, oft auch wenn es geschiedene Eltern waren, dann lebte der Sohn weiterhin bei einem Elternteil.
In meinem Fall kam es überhaupt nicht in Frage bei meinen Eltern zu bleiben, ich verlies die Schule so schnell ich konnte und "flog" an meinem 16. Geburtstag von zuhause aus. Fing an zu arbeiten und Ausbildungen in Abend- oder Samstagsschulen zu machen. Was mir dadurch nicht mitgegeben wurde, eine "Einführung" wie es im Sozialstaat Schweiz so läuft. Irgendwie biss ich immer durch, und schaffte es auch, bis ich ernsthaft krank wurde.
Meiner Meinung nach war ich in jener Zeit "pseudo" Erwachsen, denn ich funktionierte in der Arbeitswelt, hätte aber wohl noch einige Seiten von mir, die noch nicht so erwachsen waren. Es war sehr schwierig von einem Tag auf den anderen sich um alles zu kümmern, Krankenkasse, Steuern etc., hatte wohl auch einen guten Schutzengel, der mich in den grossen Städten beschützte so dass ich da in Zeiten grossen Kummers nicht in den Drogen unterging.

Wenn junge Menschen lange zu hause wohnen, wäre es wohl gut, wenn die Eltern auch lernen ihnen Arbeiten zu übergeben und sie lernen ihre Sachen nach und nach selbständig zu machen.
Leider lassen auch viele Eltern ihre Kinder nicht los, und verwöhnen sie, machen vieles was sie eigentlich an sie abgeben könnten.

LG KARDE
 
Ein interessantes Thema,:)

ich kenne das auch in meinem Bekanntenkreis. Da fliegen oftmals die Kinder wieder ins Haus, wenn es draußen nicht funktioniert und sie allein nicht überlebensfähig sind.

Für mich gibt es da folgende Gründe:

1. Kinder haben nicht die richtigen Startmöglichkeiten, sprich sie lernen nicht richtig fürs Leben, wie soziale Kompetenz, wie selbstständig den Haushalt führen, weil sie zuwenig eingebunden wurden. Irgendwie scheint das nicht wichtig zu sein, denn das Essen kommt aus der Tiefkühltruhe und der Haushalt erledigt sich von alleine.

2. Arbeitsmarkt: Dass ist zum Teil nicht gerade einfach.

3. Medien spielen eine große Rolle und nicht wenige versinken eher in ihren Tastaturen und Handys, anstatt etwas zu machen und wenn sie den Spagat nicht lernen, dann können sie sich auch schlecht konzentrieren und eine Arbeit erledigen. Soziale Kontakte im Internet rauben viel Zeit, wenn man hier nicht Maß halten kann, sodass die normalen Kontakte darunter leiden.

4. Ängste sind weit verbreitet und nehmen auch weiter zu, wie man an den Statistiken sieht, bei Jugendlichen und älteren Menschen. Viele haben keine wirklichen Sicherheiten in ihrem Leben, weder bei der Arbeit, noch in Beziehungen oder was die Existenz angeht. Das Gefälle zwischen Arm und Reich wird größer.

5. Viele unterschätzen auch die Verantwortung zum Beispiel bei der Tierhaltung, was Zeit und Geld kostet.

Ich bin auch früh von zu Hause ausgeflogen, habe erst ein Praktikum gemacht und später eine Lehre. Hat funktioniert, war aber auch hart. Die meisten meiner Kollegen wohnten noch im elterlichen Haus. Ich hatte eine Appartement in einem leider recht lauten Haus, was man vorher nicht wissen konnte. Von außen alles sehr seriös. Allein der Lärm in dem Haus und das vor den Prüfungen, dass hätte ich mir gerne erspart. Umziehen ging nicht, da kein Geld vorhanden war. Zu meinen Eltern konnte ich auch nicht, denn sie wohnten in einer anderen Stadt und sie hatten inzwischen eine kleinere Wohnung und die Zimmer waren alle belegt. :) Umgezogen bin ich dann nach der Lehre.

Grüsse von Juliette
 
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