Deswegen besitze ich auch keine einzige Payback-Karte, kaum Kundenkarten - außer von der Apotheke

, mein Handy lass ich auch immer öfter zuhause, zahle häufig bar usw. Wahrscheinlich bin ich noch zu oft im Internet unterwegs...

) Aber wie soll man sich sonst noch gegen die Überwachung schützen oder wie kann man sich als kleiner Bürger sonst noch wehren
Ich finde es gut, dass Oli hier offensichtlich durch seine Beiträge versucht, Aufklärungsarbeit zu leisten. Es ist wohl nicht jedem immer gleich so auf Anhieb klar, was hinter allen Vorhaben usw. der Politiker steckt. Also ich beispielsweise stand vor einiger Zeit auch vielem wohl noch viel zu naiv und unkritisch gegenüber.

)
Gefahr erkannt - Gefahr gebannt - oder wie heißt's so schön ? Fragt sich eben nur, wie man als kleiner Mann oder Frau daran was dran ändern kann ? Aber je dümmer und unwissender die Leute sind, und je mehr wir uns der Demokratie und Freiheit berauben lassen, umso einfacher wird's halt auch für die Machthaber ...
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
das sehe ich ebenso. Auch ich finde Olis Beiträge gut und notwendig!
Ich glaube schon seit längerem, daß das "Volk" mit Absicht im Unklaren gelassen, ja geradezu "verdummt" wird.
Es ist immer die Rede von der "freien" Presse. Seit ich einmal einige Jahre lang selbst für eine Tageszeitung gearbeitet habe, weiß ich, woher das Sprichwort
"lügen wie gedruckt" kommt. Nur wenige Zeitungen sind heute noch unabhängig. Das fängt schon mit dem Journalisten an, der den Beitrag schreibt. Von seiner Auswahl hängt ab, was überhaupt veröffentlicht werden könnte. Wohlgemerkt, "könnte", denn die nächste Stufe ist der verantwortliche Redakteur. In meinem Fall war das die leitende Redakteurin der Stadtredaktion. Ich habe manchmal von ihr zu hören bekommen: "
So können wir das nicht bringen". Kritische Teile meiner Berichte wurden einfach entfernt. Dann kommt der Chefredakteur. Dieser kann sich aus Zeitgründen natürlich nicht um alles kümmern, aber Berichte über bestimmte "sensible" Themen kann er sich vor der Veröffentlichung vorlegen lassen.
Zuletzt und ganz wichtig sind die Firmen, die oft Anzeigen in einer Zeitung schalten. Es besteht immer die Möglichkeit, daß sie damit aufhören, wenn sie über die Berichterstattung verärgert sind. Nachdem bei den meisten Tageszeitungen immer mehr Abonnenten "wegbrechen", kann es sich keine Zeitung leisten, auch noch ihre inserierenden Großkunden zu verlieren.
Ein Beispiel (unter vielen): Meine Frau und ich waren auf einer Veranstaltung. Ich war bei diesem Termin nicht zum Berichten anwesend, sondern aus rein privatem Interesse. Es war eine Podiumsdiskussion, bei der alle anwesenden Damen und ein Herr ein neues Gesetz voll und ganz bejubelten. Als Einziger aus dem Publikum brachte ich kritische Einwände vor, die nicht widerlegt werden konnten. Die freie Mitarbeiterin der Tageszeitung, für die ich damals auch arbeitete, eine Kollegin von mir, unterschlug dies in ihrem Bericht mit voller Absicht, weil es nicht in ihr feministisches Gedankengut paßte. Für die andere Tageszeitung unseres Ortes berichtete ein Mann. Von ihm wurden meine Einwände erwähnt. Hätte es nur die Zeitung gegeben, für die auch ich damals arbeitete, wäre niemand darüber informiert worden.
Anderes Beispiel: Wie viele Medien haben über die Gegendemonstrationen beim Papstbesuch in Deutschland berichtet? Die öffentlich-rechtlichen Sender durften es gar nicht, von den anderen kam auch nichts. Ebenso verschwiegen es fast alle Zeitungen.
Auch das ist schon Manipulation! Einfach durch das Auswählen, worüber und wie etwas berichtet wird.
Fazit: Viele Massenmedien (zum Glück nicht alle - noch gibt es unabhängige Internetportale und ein paar Zeitschriften!) sind ein Teil der "Verdummungsmaschinerie".
Hinzu kommt eine sehr alte Methode. Die Römer nannten sie "panem et circenses". Und in der Tat. Auch heute noch kann man durch "Brot und Spiele" die Massen "einlullen". Wie ist es zu erklären, daß irgendwelche Abenteuer einer blonden Hotelerbin die Menschen mehr interessieren als die Beschneidung ihrer Grundrechte? Einer der am meisten in Suchmaschinen eingegenenen Begriffe war "Paris Hilton". Wie sind die Einschaltquoten von solch voyeuristischen Sendungen wie "Big Brother" zu erklären? (Haha, "Big Brother", ein schöner Witz. Die Menschen sehen sich das an und merken nicht, wie unser Staat immer mehr zu so einem Big Brother wird

).
Das mit dem "Brot" ist klar. Solange selbst die Arbeitslosen eine gewisse Grundversorgung haben, werden sie nicht aufmüpfig. Und beschäftigt werden sie dank des Fernsehens, das mit geisttötenden Sendungen für die "Spiele" zuständig ist. Diejenigen, die wenig verdienen und (noch) in Arbeit sind, haben oft genug damit zu tun, ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder "auf die Reihe zu bringen". Die Großverdiener sind in aller Regel nicht daran interessiert, politisch etwas zu verändern. Und die Konzerne? Ach ...
"Handy". Ein schönes Stichwort. Bisher konnte man den Aufenthalt eines Handynutzers nur einigermaßen genau orten aufgrund des Wechsels von Funkzelle zu Funkzelle. (Jeder Sendemast schafft eine Funkzelle um sich herum). Inzwischen gibt es die Verbindung von Handy und GPS. Damit läßt sich die Position auf viel genauer eingrenzen. Theoretisch wäre es jetzt bereits auf etwa einen Meter und noch darunter möglich, aber die USA wollen ja absichtlich diese "Unschärfe" für alle Nutzer außer ihrer eigenen Streitkräfte.
Und jetzt kommt der Clou. Wieso möchte man denn in Europa unbedingt das Satellitennavigationssystem "Galileo" installieren? Bingo! Weil es viel genauer sein soll. Jetzt weiß der Staat jederzeit Bescheid, wo sich seine Bürger aufhalten. Jedenfalls bei den legalen Einwohnern.
"Und wenn ich mein Handy nicht mitnehme?" mag man jetzt fragen. Nun, viele wollen ohne Handy gar nicht mehr leben. Den noch zweifelnden Bürgern wird man einreden, was für Vorteile es bringt, wenn man ihren genauen Aufenthaltsort jederzeit lokalisieren kann.
Jetzt kommt die Bedrohung durch Kinderschänder und Sexualmörder in's Spiel. Welchen Eltern ist denn nicht wohler, wenn ihre Kinder ein Handy, am besten mit GPS, dabei haben? Es könnte ja immer etwas passieren... Kinder lieben sowieso Handys und machen sich um die Überwachungsmöglichkeiten wohl kaum Gedanken. Und die Eltern sind beruhigt. In anderen Ländern gibt es schon Firmen, die Funkarmbänder verkaufen, mit denen sich Kinder ständig orten lassen. Besorgte Eltern können jederzeit abfragen, wo ihre Kids genau sind.
Unter dem Deckmantel der "Terrorabwehr" werden unsere Grundrechte immer mehr eingeschränkt. Die Durchsuchungen unserer PCs durch den "Bundestrojaner", die "Vorratsdatenspeicherung" von Telefon- und Internetverbindungen versucht man uns damit zu verkaufen.
Und wenn das alles nichts hilft, bedient man sich wieder der Emotionen. Und noch einmal kommen unsere Kinder in's Spiel. Die oben genannten Maßnahmen werden von staatlicher Seite auch mit dem Kampf gegen die Kinderpornographie begründet. Zweifellos müssen die Kinder geschützt werden, das ist gar keine Frage! Nur, ob das als Begründung ausreicht, um solche weitreichenden Befugnisse des Staates einzuführen, die
jeden von uns (außer die Abgeordneten!) unter Totalverdacht stellen, halte ich für fraglich. Wie ich in diesem Forum schon einmal an anderer Stelle geschrieben habe, sind die Abgeordneten, die solche Maßnahmen beschlossen haben, davon ausgenommen. Bei ihnen war schon die frühere Telefonüberwachung ("großer Lauschangriff") verboten und auch die neuen Maßnahmen, wie die Vorratsdatenspeicherung, sind bei ihnen nicht zulässig. Aber natürlich sind unsere Angeoreneten ja alle kriminell brav und über jeden Zweifel erhaben

. Oder?
Ich las vor Jahrzehnten in der Studie "Die Grenzen des Wachstums" vom "Club of Rome" etwas über exponentielles Wachstum. Dabei handelte es sich um das Bevölkerungswachstum. Den Vergleich mit einem Seerosenteich habe ich bis heute in Erinnerung behalten. Zuerst ist eine Seerose darauf, am nächsten Tag sind es zwei, am dritten Tag vier, am vierten acht u.s.w. Das fällt am Anfang gar nicht auf. Irgendwann ist der halbe Teich von Seerosen bedeckt. Vielleicht schlägt jetzt auch noch niemand Alarm. Aber nur einen Tag später ist der Teich voll. Das Gleichnis mit den Reiskörnern auf den Feldern eines Schachspiels könnte man hier auch heranziehen.
Die meisten Menschen "schlafen" in bezug auf das, was um sie herum geschieht. Einige merken es, sind aber lethargisch. Nur wenige werden aktiv, beispielsweise durch Demonstrationen oder Websites im Internet. Leider werden sie kaum etwas ändern daran, denn die schweigende Masse müßte aktiv werden. Denn selbst die Proteste von Tausenden gegen die Vorratsdatenspeicherung haben nichts genutzt.
Ich weiß nicht, was in zehn oder zwanzig Jahren sein wird. Aber ich fürchte, es wird nichts Gutes sein!
Liebe Grüße
Jürgen